Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/041

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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die tödtlichen Folgen der Krankheit noch ein paar Jahre hinauszuschieben. Er war jedoch von der Zeit an geistig und körperlich gebrochen, wenn er auch seine vielseitigen Berufsgeschäfte in früherer Weise wieder aufnahm. Am 18. October 1836, wo er Nachmittags dem Unterricht im Seminar beiwohnte, sank er lautlos zusammen „und wurde ohne Schmerz und Klage von dem Werke abgerufen, welchem er die beste Kraft seines 62jährigen Lebens gewidmet hatte.“

Weerth war ein edler, frommer, wissenschaftlich allseitig gebildeter, unermüdlich thätiger Mann. Sein Name verdient mit goldenen Lettern in der Geschichte der lippischen Schule und Kirche zu prangen. Seine Predigten waren biblisch, gedankenreich, streng logisch und wurden in der einfachsten Form vorgetragen; sie waren, wie die Predigten jener Zeit und theologischen Schule überhaupt, abstract, aber oft erschütternd. – Als Schriftsteller war Weerth nur wenig thätig, es fehlte ihm zu dieser Art von Thätigkeit die Zeit. Durch den Druck veröffentlicht ist ein Buch unter dem Titel: „Die Elementarschulen im Fürstenthum Lippe. Ein historischer Bericht von Ferdinand Weerth, fürstl. lipp. Generalsuperintendenten 1810“; ferner der „Leitfaden für den Religionsunterricht in Schulen“; „die christliche Volksschule im Bunde mit der Kirche“: Essen, Bädeker. „Zwei Predigten mit einer Zugabe (der Charakterschilderung der Fürstin) zum Gedächtniß der Fürstin Pauline, nach dem Tode derselben gehalten“. Unter seiner Leitung wurde das alte Gesangbuch von 1799 im Jahre 1828 durch das jetzige „sogenannte“ alte Gesangbuch, das zur Zeit noch in ungefähr 12 Gemeinden neben dem neuen gebraucht wird, ersetzt. (Siehe die Vorrede Weerths zu demselben vom 2. Juni 1828.) Auch gab er die Anregung zur Abfassung der jetzigen Lippischen Agende, deren Herausgabe im Jahre 1838 er nicht mehr erlebte.

Die Gedächtnißpredigt hielt ihm sein langjähriger Amtsbruder und Nachfolger Althaus am Sonntage nach dem am 18. October 1836 erfolgten Tode Weerths über Offenbarung Joh. 14, 13: „Selig sind die Todten ec.“, indem er redete „über das Gedächtniß eines Vollendeten; suchen wir uns theils sein Bild zu vergegenwärtigen und sehen theils, wie wir sein Andenken würdig feiern mögen.“ (Vgl. H. A. Dresel die Fürstin Pauline und der Generalsuperintendent“ Weerth, Lemgo und Detmold, Meyer’sche Hofbuchhandlung 1859.)

20. Georg Althaus von 1837 – 1857, Sohn des zu Falkenhagen verstorbenen Pastors Ph. Althaus, dessen Gehülfe er gleich nach seiner im Jahre 1811 erfolgten Aufnahme unter die Landescanditaten ward. Im Jahre 1820 wurde er als zweiter Pastor nach Detmold berufen und im Jahre 1837 Generalsuperintendent. Durch