Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/046

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Mnscr.) Er gehörte mit zu der zur Beurtheilung des Zeller’schen Entwurfs der Kirchenordnung von 1684 ernannten Commission. In seinem Gutachten über denselben äußerte sich Lampe hinsichtlich der theologischen Prüfungen: „Der Candidat solle am Schluß seiner Examenspredigt ein selbst verfaßtes Gebet sprechen, weil man sonst nicht wissen könne, ob er die Gnadengabe des Gebetes habe, welches doch einem Prediger so nöthig sei, als das Predigen selbst. Der Diener des göttlichen Wortes, wie er der Mund Gottes gegen das Volk sei, so soll er auch der Mund des Volkes gegen Gott sein.“
„Es soll darauf gesehen werden, daß die Predigten der Examinanden nicht auf Academien auswendig gelernt sind, wie häufig geschieht, und so mit fremden Federn geprangt wird. Es hat dies zur Folge, daß nicht nur das Urtheil der Zuhörer irre geleitet, sondern daß auch der Prediger selbst im Wachsthum eigener Erkenntniß behindert wird und in der Gemeinde wenig Erbauung schafft.“
Zum Zweck der Ueberwachung der Abendmahlsgenossen will Pastor Lampe die Gemeinde in Klassen eingetheilt wissen.
Bei der Seelsorge wirft er die Frage auf: „Wenn Pest, rothe Ruhr und andere ansteckende Seuchen grassiren, soll der Prediger dann auch unaufgefordert zu den Kranken gehen und sich ohne Noth in Gefahr setzen, zumal die Leute durchgehends so unwissend in diesem Lande sind und so gar nicht zeigen, daß sie aus eigener Begierde zum nöthigen Trost am Unterricht des Predigers Gegenwart begehren?“
Im Jahre 1685 folgte Lampe einem Rufe nach Bockenheim bei Frankfurt a. M., später nach Königsberg, wo er 1690 starb.
17. 1685 Conrad Henrich Sobbe aus Bentrup bei Brake, wurde von der Pfarre Barntrup, die er seit 1682 inne hatte, nach hier berufen und starb in Detmold den 30. März 1699.
18. 1700. Johann Daniel Geller wurde von Blomberg nach Detmold berufen und 1702 als Superintendent nach Schötmar gesetzt. „Seine Valetpredigt hielt er über Hiob 27, 6: „Von meiner Gerechtigkeit will ich nicht lassen, mein Gewissen beißt mich nicht meines ganzen Lebens halber!“ (Vergl. Schötmar Nr. 12.)
19. 1702. Christoph Müller aus Blomberg, der erste Prediger Varenholz’s, hielt in Detmold seine Antrittspredigt über 1. Cor. 2, 2: „denn ich halte mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter Euch ohne allein Jesum Christum den Gekreuzigten,“ und kam 1717 nach Cappel. (Vergl. Cappel Nr. 9.)
20. 1717 Gaudelius, welcher vorher holländischer Gesandtschaftsprediger zu Wien gewesen war, starb hier schon 1718.
21. Wilhelm Hilger von Elberfeld, „wurde 1605 als Rector der Provinzialschule zu Detmold berufen, und übte seine