Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/20

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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg
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doch am 16. Dezember kam die Antwort zurück, daß es bei der kaiserlichen Entschließung verbleiben müsse. Infolgedessen mußte er am 23. April 1562 den Pfandschilling abtreten, der nun am 26. dem jüngsten Sohne des oben genannten Görlitzer Hauptmanns, Benno von Salza auf Rengersdorf und Oybin, Kammerrat im Königreich Böhmen, durch den Kammerpräsidenten Friedrich von Redern auf Lebenszeit und seinen Erben auf vier Jahre unablöslich übergeben wurde. Im Inventarium werden u. a. 19 Hakenbüchsen, l Zentner Pulver, 60 Kugeln und 8 Hellebarden als übergeben erwähnt.

Am 27. April bescheinigen mehrere Glieder der Familie von Salza, aus den Händen des Kammerpräsidenten die ihnen nach einer Bestimmung des Bischofs Jakob von Salza vom 13. August 1532 zuständige Pfandsumme von 4200 ung. Gulden empfangen zu haben, und gleichzeitig quittiert Hermann von Salza, „gewesener Pfandinhaber“, über den Empfang der verschriebenen Baugelder im Betrage von 1500 Talern. Zugleich verpflichtet sich dieser, die ihm noch auf 10 Tage überlassenen Zimmer der Burg rechtzeitig zu räumen, sowie in Monatsfrist seinen Hausrat und fahrende Habe von der Burg zu entfernen. Um aber seinem Ingrimme über den Verlust des Pfandbesitzes Luft zu machen, zertrümmerte er bei seinem Abzuge von der Burg mehrere Öfen und Fenster, weshalb die Kammer auf geschehene Meldung am 20. Mai 1562 zwei Kommissarien, Hans Reibnitz zu Girlachsdorf und Christoph Zedlitz, Affe genannt, auf Nimmersatt, ernannte, die sich nach Bolkenhain begeben, eine Besichtigung der Wälder, Vorwerke, Mühlen, Teiche etc. vornehmen, den Schaden an Öfen und Fenstern der Burg besichtigen und über alles berichten sollten. Schon am 18. Juni konnten dieselben melden, daß Hermann von Salza die Walder in hohem Grade verwüstet und aus dem „Siegelwalde“ allein 171 Stämme verkauft habe. Auf dem Schlosse Bolkenhain seien mehrere Öfen und Fensterscheiben zerschlagen; allein in der Stube, darin er gelegen, sei die Truhe zerstoßen, desgleichen an den Fenstern 8 Scheiben zertrümmert. Amtmann, Torhüter und Wächter könnten nicht angeben, wer den Schaden getan habe. Rinnen und Dächer des Schlosses seien schlecht, der Regen laufe ein und verursachte an den Zimmern großen Schaden.

Am 13. Juni 1562 befahl Kaiser Ferdinand der Kammer, ernstlich dafür zu sorgen, daß die dem Pfandschilling Bolkenhain entfremdeten Stücke bald wieder hinzukommen, und am 14. September d. J. bekennt er, daß der ganze Pfandbesitz Benno von Salza auf Lebenszeit und nach dessen Tode