Ennepetal

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Ennepetal: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Arnsberg > Ennepe-Ruhr-Kreis > Ennepetal

Datei:Lokal Ort Ennepetal.png
Lokalisierung der Stadt Ennepetal in Nordrhein-Westfalen

Namen

  • Ennepetal: Flußname, Munizipalität Ennepe (um 1810) ; Ennepetal (1949).
  • Milspe: Milzpe (für Bach Heilenbecke 1307), Melsepe, Dey Mylspe (1486); Deutung: Schwarzbach.
  • Voerde und Altenvoerde : fordi bzw. aldenforde (um 1100), Vorda (1227); Deutung: Furt (durch die Ennepe).
  • Rüggeberg: Royckeberge (1315).

Landschaftslage

1949 gegründete Industriestadt in einer von der Ennepe und ihren Nebengewässern mit tief eingeschnittenen, von Waldhängen begleiteten Talsystemen bis auf kleine Reste stark aufgelösten Hochflächenlandschaft zwischen dem Westsauerländischen Oberland im 0sten und den Bergischen Hochflächen im Westen. Die Stadt liegt mit ihren drei Ortskernen 10 km südwestlich Hagen und hart östlich des Schwelmer Sattels am oberen Ausgang der breiten westöstlichen unteren Ennepetal-Furche in das südostwärts gewandte, industriereiche mittlere Ennepetal; Ortsteil Milspe hart südlich Gevelsberg in 180-200 m Höhe, eng eingeschlossen im sich hier verengenden Ennepetal; Ortsteil Altenvoerde östlich anschließend 200-280 m hoch in einer quer zum Ennepetal auf die Voerder Hochfläche hinaufsteigenden geräumigen Mulde: Ortsteil Voerde 3 km östlich Milspe auf einer freiliegenden kleinen, fast allseits mit Waldhängen in Täler, insbesondere das Hasperbachtal, abfallenden Resthochfläche. In Altenvoerde die Kluterthöhle mit etwa 300 Gängen von insgesamt 5,3 km Länge (eine der größten Höhlen Deutschlands). 5 km östl. von Milspe die 4 Millionen Kubikmeter fassende Hasperbach-Talsperre, 9 km südöstl. die 12 ¼ Mill. Kubikmeter fassende Ennepe-Talsperre, 4 km südlich die ¾ Mill. Kubikmeter fassende Heilenbecker Talsperre.

Ursprung der Ortschaft

Die bäuerlichen Siedlungen Voerde, Altenvoerde, Kotthausen, Ahlhausen waren um 1100 dem Kloster Werden abgabepflichtig. Rüggeberg und andere Unterhöfe des Oberhofs Bransel (etwa 1180 erwähnt) 1315 genannt. Oberhof weiterer Siedlungen: Schöpplenberg. Durch Raseneisenerz frühe Eisenverarbeitung: Wilbringhausen (1486), Voerde usw. Infolge der Industrialisierung Gründung der Kirchengemeinde Rüggeberg, wo Ende 18. Jhdts. ein gewerbereicher Ort entstand. Zusammenschluß der Bauerschaften Mühlinghausen, Oelkinghausen, Schweflinghausen, Voerde (Hagener Seite) und Voerde (Schwelmer Seite) unter Napoleon I. zusammen mit der Bauerschaft Mylinghausen (1954 Stadt Gevelsberg) zur Munizipalität Ennepe zuerst mit dem Mairie-Sitz in Ennepetal-Milspe (Rahlenbecke), später am Gevelsberg. Voerde, der Bürgermeisterei Ennepestraße zugeteilt 1812, selbständiges Amt 1868. Gevelsberg wurde 1886 von der Bürgermeisterei Ennepe abgetrennt und Stadt. Das restliche Amt Ennepe zu Milspe wurde 1923 Amt Milspe und 1938 mit Voerde zum Amt Milspe-Voerde vereinigt.

Stadtgründung

Stadt Ennepetal seit 1949, davor Amt Ennepe zu Milspe und Amt Voerde im Ennepe-Ruhr-Kreis

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Die Siedlungen entstanden aus Einzelhöfen, Voerde und Rüggeberg um ihr Kirchen. Altenvoerde und Milspe durch Industrie und Bahnanschluß bestimmt. Durch die lange Zeit planlose Bebauung ist ein eigentliches Stadtbild nicht entstanden. 1954 bildeten die Ortsteile Milspe, Altenvoerde (vor 1949 ein Ortsteil Voerdes) und Voerde eine sich immer mehr schließende Siedlungskette. Außerdem lagen im südlichen Gemarkungsbereich der Stadt auf freiliegenden Hochflächen beiderseits der mittleren Ennepe verschiedene weniger geschlossene kleine, zum Teil auch etwas industrialisierte Siedlungskerne mit zugehörigen bäuerlichen Streusiedlungen, so zum Beispiel das „Dorf" Rüggeberg. Grünflächen 1954: Minna- Schmidt- Garten an der Voerder Straße, Eugen- Dicke- Anlagen zwischen Bahnhofstraße und Kölner Straße, Aussichtsplatz Hohenstein im Ennepetal, Hülsenbecker Tal im Ausbau zum Stadtwald.

Gebäude

Malerisch gelegene, bereits 1954 immer mehr verschwindende Wasserhämmer seit 30jährigem Krieg. Haus Ahlhausen („Schloß"), Neubau auf alten Grundmauern um 1650. Häuser Rahlenbecke und Heilenbecke schloßartig, als Reidemeistersitze erbaut um 1785. Zahlreiche malerische „Haferkästen" um 1700. Auf Rüggeberg eigene Schule mit Glockenturm angeblich um 1705 vorhanden. Ev. Kirche Voerde (Johannes der Täufer), vergrößert 1547, Neubau der Sakristei 1735, Umbau des Hauptbaus 1780, Hauptturm 1844, beide Seitentürme 1914. Ev. Kirche Rüggeberg 1828. Ev. Kirche Milspe 1896. Kath. Notkirche Milspe 1903. Kath. Kirche Voerde 1908.

Brände

Brände : 1737 (Unterdorf Voerde ganz abgebrannt), 1811 (21 Wohnhäuser und 6 Nebengebäude im Oberdorf Voerde).

Zerstörungen II. Weltkrieg

Durch Bomben, Artilleriebeschuß usw. wurden 249 Gebäude beschädigt (217 Wohnhäuser, 17 landwirtschaftliche und 15 Fabrikgebäude), davon 27 Gebäude vernichtet, die 1954 wieder aufgebaut waren.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1486: Schatzpflichtige des Amts Wetter in Vörde 28, in Schweflinghausen 28, in Ölkinghausen 27, dazu die zum Kirchspiel und Gericht Hagen gehörige "Voerder burschop" 17. 1645: 223 Feuerstätten (im ganzen Stadtraum einschließlich der wüst liegenden), um 1753: Voerde (Süderseite) 117 Haushaltungen, Voerde (Nordseite) 188 Haushaltungen. 1789: im heutigen Stadtraum etwa 2.400 Einwohner. Schon früh starker bergischer Einschlag, namentlich im Westteil. Seit Ende 19. Jhdts. starker Zuzug, besonders aus Hessen und Waldeck; der rein „fälische“ Schlag war 1954 im Schwinden.

Seuchen

Pest 1636.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Schatzbuch der Grafschaft Mark 1486.
  • Voerder Kirchenrechnungen und Kontributionslisten (30jähriger Krieg) im Pfarrarchiv Voerde.
  • Kirchenbücher: Schwelm ab etwa 1750
  • Kirchenbücher: Voerde ab etwa 1750
  • Kirchenbücher: Rüggeberg ab 1795
  • Zivilstandsregister 1810-13.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Bestand Enneperstraße (Westerbauer, Hagen-Haspe)
    • 1812 (Zivil, Munizipalität Enneperstraße mit Waldbauer, Westerbauer, Breckerfeld) Aufgebote
    • 1853-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
    • 1853-1863 (ev.) Konfirmationen
  • Bestand Rüggeberg
    • 1828-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Bestand Schwelm
    • 1810-1811 (Zivil) Heiraten
    • 1812 (Zivil) Tote
    • 1819-1874 (luth., Stadt u. Land) Geburten, Heiraten, Tote
    • 1828- 18 74 (Reformierte) Geburten, Heiraten, Tote
    • 1828- 1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
    • Altlutherische in Elberfeld eingetragen
    • 1822- 1847 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote
  • Bestand Voerde (Ennepe-Ruhr-Kreis)
    • 1819-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
    • Altlutherische in Elberfeld eingetragen
  • Bestand P 6 / 7 (Standesämter Ennepe-Ruhr-Kreis)
    • Digitalisat der Sterberegister Milspe (Ruhr) 1887 - 1938, inkl. Namensregister
    • Digitalisat der Sterberegister Schweflinghausen 1874 - 1886
    • Digitalisat der Sterberegister Voerde (Schwelm) 1874 - 1938, inkl. Namensregister

Berühmte Personen

  • Heinrich von Voerde, * um 1380, + 1450, Volmarsteiner Freigraf, bedeutendster dt. Fernerichter.
  • Minna Schmidt, * 05.02.1850 Idar, + 26.02.1912 Milspe, Dichterin.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 3.827 Einwohner (E.), 1843: 7.846E., 1858: 8.397 E., 1871: 9.182 E., 1885: 10.466 E., 1895: 12.182 E., 1905: 16.007 E., 1925: 19.672 E., 1933: 19.821 E., 1939: 20.247 E. (davon Milspe 11.555 E., Voerde 8.692 E.), 1946: 22.386 E. (davon Milspe 13.520 E., Voerde 8.866 E.), 1950: 25.083 Einwohner. Voerde war 1945-48 mit Serben belegt.

Sprache

Urkundensprache Latein und Niederdeutsch bis Ende 16. Jhdt. Die niederdeutsche Mundart von Ennepetal gehört in den Unterraum Dortmund des Westfälischen, da sie für `euch' ink spricht, ferner kucken 'kochen', hiet `heiß', di 'dir' und 'dich', Süster 'Schwester', get `ihr', Rüe 'Hund', küern 'sprechen', mäget (sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel u. Gewebe

Im frühen Mittelalter (wohl 12. Jh.) neben Landwirtschaft Gewinnung und Verhütung von Raseneisenerz (1954 an den Talhängen alte Schmelzstätten mit Schlackenhalden; 1486 bäuerliche Siedlung „am Sinderhoep" = Sinter bzw. Eisenschlackenhaufen). 1514 daneben Bandwirkerei, 1954 noch im Westen als Kleinbetriebe und Heimindustrie.Hammerwerke spätestens 16. Jhdt. Erster Rohstahlhammer 1670, erster Wasserhammer 1707, zahlreiche Schleifkotten 1736 vorhanden. Schraubenherstellung seit 1789, älteste (1954 noch bestehende) Holzschraubenfabrik 1823. Allmählich entstanden aus Schmieden und Wasserhämmern des Ennepetals größere, durch Generationen in Familienbesitz befindliche Fabriken. Ende 18. Jhdt. bedeutender Aufschwung der Eisen- und Stahlindustrie in Form der Kleinschmiederei sowie des Handels mit ihren Erzeugnissen bis weit ins Ausland. Durch den Bahnanschluß verlagerte sich der Schwerpunkt der Industrialisierung nach Milspe. 1954 lebhafte Kleineisen-, Amboß-, Walz-, Sensen-, Baubeschlags-, ferner Papier- und Pappenverarbeitungsindustrie sowie Holz- und Kunstharzindustrie. Krammarkt in Voerde im Juni (Johannes der Täufer) um 1798 vorhanden, in den letzten Jahrzehnten vor 1954 zu einer Kirmes entwickelt. Zweimal wöchentlich Märkte 1954 in Milspe und Voerde seit 1949.

Verkehr

Der Ortsteil Milspe lag seit jeher an der großen „Bergischen Hauptstraße" Köln -Wuppertal- Ennepetal- Hagen und weiter nach 0sten, und zwar am Punkt ihres Abstieges vom Schwelmer Sattel und ihrer Einmündung in die Ennepetalfurche; Altenvoerde und Voerde hatten bequeme Zugänge zu ihr. „Bergisch-märkische Bahn" (1849), 1954 Hauptstrecke Köln/Düsseldorf -Wuppertal- Hagen. Ennepetalbahn Hagen-Gevelsberg (1876) - Milspe- Altenvoerde (1882); dadurch wurde die ganze industrielle „Enneperstraße" mit zahlreichen Haltepunkten erreicht. Die Rheinische Bahn (Hagen -Gevelsberg- Düsseldorf, 1879) über Gevelsberg (2 km nördl.) zu erreichen. Straßenbahnen 1954: Voerde -Gevelsberg- Haßlinghausen (1907); Schwelm - Wuppertal-Barmen, Breckerfeld -Voerde- Hagen (1907, elektrisch 1926), mit Güterverkehr.

Umgebungsbedeutung

Ennepetals Hauptbedeutung beruhte 1954 auf der Industrie. Sein Einflußbereich, besonders für den Einzelhandel, beschränkte sich zu der Zeit auf die kleinen Gemeinden und Streusiedlungen der südlich gelegenen Hochflächengemarkungen.

Verwaltung

Rat

Die Munizipalität Ennepe hatte 1 ehrenamtlichen, unbesoldeten Maire, 2 Beigeordnete und 12 Munizipalitätsräte; ähnlich die Verwaltung der späteren Bürgermeistereien bzw. Ämter, jedoch waren Bürgermeister bzw. Amtmänner besoldete Beamte. Seit 1945 Deutsche Gemeindeordnung.

Gericht

Auf den Oberhöfen Schöpplenberg und Bransel fanden Hofgerichte statt, die anscheinend bis um 1550 die volle Gerichtsbarkeit besaßen, dann aber nur noch die Erbfolge auf den Unterhöfen regelten. Die Bauerschaften des Stadtraumes (außer Voerde hagenerseits) gehörten zu dem um 800 entstandenen Hochgericht zu Schwelm.

Landesherrschaft

Landesherren

Kriegerische Ereignisse

Dorf und Kirchhof Voerde 1442 durch Brandschatzung und Beschädigung von Bewaffneten aus dem Erzstift Köln um 1.139 Gulden geschädigt. Spanische Einquartierung in Voerde Ende 15. Jhdts. Obgleich im 30jährigen Krieg eigentliche Kampfhandlungen nicht stattfanden, entstanden ungeheure Schäden. Im 7jährigen Krieg viel Besatzung und hohe Kontributionen.

Kriegswesen

Wehrhoheit

Im Mittelalter Wehrpflicht der Bauern, Freibauern beritten. Durch Friedrich den Großen Werbe- und Enrollierungsfreiheit sowie Pardonnierung der Kantonflüchtigen für Hochgericht Schwelm und Enneperstraße seit 1748, aufgehoben unter Napoleon.

Schützengilden

Voerder Schützenbruderschaft vor 1607, ihre Kirchspielsvogelschießordnung vom 26.08.1607. Weitere Schützenvereine aus neuester Zeit.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-NRW-Stadt-Ennepetal.svg Beschreibung:

Wappen (1953 verliehen): In Gold unter einem von Silber und Rot in 2 Reihen geschachten Schildhaupt ein roter Sparren über einem blauen Wellenpfahl.

Siegel der ev. Kirchengem. seit alters mit ihrem Kirchenpatron Johannes Baptista. Siegel der Schöffen des Milsper Hofesgerichts zum Bransel vorhanden, aber nicht entziffert. Siegel des Femerichters und Vollmarsteiner Freigrafen Heinrich von Voerde (1. Hälfte 15. Jh.): Fisch und Stern.

Stadtgebiet

Stadtgebiet 1951: 5.880 ha, davon Milspe 3.774 ha, Voerde 2.106 ha. Im 0sten des Stadtgebiets lag eine Landwehr.

Politische Einteilung

Stadtbezirke

Ennepetal besteht heute aus zwei Stadtteilen und mehreren Ortschaften, die auf ihre eigene Geschichte zurückblicken:


Wappen der Stadt Ennepetal Die Stadtteile und Orte der Stadt Ennepetal (Ennepe-Ruhr-Kreis)

Milspe | Voerde | Altenvoerde | Rüggeberg | Büttenberg | Oberbauer | Königsfeld | Hasperbach | Burg | Homberge | Heide


Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Im Mittelaler Erzbistum Köln, Dekanat Lüdenscheid; seit 1821/23 Erzbistum Paderborn, Dekanat Hagen, ab 1957 Bistum Essen. Das Gebiet der Stadt gehörte zu der um 800 entstandenen Pfarrkirche zu Schwelm, die Voerder Pfarrstelle wurde durch die Hagener Kirche besetzt, die Milsper Bauerschaften gehörten nach Schwelm.

Reformation

Reformation in Voerde vor 1580 begonnen, wohl gleichzeitig in Schwelm. 1622 Versuch der Spanier, Voerde kath. zu machen; Ende der Gegenreformationsversuche nach 1636. Kreissynode Schwelm.

Bekenntnisse

Seit langem rege Gemeinschaften, daneben zeitweise Sekten. Wesentlicher Auftrieb für die Darby -Bewegung von Milspe (Rüggeberg) aus. 1946: Milspe 86% Ev., Voerde 82% Ev.; 1950: 19.705 Ev., 2.906 Kath., 875 Glaubenslose, 727 Konfessionslose, 922 Verschiedene.

Wohlfahrtspflege

Bezeichnung „am Siechenhäuschen" in Milspe vielleicht mittelalterlich. Erziehungshaus für verwaiste und verwahrloste Kinder 1861, 1954 Kinder- und Lehrlingsheim Lohernocken. Kleinkinderschulen, 1954 Kindergärten: Sara-Stift in Voerde 1894; in einem aus Stiftungen errichteten Gebäude in Alten-Voerde; neuere kirchengemeindliche bzw. kommunale Kindergärten in Milspe. Krankenhaus der Gemeinde Voerde mit Diakonissen erbaut 1889, vor 1954 aufgegeben. Die Klutert-Höhle dient seit 1950 der Behandlung von Asthmakranken.

Jugendherberge in Milspe. Milsper Wassergenossenschaft gegr. 1890, Wasserleitung für Milspe seit 1900; Voerde und Altenvoerde sind an das Wasserwerk des Kreises Ennepe-Ruhr angeschlossen. Kanalisation vollständig in Milspe, teilweise in Voerde und Altenvoerde seit 1928 bis 1930. 1954 Ferngasversorgung. Elektrizität durch Gevelsberg.

Bildungswesen

Schulen

Kirchspielsschullehrer in Voerde 1644 genannt; eigene Schule unter geistlichem Schulmeister auf Rüggeberg angeblich um 1705 vorhanden; 1950: 15 ein- bis achtklassige Volksschulen, darunter 2 einklassige Hilfsschulen. Lateinschule in Voerde Ende des 30jährigen Krieges vorhanden, später Rektoratschule, 1954 Progymnasium. Eine Art private Handelsschulen in Voerde Ende 18. Jhdts., in Rüggeberg Mitte 19. Jhdts. 1954: Berufsschule. Volkshochschule.

Theater

Aus der früheren Feuerwehrkapelle Milspe wurde 1949 ein Stadtorchester.

Zeitungen

  • Milspe-Voerder Ztg. (neutral) 1908-09; (bürgerlich-neutral) 1924-36, erworben durch eine Gevelsberger Druckerei 1937, seitdem als Gevelsberger Ztg./Ennepetaler Ztg. Erscheinend
  • Heimatbeilage: Der Ennepesträßer.

Archive

Staatsarchiv Münster

Historisches Archiv der Stadt Siegburg

  • Stadtarchiv, Rathaus, 53721 Siegburg, Tel. 02241-10 23 25
  • Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Sign. A II/1 - A II/31. Bearbeiter: W. Günter Henseler, Kierspe.


  • Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, A II/9, 1515, Blatt 85r. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • 1515. Alner, Roid, Bell und Loe, anno et cetera [15]XV, feria quinta post Ephiphanie dominica.
  • Heynrich Worm und Marie, syn huysfrauwe, zortzyt inwoener der stede Colne, hant vertzegen up alle anspraiche und gereichticheit, de sy noch vermeynen zo haven an den beyden huseren zom Creyfftz bynnen Syberch, in der Berchgassen gelegen, zo henden Johans Feyroit van Furde, uyss deme lande van der Marcke, wolsleger, und Greten van Aldennumerich, elude, in maessen, dat sy sich damyt verschreven solent laessen zo schryn off verbreve zo allen yren gadonge. Gelden jars presentmeister, Martini.

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bartz, August: Dey Mylspe, Beitr. zur Heimatkunde der Gern. Milspe, 1. Heft, Das Milspetal und seine ältesten industriellen Arbeitsstätten (1938).
  • Blum, Alfr.: Das Serbendorf Voerde, in: Hagen, use laure Halme, Jg. 3, Nr. 6-9 (1953).
  • Böhmer, Emil : Der Ldkr. Schwelm, hg. im Auftrage des Kreisausschusses Schwelm (1928).
  • Böhmer, Emil: Beitr. zur Hofes- und Familiengesch. unserer Heimat, Jahresgabe des Ver. für Heimatkunde Schwelm, 3. Heft (1936).
  • Böhmer, Emil: Kr. Ennepe-Ruhr, in: Kreis- und Stadthandbücher des westfälischen Heimatbundes, Band 5 (1948).
  • Claas, Wilhelm: Die technischen Kulturdenkmale im Bereiche der früheren Grafschaft Mark (1939).
  • Crone, Wilhelm: Eineinhalb Jahrtausend Milspe (1931).
  • Crone, Wilhelm in: Voerde Westfalen im EnnepeRuhr-Kreis, hg. vom Amt Voerde und dem Verlag Wilhelm Ruhfus in Dortmund (1934).
  • Dütschke, G.: Vom Eisen, Gruben, Schmelzöfen und Hammerwerke, in: Beitr. zur Heimatkunde des Kreises Schwelm, 6. Heft (1905).
  • Dütschke, G. Beitr. zur Heimatkunde des Kr. Schwelm, 4. Heft, Gesch. der einzelnen Ortschaften (1904).
  • Eversmann, Fr. August Alex: Übersicht der Eisen- und Stahlerzeugung auf Wasserwerken in den Ländern zwischen Lahn und Lippe (1804).
  • Griepenburg, W. und B.: Die Kluterthöhle, Deutschlands größte Höhle, in: Mitt. über Höhlen- und Karstforschung (1931).
  • Hymmen, R. von: Geschichtlich-statistische Beschreibung des früheren Kr. Hagen, jetzt Stadt-und Landkr. Hagen, sowie Kr. Schwelm (1889).
  • Jacobi, Ludwig Hermann Wilhelm: Das Berg-, Hütten- und Gewerbewesen des Reg.-Bez. Arnsberg in statistischer Darstellung (1857).
  • Kürten, Wilhelm von: Die Industrielandschaft SchwelmCevelsberg-Milspe-Voerde (1939).
  • Ludorff und Dütschke, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kr. Schwelm (1910). * Meier, Anton: Gesch. und Urkundsbuch des Amtes Breckerfeld, 2. Teil (1908).
  • Meister, Aloys: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen.
  • Müller, Friedrich Christoph: Choragraphie des Ksp. Schwelm (1789).
  • Reurik, H.: Heimat/Vaterland/Welt, Heimatgeschichtliche Ausblicke von der bergisch-märkischen Grenze zwischen Wupper und Ruhr, 1. Teil (um 1921).
  • Roden, Joh. Remhert: Beschreibung der Fabriken südwärts der Ruhr (1754).
  • Schnettler, Otto: Ein Steuerstreit im ehem. Amt Wetter am Ende des 30jährig. Krieges (1932).
  • Siekermann, Florenz Arnold: Hefte zur Gesch. von Ennepetal-Voerde (seit 1950).
  • Steinen, Joh. Diederich von: Historie der Stadt, Kirchspiels und Gerichts Schwelm Historie vom Kirchdorf und Ksp. Voerde, in: Westphälische Gesch., XXI. Stück (1750-60).
  • Voye: Gesch. der Industrie im märkischen Sauerlande, Bd. IV, Kr. Schwelm (1908).

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Ennepetaler Forschungen, Heft 14 (2007), Hg: Arbeitskreis Ennepetaler Stadtgeschichte e.V.
  • Ennepetaler Heimatbrief 2006. Heimatbund Ennepetal, Cosimo Palomba, Bismarckstraße 21, 58256 Ennepetal.
  • Voerder Heimatblättchen. Mitteilungen des Voerder Heimatvereins (4/2007). Heimatverein Voerde, Manfred Michalko, Friemannweg 9, 58256 Ennepetal, E-Mail: vorstand@heimatverein-voerde.de,

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Weitere Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.



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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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