Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/014

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Dresden im November in die Heimath zurück. Auch diese machte er theilweise als Fußgänger. Später, in den Jahren 1830 und 1834, führte er noch Reisen nach Holland und England aus.

Im Februar 1825 wurde er zum Syndicus in Lage erwählt und versah dieses Amt neben seiner Stellung am Hofgerichte, bei dem er im Jahre 1828 unter Verlegung seines Wohnsitzes nach Detmold Assessor geworden war, bis zum Jahre 1831. Zu Lage erwarb er sich durch die Rettung eines Menschen aus der Gefahr des Ertrinkens die Verdienstmedaille. Im September 1833 trat Petri als Rath in die Justizkanzlei ein und entwickelte als nunmehriges Mitglied beider Obergerichte namentlich bei Erkenntnissen, wo es sich um einheimische Rechtsverhältnisse, vor allem eheliche Gütergemeinschaft und Colonatsverfassung handelte, in ausgezeichneter Weise seinen juristischen Scharfsinn und seine rechtsgeschichtlichen Kenntnisse. Daneben nahm er seit 1830 als einer der Commissarien an der Führung des langjährigen, zuletzt durch Austrägalerkenntniß des Oberhofgerichts zu Mannheim vom Jahre 1838 für die Diesseite entschiedenen Prozesses des regierenden Fürstlichen Hauses gegen die erbherrliche Linie zu Bückeburg wegen der Landeshoheit über das Amt Blomberg einen sehr thätigen Antheil. Die theoretische Fortbildung förderte er für sich und Andere durch die Gründung einer juristischen Lesegesellschaft, und auf dem Gebiete der Verwaltung erwarb er sich ein Verdienst als Commissarius für die Theilung der Senne.

Aber so umfangreich dieser Geschäftskreis war, so genügte er dennoch nicht einem Manne, der Arbeitskraft und Zeit in dem Maße zu benutzen wusste, wie Petri. Seine Thätigkeit entwickelte sich daher noch nach mehreren andern Seiten. Zunächst begründete er gemeinschaftlich mit dem Stifter des Norddeutschen Apothekervereins Hofrath Brandes zu Salzuflen und dem Professor und spätern Gymnasialdirector Schierenberg zu Detmold das „Lippische Magazin für vaterländische Cultur und Gemeinwohl“, von welcher Zeitschrift acht Jahrgänge und unter dem Titel „Vaterländische Blätter“ noch weitere fünf Jahrgänge erschienen und woran er sich mit einer beträchtlichen Zahl größerer und kleinerer, namentlich die damalige Gesetzgebung vorbereitender oder begleitender Aufsätze betheiligte. Im Jahre 1843 übernahm er zugleich die Redaction des Regierungsblattes. Aber für eine viel bedeutendere Thätigkeit als diese schriftstellerische war, wurde Petri berufen, als einerseits im Jahre 1837 der Verein für den Bau des Hermanns-Denkmals gegründet und letzterer selbst von Ernst v. Bandel im Jahre 1838 begonnen wurde, und als anderseits in demselben Jahre der erste Landtag nach der Verfassung von 1836 zusammentrat und Petri nun zum Abgeordneten und am Landtage