Epe (Bramsche)/Gewerbe

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Gewerbe in Epe (Bramsche)

Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.

Handwerk und Gewerbe auf dem Lande entwickelten sich vielfach auf Grund der Armut. Bis ins 19. Jh. hinein waren es vor allem die Heuerleute und kleinen Markkötter in Epe, die aus wirtschaftlicher Not heraus einen Nebenerwerb brauchten. Noch zu Anfang des 20 Jh. gab es keinen Handwerker oder Händler in der Gemeinde, der von seinem Gewerbe leben konnte. Alle führten nebenbei eine kleine Landwirtschaft. Handwerker wie Zimmermann, Tischler und Schneider führten ihre Arbeiten meist beim Auftraggeber direkt aus.[1] Daneben besuchten reisende Händler bis in die 1950er Jahre regelmäßig die Gemeinde. Zu Fuß, mit Fahrrad oder mit einem Pferdewagen zogen sie von Haus zu Haus, um ihre Waren, meist Kleidung und Haushaltssachen, aber auch Spielsachen und landwirtschaftliches Zubehör, anzubieten. Mehrere Namen dieser reisenden Händler sind noch heute bekannt, wie Wobbe und Simon aus Alfhausen, Reese und Burgund aus Bramsche sowie Wiemann und Rademacher aus Hesepe. Es kamen sogar Holländer, die hier ihren Käse verkauften. Sie fuhren mit dem Zug bis Bramsche, banden dann ihre Bündel ans Fahrrad und zogen durch die Umgebung. Im Frühjahr kamen regelmäßig die Sensenverkäufer aus dem Sauerland, die sogar Aufträge entgegennahmen. Auch nach dem Krieg waren sie noch hier zu sehen, ähnlich wie die "Pottwagen". Noch 1955 kam ein solcher Wagen mit Töpfen und Haushaltssachen auf den Uthof. Auch fuhren Händler mit Öl und Wagenfett durch die Gemeinde. Fast sämtliche Waren kamen auf diese Art auch in die ländlichen Gebiete.

Gewerbe 			1667  	1772  	1833  	1929  	1938  	1968  	1993	2009
Bäcker			        1     	-     	-     	2     	2     	2     	1	-
Böttcher			-     	-     	1     	-     	-    	-    	-	-
Brantweinbrenner		-     	-     	1     	-     	-     	-     	-	-
Brauer			       (3)    	1     	-     	-     	-     	-     	-	-
Dachdecker		        -     	1     	-     	-     	-     	-     	-	-
Drucker                         -     	-     	-     	-     	-     	-     	2	2
Friseur                         -     	-     	-     	-     	-     	1     	-	-
Fuhrunternehmen                 -     	-     	-     	-     	-     	1     	3	2
Gärtner                         1     	1     	-     	-     	-     	-     	-	-
Installateur                    -    	-     	-     	-     	-     	1     	1	1
Krämer (Nahrungsmittel)         -     	-     	1     	4     	4     	4     	2	1
Maler			        -     	-     	-     	-     	-     	1     	-	-
Maurer			        -     	-     	1     	1     	1     	-     	1	-
Müller			        1     	1     	2     	1     	2     	1     	-	-
Schmied (Schlosser)		-     	1     	1     	2     	2     	2     	2	2
Schneider (Textilien)	        2     	1     	2     	1     	2     	2     	1	-
Schuster			-     	1     	2     	-     	1     	1     	-	-
Stellmacher		        -     	-     	-     	1     	2     	-     	-	-
Tischler			-     	-     	3     	3     	2     	2     	1	-
Wirte (auch Hotel)	       (2)    	1     	2     	3     	3     	4     	4	2
Wollspinner		        -     	1     	-     	-     	-     	-     	-	-
Zimmermann		        6     	5     	3     	1     	1     	-     	-	-


Quellen und Hinweise: Überarbeitete und berichtigte Angaben; Handwerker des Klosters, die in früheren Registern nicht erscheinen, sind hinzugefügt.

  • 1667 Kataster und Berufszählung (StAO Rep.100 Absch.88 Nr.75 I)
  • 1772 Personenregister (StAO Rep.100 Absch.188 Nr.45); daneben gab es 33 Landwirte, 49 Tagelöhner, 13 Witwen, die von Handarbeit lebten, 1 Witwe, die von Almosen lebte, 18 Knechte, 23 Mägde und 1 Schulmeister.
  • 1833 Statistische Erhebung des Königreiches Hannover (O. zu Hoene, Wirtschaftsgeschichte des OS - Nordlandes, S.178.).
  • 1929 Adreßbuch für die Stadt Bramsche einschließlich der Gemeinden des Südkreises Bersenbrück (Akten Kotte, Bramsche).
  • 1938 Adreßbuch der Stadt- und Landgemeinden des Kreises Bersenbrück, Süd-Ausgabe (Akten Kotte, Bramsche).
  • 1968 Hebeliste der Handwerkskammer (StB).
  • 1993 und 2009 Eigene Ermittlungen
  1. Hofakten Frankamp