Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/011

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Dienste des Grafen Simon August über, wurde Commissarius in ecclesiasticis, im Jahre 1810 von der Fürstin Pauline zum Regierungs- und Kanzlei-Director und am 12. Oktober 1824 bei seinem 50-jährigen Jubiläum, wo ihm u. a. von der Bürgerschaft ein Fackelzug gebracht wurde, zum Kanzler ernannt und starb im Anfange des Jahres 1828 mit Hinterlassung eines Sohnes, damals Schloßhauptmann. Bis 1777 nannte er sich einfach Funck, nahm aber von da an den seinem Vater vom Kaiser bestätigten Adel und den Namen Funck von Senftenau, oder gewöhnlich von Funck wieder an. Seine Familie stammt aus Budweis in Böhmen; vielleicht hängt sie mit dem bekannten Kanzler Kaiser Rudolfs II. Kurtz von Senftenau zusammen. Eine Enkelin von ihm ist die Frau Geh. Regierungsrath Rohdewald in Detmold.

31. Friedrich Simon Leopold Petri, Präsident des Consistoriums von 1820 - 1848, wurde am 2. October 1775 in Lemgo geboren, studirte in Göttingen, wurde dann Syndikus in Lage, 1805 Richter in Lemgo, kam im Jahre 1810 als Kanzleirath nach Detmold, wo er am 10. März 1850 als Regierungspräsident gestorben ist. Vom Jahre 1842 bis zum Ende seiner Wirksamkeit im Consistorium zog sich der gegen den "Werth'schen Leitfaden" und für den Heidelberger Katechismus als von der Kirchenordnung von 1684 vorgeschriebenes Lehrbuch in Kirche und Schule von den 5 lipp. Pastoren (Melm in Falkenhagen, Schmidt in Lipperode, Krücke in Langenholzhausen, Stockmeyer in Meinberg, Rohdewald in Wöbbel) und einer Anzahl Gemeindeglieder geführte Streit, welcher später mit dem Siege dieser endete.
32. Von 1848 - 1854 Johann Karl Piderit ist geboren zu Blomberg am 21. Januar 1791, wo seine Eltern ein Kaufmannsgeschäft betrieben. Er war das zweitälteste von 8 Kindern. Während der Vater das Geschäft zur Aufgabe seiner Thätigkeit machte, widmete sich die Mutter wesentlich den Kindern und ihr erster Grundsatz hierbei war, sie zur Wahrhaftigkeit zu erziehen. Bis an sein Ende hat der Sohn der Mutter mit inniger Verehrung und Liebe gedacht.

Um sich zum Studium vorzubereiten, bezog Pederit das Gymnasium zu Lemgo, nachdem er vorher im Hause des Pastors Neubourg in Cappel mit dessen Kindern den Unterricht eines Hauslehrers genossen hatte. Im Frühjahr 1809 ging er auf die Universität Göttingen um Jura zu studiren. Von hier wurde er noch vor Abschluß des dritten Jahres abgerufen, indem ihm die Stelle eines Auditeurs bei dem neu formirten Bataillon angeboten wurde, welches das Land zu den Rheinbundtruppen stellen mußte. Er erhielt die schriftlichen