Niederlahnstein

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Hierarchie

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Historische Lage

Einleitung

Allgemeine Information

1939

Niederlahnstein 1939

"Niederlahnstein an Rhein und Lahn, 72 m NN., 5400 Einwohner. Es liegt am Zusammenfluß der Lahn in den Rhein. Es ist Knotenpunkt der Reichsbahnstrecken Trier-Koblenz-Gießen-Berlin sowie Köln-Wiesbaden-Frankfurt a. M. Anlegestelle der Köln-Düsseldorfer und Niederländer Dampfschiffe. Motorbootverbindungen mit Koblenz, Bad Ems, Braubach, Kapellen-Stolzenfels. Mit Koblenz besteht außerdem Straßenbahnverbindung.

Geschichtliches: Die überaus günstige Lage von Niederlahnstein an der Mündung der Lahn in den Rhein ermöglichte schon eine Besiedlung in der altersgrauen Vorzeit, wie dies Funde aus der jüngeren Steinzeit und in der späteren Bronzezeit bezeugen. Auch in der Römerzeit, als die Legionen des römischen Imperiums das linke Rheinufer und am rechten Rheinufer, das durch den Limes, den befestigten Grenzwall gesicherte Gebiet beherrschten, war Niederlahnstein der Platz einer größeren Niederlassung. In den letzten Jahren wurden an der Lahnmündung Reste eines festungsartigen Wohnturmes - Burgus genannt - freigelegt. Dieser ist im letzten Viertel des vierten Jahrhunderts zum Schutze der Rheinschiffahrt von den Römern errichtet worden. Als dieser nach Abzug der Legionen vom linken Rheinufer etwa um das Jahr 400 nach Chr. aufgegeben wurde, siedelten sich auf den verlassenen Stätten Teile des Chattenstammes an. Die Funde aus der Vorzeit sind im Kreismuseum in Oberlahnstein ausgestellt.

Niederlahnstein hatte in früheren Jahrhunderten viel unter den Kriegswirren zu leiden. Die Kosten jener kriegerischen Ereignisse waren für die Gemeinde Niederlahnstein ungeheuerlich. Zur Deckung dieser Schulden sah sich die Gemeinde genötigt, von ihrem Grundbesitz Teile zu veräußern. So verkaufte die Gemeinde den Walddistrikt "Baurenberg", die Verbindung zwischen der Hauptgemarkung Niederlahnstein und der Exklave Fachbach, der jetzt im Eigentum der Nachbargemeinde Horchheim ist. Hierdurch wurde die Gemarkung Niederlahnstein in zwei Teile zerlegt.

Baudenkmäler: An der Mündung der Lahn in den Rhein ragt wie aus einer Insel die ehrwürdige Johanniskirche empor. Die Zeit des Baues legt man in das Jahr 930. Alles ist im spätromanischen Stil gehalten, untermischt mit einem Anklang ans basilikaartige. Das Mittelalter hat in Niederlahnstein noch eine Anzahl weiterer Gebäude hinterlassen: An Profanbauten die Fachwerkgruppe des alten Zollhauses (Wirtshaus an der Lahn), unweit davon lahnaufwärts ein Haus mit romantischen Giebelfenstern, weiterhin noch verschiedene Adelshöfe wie das Nassauerhaus, den Wenzschen Hof sowie den Arnsteiner Hof (heutiges Forstamtsgebäude).

Bevölkerung: Die Bevölkerung von Niederlahnstein soll fränkischer Abstammung mit weiblichem Einschlag sein. Im Mittelalter war Niederlahnstein Sitz einiger Rittergeschlechter. Die Chronik führt die Nahmen auf: Wenz von Lahnstein, Schilling von Lahnstein, Gerlach von Lahnstein, von Helfenstein, der von Waldt-Rekroidt, von Naunheim, vom Stein, von Fleckenstein. Vielfach sind auch heute noch Familiennamen welschen Ursprungs in Niederlahnstein vertreten, deren Urahnen im 15. Jahrhundert einwanderten und als Arbeiter bei den Eisenhüttenwerken im Lahntal beschäftigt wurden. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus: 58 v. H. Arbeiterfamilien, 17 v. H. gewerblicher Mittelstand sowie Obst- und Gartenbautreibende, 25 v. H. Beamten- und Angestelltenfamilien. Ein großer Teil der Bevölkerung findet in den ortsansässigen Industriewerken (Drahtwarenfabrikation, Chamotteindustrie, Straßenbau und Zementwarenfabrikation) Beschäftigung.

Verkehr: Niederlahnstein ist infolge seiner Lage der gegebene Standort und Ausgangspunkt für Mittelrhein, Lahn, Mosel, Taunus, Westerwald, Hunsrück und Eifel. Es hat sich in den letzten Jahren zu einem schönen Fremdenstädtchen entwickelt. Niederlahnstein bietet den Gästen die mannigfachste Gelegenheit zur Erholung. Die beiden Flußläufe Rhein und Lahn geben Gelegenheit zum Schwimmen, Rudern und Angeln. Nachmittags- und Abendfahrten auf dem Rhein und der Lahn bieten willkommene Abwechslung. In den Hotels, Gasthäusern und Privatpensionen findet der Gast aufmerksame Bedienung. Über Unterkunftsmöglichkeit gibt das Städt. Verkehrsamt bereitwilligst Auskunft."

Quelle: Adreßbuch für den politischen Kreis St. Goarshausen 1939


1969 wurde Lahnstein aus den bis dahin eigenständigen Städten Niederlahnstein und Oberlahnstein gebildet

Politische Einteilung

Zeitzeichen 1895

  • Niederlahnstein (Nieder Lahnstein) , Stadt in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Sankt Goarshausen, am Einfluss der Lahn in den Rhein, Amtsgericht Niederlahnstein
    • 3.114 Einwohner, davon 362 Ev. u. 14 Jud.; 1825: 1.853 Ew.),
    • Postbezirk, Telegrafenstation, Eisenbahnstation Linie Frankfurt/Main <> Niederlahnstein <> Lollar u. Friedrich-Wilhelmshütte <> Niederlahnstein der Preuss. Staatsbahn
    • Oberförsterei, katholische Pfarrkirche
    • Gewerbe: Sägemühlen (Dampfbetrieb), Fabrikation (Drahtseil; Flechterei), Hüttenwerk (Eisen), Hochöfen, Brauerei (Bier), Anbau (Wein, Obst), Schiffahrt, Schiffbau, Handel (Wein, Obst). Niederlahnstein gehörte früher zu Kurtrier; dazu die Johanniskirche an der Lahn-Mündung, die Kapelle zum Allerheiligenberg (Wallfahrtskapelle) u. das Eisenhüttenwerk Hohenrheiner-Eisenhütte an der Lahn.


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