Dortmund/Stadtsiedlung bis 1954

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Dortmund Bis 1054: Zeitliche Lage der Stadt in ihrem Umfeld, ihre siedlungsmäßige Entwicklung, Eingemeidete Orte und der kulturelle Einrichtungen bis 1954, Anpassung der Bebauung, Gebäude, Einwirkungen durch Brände und Zerstörungen …..

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Einleitung

Landschaftslage

Stand 1954: Dortmung liegt im östlichen Ruhrkohlenrevier an der obersten Emscher und am Endpunkt des Dortmund-Ems-Kanals im Übergang sowohl von der Bergbau- und Industrielandschaft des Bochumer Landrückens im Westen zur Feldbaulandschaft der Hellwegbörden im 0sten als auch von der Münsterschen Tieflandsbucht im Norden zum unteren Sauerland (rechtsrheinisches Schiefergebirge) im Süden. Das weiträumige Stadtgebiet erstreckt sich 1954 von 60 m Höhe im Nordwesten (Vorort Mengede) in der breiten Emscherniederung in sanftem Anstieg bis auf die abgeplatteten, zur Ruhr hin steil abfallenden Höhen des Ardey-Sandsteinrückens im Süden (bis 250 m Höhe, Vorort Syburg). Das geschlossen bebaute Stadtgebiet liegt auf der Grenze des südlichen Ruhrkohlengebiets mit an der Oberfläche ausstreichenden Kohlenflözen gegen die nördliche „Schachtzone". 10 km südlich die Hohensyburg in 150 m Höhe über dem Hengstey-Ruhr-Stausee (Erholungsgebiet).

Bauentwicklung

Dortmund ist eine allmählich gewachsene Stadt, die sich in 3 Bauerschaften gliederte:

  • Burgbauerschaft
  • Westerbauerschaft und
  • Osterbauerschaft.

Der Verlauf der älteren Befestigungen und Erweiterungen ist unsicher. Der Befestigungsring von etwa 1200 bestand aus doppeltem Wall und Graben. Die Befestigung war durch starke Mauern, 6 Torbogen und 13 bis 14 Mauertürme geschützt. Die 6 Haupttore waren Westentor, Wißstraßentor, Neutor, Ostentor, Kuckelketor und Burgtor. Dazu kamen als kleinere Stadttore die Tölnerpforte und Hövelpforte (beide 1380 bereits vermauert). Die Türme trugen, vom Westentor beginnend nach Süden gehend, folgende Namen: Kaiserturm, Roter Turm, Stiepelsturm, Repschlägerturm, Adlerturm, Palen- und Pulverturm, beide hintereinander stehend, Judenturm, Eulenflucht, Schwanenturm, Höllenturm, Katharinenturm und Pockenturm. Die Stadtbefestigung verfiel seit dem 17. Jhdt. und wurde 1818-74 restlos abgetragen.

Stand 1954: Die Altstadt innerhalb der „Wälle", ist eingeschlossen von den dicht bebauten jungen Industrie- und Wohnvierteln, ist zusammen mit der 1928 eingemeindeten Stadt Hörde im Bereich des weiteren Stadtgebietes allseits umgeben von zahllosen alten ländlichen, zum Teil schon industrialisierten Streusiedlungen und Vororten. Wohn- und Gartenstadtviertel des Mittelstands im Süden und 0sten, hauptsächlichste Standorte von Industrie und Großgewerbe im Westen und Norden. Im Norden der Hafenanlagen, 3 km nordwestlich der Stadtwald Westerholz mit großen Parkanlagen und Vergnügungsplatz Fredenbaum; im Süden der Kaiser-Wilhelm-Hain und die ausgedehnten Waldungen, die sich an den Schloßpark von Brünninghausen, den botanischen Garten und den Tierpark anschließen.

Eingemeindungen vor 1954, Bauentwicklung

Eingemeindet sind Stadt Hörde mit den Rittergütern Haus Ermlinghofen (Hörde), Haus Erlekamp (Hörde), Haus Brock (Hörde) und 43 Gem., meist uralte Siedlungen mit schönen alten Dorfkirchen: u. a.

Brände

  • 1113/14 bei Eroberung Dortmunds durch die Gegner Kaiser Heinrichs V., 1232,1297,1637 bei Beschießung des damals hessisch besetzten Dortmunds durch kaiserliche Truppen.

Zerstörungen 2. Weltkrieg

  • Zerstört wurden: von 160.000 Wohnungen: 102.000, davon 52.000 völlig, bei weiteren 30.000 entspricht die Ausbesserung einem Neubau. Von 140 Volksschulen: 136, davon 28 völlig. Von 6 Mittelschulen: 5, davon 4 völlig. Alle 8 höheren Schulen, davon 6 völlig. Alle 13 Berufsschulen, davon 2 völlig. Alle 7 städtischen Fachschulen, davon 5 völlig. Staatliche Maschinenbauschule und Landwirtschaftsschule zum größten Teil zerstört. Dazu fast alle größeren öffentlichen Gebäude: 2 Bahnhöfe, mehrere Postgebäude, die Gebäude von 14 größeren Behörden, 3 Forschungsinstituten, 5 Museen und Kunstsammlungen, 2 Theater, alle Kinos der Altstadt, zahlreiche Bankgebäude, alle Großdruckereien, Hafen, Markthallen, Westfalenhalle, viele Krankenhäuser und Laboratorien. Die Schäden der Industrie sind zahlenmäßig nicht festzustellen.
  • Zerstört ist der am dichtesten bewohnte Stadtteil innerhalb der Wälle zu 95%, das alte Stadtgebiet ohne Vororte zu 75%. Mit Einschluß der weniger betroffenen Randgebiete beträgt die Gesamtzerstörung 65%.
  • 1950 sind viele Schäden wieder behoben, Straßen benutzbar, das in der Innenstadt völlig zerstörte Kanalnetz für Wasser, Strom und Gas ist wiederhergestellt. Straßenbahn befährt wieder eine Streckenlänge von 114 km. Insgesamt über 100.000 Wohnungen wieder bewohnt. Zechen und Hütten etwa wieder auf dem Leistungsstand von 1936. Geschäftsviertel wielerhergestellt. Umfangreiche Neubauten von Arbeiterwohnungen.

Archive

Literatur, Quellen

  • Kullrich, F.: Bau- und Kunstgeschichtliches aus der Ver-gangenheit (1896).
  • Dehio-Gall, Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Bd. I, (1935).
  • Fritz, R.: Dortmunder Kirchen und ihre Kunstschätze (1935).
  • Neuordnungsplan der Stadt Dortmund (mit 11 Plänen), hg. vom Oberbgm. der Stadt I)ortmund (1949).
  • Dortmund, Von der toten zur lebendigen Stadt, 5 Jahre Wiederaufbau in Dortmund (1951).
  • Winterfeld, L. v.: Die Entstehung der Stadt Dortmund, (1950).
  • Hellgreve, H.: Dortmund als Industrie- und Arbeiterstadt (1951).

Literatur-Suche

Periodika

  • Beiträge zur Geschichte Dortmunds u. d. Grafschaft Mark

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten