Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/18

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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg
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Wünschen der Bolkenhainer Bürger am Feste Pauli Bekehrung (25. Januar) 1544 den evangelischen Gottesdienst öffentlich ein. Rüdiger starb 1547, und ihm folgte der von Joachim von Salza ins Amt berufene Christoph Brzisk (1547—1564).

Gleich seinem Oheim war Joachim von Salza beflissen, das Schloß in gutem Bauzustande zu erhalten, weshalb er den Meister Jakob den Walen berief, der namentlich am Turme und dem großen Saale viel baute. Die Baukosten betrugen nach Ausweis der noch vorhandenen Rechnungen 308 Mark 32 Groschen 3 Denare, die Mark zu 48 Weißgroschen und der Groschen zu 12 Denaren gerechnet, weshalb König Ferdinand dem neuen Pfandesherrn 600 ung. Gulden Baugeld bewilligte und zur Pfandsumme schlug. Da dieser aber auch in dem zum Burglehn gehörigen Vorwerk Guttenthal, auch Ruhbank genannt, zur Besserung der Wirtschaft einen Meierhof erbaute und eine Mehl- und Brettmühle anrichtete, so erhöhte der König für ihn und alle nachfolgenden Pfandesinhaber am 13. Dezember 1549 die Bausumme auf 1500 Taler.

Neben dieser notorischen Wirtschaftsverbesserung vernehmen wir leider auch Klagen über eine Verschlechterung derselben. Um neue Dörfer, wie z. B. Einsiedel, anzulegen, schlug Joachim von Salza ganze Wälder nieder, und um Äcker und Wiesen zu gewinnen, brannte er große Waldparzellen weg. Auch wird berichtet, daß er in den Jahren 1551 bis 1556 mehrere zum Pfandschilling gehörige Gärten verkauft hat.

Wegen geschehener Eingriffe in die ihm auf mehreren Dörfern zustehende Gerichtsbarkeit beschwerte er sich bei dem damaligen Landeshauptmann Matthias von Logau und Altendorf, dem älteren, weshalb dieser am 16. Juni 1554 den Herrschaften und Scholzen der Dorfschaften Wolmsdorf, Waltersdorf, Lauterbach, Streckenbach und Blumenau befahl, sich der zum Pfandschilling Bolkenhain gehörigen Ober- und Landgerichte gänzlich zu enthalten; vermeintliche Rechte zur Ausübung derselben möchten ihm am 29. Juni in Jauer vorgetragen werden.

Seiner Ehefrau Magdalena, geb. Reder, vermachte Joachim von Salza laut Testament vom Montage nach Corporis Christi (1. Juni) 1551 und vom Sonnabend vor dem Fastnacht-Sonntage (15. Februar) 1556 von den ihm bewilligten 1500 Talern Baugeldern (vergl. 1549) 1200 Taler und 300 Taler als Leibgedinge, den Garten, Lamprecht genannt, alle fahrende und unfahrende Gerade, Geschmeide von Gold und Silber etc. Außerdem erbaute er für sie ein Häuschen nahe bei dem Schlosse und erwarb einen Garten dazu.