Dagebüll

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Schleswig-Holstein > Kreis_Nordfriesland > Dagebüll

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Das Kirchspiel Dagebüll, zu katholischen Zeiten auch Wisch genannt und später, bis etwa 1740 häufig auch als Westermarsch bezeichnet, bestand am Ende des 16. Jahrhunderts, außer der schon damals mit einem Sommerdeiche umgebenen Hauptinsel, aus einer Anzahl kleinerer, wohl sämtlich unbewohnter Halligen, von denen Ohnlienshallig, Nordmark, Dammenstieg, Trollschlot, Riek und Oldegarden von Süden nach Norden in der Richtung nach Galmsbüll hin, Seyensfenne, Niemend, Gross- und Klein-Kleiland nordöstlich der Kirche liegen.

Die alte Dagebüller Kirche, ursprünglich eine Dionysii-Kapelle, dessen Bildnis mit dem Kopf unterm Arm noch als Kirchensiegel und Koogssiegel geführt, war im Laufe der Jahre recht baufällig geworden. Neubau unter Pastor Andreas Ewald 1731 als 15-Fach Bau ins Werk gesetzt.

Den Dagebüller Hauptpartizipanten stand octroygemäß das Kirchenpatronat zu. Als Patrone präsentieren und vokieren sie den Prediger, während die Gemeinde wählt.

Pastoren der Kirche in Dagebüll

(unvollständig), Quelle: Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogtums Schleswig, Band 1, Seite 521 ff :

Namen: Greiff (???? - ????), Hermann Peter (???? - ????), J.S. Jessen (???? - ????)

Die Namen der ersten Prediger nac h der Reformation sind nicht bekannt.

  • Petrus Marquardi aber stand hier von 1561 an 45 Jahre und starb 1606, 70 Jahre alt.
  • Johannes Carovii, der auf der Hooge gewesen.
  • Bernhard Boethius von Föhr, trat an 1636, starb am 24. Januar 1686 nach beinahe 48jähriger Amtsführung.
  • Hinrich Riese aus Itzehoe satand hier 12 Jahre von 1687 - 99, da er nach Fahretoft kam.
  • Lorenz Moller um 1700 - nach 1714.

In der Chronik der Familie Melfsen aus den Jahren 1916 - 1919 schreibt der damalige Koogsinspektor Christian Sibbern Melfsen: "Momme Melfsen, 1698 auf Katharinenhof geboren, wurde in seinen Knabenjahren nebst seinem Halbbruder Fedder Feddersen bei dem Pastor Lorenz Moller in Dagebüll, einem Vetter seiner Stiefmutter, untergebracht. Er genoß mehrere Jahre, vielleicht von 1709 - 1714 die Unterweisung dieses grundgelehrten Mannes und seines Stiefsohnes. Sein 3 Jahre älterer Mitschüler Peter Petrejus, Sohn und späterer Nachfolger des Pastors Peter Christian Petrejus zu Deezbüll, schreibt über diesen Unterricht:" - „Ob wir nun fast die ganze Woche hindurch fast keine freie Stunde hatten, auch den Sonntag nicht ausgenommen, als welcher erbaulichen Übungen gewidmet war, geschah doch alles wegen der guten Einrichtung, Gottesfurcht, Treue und Aufrichtigkeit der Lehrer mit der größten Begierde von den Lernenden, daß mich folglich solcher Zeit nicht ohne Vergnügen erinnere."Vahlbruch 18:14, 4. Feb. 2017 (CET)

  • Johann von Sallern aus Neumünster bis 1728
  • Stephan Diedrich Riese, des vorhingenannten Hinrich Riese Sohn bis 1755.
  • Jürgen Hinrichsen von 1756, ward im folgenden Jahr Pastor zu St. Johannis auf Föhr.
  • Detlef Peter Krebs aus Fahretoft trat an 1757, kam 1788 nach Rendsburg.
  • Peter Christiansen Schmidt, oerd. 9. Juli 1779, ward schon im folgenden Jahr Pastor zu Neukirchen in Wiedingharde.
  • Christian Bahnsen erwählt 26. November 1780, kam nach Dagebüll 1785.
  • Christian Christiansen von 1786, ward 1789 Pastor zu Humptrup.
  • Jacob Nicoaia, Sundewith trat an 1790, gest. im März 1796.
  • Seitdem wurde nur ein Prädicant gehalten (Bendix Jessen, der 1803 Pastor zu Neukirchen in Angeln wurde).
  • "Als der Warf nicht mehr bewohnbar war, zogen die Einwohner nach dem Marien-Kooge.


  • Johannes Alberti, wie es scheint früher zu Vollerwiek
  • Michalel Becker, vorher Diac. zur Horsbüll; stand hier 1580 und 81, kam bald darauf nach Deezbüll
  • Petrus Richardi (Rickwartsen) 1587 auf Hooge, 88 als Diac. zu Leck, 89 als hiesiger Pastor angestellt, gest. 1643, nachdem er hier 54, überhaupt 56 J(ahre) im Amt gestanden
  • Boethius Martine aus Langenhorn, von 1643, gest. 1668
  • Lautentius Ewald von 1668, gestorben 12. November 1698.
  • Laurentius (Lorenz) Moller aus Flensburg, (1699 - 1727) heiratete die Wittwe, schenkte 800 Mk. zum neuen Kirchenbau, geb. 1667, gest. 1727, "bis zu seinem Tode am 22. Oktober 1727"
  • Andreas Ewald, (1722 - 1741), des Präantecessors Sohn, ward seinem Stiefvater Moller 1721 adjungiert, geb. 1687 in Dagebüll, gest. 14.03.1741 in Dagebüll
  • Johann Reinhold Prätorius, (1736 - 17xx)
  • Laurentius Brodersen, (1742 - 1763), trat an 12. August 1742 dann 1763 versetzt nach Havetoft in Angeln
  • Ingwer Petersen, (1763 - 1774), introd. 6. November 1763, er zog 1774 als Postor nach Keitum
  • Erasmus Fangel (Fanzel?), (1774 - 1785), erwählt 1774, intrd. 27. November 1775, ging wie sein Vorgänger 1785 nach Keitum, geb. 1749 auf Alsen, gest. ????
  • Chrsitian Bahnsen aus Galmsbüll (1786 - 1791), ging 1791 nach Kurau.
  • Lorenz Lorenzen, geb. zu Niebüll 1737, Pastor zu Hohenstein seit 1777, ward hier erwählt 1791. 13. September 1811 erlangte er seine Entlassung und starb im November 1821 (1822 ?) in Kleiseerkoog, 85 Jahre alt.
  • Moritz Carstensen, trat am 21. Mai 1812 an, ward 1814 Pastor zu St. Johannis auf Föhr.
  • Christian Hansen, geb. 9. April 1782 auf Nordstrand, erwählt im März 1815, gest. 31. Oktober 1817.
  • Jürgen Simon Jessen, von 1818, ward 1822 Pastor zu Visby in Löe-Harde, später zu Mittstedt.
  • Christian Nicolaus Bruhn, (1822 - 1827), geb. 25.01.1796 in Esgrus, gest. 09.02.1863, erwählt 12. November 1822, 14. November 1827 zu Drellsdorf.
  • Peter Petersen, geb. zu Fahretoft 14. November 1798, ward erwählt 20. August 1828 und trat an im Frühjahr 1829 bis 1843.
  • Pastor Greis, seit 1843 in Dagebüll, ging 1857 nach Kotzenbüll in Eiderstedt
  • Nachfolger wurde Pastor Blumensaaat


  • René Leudesdorff, (1979 - 1989), geb. 18.02.1928 in Berlin, gest. 05.06.2012 in Flensburg
  • Heike Bitterwolf, (???? - ????)
  • Antje Iser-Asmussen, (seit April 2006)




Geschichte

Erste Fährverbindung von Dagebüll nach Föhr:

"Schon 1730 hatten die Hauptpartizipanten Dagebülls dem Broder Rickertsen gegen eine alljährlich an den Koog zu zahlende Rekognition von 15 Schilling das ausschließliche Recht erteilt, Personen und Güter gegen eine billige Taxe mit seinem Boote nach Föhr zu befördern."

Rickertsen hatte indes diese Berechtigung 1735 wieder aufgegeben und erst 17 Jahre später war sie einem anderen Koogseinwohner gegen eine Rekognition von 6 Schilling neuerdings erteilt worden. Nach wiederholtem Wechsel in der Person des Bootsmannes beklagte sich im Juni 1772 der Landvogt auf Osterland Föhr über die schlechte lebensgefährliche Beschaffenheit des von dem Fährschiffer Martinus Hinrichsen benutzen Bootes. Die Sache wurde beim Amtshause anhängig gemacht. In seinem Berichte vom 7. Oktober 1772 äußerte sich Inspektor Häseler wie folgt: „Die Herrschaftliche Fähre vom Amte Tondern nach Föhr sei früher beständig von Fahretoft ausgegangen, aber aus unbekannten Ursachen seit verschiedenen Jahren eingegangen. Martinus Hinrichsen habe die Schifffahrt zwischen Dagebüll und Föhr angefangen und sei deshalb von den Hauptpartizipanten mit den nötigen Anweisungen versehen worden, damit das Publikum nicht übervorteilt werde und dadurch sei der Name einer Fähre entstanden. Hieraus erhelle zur Genüge, dass die Dagebüller Hauptpartizipanten sich mit der Herrschaftlichen Fähre, welche von Fahretoft ausgehen müsse, nicht befassten, sondern nur zum Nutzen der Dagebüller Einwohner und anderer Personen einen Transportschiffer hielten, welcher sich nach den ihm gegebenen Anweisungen richten müsse und dem im Übrigen aufgegeben sei, sein Schiff in ordentlichen Stand zu setzen. Wenn der Landvogt mit den bestehenden Einrichtungen nicht zufrieden sei, müsse er sich an die Herrschaftliche Fähre halten und dafür sorgen, dass diese von Fahretoft wieder in Gang komme. Die Dagebüller Hauptpartizipanten hielten sich nicht für verpflichtet, ihm in dieser Angelegenheit Rede und Antwort zu stehen.“

Über den weiteren Verlauf dieser Sache ergeben die erhaltenen Akten nichts; die Föhrrecognition aber wurde dem Martinus Hinrichsen, vielleicht in Ansehung der ihm durch die Reparatur seines Schiffes erwachsenen Kosten, vorläufig erlassen. Erst im Jahre 1776 wurde sie allerdings mit 6 Schilling erhoben und seit 1786 auf 30 Schilling erhöht. Ob diese Erhöhung mit dem Streite in Verbindung steht, den 1784 der Postmeister Ebsen zu Wyk wegen des Dagebüller Fährschiffes bei der Rentekammer anhängig machte und der erst 1785 oder 1786 eine Endschaft erreichte, ist nicht mehr zu ermitteln. Die von 1792 bis 1800 auf jährlich 24 Schilling ermässigte und seitdem wieder auf 30 Schilling erhöhte Fährrecogmition ist seit 1809 nicht mehr erhoben worden." Quelle: Christian Sibbern Melfsen, Beiträge zur Geschichte Dagebülls, Seite 54f, (unveröffentliches Manuskript).


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Grabsteine


Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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