Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/024

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[023]
Nächste Seite>>>
[025]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.




gehalten werden ec, außerdem jährlich 2 gewöhnliche Memorien ec. (Lipp. Reg. IV, 3136.)

Meßfundationen machten am 21. December 1357 Heinrich Mosbecke und dessen Ehefrau Gese mit dem Lande, das an dem Wyden heiße „vor unser Stat tho Detmelle zu einer ewigen Messe an der Kirche zu Detmelle. (Die erste Urkunde, in der Detmolds als Stadt Erwähnung geschieht. Lipp. Reg. II., 1021); am 29. September 1443 der Bürger Hermann Richteweh und seine Frau Ilse (III., 2017).

Commenden stifteten: am 8. März 1488 der Priester Johann Mettengang am Marienaltar (Lipp. Reg. IV., 2726); am 3. April 1526 Edelherr Simon V. zur Lippe ec. siehe Vorstehendes); ein Lehn der heil. Dreifaltigkeit in der Pfarrkirche zu Detmold wird am 29. September 1530 in einer Urkunde erwähnt. (Lipp. Reg. IV., 3182.)

Memorienstiftungen errichteten: am 7. Mai 1395 Gottschalk von Gummera und dessen Frau Ermgard (Lipp. Reg. II. 1435); am 22. Aug. 1464 Bertold de Swarte und dessen Frau Fyge ((Lipp. Reg. III, 2287); den 1. Febr. 1465 die Testamentsvollstrecker des verstorbenen Priesters Johann Remechusen (Lipp. Reg. III, 2291.); am 23. April 1473 Ilse Tusingh (Lipp. Reg. III, 2452) und am 8. Nov. 1487 der Detmolder Bürger Gerke Ghyr (Lipp. Reg. IV, 2720 u. 2726).

Die bis zum Jahre 1526 fortlaufende Nennung derselben Altäre und die Reihe der Stiftungen an der Vituskirche ohne Erwähnung eines nur theilweisen Neubaus derselben berechtigten zu dem Schlusse, daß dieselbe bei der Einäscherung der Stadt Detmold durch die Böhmen im Jahre 1447 unversehrt geblieben ist. Dagegen fand sie bei dem großen Brande, der am Tage nach Pauli Bekehrung, am 26. Januar 1547, sie nebst 70 Häusern in Asche legte, ihren Untergang.

Die an ihrer Stelle erbaute jetzige reformirte Stadtkirche wurde im Jahre 1564 vollendet, was die über dem südlichen Hauptportale eingehauene Jahreszahl andeutet. Mit ihren gedrückten Gewölben und ihrer sonstigen Schmucklosigkeit steht sie sicherlich hinter der alten Kirche, die an ihrer Stelle gewesen, und den älteren Kirchen Lemgo’s, Blomberg’s und Horn’s zurück. Die gothischen Fenster der Kirche sind schön und geschmackvoll. Als Merkwürdigkeit derselben ist zuerst das sich in derselben befindliche, seit Mitte des 17. Jahrhunderts erst benutzte landesherrliche Grabgewölbe zu nennen, in welchem Glieder des lipp. Grafen- und Fürstenhauses vom J. 1648 – 1854 ruhen (Vgl. A. Falkmann, ernste und heitere