Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/088

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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren
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Mecklenburg Pfarren 1.djvu
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Pastoren seit 1641.
      Fr. P. nach Archivakten: Johann Renvart, hatte 1542 Bernt Kron zum Mercenarius, der später in Passee begegnet (ist eines ehelichen Lebens, aber nicht sonderlich gelehrt). Das Vis.-Prot. von 1544 läßt an Renvart nicht viel Gutes: „Welcher, wenn er so gelehrt wäre als dumm, kühn und dreist, wäre seinesgleichen im Stifte nicht, es läßt sich aber die Lehr und Geschicklichkeit wohl bei ihm halten. Er aber in seinem Sinn selber läßt sich nicht anders däuchten, denn es sei kein geschickter noch gelehrter Prediger im Lande nicht, denn er. Hat sich überdas mit dem Küster gerauft fast und geschlagen, haben Beil und Barthen aufeinander gertragen in die Kindelbier; man hat sie wollen vertragen, aber der Kirchherr hat nicht gewollt und sich in Summa gestalt wie ein Bhesth, wie er denn ist.“ Trotzdem erhielt er die von ihm selbst beantragte Entlassung nicht, weil man keinen Ersatz zu finden wußte. Ihm folgten: Joachim Grabow aus Havelberg, P. 1556, von 1570 an auch in Moisall längere Zeit aushülflich tätig; bekam 1590 die Erlaubnis, sich auf der Bauernfreiheit ein Haus zu bauen und mit Frau und Kind auf ihre Lebenszeit zu bewohnen, † im Herbst 1604; M. Johann Udrian (Wudrian) aus Dahme in der Mark, imm. 1591, Halbbruder des P. Hensel in Gorschendorf, vorher fünf Jahre Schullehrer in Rehna, P. 1606 Febr. 16, wurde 1608 removiert und mußte die Pfarre zwischen Ostern und Pfingsten räumen; Wilhelm Bergmann (aus Bielefeld, imm. 1602) 1608 bis 1639. Er klagte bei der Visitation 1620, daß er selbst dreschen und andere harte Arbeit verrichten müsse, da die dienstpflichtigen Bauern fehlten. Eine Pfarrscheune war nicht vorhanden, daher mußte das Getreide im Wohnhause aufbewahrt werden. Krieg und Pest räumten unter ihm in Qualitz furchtbar auf; gleich beim ersten Einrücken der Kaiserlichen wurde das Dorf fast völlig ausgeplündert und verwüstet.[1] – Eine Filialkapelle bestand ehedem in Grabow auf dem noch jetzt so genannten Kapellenberge. Sie wurde vermutlich ebenfalls ein Opfer des 30jährigen Krieges; ihre Grundmauern waren indessen noch im 18. Jhdt. vorhanden.

      1641–1659. Teichmann, Samuel, geb. zu Lauenstein in Sachsen um 1615 (imm.1638), Sohn des aus Buttstädt stammenden Pastors Nicolaus[2], Bruderssohn des P. Valentin in Passee. P.


  1. Schildt, Jahrb. 47, S. 185.
  2. 1612 † 1626. Vgl. Kreyssig, Geistl. d. Königr. Sachsen, S. 316.