Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/29

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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg
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Ladislaw von Zedlitz starb am 2. Dezember 1628 und wurde in Grüssau beigesetzt.[1] Zu Vormündern des noch unmündigen Ferdinand von Zedlitz wurden Gotthard von Zedlitz auf Ellguth und die Gebrüder Niklas und George von Zedlitz auf Kauffung und Erdmannsdorf ernannt, die einstweilen die Herrschaft in seinem Namen verwalteten und am 16. August 1630 die Burg nebst den Dörfern Gießmannsdorf, Ruhbank, Hohenhelmsdorf, Einsiedel und Wiesau dem Landeshauptmann Heinrich von Bibran für ein Darlehn von 1600 Thlr. á 72 Kreuzer verpfändeten.[2] 1637 aber übernahm Ferdinand von Zedlitz persönlich seine Erbschaft. Er mußte also die Drangsale durchleben, die der 30jährige Krieg auch über Stadt und Schloß Bolkenhain brachte.

Nach dem sich die Kaiserlichen 1639 hier festgesetzt hatten, erschienen am 6. Februar 1640 wieder 130 kaiserliche Wintzsche Reiter, die in der folgenden Nacht ins Hirschbergische auf Plünderung abzogen. Auch am 1. März ging eine kaiserliche Partei von Bolkenhain auf Hirschberg zu. Am 23. August d. J. wurde die nur aus 80 Mann bestehende kaiserliche Besatzung durch zwei Kompagnien unter dem Hauptmann Lautenschlag vermehrt, der sich gegen die Schweden unter Stalhansch mehrere Wochen hielt. Auch ein Sturm am 24. Oktober mißlang, und die Belagerung wurde aufgehoben. Am 7. August 1641 war vor Bolkenhain wieder eine schwedische Partei, die das Vieh der Ackerbürger wegnahm, viele Einwohner mißhandelte und einige gar tötete. Am 24. Februar 1642 wurde der Kommandant Lautenschlag durch den Hauptmann Türk abgelöst, der mit einer Kompagnie Musketiere und einer Kompagnie Landmiliz einrückte. Eine Aufforderung des schwedischen Obersten von Hacke vom 27. Mai d. J., die Burg zu übergeben, wies er mit den Worten ab, er sei auf einen schwedischen Besuch wohl vorbereitet und werde ihn mit Kanonendonner bewillkommnen, worauf


  1. St.-A. Personalien Zedlitz. Sinapius irrt, wenn er in seinen "Curiositäten des schles. Adels“ II, 489 das Todesjahr 1618 angibt. Merkwürdigerweise trägt auch das in Grüssau befindliche Grabmal mit der Umschrift: ,Non moriar, sed vivam et narrabo, opera Domini. (Psalm 118, 17) - Dominus mortificat et vivifacat, deducit ad inferos et reducit“ (1. Samuelis 2, 6) die Jahreszahl 1618.
  2. St.-A. III 15 PP, 489. Darunter befindet sich der Vermerk: 1663 am Quartal Luciae ist wegen getroffenen Vergleiches und besehener Richtigkeit dieser Pfandbrief gehöriger Maßen kassieret worden. Ferdinand von Zedlitz mp.