Oberemsdepartement

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Drei Hanseatische Departements: Das kaiserliche Dekret vom 26. Dezember 1810, das auf dem Senatsbeschluß vom 13. Dezember 1810 fußte, vereinigte alle Länder Norddeutschlands unmittelbar mit dem Kaiserreich, soweit sie nördlich einer von der Lippemündung bis Lauenburg an der Elbe gezogenen Linie lagen, ungeachtet, in wessen Händen sie sich bisher befanden.

Hierarchie:

Regional > Historisches Territorium > Kaiserreich Frankreich > Oberemsdepartement

Einbindung und Umfang

Das "Département de l’Ems-Supérieur" war eines der mit Wirkung zum 01.01.1811 drei neu errichteten hanseatischen Departements und gehörte zur 32. Militärdivision, der 4. Kohorte der Ehrenlegion, der 30. Konservation der Forsten und ressortierte gerichtlich vom Kaiserlichen Gerichtshof in Hamburg. Das Oberemsdepartement, gehörte zum Generalgouvernement Hamburg.

Es umfaßte den größten Teil des ehemals Königlich.- Westfälischen Weserdepartements, dazu die ehemals Großherzoglich-Bergischen Gebiete rechts der Ems (im wesentlichen Tecklenburg-Lingen und Bevergern), den rechtsemsischen Teil des Herzogtums Arenberg-Meppen, das Oldenburger Münsterland, die Grafschaft Diepholz und die südwestlichen Teile der Grafschaft Hoya.

Gebietseinteilung

Die Gebietseinteilung des Oberemsdartementes erfolgte in Arrondissemente (Bezirke), Kantone der justice de paix (Friedensgerichte) und Marien.

Distriktsstruktur

Als Einwohnerzahl wurden 419 000 Personen (1812) angegeben, die sich folgendermaßen auf die Arrondissements verteilten:

Departements-Verwaltung 1810

  • Präfekt Karl Ludwig Wilhelm von Keverberg, Mitglied der französischen Ehrenlegion
    • (stammte aus Halem bei Roermond. Er wurde durch Kaiserl. Dekret vom 10. 1. 1811 zum Präfekten ernannt. Vorher war er Unterpräfekt in Kleve)
  • Generalsekretär Johann Wilhelm Heuberger
    • Präfektursitz: Osnabrück.

Präfäkturrat

  • J. G. Struckmann
  • F. v. Ostman
  • C. C. v. Reichmeister
  • C. Reinhartz
  • C. E. von dem Bussche.

Generaldeparternentsrat

Ein Generaldeparternentsrat (24 Mitglieder) versammelte sich jedes Jahr einmal bis zu 14 Tagen. Ein Mitglied wurde zum Präsidenten, eins zum Sekretär bestimmt. Der Rat verteilte die direkten Steuern auf die Arrondissements, beschloß Herabsetzung der Steuern, bestimmte die Zulage-Centimen zu den Departemental-Ausgaben, führte Rechnung darüber, erteilte Belehrungen zur Förderung von Ackerbau, Handel und Gewerbe, beurteilte die Lage des Departements und ordnete außerordentliche Steuern an. Alle 5 Jahre sollte ein Drittel des Rats erneuert werden.

Generalsekretariat

Ein Generalsekretariat (Bürochef : Merson; 1813 wird der Archivar Rumschöttel an erster Stelle genannt) verteilte die Arbeiten unter die Abteilungen, öffnete die Briefe, versandte Gesetze, Dekrete usw., verwaltete die Archive und führte die Aufsicht über die anderen Divisionen.

Divisionen

1. Division

Allgemeine Verwaltung (Divisionschef L. Urlichs), befaßt sich mit Fragen der Gebietseinteilung, Steuerregistern, Wahlversammlungen, Ernennung der Kommunalbeamten, Zivilstand, Preisen, Viehkrankheiten, Post, Lotterien, Pfandhäusern, Maßen und Gewichten, Douanen, Wohltätigkeitsanstalten; ferner mit allen öffentlichen Arbeiten und Teilung der Gemeinheiten.

2. Division

Geld- und Rechnungswesen, Finanzen (Divisionschef Rose). Befaßt sich mit Rechnungswesen der Gemeinden, Octrois, Munizipalarbeiten und örtliche Anstalten; Staatsgüter und allgemeines Rechnungswesen, Schenkungen an Veteranen, Gnadengelder, Stempel und Einschreibung, Forsten, öffentliche Schulden, gerichtliche Angelegenheiten des Schatzes, Gehälter, Aufsicht über öffentliche Kassen, außerordentliche Ausgaben; Steuern: Verteilung und Erhebung, Prüfung der Rollen, Gesuche um Nachlaß der Steuern, Unterstützungen, Streitigkeiten in Steuersachen, Abschätzungen.

3. Division

Militärverwaltung und Konskription (Divisionschef: Hertel; 1813 Ramackers). Befaßt sich mit Aushebung der Truppen, Aufstellung der Listen, Untersuchung der Konskribierten, Freiwilligen, Deserteuren, Pässe der Konskribierten; Einquartierung: Lieferungen an die Truppe, Hospitäler des Militärs, Truppenmärsche, Nationalgarde, Gendarmerie, Veteranen.

4. Division

Polizei und allgemeine Statistik (Divisionschef: Ramackers, 1813: Kneip, als Chef des 1. Büros, Heuberger jun. als Chef des 2. Büros und Merson als Privatsekretär des Präfekten. Die unmittelbare Leitung der 4. Division hatte sich der Präfekt vorbehalten). Diese Division befaßte sich mit der öffentlichen Sicherheit, Tumulten, Bettelei, Landstreichern, Feuer-, Gesundheits-, Land- und Forstpolizei, Korrespondenz mit der Hohen Polizei, Schiffahrt, Fremdenpolizei, Pässen und Visa, Verbindung mit der Kaiserl. Gendarmerie, Verleihung des französ. Bürgerrechts, Gefängnispolizei; Verzeichnung und Einberufung der Geschworenen; ferner allen geheimen Angelegenheiten, Aufsicht über die Beamten, Vorschlägen zur Besetzung der Ämter, Waffenscheinen, Gottesdienstpolizei, Pressepolizei, Schauspielen und Theatern, öffentlichem Unterricht, Blatternimpfung, Statistik, Ackerbau, Handel, Viehzucht und Gewerben, Künsten und Wissenschaften, Ehrenlegion, Majoraten, Gemeingeist usw.

Domänendirektion (Oberemsdepartement)

  • 1813 Domänendirektor: Febvotte. Er verwaltete zugleich die 1. Division (Arrondissement Osnabrück)
    • 1813 Inspecteur: Fix (2. Division)
    • 1813 Inspecteur: Faisant
    • 1813 Inspecteur: Dubois in Lingen
      • 1813 Verificateur: Thiery
      • 1813 Verificateur: Coste

Archiv dieser Domänendirektion

Der größte Teil der Registratur befindet sich im Staatsarchiv Osnabrück. Ein weiterer Teil im

  • Staatsarchiv Münster/Behörden der Übergangszeit/ Domänendirektion (Oberemsdepartement)
    • Um fang 18 Aktenstücke
      • Inhalt: Rgister über schuldige Renten, Handbücher der inkorporellen und korporellen Gefälle, Datation des Escardonchefs J.C. Doney.
      • Aufhebung der Stifter und Klöster: Minden, (Dom, St. Johannis, St. Marien, St. Martini), Quernheim.

Renteien

Zum Geschäftsbereich der Renteien gehörte die Verwaltung der Domänen, Enregistrierung, Nachlassenschafts-Erklärungen, Strafen und Stempel.

Unterteilung des Oberemsdepartements

Zum Oberemsdepartement zählten das

Unterpräfekturen in den Arrondissements

An der Spitze eines jeden Arrondissements stand ein Unterpräfekt. Er erhielt seine Befehle vom Präfekten des Departements.

Wahlkollegium im Arrondissement

In jedem Arrondissement gab es ein Kollegium, das nach Umfang des Arrondissements verschieden groß war (z. B. Osnabrück und Minden je 200, Quakenbrück 180, Lingen 160 Mitglieder).

Arrondissementsräte

Arrondissementsräte von 11 Mitgliedern, vom Kaiser ernannt, versammelten sich jährlich einmal bis zu 14 Tagen. Der Rat ernannte Präsident und Sekretär, verteilte die direkten Steuern auf die Kommunen, prüfte die Rechnung der Unterpräfektur und Verwendung der Zulagecentimen. Er beurteilte die Bedürfnisse des Arrondissements. Alle 5 Jahre sollte ein Drittel des Arrondissements-Rats erneuert werden.

Bibliografie

  • Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück. Hannover und Leipzig 1901. S. 100 ff.
  • Merson, L.: * Annuaire statistique du Département de l'Ems-Supérieur, pour l'an 1812 (Statistischer Jahresbericht des Oberemsdepartemants) Digitalisat bei Google Books

Archiv

Der größte Teil der Registratur befindet sich im Staatsarchiv Osnabrück. (Evtl. auch ein "Almanach des Oberems-Departements" zur Auswertung?). Im Staatsarchiv Münster kam ein Umfang von: 162 Aktenstücken (4 Pakete).

Inhalt Staatsarchiv Münster

  • Behörden der Übergangszeit, Präfektur des Oberemsdepartements
    • Präfekturbeschlüsse 1811-1812, Formulare.

Industrie und Handel

Leinenfabrikation und Leggeanstalten im Arrondissement Minden, Mindener Bank-Comptoir, Statuten des „Departemental-Vereins zur Beförderung des Ackerbaus, der Gewerbe und Künste und Wissenschaften im Departement der Ober-Ems" (mit Mitgliederverzeichnis).

Bauwesen

Bau und Reparatur von Wegen und Brücken, Pflasterung von Straßen in den Städten; Weg Herford—Enger—Melle—Osnabrück, Steinpflaster zu Bünde, Hafen- und Brückenbauten zu Petershagen, Unterhaltung und Räumung der Flüsse und Bäche im Arrondissement Minden.

Budgets und Etats der Kommunen

Alswede, Bergkirchen, Bockhorst, Börninghausen, Borgholzhausen, Bünde, Dielingen, Dützen, Enger, Friedewalde, Gehlenbeck, Haddenhausen, Halle, Hartum, Herford, Hesselteich, Hiddenhausen, Hille, Hörste, Hüllhorst, Jöllenbeck, Kirchlengern, Klosterbauerschaft, Levern, Lübbecke, Oberbauerschaft, Oldendorf, Ovenstädt, Petershagen, Quernheim, Randen, Reineberg, Rheine, Rödinghausen, Saerbeck, Schildesche, Schnathorst, Spenge, Ströhen, Versmold, Wallenbrück, Werther, Wulferdingsen.

Aufhebung der Stifter und Klöster

Allgemeines betr. die Aufhebung der Stifter und Klöster im Minden- Ravensbergischen. Spezialakten betr. Leeden, Levern, Lübbecke, Minden (Dom, St. Mauritz und Simeon, St. Johannes, St. Marien, St. Martini), Quernheim.

Kirchensachen

Konsistorium für Minden-Ravensberg; Pfarr- und Kirchensachen betr. Bockhorst, Borgholzhausen, Buchholz, Bünde, Gehlenbeck, Holzhausen, Hüllhorst, Minden (St. Simeonsgemeinde, reformierte Kirche), Petershagen, Quernheim, Randen, Schlüsselburg, Wallenbrück.

Schulsachen

Zustand der Primärschulen. Einzelakten betr. Haldem, Hahlen, Herford (Radewiger Feldmark), Hesselteich, Holzen, Leimweg und Brink, Minden (Gymnasium, Bürgerschule, Industrie- und Waisenschule), Nordel, Randen, Rothenuffeln, Spenge, Wehdem, Werther, Westkilver.

Armenstiftungen

Armenstiftungen in Bünde und Minden; Stiftung des Franz Christian von Borries.

Weblinks

Daten aus dem GOV

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