Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/039

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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dringend nöthig es sei, Schullehrern und Predigern die für sie passenden Schriften auf eine für sie nicht kostspielige Weise zuzustellen und entwarf den Plan zu einer Lesebibliothek für Prediger und Schullehrer, für welche jährlich 50 Thlr. aus einer öffentlichen Kasse gegeben werden“. (Weerth, die Elementarschulen im Fürstenth. Lippe.) Er ist der Gründer der Lehrerwitwencasse. Außer mehreren Schriften gab er: „Beiträge zur Volksbildung und einen Leitfaden für den Religionsunterricht heraus, welchen später Weerth bei seinem sogenannten Leitfaden benutzte. Er dichtete eine Anzahl schöner geistlicher Lieder, von denen sich einzelne wie: „Zum Kreuze will ich eilen ec.“ und: „Aus Rain wallt mit stillem Schritt ec.“ im neuesten Lipp. Gesangbuche finden. Auf ihn wird auch die Entstehung des Gesangbuches von 1799 zurückzuführen sein. Die Fürstin Pauline ehrte ihn durch einen Nachruf im Lipp. Intelligenzblatt vom 25. Februar 1804. Wir entnehmen demselben dieses: „Sein Aeußeres entsprach Kraft und Würde, sein Inneres war ganz Reinheit und christlicher Sinn. Er ließ sich das Schulwesen immer als Lieblingsfach angelegen sein, entwarf eine Einrichtung zum Aufbau neuer Schulhäuser, welche er auch bei unzähligen Schwierigkeiten zum Theil schon ausführte, wußte bei den Visitationen auf Lehrer und Schüler und ganze Gemeinden den gesegnetsten Eindruck zu machen, vervollkommnete das Seminar, und verschaffte den Schullehrern höhere Besoldungen. Durch sein sehr vorzügliches christliches Lehrbuch half er einem großen Bedürfniß ab, und durch die Mittheilung seiner Wärme für Erwerbschulen entstanden deren in Städten und auf dem Lande, die, bis er entschlummerte, unter seiner nahen Aufsicht waren. Er war das Hauptwerkzeug zur Instandsetzung besserer Armenanstalten, und eine Reise in dieser Absicht, ohne bei seinem kränklichen Körper die Witterung zu scheuen, beförderte leider wahrscheinlich das traurige, hitzige Schleim- und Nervenfieber, was ihn dahinriß. So stand er in der Blüthe der Kraft des männlichen Alters, in dem schönsten, unbeschränktesten Wirkungskreis, wohlgefällig vor Gott und Menschen da, als er unerwartet schnell vollendet ward.“ – Der Schluß ist: „Doch meine Feder sinkt, nicht daß der Stoff erschöpft wäre, sondern weil der große allgemeine Verlust Schweigen gebietet, möge sein Geist fortleben in diesem Lande und v. Cöllns Name immer Bezeichnung eines wohlthätigen Schutzgeistes sein. –“
19. Ferdinand Weerth, Dr. theol.. von 1805 – 1836, geb. am 1. Juni 1774 zu Gemerke, wo sein Vater Kaufmann war. Er verlor seine Mutter, als er erst drei Jahre alt war. Der Einfluß, den sein Religionslehrer, Pastor Herminghaus, auf ihn ausübte, befestigte in ihm den Entschluß, Theologie zu studiren. Zu dem Zweck