Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/020

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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der Kirche im Jahre 1877 die Synodalverfassung gegeben; in der auf Grund dieser im Jahre 1878 berufenen ersten Landessynode fungirte Meyer als landesherrlicher Commissar. Am Geburtstage des Fürsten wurde ihm im Jahre 1879 der Charakter als Geh. Ober-Reg. Rath verliehen. – Bedeutend ist sein Werk: „Das Colonatsrecht“, welches er während der Jahre 1851 – 1856 schrieb.

Am letzten Tage des Jahres 1871 geleitete er seine Gattin Emilie Rohdewald, Tochter des Cammerdirectors Rohdewald zu Detmold, mit der er am 10. September 1864 seine silberne Hochzeit gefeiert hatte, zur Ruhe, welche ihm 6 Kinder, von denen 2 im Jahre 1848 innerhalb 8 Tagen starben, geboren hat. – Von 13 Geschwistern ist Meyer der jüngste und allein noch lebende.



II.

Die drei Predigerclassen.


Die Eintheilung der reformirten Pfarren unseres Landes in drei Classen oder Superintendenturen erfolgte im Jahre 1600 durch die Consistorialordnung des Grafen Simon’s VI. Vor dieser Zeit waren auf der vom Grafen Bernhard VIII. im Jahre 1556 nach Brake berufenen Synode (synodus in arce Brack. Hamelm. op. p. 819), auf der sich der Graf vor versammelten Landständen und sämmtlichen Predigern des Landes zur Augsburgischen Confession bekannte, in welcher Lehre er beharren und sterben wolle, vier erfahrene Geistliche, also die ersten Superintendenten des evangelischen Lippe, Moritz Piderit, Hermann Hamelmann, M. Gerhard Cotius und Johann Wilhelm Torrentius als Aufseher der Kirchen bestellt. „Quotannis Liquatuor et singuli in suis parochiis ipsis commissis visitare et pastores examinare, instituere et ad meliorem frugem adhortari non desistebant. (Hamelm. p. 821.)”

Die Consistorialverordnung von 1600 änderte dies und bestimmte: Wir wollen und ordnen, daß der Kirchen Unsrer Graf- und Herrschaft drei Superintendentes, die da gelehrte, gottesfürchtige Männer, die Gottes Worts, rechter prophetischer und apostolischer Religion wahre Bekenner, dazu ihre gute Testimonia und Zeugnis beyde der Lehre und des Lebens bei der Kirche männiglich haben ec. hinfort sein und gehalten werden sollen, davon einer in Unserer Stadt Detmold, der andere in Unserer Stadt Lemgo und der dritte bei Unserer Hofhaltung sich verhalten soll. Dem Superintendenten, so sich zu Detmold verhält oder verhalten wird, sollen alle Kirchen des Amtes Detmold, Falkenberg, Horn und Lipperode; dem Superintendenten,