Altlünen

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Altlünen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Unna > Lünen > Altlünen

Zeitschiene vor 1803

Grundherrschaft

  • 1240-50 „Lunen", die Abtei Herford hatte hier Besitz.
    • Quelle: Beiträge zur Geschichte Dortmunds n: der Grafschaft Mark. Bd. 16, S. 232.
  • 25.12.1463 Brief des Henrich Romer Segeler an Goswin Ketteler (Landdrost), worin ersterer mitteilt: 1) dass sich aus den Regesten Bischofs Heinrich von Moers ergeben habe, dass Altlünen dem Stifte Münster steuerpflichtig gewesen sei; und dass 2) der Bischof von Münster, Johann von Bayern, zum Erzbischof von Magdeburg postuliert sei.
    • Quelle: Grafschaft Mark - Urkunden, Nr. 122
  • 1575 Vertrag zwischen dem Herzog von Cleve und dem Stift Münster über die Grenzen und Hoheitsrechte in Hamm und Altlünen

Führer zu Altlünen

Kirchengründung

  • Bistum Münster, Dekanat Werne.
    • Der Bischof von Münster erbaute zu Anfang des 11. Jahrhunderts in der zur Pfarre Werne gehörenden Bauerschaft Südlünen eine Kirche, an der 1186 ein Pfarrer bezeugt ist. Sie war dem Weißamt am Dom inkorporiert.
  • Mit der Neugründung der Stadt auf dem linken Lippeufer entstand in Neulünen, heute Lünen, 1364 die dortige Stadtkirche, deren Pfarrgebiet der Kölner Pfarre Brechten entnommen war. Sie wurde in der Reformationszeit protestantisch.
  • Die alte Kirche blieb Pfarrkirche (rk.) der jahrhundertelang fast entvölkerten Altstadt, nun Altlünen genannt. Das Gotteshaus zu Ehren der Himmelfahrt Mariens wurde 1895 von der Gemeinde neu erbaut. über das Gnadenbild daselbst.
  • 1931 Vertrag über die Umpfarrung von Cappenberg nach Altlünen.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)

Kirchenausstattung

  • 22.08.1463 Bernhard von Meschede, Domkanoniker zu Münster, Archidiakon in Altlünen, bestätigt, dass Elisabeth Horstmers, Witwe des Johann Horstmers, und ihre Tochter Elisabeth Buckenberg, Witwe des Lambert Buckenberg, im Erzbistum Köln den Altar zu Ehren der Seligen Jungfrau Maria und der Jungfrau Catharina in der Kirche der Seligen Jungfrau Maria zu Altlünen in der Diözese Münster fundiert haben. Zu diesem Zweck gibt Elisabeth Horstmers aus Wichmanns Hof im Kirchspiel Brechten, Diözese Köln, jährlich 12 Malter Getreide, halb Roggen und halb Gerste Lüner Maßes, aus dem Gut Broerinck in der Bauerschaft Beckinghausen, Kirchspiel Derne, Diözese Köln, 12 Malter Getreide, halb Roggen und halb Gerste Lüner Maßes, sowie zwei Briefe über 220 Rheinische Goldgulden, deren Zinsen dem Patron des Altares und dem Priester zu Alt-Lünen, nicht aber den Provisoren, zugute kommen sollen. Elisabeth Buckenberg stattet den Altar mit dem Haus nebst allem, was dazu gehört, genannt Buckenbergs Hof, gelegen im Kirchspiel Alt-Lünen, aus. Die Stifterinnen beanspruchen für sich und ihre Nachfolger das Kollationsrecht. Die Inhaber der Vikarie, zur Zeit Herr Hermann von Derne, sind verpflichtet, wöchentlich drei Messen zum Gedächtnis der Stifterinnen zu lesen. Anwesend sind der Archidiakon Bernhard von Meschede, die beiden Bürgermeister zu Lünen, Elisabeth Horstmers, Elisabeth Buckenberg und Johann Kremer, Pastor zu Alt-Lünen. Der Archidiakon und die Bürgermeister siegeln. Zeugen sind Dietrich Grüter, Vikar zu Neu-Lünen, Johann von Derne, Vikar [der Vikarie St. Johannes Baptiste et Evangeliste] zu Alt-Lünen, Evert Kremer, Richter zu Lünen, und Engelbert Steneken, Bürger zu Lünen.

Lagerbuch Amt Werne (historisch) 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Kirchspiel Alten Lünen

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Alten Lünen
Bauerschaft
Alstedde
fürstlich
. . . 3 5 10 . 18 4 9 44 19 14 8
Kirchspiel
Alten Lünen
Bauerschaft
Nord Lünen
fürstlich
. . . 3 3 8 4 18 3 ½ 8 36 17 . 8
Kirchspiel
Alten Lünen
Bauerschaft
Wethmar u.
1 Wassermühle
fürstlich
. . . 3 4 4 4 16 3 ¾ 7 48 18 12 8
Kirchspiel
Alten Lünen
Kloster
Cappenberg
. . . 1 . . . .. .. . . . . .
Summa Kirchspiel
Alten Lünen
. . . 10 12 22 8 52 11 ¼ 24 128 55 . .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Zeitschiene nach 1802

Einleitung

Seit 1815 bildeten die drei Bauerschaften Astedde, Nordlünen und Wethmar die politische Gemeinde Altlünen im Amt Bork, Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster. Bis in das 19. Jahrhundert stellte die Landwirtschaft die wirtschaftliche Grundlage für die drei Bauerschaften dar, ehe mit der Gründung der Eisenhütte Westfalia 1826 - das erste Industrieunternehmen im Lüner Raum - neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen wurden (Raseneisenstein). Weitere Industriebetriebe und der Bergbau folgten. Zum 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Altlünen mit der Stadt Lünen vereinigt.

Landesherren

Bürgermeisterei Borck

  • 1823 Umfang:Kirchspiel Borck, Altlünen und Selm
    • 1823 Bürgermeister: Hr. Köhler
      • Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung In Münster 1923, Coppenrathsche Buchdruckerei.
  • 1832/35 Bürgermeisterei Borck 4.101 Einwohner, davon

Verwaltungseinbindung

Infrastruktur

1931: Amt Bork, Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bork, Bürgermeister Dr. Hendrichs, Fernsprecher 1, 7, 16

  • Gemeinde Altlünen: Industrie- u. Arbeiterwohngemeinde (Eisenindustrie), Gemeindevorsteher Middendorf, Ortsklasse A
    • Einwohner: 4.292, Kath. 3.516, Ev. 652, Sonstige 124
    • Gesamtfläche: 1.773 ha
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Volksschule 5, Tierarzt 1, Bestellungspostamt, Eisenbahnstation Lünen 1 km, Polizei (kom.) 2, Feuerwehr (frw.), Kreissparkassenebenstelle, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft (Nebenstelle), Elektrizitätsversorgung, Wasserversorgung, Autoverbindung
    • Politik, Gemeindevertretung 13 Sitze: Z 9, SPD 2, Sonstige 2.
      • Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931

Kommunale Neugliederung 1975

  • 1975 kommunale Neugliederung: Altlünen an die Stadt Lünen.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Wingolf Lehnemann: Der Status animarum von Altlünen 1749. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 57/58 (1999/2000), S. 7-33.

Kirchenbuchverzeichnis

  • Altlünen/Kirchenbuchverzeichnis (rk.)
    • Kirchenbuchabschriften: Taufen und Heiraten 1683- 1804. Auskunft erteilt: Eva Holtkamp, Eichenstraße 29, 45731 Waltrop, E-Mail-Adresse: e.holtkamp@onlinehome.de

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Personenstandsregister von Altlünen:

  • Gerichtsbezirk Dortmund katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1818-1874
  • Gerichtsbezirk Dortmund katholisch Sterbelisten 1871
  • Gerichtsbezirk Lüdinghausen katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1804-1874
  • Gerichtsbezirk Lüdinghausen katholisch Kommunikanten 1804
  • Gerichtsbezirk Kamen katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1818-1874

Wirtschaft, Handel

Archiv

Literatur

  • Schwieters, Julius: Geschichtliche Nachrichten über den westlichen Theil des Kreises Lüdinghausen, die Pfarrgemeinden Venne, Ottmarsbocholt, Senden, Lüdinghausen, Seppenrade, Olfen, Selm, Bork, Kappenberg und Altlünen umfassend, 1891
  • Siegeroth, Aloys: Die Geschichte der Gemeinde Altlünen. - 2. erw. Aufl. 1974
  • Rothe, Karl-Heinz: Altlünen heute und morgen, 1971

Bibliografie-Suche

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

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