Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/018

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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sein letztes Schuljahr ein Lippisches Gymnasium besuchen wollte, ging er Ostern 1830 zu dem ebenfalls aus Horn gebürtigen Director des Gymnasiums Lemgo, Schierenberg; mit ihm aber nach einem Vierteljahre nach Detmold, wo außer Schierenberg an Prima namentlich der Professor Möbius und Rath Falkmann unterrichteten.

Nach seinem Abgange vom Gymnasium zu Detmold Ostern 1831 begann Meyer sein juristisches Studium zu Heidelberg unter Thibaut, Zachariä und Mittermeier. Deutsche Geschichte hörte er bei Schlosser, an den er durch Schierenberg empfohlen war und bei dem er öfter mit einigen andern Studenten einen vergnügten und lehrreichen Abend zubrachte. Eine Ferienreise von Heidelberg aus (Michaelis 1831) nach der Schweiz und Oberitalien bis Genua wurde von ihm meistens zu Fuß gemacht und gewährt ihm bis zur Stunde in ihren reichen und großartigen Bildern geistigen Genuß. Von Heidelberg ging er Michaelis 1832 nach Jena, durchwanderte auf der Reise dahin die schönen Gegenden des Mains, einen Theil von Baiern, das Fichtelgebirge, Böhmen und die sächsische Schweiz, besah während eines 14tägigen Aufenthalts die Kunstschätze Dresdens und langte einige Zeit vor dem 18. October, der mit einem Feuer auf dem Napoleonsberge gefeiert wurde, in Jena an. Hier hörte er juristische Collegien namentlich bei Martin, Asverus und Ortloff; Deutsche Geschichte bei Luden. Durch die Prinzeß Caroline, die beim Beginn des Semesters einige ihrer Schüler in Musik und neuern Sprachen von Bückeburg nach Jena geleitete, wurde er auch bei dem damaligen Curator der Universität, Herrn v. Ziegesar, bei Professor Fries, Goethe’s Freunde, v. Knebel und im Hause des Buchhändlers Frommann eingeführt. Nach einem Studienjahr zu Jena ging er Michaelis 1833 für das letzte Semester nach Berlin, hörte dort namentlich Savigny, Gans und Heffter. Im Februar 1834 starb Schleiermacher, den er noch als Kanzelredner gehört hatte. Ein so großes Leichengefolge meint er, wie das jenes, wäre seit dem Tode der Königin Luise nicht dagewesen. In Berlin genoß Meyer namentlich viele Freundschaft im Hause des vor Kurzem gestorbenen Wirkl. Geh. Ober-Regierungsraths Keller, seit 50 Jahren vortragenden Raths im Cultusministerium.

„Zur alten Heimath heimgekehrt,“ machte er an seinem Geburtstage 1834 sein juristisches Examen zur vollen Zufriedenheit seiner beiden Examinatoren Kanzler Ballhorn Rosen und Geh. Reg. Rath Petri, wurde am 16. September 1834 dann Auditor beim Amte Detmold, dessen erster Beamte damals der verstorbene Obergerichtspräsident Piderit war. Nach dem Tode des Raths und Syndicus Heistermann in Horn erwählten ihn dann die Vertreter seiner Heimathsstadt im August 1835 zum Syndicus, und hatte er als solcher