Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/038

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Einführung predigte er über 1. Cor. 2, 2: „Denn ich hielt mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch, ohne allein Jesum Christum, den Gekreuzigten!“ Durch eine an die Lippische Ritterschaft gerichtete Schrift, durch welche er dieselbe bewegen wollte, auf ihre, vor einigen Jahren erst durch das neue Wahlgesetz zum Landtage aufgehobenen ständischen Vorrechte zu verzichten, zog er sich den Haß des Adels zu, wodurch er bewogen wurde, Detmold zu verlassen und einige Jahre als Pastor an der Stephani-Kirche in Bremen zu wirken. Von Bremen ging er als Professor der Philosophie und Theologie nach Heidelberg, von dort wurde er zum Kirchenrath und Hofprediger nach Karlsruhe berufen, wo er starb. Das jüngste seiner beiden einzigen Kinder verheirathete sich mit dem Pastor J. F. L. Dreves in Detmold, so daß sein Urenkel der Verfasser dieses Buches ist. Derselbe besitzt ein vortreffliches Oelgemälde des geistreichen und gelehrten Mannes. Um das Schulwesen unseres Landes hat er sich große Verdienste erworben, ihm dankt es die Gründung des Seminars im Jahre 1780, welches demnach in Kurzem sein 100jähriges Jubiläum feiert. Unter der Menge seiner Schriften, die sich größtentheils auf der Landesbibliothek befinden, sind die bedeutendsten: „Biblisches Lesebuch,“ welchem die meisten der älteren Lipper ihre Kenntnisse der bibl. Geschichte verdanken; „Christliche Sonntagsfeier, Andachtsbuch für alle Sonntage im Jahre, Bremen 1803“; „Lazarus, ein Andachtsbuch“; „Predigten über die wichgtigsten und eigenthümlichsten Lehren des Christenthums, Lemgo 1787“, eine Zeitschrift „Prediger und Predigerbeschäftigung“. Generalsuperintendent Weerth sagt von ihm in seinem Buche über die Elementarschulen im Fürstenthum Lippe: „ Ein talentvoller Chef an der Spitze der Geistlichkeit, der jetzige Kirchenrath Ewald, nahm sich mit warmem Eifer des Schulwesens an und wurde von der Regierung und der Rentcammer kräftig unterstützt.“
28. Ludwig Friedrich August von Cölln 1796 – 1804. Dieser hochgeachtete, beliebte, talentvolle Prediger und Dichter war der Sohn des Pastors Georg Conrad von Cölln in Alverdissen und nachher in Oerlinghausen, wo er seines Vaters Gehülfe und 1789 sein Nachfolger wurde. Im Jahre 1796 ward er als Generalsuperintendent nach Detmold berufen, wo er am 18. Febr. 1804, erst 51 Jahr alt, starb. Sein Freund und Amtsbruder, der Pastor Dreves, hielt ihm eine herrliche Gedächtnißpredigt über Joh. 14, 4, die 1804 in Lemgo im Meyer'schen Verlage erschien und so begehrt wurde, daß sie nach einer Anzeige vom 21. April 1804 der Schullehrerwitwencasse über 211 Thaler einbrachte. Auch er machte sich um das Schulwesen sehr verdient. „Der selige v. Cölln fühlte es, wie