Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 2 (Strange)/E-Book

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 2 (Strange)
Autor(en):Joseph Strange
Untertitel:2. Heft
Verlag:J. M. Heberle (Heinrich Lempertz)
Druck:J. S. Steven in Cöln
Ort:Cöln
Jahr:1865
Umfang: VII, 159 Seiten
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Beiträge


zur


Genealogie der adligen Geschlechter


von


Joseph Strange.



Zweites Heft.







Cöln 1865.

Bei J. M. Heberle (Heinrich Lempertz).




Druck von J. S. Steven in Cöln.

Inhalts-Verzeichniss.



      Seite.
      Die Lehenträger der Herrschaft Dreyborn von Werner von Vlatten bis auf Daem von Harff den Aeltern:  
I. Werner von Vlatten und sein Sohn Wilhelm von Vlatten Ritter 3.
II. Die Herren von Eynenberg 15.
III. Rabolt von Plettenberg 23.
IV. Friedrich von Eltz 25.
  Anhang oder Notizen für eine künftige Genealogie der Herren von Plettenberg 27.
       
      Genealogie der Herren von Harff:  
Erster Abschnitt oder Linie Geilenkirchen 33.
Zweiter Abschnitt oder Linie Dreyborn 45.

Beilagen:

A. Urkunden betreffend die Herrschaft Dreyborn, die Herren von Vlatten, und verschiedene Höfe und Güter so in der Folge Appertinentien des Rittersitzes Nörvenich bilden:  
    1. Kaufbrief über einen Benden zwischen Hochkirchen und Nörvenich gelegen für Wilhelm von Vlatten v. J. 1376 58.
    2. Kauf- und Erbpachtbrief über Busch und vier und zwanzig Morgen Land im Felde von Irresheim und Eggersheim v. J. 1381 59.
    3. Rentbrief über zwei Malter Roggen für Wilhelm von Vlatten v. J. 1395 61.
    4. Rentbrief über fünf Malter Roggen für Wilhelm von Vlatten und Frau Johanna Eheleute v. J. 1397 63.
    5. Werner von Torre genannt von der Zyntzelsmair verkauft dem Werner von Vlatten seinen Hof zu Nörvenich im J. 1400 65.
    6. Werner von Irresheim verkauft dem Werner von Vlatten seinen Hof zu Frauwüllesheim im J. 1402 66.
    7. Johann von Vlatten verkauft seinem Vetter Reynart von Vlatten Pastor zu Buir seinen Hof zu Pissenheim im J. 1406 68.
    8. Stiftung des Altars zu Pissenheim v. J. 1407 70.
    9. Erbtausch zwischen Wilhelm von Vlatten Ritter und Werner von Vlatten v. J. 1416 73.
  10. Beatrix von Mulenarck Wittwe Arnolds Luschanen von Goltzheim verkauft dem Werner von Vlatten ihren Hof zu Wollersheim im J. 1418 74.
  11. Lehenbrief des Herzogs Reynalt über Schloss Dreyborn für Werner von Vlatten v. J. 1420 76.
  12. Pachtbrief des Werner von Vlatten über seinen Hof zu Wollersheim, lautend auf 99 Jahre, v. J. 1420 78.
  13. Pachtbrief des Werner von Vlatten über einen halben Morgen Weingarten zu Embken, lautend auf 99 Jahre, v. J. 1420 80.
  14. Weissthum über die Curmüthigen Güter zu Mauwel v. J. 1425 82.
  15. Reversale des Erzbischofs Diederich für Werner von Vlatten in Betreff des verpfändeten Schlosses Altenahr v. J. 1426 84.
  16. Pachtbrief des Werner von Vlatten über seinen Hof zu Merscheim, lautend auf 91 Jahre, v. J. 1429 85.
  17. Carselis von Meroetgen verkauft dem Werner von Vlatten eine jährliche Rente von sieben Malter Korn aus seinem Zehenden zu Buir im J. 1429 88.
  18. Evarthyn von Slenderhaen verkauft dem Werner von Vlatten circa vierzig Morgen Artland, fünf Morgen Busch und drei und ein halb Viertel Benden bei Nörvenich gelegen im J. 1437 91.
  19. Erbtheilung des vom Ritter Andreas Smeych von Liessingen hinterlassenen Vermögens[GWR 1] v. J. 1440 92.
  20. Erbtheilung der vom Ritter Andreas Smeych von Liessingen hinterlassenen Schulden v. J. 1440 95.
  21. Die Gebrüder vom Geisbusch verpfänden ihrer Schwägerin Adelheid von Schoenrode für den ihr zurückgebührenden Heirathspfenning von 2000 Goldgulden ihren halben Theil der Burg Zievel im J. 1451 98.
  22. Reversale des Herrn zur Schleiden für Werner von Vlatten v. J. 1444 99.
  23. Lehenbrief des Johann von Loen über den halben Hof zu Merscheim für Werner von Vlatten v. J. 1444 100.
  24. Kaufbrief des Hofs zu Ginnick für Wilhelm von Vlatten Ritter v. J. 1446 101.
  25. Anerbung an den Hof zu Pissenheim für Diederich von Vlatten v. J. 1459 104.
  26. Fundation der Kapelle zu Dreyborn v. J. 1461 106.
  27. Kaufbrief über das Dorf Rohr für Johann von Deynsbur v. J. 1464 109.
  28. Spruch des Vincentius Grafen zu Moers und seines Sohnes Friedrich in streitiger Angelegenheit der Höfe zu Gladbach und Merscheim v. J. 1466 110.
  29. Weissthum der Herrlichkeit Dreyborn 112.
 
B. Urkunden betreffend die Reichsherrschaft Landscron und die Herren von Eynenberg.  
    1. Lehenbrief des Kaisers Rudolph über Königsfeld und Heckenbach für Ritter Gerart Herrn zur Landscron v. J. 1276 116.
    2. Kaiser Ludwig verleiht dem Ritter Gerart Herrn zur Landscron das Patronatsrecht der Kirche zu Königsfeld im J. 1335 117.
    3. Documentum sine dato, enthaltend was dem Gerart von Eynenberg auf der obern Burg zu Landscron zugetheilt worden 118.
    4. Lehenbrief des Erzbischofs Adolph zu Mainz für Ritter Hilger von Langenau v. J. 1385 119.
    5. Ludwig Burggraf zu Hammerstein verpfändet dem Johann von Eynenberg seine Leute von Königsfeld und Kaldenborn im J. 1412 119.
    6. Vertrag zwischen Ritter Johann Romlian von Cobern und Johann von Eynenberg, betreffend Schloss Holenfels v. J. 1412 120.
    7. Ehevertrag zwischen Wynrich von Langenau und Conegunt von Eynenberg v. J. 1420 120.
    8. Ehevertrag zwischen Johann von Helffenstein und Hille von Eynenberg v. J. 1423 124.
    9. Vertrag zwischen Adolph Quad Ritter und seinem Schwiegersohne Johann von Eynenberg Ritter v. J. 1460 127.
  10. Ehevertrag zwischen Coen von Eynenberg und Margaretha von Nesselrode v. J. 1470 129.
  11. Vereinbarung zwischen Johann von Eynenberg Ritter und den Gebrüdern Claes und Goedart Herren zu Drachenfels und Olbrück v. J. 1470 139.
  12. Pachtbrief des Ritters Johann von Eynenberg über seinen Hof zu Wallenthal bei Heistert v. J. 1472 141.
 
C. Documente zur Genealogie der Herren von Harff.  
  1. Theilung der Geschwister Gerhart von Hoemen[GWR 2] und Johanna von Hoemen Frau von Harff zu Alsdorf v. J. 1492 143.
  2. Lehenbrief über das Haus Geilenkirchen für Johann von Harff v. J. 1500 146.
    3. Attest der Karmeliter zu Cöln über das Begräbniss des Damian von Harff v. J. 1799 150.
    4. Etwas über das Haus Mauwel bei Gemünd 151.
    5. Diplom der Cour d'Amour für Clara Elisabeth Freifrau von Harff geb. Freyin von Kerpen 153.

Berichtigungen 154.



Die Lehenträger der Herrschaft Dreyborn von Werner von Vlatten bis auf Daem von Harff den Aeltern.




      Dreyborn war wenigstens vom J. 1351 bis zum J. 1420 eine Jülicher Pfandherrschaft. Die Nachrichten über diesen Zeitraum sind indess so dürftig, dass man kaum im Stande ist, die verschiedenen Pfandherren mit Sicherheit namhaft machen zu können. Der Pfandherr kam und ging wieder ab, oder er kam gar nicht und gab die Herrschaft in Pachtung. Aus diesem Verhältniss folgt, dass das Dreyborner Archiv keine alte Nachrichten besitzen kann, und dass, wenn sich auch Urkunden aus der Zeit der Pfandherren erhalten haben, diese vielmehr anderswo zu suchen sind.

      Daem von Harff Herr zu Dreyborn erhielt im J. 1604 von Christophel von Rolshausen Herrn zu Trimporten und Türnich, Amtmann zu Monjoye, einen sogenannten Extract (Eintragung eines Reversals ins Lehenbuch), mit der Versicherung, dass derselbe aus dem in Düsseldorf vorhandenen Original copirt sei. Er führt das Datum 1351 und lautet wie folgt[1]: „Reversal Johanns Herrn zu der Schleiden, in welchem er bekennt, dass ihm Gerart ältester Sohn zu Jülich Graf von dem Berg versetzt hat seine Burg in Dreyborn mit dem Gericht hoch und nieder, und mit den Dörfern die in das Land von Dreyborn gehören, mit Namen Malsbenden, Gemünd, Mauwel, Nierfeld, Oleff, Herhahn, Berrescheid, Morsbach, Hellenthal[2], Heistert, Wiltz, Muer, Dottel und Scheven mit allem was dazu

gehört, und überdies noch 25 Morgen Benden um die Burg daselbst, für drei tausend alte Schildgulden.“ Demgemäss konnte Dreyborn schon damals eine grosse Herrschaft genannt werden. Sie wurde noch grösser, da in der Folge noch mehrere andere Ortschaften hinzukamen, nämlich Dorf Dreyborn, Ettelscheid, Anstos[3], Scheuren, Dieffenbach,Call und Wallenthal. Indess würde man sehr irren, wenn man glaubte, dass die genannten Ortschaften ganz und ausschliesslich in die Herrschaft Dreyborn gehört hätten. Einzelne Häuser und ganze Gassen sortirten etwa nach Schleiden. Selbst im Dorf Dreyborn besassen die Herren zur Schleiden bedeutende Gerechtigkeiten[4]. Umgekehrt aber hatte Haus Dreyborn, wenigstens zu einer gewissen Zeit, auch in der Stadt Schleiden verschiedene May- und Herbstschatzungen zu erheben.

      Nach Johann Herrn zur Schleiden schweigt die Geschichte bis zum J. 1398, wo wir gleichfalls durch ein Reversale die wahrscheinlich zunächst nach ihm folgenden beiden Pfandherren kennen lernen. Der erste von ihnen ist Wilhelm von Muysbach, ein Name, der in mehrern Urkunden bei Lacomblet vorkommt, bei Fahne aber in einen Wilhelm von Mirbach verwandelt erscheint. Baudewyn von Muysbaich, den ich im J. 1377 finde, ist wohl ein Bruder desselben. Wann Wilhelm in den Besitz der Herrschaft Dreyborn gekommen, gelingt vielleicht einem Andern noch zu ermitteln. Sein nächster Nachfolger ist Gumprecht von Neuenar. Dieser bekennt in seinem Reversale v. J. 1398, dass er mit Vergunst des Herrn Wilhelm Herzogs zu Jülich das Schloss und Land von Dreyborn mit seinem Zubehör, so wie dies in Händen Herrn Wilhelms von Muysbach Ritters versetzt war sein Leben lang, von demselben gelöst und ihm sein Recht und seine Leibzucht daran abgekauft, und dass ihn dann sein gnädiger Herr mit Schloss und Land belehnt habe, dasselbige zu gebrauchen und zu behalten sein Leben

lang, jedoch so, dass es allewege ein offen und ledig Haus seines gnädigen Herrn sein und bleiben, und nach seinem Tode wieder an denselben zurückfallen solle. So geschah es denn auch; denn nach Gumprechts Tode ward Dreyborn an den Ritter Diederich von Endelstorp verpfändet. Von diesem, wie von seinen Vorgängern, weiss man gerade nur zu sagen, dass er Pfandherr zu Dreyborn gewesen, und wahrscheinlich bis zum J. 1419. Nach seinem Tode hat Werner von Vlatten im J. 1420 mit Wissen und Willen des Herzogs Reynolt die Herrschaft aus der Pfandschaft gelöst, und ist derselbe mit Schloss, Vorgeburg, Weiern, Graben, mit den Dörfern, Gerichten, Mannen, Scheffen, Landleuten, mit Artland, Büschen, Benden, Kirchgifften, Fischereien, Schatzung und Gefällen und all seinem Zubehör zu einem rechten Mannlehen erblich belehnt worden.


I. Werner von Vlatten und sein Sohn Wilhelm von Vlatten Ritter.

      Ein Rittersmann von altem Schrot und Korn war Werner von Vlatten wohl nicht. In seinen Jugendjahren mag er manche Fehde mit durchgefochten haben; aber späterhin wandte sich sein Sinn ganz dem Landwirthschaftlichen zu; und wer sich ihn als einen umsichtigen und wohl bemittelten Oeconomen oder Landedelmann denkt, der mag wohl die richtigste Vorstellung von ihm haben. Von seinen Einsichten lässt es sich erwarten, dass er in seiner neuen Herrschaft manche zweckmässige Einrichtung traf und alte Uebelstände beseitigte. Allein nur eine kurze Reihe von Jahren wendete er derselben sein Augenmerk zu. Man muss nämlich wissen, dass er bei dieser neuen Erwerbung einzig und allein an seinen ritterlichen Sohn dachte; diesem wollte er einen rechten Rittersitz verschaffen. Ihm selbst genügten seine Höfe; und wir dürfen annehmen, dass er, nachdem er alle nöthige Einrichtungen in der Herrschaft getroffen, mehr in den Gefilden von Nörvenich, als auf den luftigen Höhen von Dreyborn geweilt habe. Von seinem Wohlstande und den reichen Mitteln, über die er zu verfügen hatte, geben viele Urkunden Nachricht. Ich habe alle die noch vollständig lesbar waren, selbst auch solche, die nur von örtlichem Interesse sind, in den Beilagen mitgetheilt. Von denen

die sich nicht copiren liessen, verzeichne ich hier einige nach ihrem Hauptinhalt.

      Im J. 1400 verkaufen Arnold Graf zu Blanckenheim und Margaretha von Waldeck dem Werner von Vlatten all ihr Gut zu Poll, mit Namen 18 Malter Roggen. — Es ist dies die einzige Urkunde, worin Werner von Vlatten mit einem ritterlichen Prädikat, nämlich als Knape von den Wapen, erscheint. Im J. 1411 verkauft Lysebeth von den Wyer[5] Wittwe Wilhelms von Vlodorp mit Rath ihrer beiden Schwäger Goedert von Vlodorp Dechant zu Aachen und Gerart von Vlodorp Vogt zu Roermunde, für sich und ihre beiden unmündigen Söhne Goedert und Wilhelm von Vlodorp dem Werner von Vlatten 38 Morgen Busch bei Embken. — Diese Urkunde ist für die Genealogie Flodorf von Wichtigkeit. Der jetzt noch minderjährige Goedert von Vlodorp erscheint in der Folge als Herr zu Leuth, verh. mit Catharina Tochter von Herwinands-rode. Von ihm stammt Ritter Wilhelm von Flodorf Herr zu Leuth und Dahlenbroich, welchem Hermann und Diederich von Bronckhorst und Battenberg, Vater und Sohn, im J. 1493 ihren Antheil an der Herrlichkeit Rykelt übertrugen. Aus seiner Ehe mit Alverade von Harff, Gotschalcks Tochter, stammt endlich jener Wilhelm von Flodorf, welcher mit Odilia von Hoemen verheirathet war.

      Im J. 1420 verkauft Emont von Meroetgen aus seinem Erbe und Gut und Zehenden zu Buir den Gebrüdern Wilhelm von Vlatten Ritter und Werner von Vlatten eine Rente von 10 Malter Roggen zum Behuf der Kapelle zu Pissenheim. — Dass beide Brüder früher schon aus einem Legat, welches ihr Vater derselben Kapelle vermacht hatte, eine Fundation errichteten, ist aus den Beilagen zu ersehen. Da nun auch eine Palandische Stiftung von 10 Gulden Jahresrenten bestand, so lässt sich leicht denken, dass diese Familie auch zur Collatio Altaris S. Barbarae Berechtigung zu haben glaubte. Und so finde ich, dass namentlich der Ex-Domherr Reinhart von Palant desswegen einen, wiewohl erfolglosen Prozess anfing.

      Im J. 1432 kaufte Werner von Vlatten von dem Abt und

Convent des Gotteshauses zu Heisterbach einen Hof zu Pingsheim, wovon die Abtei bisher auf dem Churfürstlichen Amte zu Lechenich jährlichs vier Rheinische Gulden hatte entrichten müssen. Von diesem Census ward der Hof befreit, indem Werner von Vlatten denselben dem Erzbischof Diederich als ein Mannlehen auftrug, womit er am 12. Februar selbigen Jahrs belehnt wurde.

      Im J. 1432 verkaufte Werner von Merode dem Werner von Vlatten eine Jahresrente von 31 Malter Roggen, und verpfändete ihm zur Sicherheit seinen Zehenden zu Mertzenich. — Vor mehr als vierzig Jahren, nämlich 1388 hatte Wilhelm von dem Bongart genannt von Bergerhausen seinen Zehenden zu Mertzenich dem Ritter Werner von Merode Sohn Philips von Merode Ritters selig verkauft.

      Im J. 1436 verkaufte Wilhelm Luyschhain von Godelsheim dem Werner von Vlatten alle seine Pfenningsgelder, Zinsen und Pachten zu Nörvenich.




      Nach den mir vorliegenden Hülfsmitteln will ich jetzt die verwandschaftlichen Verhältnisse des Werner von Vlatten zu ordnen und eine Genealogie zu entwerfen versuchen[6]. In der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts finden wir einen Ritter Werner von Vlatten, welcher der Vater der folgenden fünf Brüder gewesen zu sein scheint:

  1. Johann von Vlatten Ritter, welcher im J. 1385 dem Herzog von Jülich sein Haus Vlatten als ein offenes Haus aufträgt. Sybgyn von dem Bongart war vielleicht sein Schwiegersohn und Erbe. Das Haus Vlatten kommt dann im sechzehnten Jahrhundert an die Herren von Gymnich.
  2. Werner von Vlatten.
  3. Goedert von Vlatten, welcher einen Sohn Johann von Vlatten hinterlässt.
  4. Reynart von Vlatten Knape von den Wapen.
  5. Wilhelm von Vlatten Knape von den Wapen, dessen Gattin Adelheid eine geborne von Mulenarck gewesen zu sein scheint. Verschiedene Umstände, jedoch keine sprechende Beweise, bestimmen mich diese Eheleute als die Eltern der nachfolgenden drei Brüder zu betrachten:
    1. Wilhelm von Vlatten Ritter verh. mit Johanna Schwester der beiden Brüder Johann und Arnolt Muyllart von Hoylhoven oder Hülhoven[7].
    2. Werner von Vlatten Lehenträger zu Dreyborn.
    3. Reynart von Vlatten Pastor zu Buir.

      Die Gebrüder Wilhelm von Vlatten Ritter und Junker Reynart von Vlatten Pastor geben im J. 1420 all ihr Erbe und Gut zu Irresheim, nämlich Hof, Haus und 156 Morgen Artland nebst den Weiden den Eheleuten Hencken von Meroetgen und Metza in Erbpacht. Da dieses Gut in der Folge in Händen der Erben des Werner von Vlatten sich befindet, so ist man wohl zu der Annahme berechtigt, dass Ritter Wilhelm ohne Leibeserben geblieben, und seine Güter an seinen Bruder übergegangen sind.

      Die Gattin des Werner von Vlatten finden wir in folgender Darstellung. Die Eheleute Johann Smeych von Liessingen Ritter Herr zu Zievel der Junge[8] und Fya von Rede hatten folgende fünf Kinder:

  1. Andreas Smeych von Liessingen Ritter Herr zu Zievel, verh. mit Guitgyn[9].
  2. Lette von Liessingen heirathete 1390 den Ritter Gilys von den Wyer, und nach dessen Tode den Werner von Vlatten.
  3. Mene von Liessingen verh. mit Gerlach von Wunnenberg[10].
  4. Fya von Liessingen heirathete 1403 Daniel von Mulenarck, und erhielt zur Mitgift den Hof zu Gladbach, darzu 25 Malter Roggen zu Sevenich bei Jülich, und 25 Malter Roggen zu Poll. Sie muss früh und kinderlos gestorben sein; denn in der Aussteuer ihrer folgenden Schwester finden sich die 50 Malter, und der Hof zu Gladbach wird wohl derselbe sein, den wir im Verfolg als Besitzthum des Werner von Vlatten kennen lernen.
  5. Metza von Liessingen verh. mit Roilman vom Geysbusch zu Bolheim, womit sie ausser etwa einer Tochter drei Söhne hatte, Johann, Roilman und Heinrich vom Geysbusch, alle drei Ritter. Da Metza noch im J. 1473 im Leben ist, so muss sie unter ihren Geschwistern nothwendig die jüngste gewesen sein.

      Der gemeinsame Bruder und Schwager Andreas von Liessingen starb ohne Leibeserben, und seine nächsten Verwandten theilten sich, wie aus den in den Beilagen mitgetheilten Documenten zu ersehen, im J. 1440 in seine Hinterlassenschaft an Hab und Gut, so wie in gleicher Weise in seine zurückgelassenen Schulden. — Ich verweile hier noch einen Augenblick bei Ritter Andreas und seiner Gattin Guitgen. Im J. 1422 verwendeten beide Eheleute eine Erbrente von sechs Malter Roggen, die ihnen Johann von Gymnich das Jahr vorher aus den Einkünften seines Hofs zu Risdorf verkauft hatte, zu einer Fundation zu Lessenich. Dem dasigen Pastor überweisen sie nämlich ein Malter, mit der Verpflichtung, jährlichs des Donnerstags nach den heiligen Tagen mit zwei andern Priestern zu ihrem und ihrer Verwandten Seelenheil ein Jahrgedächtniss mit einer Sing- und zwei Lesemessen mit den herkömmlichen Ceremonien zu halten, und den beiden Priestern nebst Speise und Trank einem jeden vier Schillinge zu zahlen. Von zwei andern Maltern sollen ferner die Kirchmeister Brot backen und dieses an selbigem Tage nach vollendetem Gottesdienste an die Armen vertheilen. Zum dritten sollen jährlichs anderthalb Malter zur Unterhaltung und

Beleuchtung einer Ampel ober ihrem Begräbnisse in der Kirche zu Lessenich verwendet werden, und solle diese Ampel Tag und Nacht brennen an den Festen unserer Lieben Frauen, auf Aller Heiligen und Aller Seelen und auf den Kirchweihungen, ferner Tag und Nacht von Christabend bis Dreizehn Tag zu Abend, von Palm-Abend bis des Donnerstags nach Ostern, von Pfingst-Abend bis des Samstags darnach, und von des Heiligen Sacraments-Abend zur Vesper bis alle die guten Tage um sind. Sodann sollen die Kirchmeister von diesen anderthalb Maltern noch jährlichs bei ihrem Jahrgedächtniss vier gewöhnliche Grabkerzen auf ihrem Grabe brennen lassen. Für Anzünden der Ampel, so wie für Läuten an dem Jahrgedächtnisse erhält der Offermann jährlichs ein halb Malter, und die Kirchmeister für ihre Mühe jeder ein Sümmer. — Das Haus Dreyborn besass zu Lessenich das Patronatsrecht, und erwähne ich in dieser Beziehung nur, dass Margaretha von Plettenberg Wittwe von Eltz im J. 1567 nach Tod des Pastors Diederich den Trierischen Domkapitular Wilhelm Quad (Bruder des Daem Quad Herrn zu Landscron) zur dortigen Pfarrstelle präsentirte. Diese Berechtigung ist allerdings aus der Erbschaft des Ritters Andreas herzuleiten. Werner von Vlatten, welchem das halbe Schloss Zievel zufiel, scheint mit demselben zugleich die Lessenicher Kirchengifft erhalten zu haben; und wiewohl diese Halbscheid bei Dreyborn nicht verblieben ist, so hat doch der Verkäufer (ohne Zweifel Werners Sohn) die Gifft für sich reservirt. Nur auf diese Weise kann ich mir die Berechtigung des Hauses Dreyborn erklären.

      Ich komme jetzt auf Werner von Vlatten zurück, und bemerke, dass er mit seiner Gattin Lette von Liessingen zwei Kinder hatte: Wilhelm von Vlatten Ritter, und Adelheid von Vlatten, die im J. 1425 den Ritter Gerart von Eynenberg Herrn zu Landscron heirathete. In selbigem Jahr scheint Werner seinem Sohn Wilhelm den Rittersitz Dreyborn überlassen zu haben, wiewohl erst eine Urkunde v. J. 1429 denselben als Herrn zu Dreyborn bezeichnet. Bekanntlich war dieser mit Elisabeth Tochter des Diederich von der Brohl verheirathet; seit wann, bin ich nicht im Stande anzugeben. Ueberhaupt fehlt es mir an Stoff zu einer Geschichte desselben, was ich um so mehr bedaure, da ich jetzt die ans Fabelhafte grenzenden

Anekdoten, die über ihn im Umlauf sind, auf sich beruhen lassen muss. So viel mag indess sicher sein, dass er nicht seine meiste Zeit auf Dreyborn zugebracht hat, sei es nun dass er bei Hof weilte, oder sich bei nahen und fernen Fehden betheiligte. So trat denn im J. 1444 die Nothwendigkeit ein, dass sein Vater, der unterdess alt und schwach geworden, und Dreyborn nicht zu schützen vermochte, die Hälfte von Haus, Hof, Land und Leuten in die Hände des Herrn zur Schleiden übergeben musste, damit dieser das Ganze in seinen Schutz und Schirm nehme. Das Reversale das der Graf ihm in dieser Angelegenheit ausstellt, habe ich in den Beilagen mitgetheilt. Das Jahr nachher ist Werner von Vlatten gestorben. Nach Tod seines Vaters mag Wilhelm sich eine Zeit lang des Landwirthschaftlichen etwas mehr angenommen haben, und wir finden sogar, dass er im J. 1446 seinen Besitzstand durch Erwerbung eines bedeutenden Hofes zu Ginnick vermehrte. Allein wie früher, so hat er auch wohl in der Folge die grössere Zeit von seinen Gütern fern gelebt, und die Verwaltung derselben seiner Gattin überlassen. Wir hören überhaupt nichts mehr von ihm, bis eine Urkunde meldet, dass er „buysen landz doitzhaluen affgegangen is". Kurz vor seinem Tode ward ihm ein Document ausgestellt, das jetzt vielleicht nicht mehr existirt, das aber in dem Inventarium der Urkunden, die nach Absterben des Ferdinand Frh. von Geyr in dessen Archiv zu Cöln sich vorfanden, unter diesem Titel aufgezeichnet wurde: „Rescriptum Prioris generalis ordinis Fratrum S. Crucis F. Georgii de Brugis, in quo Wilhelmum de Vlatten militem propter devotionem quam ad eum ordinem gerit, omnium orationum, missarum, psalmorum, jejuniorum &c. participem facit. Datum 1457. die 3. Julii“.

      Wilhelm von Vlatten hat nur einen unehelichen Sohn, Diederich von Vlatten, hinterlassen. Uneheliche Kinder sind immer eine missfällige Erscheinung, in welcher Region sie auch zum Vorschein kommen mögen. Aber so gern man sich auch einen alten Ritter ohne Makel vorstellen möchte, so wollen wir dem Wilhelm von Vlatten doch nicht zürnen, schon darum nicht, weil seine Gattin ihm nicht gezürnt zu haben scheint. Hat es doch sogar den Anschein, dass ihr Verwandter, Diederich von Braunsberg, der Pathe jenes Diederich geworden. Derselbe

mochte wohl mit allen liebenswürdigen Tugenden ausgestattet gewesen sein, so dass er nicht blos die Freude seines Vaters, sondern der ganzen Familie war. Daher dieselbe denn auch nach Tod seines Vaters — dem er bis zu seinem letzten Augen, blick treulich beigestanden — allen Bedacht darauf nahm, ihm ein anständiges Auskommen zu verschaffen. Auf Verwendung der beiden Bitter Gerart und Johann von Eynenberg, Vater und Sohn, ward er vom Erzbischof Diederich im J. 1458 mit Hof und Gut zu Pingsheim belehnt. In selbigem Jahr übergaben ihm Elisabeth von der Brohl, Gerart von Eynenberg, Adelheid von Vlatten und Johann von Eynenberg ihren Hof zu Pissenheim[11] und damit er denselben ganz frei gebrauchen könne, so übertrugen sie eine Rente von hundert Mark, womit der Hof an Johann von Blens beschwert war, auf die Dreyborner Gefälle. Ohne Zweifel wurde ihm noch manches andere, worüber sich keine Nachricht erhalten, überwiesen. Ueberdies scheinen sich seine Vermögensumstände noch durch eine vortheilhafte Heirath, vielleicht mit einer Cölnerin, um ein Bedeutendes verbessert zu haben; denn im J. 1466 bekennen Johann von Eynenberg Ritter und Irmgart seine eheliche Hausfrau, dass sie dem Diederich von Vlatten und Beelchen seiner ehelichen Hausfrau eine Rente von vierzig Rheinischen Gulden verkauft, und ihnen zur Sicherheit ihre Güter zu Ahrweiler verpfändet haben. Seine beiden Höfe verpachtete Diederich im J. 1464 dem Johann von Palant zu Laurenzberg, welcher aber nicht accurat war, so dass er sich veranlasst fand, im J. 1472 den Johann von Oyss zur Einforderung des Rückstandes zu bevollmächtigen. Indess blieb er ohne Leibeserben, und so sind denn die beiden Höfe wieder an das Haus Dreyborn zurückgefallen. Wie es mir scheinen will, so hat er in Cöln gewohnt, und ist dort gewiss auch gestorben ; daher erklärt es sich, wie das oben erwähnte lateinische Document, das von ihm getreulich aufbewahrt nach seinem Tode in seinem Nachlass sich befand, in Cölner Familien-Archive übergegangen ist[12].

      Von der Hinterlassenschaft des Ritters Wilhelm von Vlatten hatte seine Wittwe Elisabeth von der Brohl die Leibzucht. In den ersten Jahren scheint sie die Güter, etwa unter Beistand des Diederich von Braunsberg und des Diederich von Vlatten selbst verwaltet zu haben. Aber wie letzterer seine beiden Höfe verpachtet hat, so verpachtet sie in selbigem Jahr 1464 ihre Güter, nämlich Dreyborn und Heistert[13] mit ihren Hochgerichten, Nutzen und Gefällen, ferner Nörvenich, Gladbach, Merscheim, Mertzenich, Buir, Eggersheim, und alle andere Erbschaft— ihrer Schwägerin Adelheid von Vlatten, die inzwischen gleichfalls Wittwe geworden, für vierhundert Rheinische Gulden, mit dem Zusatz, dass diese Güter nach ihrem Tod auf Adelheid übergehen sollen. Gleichzeitig verkauft sie dem Johann von Deynsburg das Dorf Rohr, das sie einst ihrem Gatten zur Mitgift gebracht hatte, mit all seiner Herrlichkeit und Freiheit, mit Pachten, Zinsen und Curmöden. Nicht lange nachher vernehmen wir von einer Gräflichen Fehde. Die Veranlassung dazu geben die erwähnten Höfe zu Gladbach und Merscheim; aber in wiefern, das ist nicht ganz klar. Ich will indess meine Vermuthung hierüber vortragen. Werner von Vlatten hatte im J. 1444 die Hälfte seines Hofs zu Merscheim bei Johann von Loen Herrn zu Heinsberg und Lewenberg mit fünfhundert Rheinischen Gulden beschwert, und dann diese Hälfte von demselben zu Lehen empfangen. Es wäre nun möglich, dass der Pfandbrief in der Folge in den Besitz des Vincentius Grafen zu Moers und Sarwerden[14] gekommen ; und da Ritter Wilhelm von Vlatten vielleicht alle die Jahre seine Verpflichtungen nicht erfüllt hatte, so begnügte sich der Graf nicht mit dem Hofe zu Merscheim, er griff auch den zu Gladbach an, und übergab dann beide seinen beiden Natürlichen, nämlich den jungen Grafen Diederich und Walrave von Moers Bastarden. Diese beiden Hauptleute der Fehde scheinen dann nicht blos die Pächter der Höfe verdrängt, sondern auch selbst das Haus Dreyborn beunruhigt zu haben, sei es nun, dass ihre Kampflust sie dorthin führte, oder dass die

Leute der Adelheid von Vlatten sie wieder aus den Höfen zu vertreiben gesucht, und sie auf diese Weise zur Rache gereizt hatten. Frau Adelheid glaubt gerechten Grund zur Klage zu haben; die Angelegenheit wird Vincenz dem alten Grafen und Friedrich dem jungen Grafen zur Entscheidung übergeben, und diese thun im J. 1466 auf St. Johannes Abend einen Spruch worin sie bekennen: im Falle Frau Elisabeth mit Tod abginge noch ehe sie mit ihnen vereinigt, geschieden und gesöhnt wäre, dass alsdann Frau Adelheid von Stund an in den Besitz der beiden Höfe treten solle. Daraus folgt also klar, dass die Grafen an Frau Elisabeth[15] eine Forderung hatten, die aber, wenn meine Praemissen richtig sind, vielmehr Frau Adelheid ins Reine bringen musste: denn sie ist die Erbin ihres Bruders und hat also auch die Verpflichtung die Schulden desselben zu berichtigen. Daher ist es als eine offenbare Unbilligkeit zu betrachten, dass Elisabeth der beiden Höfe wegen an ihrer Leibrente einen Abzug erleiden musste, wie dies noch aus einer Quittung v. J. 1471 zu ersehen ist. In diesem Jahre sind übrigens die Höfe wieder frei gegeben worden. Aber mit dem zu Gladbach hat es noch seine besondere Bewandniss. Ritter Wilhelm von Vlatten und seine Gattin hatten im J. 1455 dem Steffen Gelos von Nyswylre[16] eine Erbrente von vierzig Rheinischen Gulden verkauft und ihm den Hof zu Gladbach zum Unterpfande gesetzt. Nachdem dieser wohl seit Jahren seine Rente entbehrt hatte, sah er sich 1474 veranlasst, den Hof an sich zu schlagen. Indess nahm sich Johann von Nesselrode,

der damals Namens seines unmündigen Schwiegersohns die Verwaltung von Dreyborn leitete, der Sache an; er zahlte dem Steffen die rückständigen Pensionen, und befriedigte denselben zuletzt im J. 1480. Die Rentverschreibung scheint dann in andere Hände gekommen zu sein; ein Viertel davon brachten die Scheffen von Schleiden an sich, welches Coen von Eynenberg im J. 1513 einlöste.

      Elisabeth von der Brohl Wittwe von Vlatten scheint ihre letzten Tage zu oder bei Dreyborn verlebt zu haben. Ich schliesse dies aus einem Document v. J. 1471, worin sie den Bartholomaeus Clockener aus Meyen „mynen cappelain“ nennt[17]. Dieser mochte ihr wohl aus ihrer Heimath als ein tüchtiger Priester empfohlen worden sein. Um ihm eine anständige Existenz zu Dreyborn zu verschaffen, ward wie in den Beilagen zu ersehen, im J. 1461 das Beneficium der dortigen Kapelle durch einen Zusatz von acht Malter Roggen verbessert. Die letzte Dreyborner Nachricht über Elisabeth ist von obigem Jahr 1471; wenn sie wie angegeben wird, erst 1476 gestorben, so ist anzunehmen, dass die letzten Quittungen über Empfang ihrer Leibrente verschleudert worden sind. Sie setzte Herrn Clockener und Heinrich von Steynen Propst zu Niedeggen zu ihren Testamentsexecutoren ein, und bestimmte wenigstens einen Theil ihres Vermögens zu frommen Zwecken. Aus diesem Stiftungsfonds nahmen die Eheleute Coen von Eynenberg und Margaretha von Nesselrode ein Kapital von etwa tausend Rheinischen Gulden auf, und verschrieben zu Behuf „der armen Melaten vnd siechluden zu Marien Holtz adir anderszwo“ ihren Hof zu Merscheim mit Pachten, Zinsen, Curmoeden, Weiern, Fischereien und allem Zubehör, und verpflichteten sich überdies noch zu einer Erbrente von zwanzig Malter Roggen aus ihrem Gut zu Frauwüllesheim: welcher Contrakt im J. 1489 dahin abgeändert ward, dass genannte Eheleute den Hof. und die Erbrente an sich behalten, und statt dessen jährlichs fünfzig Rheinische Gulden zu gleichem Behuf zu zahlen verbunden sein sollten. Pastor Clockener bedachte in seinem Testament die Armen zu Dreyborn, Landscron und Eynenburg mit einer jährlichen

Spende, und bestimmte ferner noch eine zu Leudesdorf fallende Rente von vier Gulden zu Behuf der Kapelle zu Loirstorff, nämlich zur Unterhaltung einer ewigen Memorie für Wilhelm von Vlatten Ritter, Elisabeth seine Gattin und für ihn Clockener selbst: welche Fundation im J. 1535 ins Werk gesetzt ward.

      Um nochmal zu Frau Adelheid von Vlatten Wittwe von Eynenberg zurückzukommen, so gab diese kurz vor ihrem Tode und einige Monate nach dem Gräflichen Spruch, nämlich auf St. Michaelstag 1466, Dreyborn mit all seinem Zubehör in Pachtung. In dem betreffenden Pachtbriefe bekennt der Anpächter Carselis von Palant Herr zu Breidenbent, dass er von Adelheid Wittwe von Eynenberg „dat Sloss ind heirlicheiden Drynborn ind Heisstart vort die guede zo Norfenych Bure Eirsem Eckersem ind Sefenych mit allen yren heirlicheiden hogerichten nutzen ind gefellen“ auf sechs Jahre, jährlichs für 318 Rheinische Gulden in Pachtung genommen habe, mit dem fernern Bemerken: „Ind ouch van dem veye myr zo Drynborn bleuen ind ouerleuert is.“ Dabei verpflichtet er sich „die vndersaissen der vurg. heirlicheiden by yren alden herkomen lantrichten ind scheffen oirdell zo laissen.“ Diese Verpachtung hat etwas Befremdendes. Mit Recht fragt man wohl, warum Adelheid ihre Güter nicht vielmehr ihrem Sohne übertrug, Hierauf weiss ich nicht befriedigend zu antworten. Es wäre möglich, dass die Herrschaft Landscron und anderweitige Verhältnisse, etwa zu Eller, ihn zu sehr in Anspruch nahmen, als dass er die Verwaltung der Dreyborner Güter hätte übernehmen können. Es wäre aber auch möglich, und es ist sogar wahrscheinlich, dass man die Verpachtung nur darum vornahm, weil sich in der Eynenbergischen Casse ein grosser Geldmangel eingestellt hatte. Aus dieser Verpachtung ersehen wir übrigens, dass Elisabeth von der Brohl an ihrer Leibrente eine Einbusse von 82 Gulden erlitt.

      Dreyborn war, wie der Lehenbrief für Werner von Vlatten zeigt, ein Mannlehen. Da nun Werners Sohn keine eheliche Mannsleibserben hinterliess, so war das Lehen eigentlich dem Lehensherrn anheimgefallen, so dass er nach Belieben darüber verfügen konnte. Indess scheint die Belehnung für den Ritter Johann von Eynenberg, die im J. 1460 erfolgte, nicht die

Schwierigkeit gefunden zu haben, die in gleichem Falle eine spätere Belehnung findet.


II. Die Herren von Eynenberg.

      Bei dieser Darstellung habe ich die zu Dreyborn noch erhaltenen Documente und das bekannte Archivum de Landscron bei Gudenus (Cod. Diplom. II.)[GWR 3] zum Grunde gelegt.

      Ritter Gerart von Landscron, der dritte dieses Namens, der im J. 1276 von Kaiser Rudolph mit Königsfeld und Heckenbach belehnt wurde, und in selbigem Jahr oder kurz vorher Blancflors Tochter des Diederich Raitz Scheffen zu Cöln heirathete, hinterliess einen unmündigen Sohn, gleichfalls Gerart und in der Folge Ritter genannt, den sein Oheim und Vormund Otto von Landscron im J. 1298 an Beatrix Tochter des Johann Burggrafen von Hammerstein verlobte. Aus dieser Ehe stammen sechs Kinder, nämlich:

  1. Gerart von Landscron Ritter, heir. 1341 Cunegunt Tochter des Grafen Diederich von Moers, und hinterliess bei seinem etwa 1345 erfolgten Tode (Guden. p. 1098) eine Tochter Cunegunt, die im J. 1357 Johann von Waldeck, und 1366 Friedrich Herrn zu Thomberg heirathete.
  2. Johann von Landscron, Anfangs Regent der Kirche zu Königsfeld, heirathete dann 1351 Sophia Tochter des Conzen Schenck von Aer. In einer Urkunde v. J. 1354 wird er Ritter genannt. Er hinterliess einige Töchter, die nach Gudenus unverehelicht starben.
  3. Cunegunt von Landscron heirathete Gerart von Eynenberg Ritter (A).
  4. Bomzette von Landscron heir. Diederich von Schonenberg.
  5. Zwei Töchter Elisabeth und Margaretha von Landscron Nonnen im Stift Diethkirchen zu Bonn.

      Kurz vor seinem Tode, im Jahre 1366 vertheilte Ritter Gerart von Landscron sein Erbe und Gut an seine beiden Schwiegersöhne und an den Gatten seiner Enkelin (Guden. p. 1157). Dieselben schlossen dann gleich nachher einen Landscroner Burgfrieden. Gerarts Tochter Bomzette blieb indess ohne Leibeserben. Am 25. April 1397 übertrug sie ihr Erbtheil an Landscron und Königsfeld dem Friedrich Herrn zu

Thomberg und Landscron und seinem Sohne Gerart, und dem Gerart von Eynenberg Herrn zu Landscron und seinem Sohne Johann (Guden. p. 1198): welche Partheien sich am 20. May selbigen Jahrs unter Vermittelung ihrer beiderseitigen Freunde in diese Donation theilten. Von Friedrichs beiden Kindern Gerart und Elisabeth überlebte ihn nur letztere[18]. Dieselbe heir. im J. 1404 Crafft von Saffenberg, dem sie die Herrschaften Thomberg und Landscron zubrachte. Indem ich nun noch bemerke, dass ihre Tochter Elisabeth von Saffenberg im J. 1441 den Ritter Lutter Quad heirathete, verweile ich jetzt ausschliesslich bei den Herren von Eynenberg, und zwar in ihrer Reihenfolge von Anfang bis zu ihrem Aussterben.

A.

      Gerart von Eynenberg Ritter Herr zu Landscron[19], Sohn des Ritters Hermann von Eynenberg und der Cunegunt. Seine Gattin nannte ich oben Cunegunt von Landscron, zwar nicht nach Urkunden, aber doch nach Dreyborner Briefschaften, Bei Gudenus und seinen Nachschreibern heisst sie Jutta, ohne alle Autorität. Mit dieser seiner ersten Gattin hatte er keine Söhne, sondern höchstens nur eine Tochter Beatrix oder Peterse von Eynenberg Klosterjungfrau zu Wenau[20]. So war er also zur Landscroner Erbschaft nicht berechtigt. Aber wir dürfen hier einen wichtigen Umstand nicht ausser Acht lassen, nämlich dass Gerarts Eltern mit der Theilung, die Ritter Gerart von

Landscron im J. 1366 vornahm, sich einverstanden erklären (Guden. p. 1161). Letzterer muss also durch besondere Verträge mit Hermann von Eynenberg so gebunden gewesen sein, dass er dessen Sohn Gerart auch ohne männliche Leibserben zur Erbschaft zulassen musste. — Aus dem in den Beilagen mitgetheilten Document sine dato, worin Gerart von Landscron dem Gerart von Eynenberg sein Theil auf der obern Burg zutheilt, ersieht man, dass schon früher eine Theilung vorgekommen worden, wahrscheinlich um das Jahr 1357, nämlich als Gerarts Enkelin Cunegunt mit Johann von Waldeck sich verehelichte. Bald nach diesem Jahr mag wohl die Gattin des Gerart von Eynenberg gestorben sein. Derselbe schritt 1361 zur zweiten Ehe mit Jutta vom Hayn Tochter des Ritters Wilhelm vom Hayn Drosten des Lands von dem Berge[21], die in erster Ehe mit Diederich von Elner[22] verheirathet gewesen. Dass übrigens der Gatte der Jutta vom Hayn nicht ein zweiter Gerart von Eynenberg sei, sondern noch immer der Sohn des Hermann, ersieht man aus Guden. p. 1154. Mit Jutta hatte er folgende Kinder:

  1. Johann von Eynenberg der Alte (B).
  2. Johann von Eynenberg der Junge wohnhaft zu Lovenberg.
  3. Johanna von Eynenberg verh. mit Heinrich Voiss zu Lechenich.
  4. Margaretha von Eynenberg verh. mit Johann von Monreal, sodann mit Richart von Eltz.

      Gerart von Eynenberg ist wohl Anfangs 1400 gestorben. Eine Quittung für ihn v. J. 1391 gibt Zeugniss, dass sich damals nicht nur in grossen, sondern auch in kleinern Städten die Lombarden angesiedelt hatten. Nach dem Namen des Quittirenden — „Drache Alian diener der Lombarden van Sinziche zerzyt“ — sollte man schliessen, dass die Sintziger Lombarden Juden gewesen; allein die Quittung ist in echt römisch katholischem Styl abgefasst.

B.

      Johann von Eynenberg Herr zu Landscron, heirathete 1399 Lysa Tochter des Ritters Hilger von Langenau und der Hille von dem Vorst. In den Beilagen habe ich einen Lehenbrief für Hilger von Langenau mitgetheilt, gemäss welchem er von Adolph Erzbischof zu Mainz im J. 1385 mit den Mannlehen, so bis dahin Ritter Wynand Schenck getragen, belehnt wird. Auf seinen alten Tag mochte sich Herr Hilger wohl an einem guten Glas Ahrwein laben; im J. 1406 liess er sich nämlich von Friedrich von der Schleiden Abt zu Prüm mit einem Fuder Wein, so der Abtei in ihrem Hof zu Ahrweiler zu Herbste fällig war, belehnen. Da er keine Söhne hatte, so kam sein Erbe und Gut an den Herrn zu Landscron und an den Ritter Johann Romlian von Cobern, der mit Hilgers zweiter Tochter, Agnes, verehelicht war. Sein Schloss Holenfels erbten seine beiden Schwiegersöhne gemeinschaftlich, wie aus dem mitgetheilten Vertrag v. J. 1412 zu ersehen.

      Die Herren zu Landscron wurden, wie wir schon wissen, vom Kaiser mit Königsfeld belehnt. In dieser Belehnung war indess nicht der ganze Ort mit all seinem Zubehör inbegriffen; einzelne Theile desselben gehörten zu andern Herrschaften, und ein Theil namentlich zur Burggrafschaft von Hammerstein. So ersehen wir aus einer Urkunde vom J. 1307, dass die Hammersteiner einen besondern Hof zu Königsfeld besassen. Wiederum verpfändet Gerart Burggraf zu Hammerstein im J. 1338 seinem Schwager Gerart Herrn zu Landscron all sein Gut zu Königsfeld, an dem Gerichte und an Leuten allda (Guden. p. 990. 1073). Und endlich verschreibt Ludwig Burggraf zu Hammerstein und Herr zu Linz im J. 1412 dem Johann von Eynenberg seine Leute zu Königsfeld und Kaldenborn für hundert Rheinische Gulden[23]. Eben so besassen, gemäss Urkunde v. J. 1352, auch die Herren zu Olbrück einen Theil der Leute von Königsfeld (Guden. p. 1128). In wiefern diese Herren zur Königsfelder Kirchengifft berechtigt waren, lässt sich jetzt wohl nicht mehr erklären; nur so viel sieht man, dass sie dem Herrn zu Landscron gegenüber, welchen

das dortige Jus Patronatus von Kaiser Heinrich, und im J. 1335 von Kaiser Ludwig verliehen worden, gleiche Berechtigung in Anspruch nehmen. Gerart Herr zu Landscron und sein ältester Sohn Gerart schliessen nämlich im J. 1344 mit Pauwils von Eych Vogt von Zissen Herrn zu Olbrück einen Vertrag, worin sie demselben vergönnen, dass, wenn ihr Sohn und Bruder Johann von Landscron mit Tod abginge und die Kirche zu Königsfeld erledigt sei, er Pauwils dieselbe mit seinem Sohne wieder besetzen könne (Guden. p. 1097). Wie es in der Landscroner Theilung v. J. 1366 mit der Königsfelder Kirchengifft gehalten worden, ist aus den Gedankenstrichen des Gudenus nicht zu errathen; nach spätern Documenten könnte man geneigt sein anzunehmen, dass diese dem Herrn zu Thomberg allein zugetheilt worden (Guden. p. 1178. 1218. 1276). Allein die Folge zeigt, dass die Herren von Eynenberg davon nicht ausgeschlossen waren. So finden wir im fünfzehnten Jahrhundert die Gebrüder Claes und Goedert Herren zu Drachenfels und zu Olbrück mit dem Ritter Johann von Eynenberg in einem Zwiespalt, der wahrscheinlich dadurch hervorgerufen wurde, das dieser den Dreyborner Kaplan Bartholomaeus Clockener, ohne sich um den Consens jener Herren zu kümmern, eigenmächtig zum Pastor zu Königsfeld gemacht hatte. Im J. 1470 kam dann zwischen beiden Theilen eine Vereinigung zu Stande, gemäss welcher bei der nächsten Vacanz die beiden Brüder,in der Folge aber beide Theile gemeinschaftlich den Pastor ernennen sollten. Coen von Eynenberg scheint mit seinen Königsfelder Mitherren ein Abkommen getroffen zu haben; denn Kaiser Carl erneuert ihm im J. 1521 das alte Diplom v. J. 1335, und ernennt ihn also zum alleinigen Patron.

      Johann von Eynenberg, den ich im J. 1436 zuletzt genannt finde, hatte ausser seinem Sohne und Nachfolger Gerart zwei Töchter:

  1. Cunegunt von Eynenberg, die 1420 den Wynrich von Langenau heirathete, und mit demselben wenigsten zwei Söhne hatte: Eckhart und Hilger von Langenau. Sie schritt zur zweiten Ehe mit Emmerich von Reiffenberg, Godfrieds Sohn.
  2. Hille von Eynenberg, die 1423 Johann von Helffenstein den Alten, Trierischen Erbmarschall, heirathete.
C.

      Gerart von Eynenberg Ritter Herr zu Landscron, heirathete am 20. December 1425 Adelheid Tochter des Werner von Vlatten zu Dreyborn. Dieselbe erhielt als Mitgift zwei tausend Rheinische Gulden, eine Rente von fünfzig Gulden haftend auf einem Hofe zu Hertten, die Korngülde zu Sevenich[24] und darum gelegen, und nach Werners Tode nochmal zwei tausend Gulden. Dahingegen geben die Eheleute Johann von Eynenberg und Lysa von Langenau ihrem Sohn Gerart eine Wohnung zu Landscron, nämlich ihr neues Haus in der untersten Burg; ihren Hof zu Ahrweiler (ein Lehen der Abtei Prüm); aus ihrem Gut zu Heppingen jährlichs vier Fuder Wein; item vier Fuder aus ihrem Hof zu Sintzig; item zu Langenau vier Fuder; item all ihr Gut zu Bassenheim[25] und zu Königsfeld mit der Herrlichkeit und ihr Theil der „Stat mit den luden ind allen anderen zobehoeren nutz ind geuelle wie sy dat da gehat hant Id sy van wyne van korne pechte zinse zienden moilen Schetzunge wasser weyde ind Klockenclank,“ nur allein, dass Johann und Lysa wie bisher aus den Büschen ihr Holz nehmen mögen. Item all ihr Gut zu Unckelbach, zu Meckenheim, zu Noemenich und zu Loissheim[26], und noch ein Gut im Lande von dem Berge[27]. Und nach Tod Johanns soll all ihr Gut, Erbe, Schloss und Herrlichkeit an Gerart und Adelheid fallen. (In diesem Heirathsvertrage kommen als Zeugen vor: Andreas Smeych von Liessingen Herr zu Zievel, Jordain Myle Herr zu Sintzig, Roilman vom Geissbusch und Heinrich von Kendenich.) Gerart von Eynenberg ist in den ersten Monaten des J. 1460

gestorben; er hinterliess zwei Kinder: Elisabeth von Eynenberg, welche im J. 1449 Coen nachmaligen Herrn zu Schoeneck und Olbrück heirathete[28], und

D.

      Johann von Eynenberg Ritter Herr zu Landscron und Dreyborn, der gleichfalls im J. 1449 Irmgart Quad Tochter und Erbin des Ritters Aylff Quad zu Elner[29]heirathete. Churfürst Diederich ernannte ihn 1455 zu seinem Hofmeister und wies ihm dieses Amtes wegen jährlichs hundert Rheinische Gulden an dem Zoll zu Bonn an. Wie schon bemerkt, empfing er 1460 von Herzog Gerart die Belehnung mit dem Schlosse Dreyborn, und nach dem Tod seines Schwiegervaters 1471 von demselben Herzog die Belehnung mit dem Hause Eller. Sodann belehnte ihn Erzbischof Roprecht im J. 1468 mit zehn Gulden jährlichs aus dem Zoll zu Linz, so wie auch mit dem vierten Theil des Schlosses Langenau, gleichwie einst Hilger von Langenau vom Erzbischof Friedrich, und Gerart von Eynenberg sein Vater vom Erzbischof Diederich damit belehnt gewesen. --Nach der reichen Erbschaft seines Großvaters von Seiten des Hilger von Langenau sollte man glauben, dass die Vermögensverhältnisse des Ritters Johann von Eynenberg die vortheilhaftesten gewesen. Nicht desto weniger sind sie als zerrüttet zu betrachten. Hilgers Erbschaft scheint vor und nach zu schwinden. Wir hören in der Folge nichts mehr vom Schlosse Langenau; noch in demselben J. 1468 überträgt er dem Johann von Hoenburg an Zahlungsstatt sein Theil zu Holenfels und ein Viertel seines Theils zu Langenau, Anner und Selbach; und was er von diesen Besitzungen noch erübrigte, muss nicht gar lange nachher gleichfalls in andere Hände gekommen sein. Von der Geldverlegenheit, die ihn fortwährend drückt, giebt schon ein Vertrag, den er im J. 1460 mit seinem Schwiegervater schliesst, Zeugniss. Um seine Gläubiger zu befriedigen, lässt er sich von diesem

auf Abschlag eines Heirathspfennings, 3200 Gulden vorschiessen, und verschreibt ihm dagegen Anfangs seinen Hof zu Ahrweiler und sein Dorf Nierendorf, dann aber zu noch grösserer Sicherheit sein Schloss Landscron. Aus diesem Vertrag scheint also hervor zu gehen, dass Johann von Eynenberg bis dahin noch keine Leibeserben hatte, und dass sein einziger Sohn Coen erst nach der Zeit das Licht der Welt erblickt habe. Letzteres wird auch wahrscheinlich durch den Ehevertrag, den Johann von Eynenberg und Johann von Nesselrode Drost des Lands von dem Berge im J. 1470 schliessen. Beide Väter verloben ihre Kinder Coen und Margaretha, die noch beide jung an Jahren sind, mit einander, und soll die Hochzeit gefeiert werden, sobald Coen sein vierzehntes Jahr erreicht habe. Ein halbes Jahr nach diesem Vertrage erhält Coen von seinem Schwiegervater vorläufig schon 3000 Rheinische Gulden zur Mitgift, damit seine Eltern sich ihrer Schuldenlast entledigen können. Dagegen aber übergeben diese dem Johann von Nesselrode Schloss und Herrlichkeit Dreyborn, und solle er die Einkünfte dieses Hauses als Pension seines vorgeschossenen Kapitals beziehen bis ein Jahr vor der Hochzeit der beiden Verlobten. Den Ehevertrag habe ich in seiner ganzen Ausführlichkeit in den Beilagen mitgetheilt, und so den Leser in den Stand gesetzt, die genauern Bedingungen dieses Ehebundes kennen zu lernen. Ob aber nun alles so wie es darin stipulirt[GWR 4] worden, erfolgt sei, das ist eine andere Frage. Namentlich ist zu bezweifeln, dass Johann von Nesselrode die 3000 Gulden hergeschossen; denn noch im J. 1492 schliesst er mit seinem Schwiegersohn wegen des rückständigen Heirathspfennings einen Vertrag, worin er denselben auf das ihm verpfändete Amt Elberfeld anweist. So viel steht fest, dass Johann von Eynenberg, dessen Lage sich durch die Erbschaft zu Eller gebessert zu haben scheint, in seinen letzten Lebensjahren das Haus Dreyborn selbst inne gehabt. Aber im J. 1474 führt Johann von Nesselrode, wahrscheinlich jedoch nur als Vormund seines Schwiegersohns, die Verwaltung. Es ergiebt sich dies aus einer Quittung, die der oben S. 12 erwähnte Steffen Gelos ihm ausstellt. Späterhin von etwa 1480 bis 1484 finden wir statt seiner einen Johann von Leerod. Dieser schreibt sich „Amptman zo Drymborn“, was aber, da Dreyborn nie ein Amt gewesen, nichts anderes bedeuten kann als Rentmeister.

Wir lernen sein Dasein nur aus Quittungen kennen; im J. 1480 zahlt er von wegen Johanns von Nesselrode dem genannten Steffen die bis dahin fälligen Pensionen, und von 1480 bis 1484 zahlt er gleicherweise dem Wilhelm Gryn von Rodenbusch die Pensionen einer Verschreibung des Dorfes Obergertzen jährlichs mit 30 Rheinischen Gulden[30]. Mit 1484 scheint Coen von Eynenberg grossjährig geworden zu sein; denn in diesem Jahre belehnte Herzog Wilhelm ihn mit den Häusern Dreyborn und Eller, nachdem Kaiser Friedrich im J. 1474 ihn „er zu seinen vogtbern Jaren noch nicht komen ist“ mit Landscron und Königsfeld belehnt hatte.

E.

      Coen von Eynenberg Herr zu Landscron, Dreyborn und Eller. Verschiedene Documente geben den Beweis, dass seine Verhältnisse ungleich günstiger waren, als die seines Vaters, und dies unstreitig durch die reiche Erbschaft zu Eller. Seine Gattin Margaretha von Nesselrode, die 1512 ihr Testament machte, scheint noch in demselben Jahr gestorben zu sein. Sie ward im Kloster St.Johann und Cordula zu Cöln beerdigt, wo später auch ihr Gatte seine Ruhestätte fand. Dort fundirte dieser auch Memorien für seine Eltern, für sich und seine Gattin. In Hoffnung eines männlichen Leibserben schritt er mit Elisabeth von Kirburg zur zweiten Ehe; aber es blieb bei seinen beiden Töchtern erster Ehe. Die ältere, Wilhelme, ward 1503 an Jacob Burggrafen zu Rheineck verlobt[31]; die jüngere, Margaretha, wurde 1513 die Gattin des


III. Rabolt von Plettenberg.

      Rabolt von Plettenberg Herr zu Landscron, Dreyborn und Eller, Jülichscher Marschall und Amtmann zu Heimbach (Sohn des Hofmeisters Rabolt von Plettenberg und der Margaretha von Binsfeld) ward nach dem wahrscheinlich im J. 1522 erfolgten Absterben seines Schwiegervaters, 1523 von Herzog Johann,

und dann wieder 1541 von Herzog Wilhelm mit den Häusern Dreyborn und Eller belehnt. Herzog Johann verkaufte ihm im J. 1538 eine Erbrente von 242 Malter 3 Sümmer 3 Viertel und ein Pynt Roggen, jährlichs zu erheben auf dem Amt Euskirchen, für 4050 Goldgulden. Die Vermögensumstände des Rabolt von Plettenberg scheinen die aller besten gewesen zu sein, nicht blos durch seine vortheilhafte Heirath, sondern weil er mit praktischem Sinn seine Einkünfte zu mehren verstand. Ich glaube mit allen Grund annehmen zu dürfen, dass die Landwirthschaft auf seinen Gütern blühte und mit Vortheil betrieben wurde. Auch geben noch verschiedene Briefschaften ein vortheilhaftes Zeugniss von der Ordnungsliebe, die er in seinen Angelegenheiten beobachtete. Er versuchte sich überdies auch im Industriellen; gegen 1530 errichtete er nämlich eine Eisenhütte bei Oleff, gemäss einer Herzoglichen Concession in Betreff des Kohlenbedarfs v. J. 1531. Darin heisst es: „Wir Johann Hertzoch — bekennen, dass wir vnserm Rait vnnd lieuen getreuwen Rabothen van Plettenberch Hern zu Lantzkroen vnserm Amptman zu Heymbach — vergont hauen — dass er vff der Isern Hutten so er In der Herlicheit van Drynborn zu Oelfft vffrichten lassen na notturfft gebruichen moghe der Koelen so van vnnserm Monjoyer wald doch vysswendich gefoirt vnnd nit vff vnnsern werken gebruycht werden Doch vff geburliche betzalungh wie wir sulchg ytzo van vsswendigen entfangen.“ — Die in den Beilagen mitgetheilte Copie des Dreyborner Weissthums mag wohl unter Rabolt von Plettenberg und auf dess Veranstaltung ausgefertigt worden sein. Er ist im J.1544 gestorben. Mit seiner Gattin Margaretha von Eynenberg hatte er folgende Kinder:

  1. Rabolt von Plettenberg Amtmann zu Heimbach starb kinderlos im J. 1545. Seine Gattin Maria von der Donck schritt mit Hermann von Winckelhausen zur zweiten Ehe.
  2. Engelbert von Plettenberg starb unverehelicht noch vor seinem Bruder.
  3. Margaretha von Plettenberg heir. 1542 Friedrich von Eltz und bringt demselben die Herrschaft Dreyborn und ein Drittel von Landscron zu.
  4. Catharina von Plettenberg heir. 1545 Hermann Quad Drost zu Hückeswagen (Sohn des Steffen Quad Herrn zu Stadeck und der Agnes von Winckelhausen) und bringt demselben das Haus Eller und ein Drittel von Landscron zu[32]
  5. Irmgard von Plettenberg heir. 1546 Johann von Harff zu Geilenkirchen und bringt demselben das Haus Nörvenich und ein Drittel von Landscron zu.
  6. Ursula von Plettenberg Klosterjungfrau in St.Agatha zu Cöln.

      Im J. 1548 schritten die drei Plettenbergischen Erben zur Theilung in der angedeuteten Weise, nur dass Landscron nebst mehrern Höfen vor der Hand in Gemeinschaft bestehen blieb. Dem Johann von Harff ward aber das Haus Nörvenich mit der Stipulation[GWR 5] zugetheilt, dass er seinem Schwager Friedrich von Eltz aus den Einkünften von Nörvenich jährlichs in Drittel zukommen lassen solle. Geilenkirchen ist seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen; Friedrichs Erben begannen einen langwierigen Prozess, der aber zu keinen Resultat führe. Die Missstimmung des Hauses Dreyborn gegen die von Geilenkirchen wurde indess um so grösser, da letztere nach Absterben des Bertram Quad auch noch Landscron und Eller allein für sich nahmen, so dass die von Harff-Geilenkirchen zwei Drittel, die von Harff-Dreyborn nur ein Drittel der Plettenbergischen Güter besassen.


IV. Friedrich von Eltz.

      Friedrich von Eltz Herr zu Dreyborn[33], Pirmont und Ehrenberg, war ein Sohn des im J. 1540 gestorbenen Philipp von Eltz und der Elisabeth von Pirmont. - Coen Herr zu Pirmont hatte, neben etwa einer Tochter Agnes verh. mit dem Ritter Johann von Palant, drei Söhne, die in der Theilung die sie noch bei Lebzeiten ihres Vaters im J. 1441 vornahmen, sich also schreiben: Heinrich und Johann Söhne zu Pirmont und Herren zu Ehrenberg, und Friedrich Sohn zu Pirmont.

Letzterer hatte mit seiner Gattin Catharina von Eltz eine Tochter Maria von Pirmont, welche den Johann Vogt zu Hunolstein heirathete[34]. Johann von Pirmont war, nach Fahne, mit Elisabeth von Waldeck verheirathet; seine Tochter Elisabeth von Pirmont wurde die Gattin des Wilhelm von Braunsberg. Endlich heirathete Heinrich von Pirmont im J. 1446 Elisabeth von Sombreff (Tochter des Wilhelm von Sombreff Herrn zu Kerpen und Reckem), und hinterliess einen gleichnamigen Sohn Heinrich von Pirmont, welcher mit seiner Gattin Catharina von der Marck Tochter zu Arburg[35] zwei Söhne hatte: Everhard und Johann Herren zu Pirmont, Ehrenberg und Reckem, und eine Tochter Elisabeth von Pirmont, welche, da ihre Brüder ohne Leibeserben starben, Erbin zu Pirmont und Ehrenberg wurde. Dieselbe hatte mit ihrem oben genannten Gatten Philipp von Eltz drei Kinder:

  1. Maria von Eltz verh. mit Philipp von Reiffenberg zu Waldmannshausen.
  2. Heinrich von Eltz, verh. mit Johannet von Elter, ist im J. 1557 gestorben mit Hinterlassung einer unmündigen Tochter Catharina von Eltz, die 1582 die Gattin des Georg von der Leyen zu Saffig wurde. Ihre Mutter Johannet schritt mit Heinrich von Metzenhausen zur zweiten Ehe.
  3. Friedrich von Eltz, der 1560 auf Montag vor Christtag gestorben ist, hatte mit Margaretha von Plettenberg folgende vier Töchter:
    1. Margaretha von Eltz heir. 1558 Steffen Quad zu Velbrüggen (Sohn des Johann Quad Amtmann zu Erprath und der Anna Wrede). Derselbe starb in den ersten Monaten des J. 1563, und Margaretha schritt 1564 mit Daem von Harff zur zweiten Ehe.
    2. Irmgard von Eltz heir. Franz Herrn zu Eltz. Ihr Sohn heisst gleichfalls Franz Herr zu Eltz.
    3. Elisabeth von Eltz heir. Daem Quad Herrn zu Landscron, Thomberg und Miell. Aus dieser Ehe stammt Johann Friedrich Quad verh. mit Margaretha von Overlacker (die hiernach die Gattin des Reinhard Print von Horrichem genannt von der Brohl wurde).
    4. Anna von Eltz blieb unverehelicht, starb 1593 zu Dreyborn, und wurde zu Oleff beerdigt.

      Nach dem im J. 1584 erfolgten Tode der Margaretha von Plettenberg Wittwe von Eltz, schritten die Erben derselben am 6. April 1585 zu einer Provisional-Theilung, worin Daem von Harff das Haus Dreyborn mit allen seinen Gerechtigkeiten nebst Kirchen-Gifften, Franz Herr zu Eltz das Haus Pirmont, und Daem Quad das Haus Ehrenberg erhielt. Der Anna von Eltz ward das Stammhaus zu Coblenz an der Ritters Gassen nächst neben Christophoren Herrn zu Eltz des Aeltern Behausung, sammt dessen Recht und Gerechtigkeit, zugetheilt. Am 25. Sept. 1586 nahmen sie die Final-Theilung vor. Diese bietet indess dasselbe Ergebniss, nur das eines und das andere genauer specificirt ist.

Anhang

oder Notizen für eine künftige Genealogie der Herren von Plettenberg

      Das Geschlecht, dem der Marschall Rabolt von Plettenberg angehört, schrieb sich anfänglich Plettenbracht; die Schreibung Plettenberg ward erst in der letzten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts üblich.

      Johann von Plettenberg, ältester Sohn des Heinrich von Plettenberg Herrn zum Steyne, hatte mit seiner Gattin Irmgart von Vischenich, gemäss einer Theilung v. J. 1440 folgende drei Söhne:

  1. Heinrich von Plettenberg verh. mit Margaretha von Orsbeck zu Olbrück.
  2. Rabolt von Plettenberg.
  3. Johann von Plettenberg Mönch zu Brauweiler.

      In die nächst folgende Generation gehört Reinbolt von Plettenberg, wahrscheinlich ein Sohn des Heinrich. Derselbe hinterlässt etwa folgende Kinder:

  1. Wilhelm von Plettenberg heir. 1474 Agnes von Elverveld, und darnach Agnes von Winckelhausen, die nach seinem Tod die Gattin des Steffen Quad wurde.
  2. Gerard von Plettenberg Probst zu Hyrtzenauwe, darnach Abt zu Siegburg.
  3. Jutta von Plettenberg verh. mit Johann von Zweiffel.
  4. Zwei Töchter Klosterjungfrauen.

      Da Wilhelm keine Nachkommen hinterliess, so dürfte für die folgenden Generationen wohl Berthold von Plettenberg als Stammführer anzunehmen sein. Derselbe kommt von etwa 1477 bis etwa 1487 mit dem Titel Jülichscher Hofmeister vor. So leuchtet also ein, dass er kein Sohn des Reinbolt sein könne; er ist vielleicht ein jüngerer Bruder desselben. Er war mit Irmgart Tochter des Johann von Nesselrode und der Catharina von Ghemen verheirathet; er war also der Schwager des Coen von Eynenberg. Von ihm stammen wohl die beiden Geschwister: Elisabeth von Plettenberg verh. mit Wilhelm Quad Erbschenk des Lands von dem Berge, und Rabolt von Plettenberg Amtmann zu Zülpich, späterhin Hofmeister und Amtmann zu Bergheim, überdies Herr zu Laach. Dieser hatte mit seiner Gattin Margaretha von Binsfeld folgende Kinder:

  1. Wilhelm von Plettenberg Amtmann zu Heimbach, welche Stelle nach seinem Tod auf seinen folgenden Bruder überging.
  2. Rabolt von Plettenberg verh. mit Margaretha von Eynenberg.
  3. Werner von Plettenberg Cammermeister und Amtmann zu Bergheim, führt nach seines vorhergehenden Bruders Tode den Titel Marschall.
  4. Bertram von Plettenberg zum Grund.
  5. Hellenberg von Plettenberg Gattin des Erbhofmeisters Wilhelm von Harff.

      Wenn Fahne den Gatten der Elisabeth von Ketteler, Johann nennt, so ist das ein Irrthum; er heisst vielmehr Heinrich

von Plettenberg Marschall, und ist vielleicht ein Sohn des Werner.

      So weit nur gehen meine Notizen, die im Einzelnen wohl der Berichtigung bedürfen mögen. Den Schluss mache der

Heirathsvertrag zwischen Heinrich von Plettembracht und Margaretha von Orsbeck zu Olbrück v. J. 1432.

      In goitz namen Amen Kunt sy alle den ghenen dye desen vntgainwordigen brieff soillen syen off hoeren lesen dat na Raide ind gutdoncken der maige ind vrunde van beyden syden herna geschreuen Eyn gotlich ind eyn wislich stede Hylich gedadingt ind geslossen is Tuschen Heynriche Elsten eligen Soene Johans van Plettembracht wilne Heynrichs Soene heren zom Steyne ind yrmgarden van Vischnich synre Eliger huysfrauwen an eyne syde Ind Greetgyn Eliger doichter Engilbreichtz van Oirsbeke heren zo Oilbrucke ind Elysabeth[36] synre Eliger huysfrauwen an die andere syde vnder allen vurwarden ind vort in alre maissen as herna geschreuen steyt, Dat is zu wissen dat Heynrich vurs. dye vurg. Greetgyn zo eynre Eliger huysfrauwen ind Beddegenoissen hauen sall. Desgelichs sall ouch Greetgyn vurs. den Egenanten Heynrich zo eyme Eligen manne hauen Ind soillen dye vurg. Engilbreicht van Oirsbeke ind Elysabeth syne Elige huysfrauwe deme vurg. Heynrich mit Greetgyn yrre Eliger Doichter zo Reichtem wisligem Hylichsgelde ind medegauen geuen, ind wale bezalen, duysent gude Swaire oyuerlentzsche Ryntzsche gulden van Muntzen der kurfursten vpme Ryne zo zwen zyden ind termynen herna geschreuen Dat is zu wissen vunffhundert der vurs. gulden, zerstunt an vp datum dis briefs Ind die ander vunffhondert der seluer gulden vurs. zo kirsmissen nu alre nyest zo komende na datum dis briefs off bynnen vyerzien dagen darna alre nyest volgende vnbeuangen, Sonder eynich langer verzoch, Wilche duysent gulden vurs. der vurg. Greetgyn van Johan ind yrmgarden an yrme hoeue ind gude zo Vischnich ind an alle syme zobehoere Cleyne ind groiss nyet da ynne vysgescheiden, So wie Johan ind yrmgart dye alda zo Vischnich haint ind in nassen ind in drugen gelegen synt zo der seluer Greetgyns lyfftzucht ind zo wedoms Reichte belacht, ind vur dye vurs. duysent gulden zo

vnderpande gesat synt As nemelich vp deme hoyue zo Vischnich zo gehoerende der Eirwerdiger vrauwen der Abdissen zo sent Marien An deme Maltzbuchel in Coelne, ind vur zwen yren Geswoiren, mit namen Johanne van Vischnich ind Coyntzen van Zudendorp. Noch Soillen Thoenis van Oirsbeke here zo oilbruck ind Cathryne syne Elige huysfrauwe dem vurg. Heynriche mit Greetgyn yrre nichten ind Swegerssen zo Hylichsgude ind medegauen as balde Sy bygeslaiffen haint ingeuen yren hof zo Lulstorp mit synen wyngarden ind allen anderen synen zobehoeren cleyne ind groiss nyet da van vysgescheiden Ind so wie dye in nassen ind in drugen gelegen synt Ind daromb So soillen Engilbreicht ind Thoenis gebroedere vurs, yre leuen lanck eyne offenonge ind eyn vnthalt hauen an Johans ind yrmgarden deill des Sloss zom Steyne zo yrme gesynnen na ynnehalde des Burchfreden daselfs, den Sy ouch geloyuen ind sweren soillen, gelych anderen gemeyneren daselfs as gewoynlich is. Desgelychs sall Heynrich ouch zo Oilbruck eyne offenong ind eyn vnthalt hauen sich danne vys ind in zo behelpen, na ynnehalt des Burchfreden, den hey ouch geloyuen ind sweren sall vaste ind stede zo halden, gelych anderen gemeyneren daselfs as gewoynlich is Ind dat mit desen vurwarden ind vnderscheide were sache dat Greetgyn vurs. sturue ind afflinich wurde Ee Heynrich vurs. dat got lange verhoeden wille Sonder Elige wislige geburt van yn beiden zo samen geschaffen, dye leuendich na bleue, So sall der vurg. Heynrich syn leuenlanck vngehindert gerast ind geroit blyuen sitzen zo wedoms Reichte an deme hoyue ind guede zo Vischnich ind an alle syme zobehoere vurs. Ind ouch an deme hoeue zo Lulstorp mit syme zobehoere In volre vpboeringen, alz nutz vpkoemingen ind vervalz beyder hoeue zo Vischnich ind zo Lulstorp Ind na Heynrichs doide So soillen dye vurs. duysent gulden an deme hoeue ind guede zo Vischnich belacht, ind ouch der hof zo Lulstorp mit alle syme zobehoere weder hinder sich vallen ind steruen an dye nyeste eruen Greetgyns vurs. die dan in leuendigen lyue weren Ind Soillen ouch Greetgyns nyeste eruen asdan an deme hoeue ind guede zo Vischnich ind an alle syme zobehoere vort an gerast ind geroit in volre vphoeringen, alz nutz ind vervalz blyuen sitzen Sunder allen afslach der duysent gulden vurs. Bis dat yn dye selue duysent gulden van Johanne

van Plettembracht ind yrmgarden off yren nyesten eruen an eynre alinger Sommen zo eyme maille verricht ind wale bezailt is, Sonder eyniche of yemans wederreide Her vntgain soillen Johan ind yrmgart der egenanter Greetgyne mit Heynrich yrme Soene zo Hylichsgude ind medegauen as balde Sy by geslaiffen haint Ingeuen halfscheit yrs deils des Slosz zom Steyne mit alle syme zobehoere, nutze, vervalle ind vpkomingen cleyne ind groiss, nyet da van vysgescheiden So wie die in nassen ind in drugen gelegen synt Darzo Soillen Johan ind yrmgart vurs. der Egenanter Greetgyn mit Heynrich yrme Soene noch zo Hylichsgude ind medegauen bewysen ind belegen an anderen yren eruen ind gueden, da Sy der sicher syn hondert gude swaire oyuerlentzsche Ryntzsche gulden van Muntzen der kurfursten vpme Ryne Jeirliger ind gewisser Renten Also zo verstain dat Heynrich ind Greetgyn zo samen mit der vurs. halfscheit zom Steyne Jairs zweyhondert der vurs. gulden Renten hauen soillen, der Restlich ind vredelich zo alle yrme nutze ind vrber zo gebruychen Mit desen vurwarden ind vnderscheide, were sache dat Heynrich vurs. sturue ind aftliuich wurde Ee Greetgyn vurs. dat got lange verhalden wille Sonder wislige elige geburt van yn beiden zo samen geschaffen, dye leuendich na bleue So sall dye vurs. Greetgyn yre leuen lanck gerast ind geroit blyuen sitzen vngehindert zo wedoms Reichte an der vurs. halfscheit des Slosz zom Steyne ind an alle syme zobehoere in volre vpboeringen als nutz vpkomingen ind vervalz vurs. Ind darzo an den vurs. hondert gulden, an andere Erue ind guede belacht wie vurs. steit Ind na Greetgyns doide, So soillen die selue vurs. halfscheit des Sloss zom Steyne mit syme zobehoere Ind ouch dye hondert gulden vurs. zo maille weder hinder sich steruen ind vallen an Heynrichs nyeste eruen dye dan in leuendigem lyue weren Sonder eyniche of yemands wederreide Ouch is hie ynne bedadingt ind bereidt, were sache dat Engilbreicht van Oirsbeke ind Elysabeth vurs. beyde samen sturuen ind affliuich wurden Ee Greetgyn yre doichter vurs. So all dye selue Greetgyn off yre lyfs geburt, van yre ind Heynrich geschaffen dye dan in leuendigem lyue weren na doide vader ind moider noch van der gereitster hauen ind guede dye vader ind moider vurs. na yrre beider doide liessen Hylichs geltz ind medegauen hauen vunffhondert der vurs. gulden vp

eyne weder legonge gelych vp dye dusent gulden hie vur geschreuen steit Ind da mit so sall ouch dye selue Greetgyn off yre lyfsgeburt vurs. zomaille afgescheiden syn van alle deme gude bewegelich ind vnbewegelich gereit ind vngereit nyet da van vysgescheiden, So wie yre vader ind moider dat zo samen besessen ind gehadt hetten ind na yrre beider doide lieszen. Mar vele eynich byvall da van sall Greetgyn vurs. vnuerzegen syn. Were ouch sache dat Greetgyn der vunfthondert gulden na doide vader ind moider in maissen vurs. nyet nemen en weulde So mach Sy asdan yre dusent gulden Hylichsgeltz vurs. Inwerpen Ind asdan zo gelycher deillonge mit Ingain mit anderen yren Broederen ind Susteren die dan in leuendigem lyue weren as dat lant Reicht ind gewoende is Desgelychs were sache dat Johan van Plettembracht ind yrmgart vurs. beyde samen sturuen ind affliuich wurden Ee Heynrich yre Son vurs. So mach ind sall Heynrich off syne Elige lyfsgeburt van yem ind Greetgyn vurs. geschaffen, dye asdan in leuendigem lyue were, den kur hauen as eyme Elsten Soene geburt Tuschen den zwen woeningen zom Steyne ind Nederousheym as dat der lande Reicht ind gewoende is da dye vurs. woningen gelegen synt hie mit Soillen ouch Heynrich ind Greetgyn ind yrre beider lyfsgeburt, van yn beyden zo samen geschaffen, dye vurg. yrre beydere vadere ind moedere Ind dye leste hant van yrre yeckligem gerast ind geroit ind vngehindert laissen blyuen sitzen an alme erue ind gude bewegelich ind vnbewegelich So wie die yrste steruende hant der lester leuendiger hant van yn allen Sulchen Erue ind guede na yrme doide liessen Ind dit allit Ain eyniche off yemands wederreide Oeuer desem Hylige ind Hylichsvurwarden vurs. synt geweist van beiden parthyen vurs. dye Eirsamen Scheyuart van Meyroide here zo Heymersberg Thoenis van Oirsbeke here zo Oilbrucke Ailff van Roide genant Ketzer Rutger Raitz van Vraentze ind Gerard Vell van Weuelkoyuen als Hylichslude vrunde ind maige van beyden syden darzo geheischt ind gebeden — — — Gegeuen ind geschreuen In den Jaeren vnss heren duysent vyerhondert Zwey ind drissich Jair vp den Gudestach nyest na sent Matheus dage des heyligen Apostolen ind Ewangelisten





Genealogie der Herren von Harff.

Erster Abschnitt oder Linie Geilenkirchen.

A.

      Johann von Harff verheirathet mit Alverade von Birgel (Tochter des Johann von Birgel und der Hellenberg von Binsfeld) hinterliess folgende Kinder:

  1. Gotschalck von Harff Ritter (B).
  2. Johann von Harff hatte mit seiner Gattin Helwich Gryn zwei Kinder:
    1. Goedert von Harff zu Güsten starb 1517 ohne Leibeserben; seine Güter, namentlich der Rittersitz Güsten, und Höfe zu Lipp und Frauwüllesheim, gingen an die Descendenten seines Oheims Gotschalck über.
    2. Paitze von Harff Klosterjungfrau zu Königsdorf starb 1524.
  3. Eva von Harff heirathete im J.1455 den Ritter Friedrich Herrn zu Hüls. In dem Ehevertrage werden als Zeugen genannt, auf Seiten der Braut: Goedert von Harff Landdrost, Engelbrecht Nyt von Birgel Erbmarschall, Arnolt von Hoemen Burggraf zu Odenkirchen Ritter, Johann von Birgel, Daem und Goedert von Harff Gebrüder. Auf des Bräutigams Seiten: Johann von Hoemen Sohn zu Odenkirchen, Adolph Quad Ritter, Johann von Hüls, Symon von Aldenbrüggen genannt von Velbrüggen u.s.w. Die Eltern geben ihrer Tochter zur Aussteuer Hof und Gut zu Ederen, und das ihnen zur Hälfte gehörende Haus, Hof und Gut zu Kessenich bei Euskirchen; darzu giebt Reynart von Harff seiner Nichte noch Hof und Gut zu Kirchellen[37] haltend sieben Huven Land. Indess starb Eva ohne Leibeserben, und so fiel denn ihr Heirathspfenning wieder zurück.
  4. Anna von Harff verh. mit Werner von Hompesch zu Wachendorf. Ein eigentliches Zeugniss über Anna fehlt mir; ich setze sie nur aus dem Grunde hierhin, weil der Erbhofmeister Wilhelm von Harff und dessen Halbbruder Clais von Harff den Schwiegersohn derselben, Johann von Palant zu Laurenzberg, wiederholt ihren swager nennen.[GWR 6]
  5. Hellenberg von Harff Abtissin im Stift zu Burtscheid.
  6. Cecilia von Harff Frau des Gotteshauses zu Heinsberg. Als solche kommt sie in einem alten Schema vor, wo sie jedoch als die Tochter des Gotschalck von Harff dargestellt ist. Aber wäre sie dies gewesen, so würde sicherlich in dem Testament der noch zu nennenden Jutta von Harff von ihr Meldung sein.
B.

      Gotschalck von Harff Ritter Herr zu Alsdorf und Landdrost des Lands von Jülich, war mit Johanna Tochter des Ritters Johann von Hoemen Sohn zu Odenkirchen und Amtmann zu Linn, verheirathet. Dieser zahlte seinem Schwiegersohne im J. 1478 den Heirathspfenning im Betrage von 3000, nebst einer Schuld von 1000 Goldgulden, indem er ihm den Rittersitz Alsdorf, den er in letztvergangenen Jahren an sich gebracht hatte[38] übertrug. Seine andere Tochter Elisabeth war an den Ritter Werner von Gronsfeld verheirathet. Dieselbe ward aber Wittwe ohne Kinder, und so kam denn ihre Aussteuer den beiden andern Geschwistern, Gerart und Johanna von Hoemen, zu gut. Letztere erhielt, laut mitgetheilter Theilung vom J. 1492, den Hof zu Pützdorf zu ihrem Antheil. Da nun gemäss einer Urkunde v. J. 1509 dem Diederich von Bronkhorst und seiner Ehefrau dies Gut nach Absterben der Leibzüchterin

Elisabeth zum vierten Theil anerfallen ist[39], so folgt dass Gotschalck von Harff vier Kinder haben müsse, die zu erben berechtigt sind: denen sich dann noch drei Schwestern zugesellen, die Verzicht geleistet.

  1. Johann von Harff zu Alsdorf (C)
  2. Daem von Harff zu Linzenich[40] Herr zu Weisweiler, Drost zu Brüggen, und nach seines Vaters Tode, seit 1505 Drost des Lands von Jülich. Sein Ehevertrag hat sich leider nicht erhalten; aus andern Briefschaften ersehe ich indess, dass seine Gattin Catharina eine Tochter des Daem von Palant war, die ihm das Haus Weisweiler zubrachte. Er ist 1523 gestorben. Seine Tochter und Erbin Johanna heirathete den Johann von Hatzfeld Herrn zu Wildenburg.
  3. Alverade von Harff, die vor 1481 den Ritter Wilhelm von Flodorf geheirathet hat, und 1500 bereits Wittwe war. In einem Document v. J. 1522 heisst sie also: Frau Alverat von Harff Wittwe Frau zu Leuth, zu Dahlenbroich, Frau der Herrlichkeit von Rykelt. Sie ist etwa 1524 gestorben.
  4. Swana von Harff verh. mit Diederich von Bronkhorst Herrn zu Bathenberg und Steyne (Hermanns Sohn). Aus dieser Ehe stammen:
    1. Hermann von Bronkhorst Herr zu Bathenberg und Steyne, verh. mit Petronella von Praett.
    2. Johanna von Bronkhorst verh. mit Werner von Palant zu Breidenbent.
    3. Alverade von Bronkhorst Klosterjungfrau zu Heinsberg.
  5. Jutghen und Hellenberg von Harff Klosterjungfrauen zu St.Marien binnen Cöln: welche beide zusammen im J. 1501 von ihrem Bruder Johann von Harff eine Leibrente von 26 Malter Roggen angewiesen erhalten. Es hat allen Anschein, dass Jutghen von Harff das freiweltliche Stift verlassen und in das damals sehr frequentirte Gotteshaus unserer Lieben Frauen Münster zu Heinsberg Prämonstratenser Ordens übergetreten ist. In späteren Urkunden heisst sie Jutta oder Judith, und macht unter diesem Namen und als Nonne zu Heinsberg 1530 ihr Testament. Aus einem Codicill v. J. 1531 lernen wir noch eine fernere Schwester Agnes, die wahrscheinlich auch Klosterjungfrau war, kennen. Jutta fundirt nämlich eine Erbmemorie, zu halten mit Vigilie, Commendationen und Messen zum Gedächtniss „myner selen vnd Alderen selen vnd Agnesen vnd Hellenberch van Harff selen“.
C.

      Johann von Harff Herr zu Alsdorf und Amtmann zu Geilenkirchen. Herzog Wilhelm verpfändete demselben im J. 1486 für eine Summe von 4000 Goldgulden Schloss und Amt von Geilenkirchen. Mit jenem ward er im J. 1500 belehnt. Unter seinem Sohne Clais von Harff erfolgte zwar die Ablöse[41]; aber Herzog Wilhelm hatte ihm schon in jener Belehnung die Versicherung gegeben, dass auch im Lösungs-Falle das Schloss doch seinem Geschlechte als ein erbliches Lehengut verbleiben solle. — Im J. 1481 heirathete er Margaretha Quad Tochter des Ritters Wilhelm Quad selig und der Sophia von Burscheid, und erhielt damals zur Aussteuer Haus und Hof zu Linzenich[42] mit Zubehör und Gerechtigkeiten, ferner Gut und Hof zu Ederen, und dann noch solches Geld als Herr Gotschalck sein Vater an dem Landdrost-Amt hatte. Aus dieser Ehe stammen:

  1. Gotschalck von Harff, der in einer undatirten Disposition des Landdrosten über die Vor- und Nachkinder seines Sohnes Johann von Harff schon als grossjährig erscheint und mit siegelt, aber wohl bald nachher mit Tod abgegangen ist.
  2. Wilhelm von Harff. Bald nach seiner Heirath mit Alvert Tochter zu Drachenfels, nämlich im J. 1515 erhielt er von seinem Vater den Rittersitz Alsdorf, und nach Tod desselben, mit Verzichtleistung auf Geilenkirchen, noch 3000 Goldgulden und die Höfe zu Berensberg und Strythagen. Nur mit seiner zweiten Gattin Hellenberg von Plettenberg hatte er Kinder, nämlich Wilhelm, Anna, Hellenberg, Johanna und Elisabeth von Harff, von denen Anna die Gattin des Wilhelm Freiherrn zu Schwartzenberg wurde. — Von wegen seiner Mutter Margaretha Quad war Wilhelm von Harff ein Miterbe des Ritters Diederich von Burscheid Herrn zu Clermont, von welchem das Erbhofmeister-Amt im J. 1530 auf ihn übergegangen und bei seinen Descendenten verblieben ist bis 1666, wo Balduin Frh. von Harff zu Alsdorf dasselbe dem Werner Frh. von Harff zu Geilenkirchen übertrug. Ich kehre jetzt zu Wilhelms Vater zurück.

      Johann von Harff schritt im J. 1500 zur zweiten Ehe mit Agnes von Hoensbroich Tochter des Clais Hoen Herrn zu Broich und der Johanna von Coerswarem. Nebst anderm erhielt Agnes zur Mitgift „hoff ind blockhuyss zo Goethem by Borchloen myt synen zobehueren myt den Laethoeue myt kyrch ind elter gyfft“, und nach Tod ihres Vaters noch Haus und Hof zu Canne mit all seinem Artlande, Benden, Weiern, Weiden, Zinsen, Capäunen, Pfenningsgeld und Curmöden. Johann von Harff starb 1524, seine Gattin nach 1540. Die Kinder dieser Eheleute sind:

  1. Clais von Harff (D).
  2. Johann von Harff Domherr zu Lüttich und weltlicher Abt zu Amey(ecclesiae B. Odae Amaniensis Abbas saecularis). Er starb 1581, und das mütterliche Erbe Canne, das er mit Verzichtleistung auf alle fernere Erbschaft im J. 1524 erhalten hatte, ging auf seinen Bruder über.
  3. Alverade von Harff. In einer Disposition ihrer Eltern v. J. 1516 heisst es: „Aluerart onse doichter die wir in der Werelt zu blyuen geordyneirt hauen.“ Sie scheint aber unverehelicht geblieben zu sein.
  4. Agnes von Harff Dechantin des weltlichen Stifts Munster-Bilsen im Lüttiger Lande. Sie starb gegen 1590 auf dem Hause Geilenkirchen.
  5. Anna von Harff. Auch sie bestimmten die Eltern zum Klosterleben in Munster-Bilsen, und dort befand sie sich noch im J. 1524. Späterhin aber heirathete sie Wilhelm von Eyst genannt Buesdall zu Bourheim (s. Heft I. S. 37).
  6. Jutta von Harff Frau des Gotteshauses unserer Lieben Frauen Münster binnen Heinsberg.
  7. Johanna und Clara von Harff Jungfrauen selbigen Klosters binnen Heinsberg. — Diese drei Schwestern zu Heinsberg leisteten 1549 zu Gunsten ihres Bruders Clais von Harff auf ihre Kindtheil Verzicht. Jutta und Clara lebten noch 1580, wo sie ihrem Neffen Daem von Harff zu Dreyborn wegen des Todes seiner Gattin schriftlich ihr Beileid bezeigten.
D.

      Clais von Harff Herr zu Geilenkirchen und Canne, Cammermeister, Amtmann zu Geilenkirchen, Born und Millen. Derselbe heirathete 1524 Margaretha Tochter des Daem von Merode zu Schlossberg selig und der Margaretha von Gertzen genannt Sintzig. Gemäss zwei Urkunden (worin „Acht vnd Sechssig“ als Aenderung erscheint) war er bereits am 28. December 1568 todt; in andern Briefschaften wird wohl richtiger 1569 als sein Todesjahr angegeben. Seine Gattin starb 1585. Ihre Kinder sind:

  1. Johann von Harff (E).
  2. Daem von Harff. Er ist der Stammherr der Freiherren von Harff zu Dreyborn; vordem hatte er eine Präbende am Dom zu Lüttich, und noch im J. 1563 kommt er als dortiger Canonicus vor.
  3. Alverade von Harff. Der Domherr Johann von Harff vermachte ihr in seinem Testament „duodecim Crusibilia argentea, cum catena sua aurea, et adhuc duas parvas tassas argenteas“. Sie starb unverehelicht den 28. Juny 1584.
E.

      Johann von Harff Herr zu Geilenkirchen und Nörvenich und Mitherr zu Landscron und zu Hüls, Amtmann zu Born

seit 1559 und Amtmann zu Geilenkirchen seit 1570. Im J. 1546 heirathete er Irmgard von Plettenberg, die ihm den Rittersitz Nörvenich und ein Drittel des Eynenbergischen Theils der Reichsherrschaft Landscron zubrachte. Hüls ist ein Geschenk der im J. 1565 gestorbenen Catharina Frau zu Hüls, welche ihren Antheil an dieser Herrschaft den Geschwistern von Harff vermachte. Er ist d. 19. May 1585 gestorben, und hat folgende Kinder hinterlassen:

  1. Robert von Harff zu Velbrüggen[43], Mitherr zu Landscron und Königsfeld und zu Hüls, und seit 1585 Amtmann und Statthalter des Amtes Geilenkirchen. Er heirathete 1606 Catharina Tochter des Wilhelm von dem Bongart Herrn zur Heyden, und der Maria von Eynatten und ist 1615 kinderlos gestorben.
  2. Johann von Harff (F).
  3. Niclas von Harff Domherr zu Lüttich, auch Herr zu Niederaussem[44] und Mitherr zu Landscron. In einem mit seinen Brüdern im J. 1587 aufgerichteten Vertrage und Verzichtsbriefe hatte er sich ausdrücklich vorbehalten, im Falle es sich zutrüge, dass er „unversehener Sachen in itzigen geferlichen Leuffen in Gefengnus“ gerathen würde, dass alsdann seine Brüder ihn unentgeltlich redimiren sollten. Nun trug es sich im J. 1591 wirklich zu, dass Niclas von Harff Domherr zu Lüttich und Robert von Harff Amtmann zu Geilenkirchen „durch das Stetisch Kriegsvolck unschuldiger Weise auff freyer Strassen angesprenght, hingeschleifft und in der Besatzungh Deverkum eyn raume Zeitt mitt nitt geringer Beschwiernus, Kosten und Schaden verhalten worden.“ Weil Niclas von Harff die ansehnlichen Summen, die seine Freilassung kostete, nicht seinen Brüdern aufbürden wollte, dieselben aber auch nicht gleich zu ersetzen vermochte, so übertrug er ihnen 1592 ein zu Montenacken bei Mastricht gelegenes, ihm von dem Domherrn Johann von Harff vermachtes Gut, das er in obigem Vertrage die Tage seines Lebens zu gebrauche sich vorbehalten hatte, aus freien Stücken zu ihrem Eigenthum. Er ist im J. 1608 gestorben.
  4. Agnes und Margaretha von Harff. Sie starben beide unverheirathet, jene d. 19. Januar 1618, diese im, J. 1617, und wurden zu Cöln ad SS. Johannem et Cordulam beerdigt. In spätern Jahren wohnten sie nämlich zu Cöln in dem Hause, das Gruters Haus genannt, am Ufer bei St. Cunibert gelegen, mit einem Ausgang auf St. Johannis Strass, das vordem Bertram Quad zu Eller besessen hatte und nach dessen Tod an die Eheleute Wilhelm Quad zu Beeck und Catharina von Hatzfeld übergegangen war: von denen beide Schwestern es im J. 1601 ankauften. Die Erben des Werner Frh. von Harff verkauften dasselbe wiederum im J. 1675 dem Hofrath Johann Gabriel Fabri.
F.

      Johann von Harff Herr zu Geilenkirchen und Nörvenich, Mitherr zu Landscron und Königsfeld und zu Hüls. Im J. 1616 ward er von Kaiser Matthias und 1620 von Kaiser Ferdinand mit zwei Drittel des Eynenbergischen Theils an Schloss Landscron und Amt Königsfeld (so wie auch den beiden Höfen zu Sintzig und Heppingen), nämlich mit dem von seiner Mutter ererbten Drittel sammt dem andern durch Absterben des Bertram Quad zu Eller und Velbrüggen im J. 1599 zurückgefallenen Drittel, belehnt. Desgleichen empfing er im J. 1621 von Herzog Wolfgang Wilhelm die Belehnung mit dem Hause Eller. Er heirathete Catharina von Gymnich Tochter des Adolph Herrn zu Gymnich Amtmanns zu Brauweiler[45] und der Anna von Hatzfeld zu Wildenburg und Linzenich, und wurde der Ehevertrag am 31.August 1604 zu Cöln im Gymnicher Hofe geschlossen.

Er starb am 3. August 1622, und wurde am 15. August ad SS. Johannem et Cordulam zu Cöln beerdigt. Im J. 1641 folgte ihm seine Gattin Catharina von Gymnich, von deren Wohlthätigskeits-Sinn noch mehrere Briefschaften Zeugniss geben. Die Kinder dieser Eheleute sind in einem Akte, wahrscheinlich nach ihrem Alter, in folgender Ordnung aufgezeichnet:

  1. Maria Agnes von Harff heirathete im J. 1630 Wilhelm Frh. von Hoensbroich Herrn des Lands zu Hamme, zu Beringen und Mohl, Chur-Cölnischen Kämmerer (Sohn des Hermann von Hoensbroich und der Anna von Bucholtz zu Grevenbroich). Gemäss Unterschrift ihres Ehevertrags hatte Maria Agnes, was bei vornehmen Leute viel sagen will, eine sehr schöne Handschrift. Ihr Heirathspfenning betrug nicht weniger als 14000 Goldgulden, wozu nach Ableben ihrer Brüder Johann Robert, Adolph und Damian noch 3000 als Sterbfall kamen. Von ihren vier Kindern ist Johann Ulrich jung und unverheirathet gestorben. Ihre älteste Tochter Anna Catharina wurde 1652 die Gattin des Adrian Arnold Frh. von und zu Hoensbroich. Margaretha Alexandrina war mit Damian Salentin Frh. von Harff zu Dreyborn, und in zweiter Ehe mit Degenhard Adolph Frh. von Wolff-Metternich zur Gracht Chur-Cölnischem Obrist-Stallmeister verheirathet. Der Name des vierten Kindes ist mir nicht bekannt.
  2. Johann Robert von Harff Mitherr zu Landscron und Königsfeld und zu Hüls, Chur-Cölnischer Obrist-Lieutenant. Er wohnte als Kaiserlicher Oberst im Pappenheimer Kürassier-Regiment im J. 1632 der Schlacht bei Lützen bei, und starb an seinen Wunden im Winterquartier zu Paderborn, wo er in der Kirche des Benediktiner-Klosters Abdinghofen beerdigt ward.
  3. Werner von Harff (G).
  4. Adolph von Harff, der im J. 1634 als Cornet erscheint, ist 1637 zu Rom gestorben.
  5. Damian von Harff Mitherr zu Landscron und Königsfeld und zu Hüls, starb unverehelicht zu Cöln am 8. Oct. 1639. Beiläufig bemerkt, betrugen die Kosten seines Begräbnisses 1449 Gulden 15 Albus 8 Heller, Almosen und Alles mitgerechnet. Seine Mutter, die sich den Kirchen sehr wohlthätig erwies, erlangte ein besonderes Grabmahl für ihn im Thau bei den Barfüssern[GWR 7]: welche aber, als ihnen nach Tod der Wittwe von Harff nicht mehr die reichlichen Spenden zuflossen, die Leiche sammt dem adligen Wappen wieder aus ihrer Kirche entfernt wissen wollten; und himmelschreiend wäre es gewesen, wenn die Mönche in dem darüber entstandenen Prozess gewonnen hätten. Nicht lange vor ihrem Ausgange stellten sie noch ein Attest aus, das ich in den Beilagen mitgetheilt habe.
  6. Margaretha Theresia von Harff heirathete im J. 1642 Anton von der Gracht Frh. von Wanghe zu Schardau (und Herr anderer Güter in Flandern und Brabant). Die Braut erhielt als Mitgift, und weil sie das ihr in der Theilung anerfallene Kindtheil zu ihres Bruders Werner freier Disposition cedirte[GWR 7], als Verzicht zusammen genommen 29500 schwere Thaler, die ihr im J. 1643 ausgezahlt wurden. Das Ehepaar leistete vor den Gerichten zu Erkelenz, Jülich und Brüssel, vor ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zu Cöln, und vor dem Jülich-Bergischen Hofgericht nach besondern Verzicht; aber nicht lange nach Herrn Werners Tode erhoben sie einen Prozess, der von ihren Erben bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts fortgeführt ward. Aus dieser Ehe stammt Leopold Wilhelm von der Gracht Frh. von Wanghe, der 1707 diesen Titel führt: „Erster Pair der Provinz Namur, Pfaltzgraflicher Geheimerrath, Obristhof- und Jülichscher Land-Marschall, Herr zu Eller, Geilenkirchen und Schirpenbroich,“ und mit seiner Gattin Elisabeth Amelia von Metternich zu Niederberg zwei Töchter hatte: Ludovica verh. mit Joseph Clemens Frh. von Weichs, und Elisabeth verh. mit Degenhard Bertram Frh. von Spee zu Aldenhoff.
  7. Ulrich von Harff starb 1623.
G.

      Werner Freiherr von Harff und Landscron, Herr zu Geilenkirchen, Nörvenich, Eller, Velbrüggen, Mitherr zu Hüls, Pfaltz-Neuburgischer Geheimer Hof- und Cammer-Rath, Cämmerer und Erbhofmeister des Fürstenthums Jülich, und seit 1638 Amtmann zu Geilenkirchen. Ein Document v. J. 1629, worin ihm das Cölner General-Vicariat bewilligt, in Frankreich wo er

seiner Studien wegen weilte, die erste Tonsur zu empfangen, giebt als Zeugniss, dass er anfänglich zum geistlichen Stande bestimmt war. Der frühe Tod seines Bruders Johann Robert änderte die Verhältnisse. Jedoch blieb er unverheirathet. Im J. 1645 ging er mit dem Plane um, seine Güter zu einer Academie[46] worin adlige Söhne der Jülich-Bergischen Lande ihre Ausbildung erhielten, zu verwenden, und kam daher bei Herzog Wolfgang Wilhelm mit dem Gesuch ein, diese Fundation in seinen besondern Schutz zu nehmen, zugleich aber auch seine Allodial- und Feudal-Güter von allen Lasten und Diensten zu befreien. Allein wiewohl der Herzog mit Verzichtung auf sein „dominium directum“ noch in selbigem Jahr zu solchem Vorhaben seinen vollen Consens gab, so kam der Plan doch nicht zur Ausführung. Der seinem Schwager noch nicht entrichtete Heirathspfenning und dessen rückständige Pensionen mochten wohl die Veranlassung sein, warum er von dieser ritterlichen Idee abstand. Kurz, im J. 1647 verkaufte er mit Lehenherrlicher Bewilligung dem Wilhelm Frh. von Hoensbroich, zu Behuf dessen noch minderjährigen Sohnes Johann Ulrich, folgende Erbstücke: Das Haus Geilenkirchen nebst der Mühle zu Zweybrüggen, dem Pfandroggen in dem Harffischen Theil am Ohof zu Ratheim, und den Erbpachten zu Pützdorf, Brachel und anderswo; ferner den Rittersitz Güsten; den Rittersitz Nörvenich nebst dem Burghof und den Höfen zu Pingsheim, Poll, Merscheim, Gladbach, Pissenheim, Wollersheim, und dem Erbpachthof zu Buir mit allen dazu gehörigen Erbpachten zu Irresheim, Frauwüllesheim, Binsfeld und anderswo; endlich die freie Kaiserliche Reichsherrschaft Landscron, nämlich seine zwei Drittel des Eynenbergischen Theils an Schloss und Herrlichkeit: und wurde dieser Erbkauf geschlossen um die Summe von 126000 Rthlr.[47]. Indess löste sich dieser Kontrakt in der Folge wieder auf. Landscron verkauften im Jahre 1648

beide Schwäger gemeinschaftlich den Eheleuten Ferdinand Frh. Waldpod von Bassenheim Herrn zu Gudenau und Maria Quad zu Buschfeld für die Summe von 24000 Rthlr.[48]. Die übrigen oben genannten Güter aber cedirte Wilhelm von Hoensbroich, nachdem sein Sohn Johann Ulrich im J. 1653 zu Paris gestorben war, wieder an Werner von Harff, welcher sie dann späterhin an seine Verwandten zu Dreyborn, nämlich an Damian Salentin Frh. von Harff, übertrug. Dieser ward 1661, und nach dessen Tod, im J. 1668 Johann Frh. von Harff der Vater desselben, zu Behuf seines Enkels Johann Arnold Werner Frh. von Harff, mit Geilenkirchen, Nörvenich und Eller belehnt. Letzteren setzte Werner von Harff am 15. Juny 1672 zu seinem fideicommissarischen Erben ein.[GWR 8] Das betreffende Testament enthält zugleich die Errichtung der Freiherrlich von Harff-Landscronischen Fundation, deren Hauptgegenstand die Erziehung war. Darin verordnet Werner von Harff, dass den Söhnen der Harffischen Familie, wenn sie die zum Studiren erforderlichen Jahre erreicht, und auf der Universität in Cöln oder an einem andern Orte so am meisten florire, sich aufhielten, wie gleichfalls wenn sie nach vollendeten Studien in fremde Lande, um die Sprachen und die adligen Exercitia daselbst zu erlernen, sich begäben, ihnen sammt bei sich habenden Inspektoren und Dienern aus den zu diesem Behuf bestimmten Gütern und Renten der nöthige Unterhalt übermacht werden solle, und zwar bis zur Zeit ihrer Verheirathung oder längstens bis in das sechs und zwanzigste Jahr ihres Alters. Und würden einige Söhne zu dem Maltheser und Teutschen Orden oder Domherren-Stande sich resolviren, so solle denselben bis auf die Zeit dass sie in solchem ihrem Stande mit nöthigem Unterhalt versehen, einige Beisteuer dergestalt beschehen, dass gleichwohl aller Ueberfluss vermieden und durch solche Zulage der weltlichen und sonderlich des ältesten Sohnes Unterhalt nicht geschmälert werde. Betreffend die Töchter, so verordnet er, dass diesen zu adligen Novitiaten, zur Education, auch Erlernung guter Sitten, Tugenden und

Sprachen eine ziemliche Beisteuer nach Gelegenheit der etwa guten oder schlechten und verderblichen Zeiten, auf zwei Jahre und weiter nicht zugelegt werden solle. — Zu Inspektoren seiner Fundation setzte Werner Frh. von Harff die zeitlichen Regenten der beiden Laurentianer und Montaner Gymnasien ein. Wenige Tage nach Errichtung seines Testaments, am 19. Juny 1672 starb er zu Cöln im Harffischen Hause bei St. Cunibert, und ward ad SS.Johannem et Cordulam, wo er sich ein Jahrgedächtniss gestiftet hatte, beerdigt.


Zweiter Abschnitt oder Linie Dreyborn

A.

      Daem von Harff Herr zu Dreiborn, Fürstlich Jülichscher Rath, und seit 1569 Amtmann zu Löwenburg und Lülsdorf. Er ist, wie wir gesehen haben, des Clais von Harff zu Geilenkirchen zweitgeborner Sohn. Am 9.Juny 1564 heirathete er Margaretha von Eltz. In der Theilung der Erben des Friedrich von Eltz erhielt er das Haus Dreyborn mit aller seiner Gerechtigkeit. Fragt man, was er selbst dem Hause Dreyborn zubrachte, so sind es die Güter, welche ihm in der Theilung mit seinen beiden Neffen Robert und Johann von Harff zu Geilenkirchen im J. 1587 zugetheilt wurden, nämlich das Haus Canne bei Mastricht, der Hof zu Gottheim mit seinem Jus Patronatus der Kirche und des St. Catharinen Altars nebst Custerei, der Hof Rennenberg im Lande von Valkenburg, sodann Ländereien zu Dürwiss, Erberich und Patteren[49], die halbe Rente des Hofs zu Pützdorf, der halbe Hof zu Frauwüllesheim, der halbe Hof zu Mündt, und eine Rente von 35 Goldgulden aus dem Ohof zu Ratheim. Wollte man Morgenzahl und alles zusammmen rechnen, so würde sich leicht ergeben, dass die Summa Summarum ihren Herrn wohl ernähren konnte. Wer aber die Vermögensverhältnisse des Hauses Geilenkirchen genauer kennt, wird sagen müssen: Daem von Harff ist etwas zu kurz gekommen. Unter seinem Sohne kam diese Angelegenheit zum Prozess, und es wurde viel Papier verschrieben,

aber wenig dadurch gewonnen. — Nachdem seine Gattin Margaretha von Eltz am 19. Nov. 1580 mit Tod abgegangen, schritt er 1586 mit Sophia von Wachtendonck Wittwe des Johann von Plettenberg Amtmanns zu Bergheim zur zweiten Ehe. Er starb im August 1596 zu Lülsdorf. Zu Lülsdorf, Eschmar, Oberkassel und Honnef wo er sich auf dem Steinsbusch im J. 1591 ein Haus erbaute, war er wohl begütert. Er hinterliess nur aus erster Ehe Kinder, nämlich:

  1. Daem von Harff (B).
  2. Niclaus Friedrich von Harff, welcher im J. 1596 den Feldzug in Ungarn gegen die Türken mitmachte, und daselbst blieb.
  3. Margaretha von Harff heirathete 1589 Reinart Beissel von Gymnich zu Schmidtheim Chur-Cölnischen Rath und Amtmann zu Arburg und Nürburg.
B.

      Daem von Harff Herr zu Dreyborn, Heistert, Hüls[50] und Laurenzberg, Amtmann zu Heimbach. Mit der Herrschaft Dreyborn war Friedrich von Eltz im J. 1547 zuletzt belehnt worden. Da derselbe nur Töchter hinterliess, so ward das Lehen Fürstlicher Seits als eröffnet betrachtet. Nach einem langen Prozesse der Eltzischen Erbgenahmen mit den Fürstlichen Anwalden erhielt Daem von Harff endlich im J. 1603 von Herzog Johann Wilhelm neue Belehnung. Aber dieselbe kostete ihm schwere Opfer. Erstlich musste er Ihrer Fürstlichen Durchlaucht das dem Hause Dreyborn zugehörige Dorf Noemenich[51] sammt dessen Gerechtigkeit, Schatz, Curmöden, Hühnern, Renten, Diensten, Brüchten und allem Zubehör erblich und ewiglich cediren und einräumen; und benebens noch eine Pfandschaft von 2000 Goldgulden, so er auf Ihrer Durchlaucht Amt Geilenkirchen hatte, sammt den davon noch unbezahlt ausstehenden Pensionen übergeben und einhändigen. Unter diesen Conditionen erhielt er Dreyborn zu einem rechten

Erbmannlehen. — Daem von Harff heirathete im J. 1599 Elisabeth von Binsfeld. Diese und ihre künftige Schwiegertochter sind für Dreyborn zwei bedeutungsvolle Frauen: durch welche das Vermögen dieses Hauses auf einen gewissen Glanzpunkt stieg. Dieses Ehepaar, welches sich im vierten Grade verwandt war, erhielt erst am 4. August 1612 Apostolische Dispensation. Ich habe nicht gefunden, dass ihrer ehelichen Verbindung von Seiten der Kirche Schwierigkeiten gemacht worden wären. Wenn sie aber so spät noch eine Dispens nachsuchten, so erklärt sich dies wohl so. Die Eheleute blieben lange kinderlos; sie sahen diese Sterilität als eine Strafe des Himmels an, und da sie nun endlich mit einem Sohne - Johann von Harff - gesegnet wurden, so liessen sie ihren Bund von neuem weihen. Den vierten Grad betreffend, so will ich diesen durch ein Schema veranschaulichen:

Margaretha von Binsfeld - Rabolt von Plettenberg Hofmeister.
Rabolt von Plettenberg Marschall - Margaretha von Eynenberg.
Margaretha von Plettenberg - Friedrich von Eltz
Margaretha von Eltz - Daem von Harff
Daem von Harff - Elisabeth von Binsfeld

Elisabeth von Binsfeld starb im J. 1627. Da machte nun der letzte Dreyborner Schulteis[52] in einem Notizen-Heft folgende Bemerkung: „Der alte Dahm von Harff bliebe nicht lange Wittiber, sondern verheyrathete sich mit einer Persohn von bürgerlicher Condition.“ Ohne Zweifel hat der gute Mann seine Notiz aus dem Testament des Daem von Harff entnommen, worin dieser seiner Hausfrau Barbara Breil 8000 Goldgulden vermacht. Für die bürgerliche Condition der Barbara beweist dies Document aber wenig oder gar nichts, wogegen für ihre adlige Condition diesmal Prozessakten ungleich grössere

Beweiskraft zu haben scheinen. So heisst es unter andern in einem Akt der Düsseldorfer Cantzlei v. J. 1641 also: „Immitelst aber sollen obgemeltem Leutenant Barnss wegen seiner Haussfrawen Barbaren von Breill die von gedachtes von Harff Vatter, weilandt Damen von Harff nachgelassene gereide gueter alss balt unweigerlich aussgefolgt werden.“ — Nachdem Daem von Harff am 13. Januar 1641 das Zeitliche gesegnet hatte, bedachte sich Barbara nicht lange und heirathete den Gerhard von Bahren Holländischen Lieutenant et post Captain. Der Herr Lieutenant säumte seiner Seits auch nicht lange, um seinen Schatz zu heben, und da er die Goldgulden nicht gleich baar ausgezahlt erhielt - denn das Testament des Daem von Harff ward aus nicht unerheblichen Gründen angefochten - so nahm er unter Protektion der Hochmögenden General-Staaten von den Harffischen Gütern im Lüttiger Lande Besitz und schaltete damit nach seiner Willkühr. Johann von Harff hat sich mit dem Herrn Capitain im J. 1648 verglichen. — Daem von Harff wohnte in seinen spätern Lebensjahren zu Cöln in dem Hause auf dem Neumarkt, Schwerthoff oder Schleyff-Haus, sodann Dreyborner Hof genannt: das er im J. 1612 käuflich an sich gebracht hatte[53].

C.

      Johann Frh. von Harff Herr zu Dreyborn, Heistert, Hüls, Vettelhoven und Laurenzberg, Erbmarschall des Fürstenthums Jülich, Chur-Pfältzischer Rath, Kämmerer, und seit 1645 Amtmann zu Monjoye. Herzog Wolfgang Wilhelm verlieh ihm durch Decret vom 9. May 1650 das Prädikat Freiherr. Seit dem J. 1641 gab er sich vielfache Mühe, um auch seine weiblichen Nachkommen zu Dreyborn lehensfähig zu machen; aber erst im J. 1655 erlangte er von Herzog Philipp Wilhelm eine Belehnung mit Dreyborn „für sich und alle seine Descendenten männlichen und weiblichen Geschlechts, jedoch dem Mannsstamme

den Vorzug unbenommen,“ und zwar gegen Erlegung einer Summe von 4000 Rthlr. Durch verschiedene Ankäufe mehrte er den Güterbestand des Hauses Dreyborn, und im J. 1670 kaufte er noch von Franz Anton Grafen zu der Mark und Schleiden das benachbarte Amt Wollseiffen, bestehend aus dem Dorfe Wollseiffen, dem Walberhof und einigen Häusern zu Morsbach, sammt den Unterthanen, Renten und Gefällen, Jurisdiktion und Gerechtigkeiten. Die Freiherren von Harff gelangten aber erst, nachdem am 29. Januar 1676 der Contrakt von Seiten des Rittergerichts zu Luxemburg die Bestätigung erhalten hatte, in den wirklichen Besitz dieses Amtes, und zwar nur auf eine kurze Zeit; denn im J. 1712 ward dasselbe als ein Fideicommissum familiae von den Grafen wieder retrahirt[GWR 7]. — Ein Hauptakt im Leben des Johann von Harff ist seine im J. 1630 mit der reichen Maria Catharina von Metternich eingegangene Ehe. Dieselbe war die Tochter des im J. 1617 gestorbenen Emund von Metternich zu Vettelhoven und der Maria Elisabeth Print von Horrichem genannt von der Brohl; sie war Erbin zu Vettelhoven, und Erbin des Deynsburgischen und des Hurthischen Vermögens, so viel nämlich davon ihrem Vater anerfallen war; endlich sollte sie einen Theil des grossen Brohler Vermögens erben. Nicolaus Print von Horrichem genannt von der Brohl Jülich- und Bergischer Cantzler und Amtmann zu Mettmann hatte nämlich ausser Maria Elisabeth noch zwei Kinder: Maria Catharina verh. mit Wilhelm Spies von Büllesheim zu Schweinheim, und Reinhard, der mit seiner Gattin Margaretha von Overlacker zu Grimberg keine Kinder hatte und 1638 starb. In seine Hinterlassenschaft theilten sich die beiden Schwestern; aber Maria Elisabeth sollte wieder mit der Tochter theilen[54]. Nun hielt aber Johann Bertram Frh. von Gertzen genannt Sintzig, Curator und Stiefvater der Maria Catharina von Metternich, die Documente die über den Status Bonorum Auskunft gaben, in seiner Kiste versteckt, und that sogar einen Eingriff in das Hurthische Vermögen, indem er die mütterlichen Dotal-Gelder[GWR 7] des Emund von Metternich, im Betrage von 10497 Goldgulden, einnahm, und überdies noch

die Weyerburg und den Volen-Hof zu Sintzig usurpirte[55]. So hatte also das junge Ehepaar vom Brohler Vermögen keine Freude; und als die Freiherren von Harff späterhin in den Besitz jener Documente kamen, vermochten sie nur Einiges durch Prozesse zu erlangen[56]. — Johann Frh. von Harff starb den 15. Dec. 1672 und ward in dem Familien-Begräbniss zu Oleff beerdigt. Seine Kinder sind folgende:

  1. Damian Salentin Frh. von Harff Pfaltz-Neuburgischer Rath und Amtmann zu Monjoye. Er wurde geboren den 13. März 1631 und starb 1664. Seit 1652 war er verheirathet mit Margaretha Alexandrina Tochter des Wilhelm Frh. von Hoensbroich, mit welcher er zwei Kinder hatte:
    1. Johann Arnold Werner Frh. von Harff, der unverheirathet den 20. April 1676 im Alter von neunzehn Jahren gestorben. Im J. 1668 ward er dem Werner Frh. von Harff in der Amtmannsstelle zu Geilenkirchen adjungirt, und nach dessen Tod, den 14. July 1672 zum Amtmann ernannt, jedoch mit dem Zusatz, dass sein Vormünder der Domherr Werner Friedrich Frh. von Harff so lange, bis er zu diesem Amte genugsam qualificirt sei, dasselbe verwalten solle. Derselbe Domherr empfing auch zu Behuf seines Mündels im J. 1673 von Herzog Philipp Wilhelm die Belehnung mit Dreyborn.
    2. Anna Catharina Ludovica Freyin von Harff verh. mit Franz Ernest Frh. von Rollingen Churfürstlich Mainzischem Oberstallmeister, Kämmerer und Obrist-Lieutenant.
  2. Werner Friedrich Frh. von Harff Dom-Custos und Capitular zu Trier, auch Domherr zu Speyer, so wie Herr zu Dreyborn, Heistert, Hüls, Vettelhoven, Laurenzberg und Langendorf. Nach Tod seines oben genannten Mündels 1676 erhielt er dessen Amtmannsstelle zu Geilenkirchen. Er starb 1684.
  3. Johann Franz Frh. von Harff betrat die militairische Laufbahn, und erscheint 1655 als Ihrer Königlichen Majestät von Hispanien wohlbestellter Cornet. Im J. 1674 erhielt er das von seinem Vater angekaufte Haus Mauwel (Zu Seite 151.)und die Allodial-Herrschaft Heistert. Er starb unverehelicht 1675.
  4. Philipp Wilhelm Ignatius Frh. von Harff (D).
  5. Maria Agnes Freyin von Harff verh. mit Ferdinand Roist Frh. von Wers zu Fleckenhausen.
  6. Maria Margaretha Freyin von Harff heirathete 1657 Johann Bertram Frh. von Nesselrode Herrn zu Rath, und starb 1689.
  7. Maria Catharina Charlotta Freyin von Harff heirathete 1663 Franz Frh. von Baexen[57] Herrn zu Veynau und Neufville, und nach dessen Tode Wolfgang Wilhelm Frh. von Wiltberg.
  8. Maria Anna Freyin von Harff heirathete 1668 Wallraf Frh. Scheiffart von Merode Herrn zu Allener.
  9. Johanna Elisabeth Freyin von Harff Klosterjungfrau Prämonstratenser Ordens zu Meer. Im J. 1693 schreibt sie sich Seniorissa, und kommt als solche noch 1706 vor.
D.

      Philipp Wilhelm Frh. von Harff Herr zu Dreyborn, Heistert,

Hüls, Vettelhoven, Laurenzberg, Langendorf, Nörvenich, Velbrüggen und Geilenkirchen, Pfaltz-Neuburgischer Kämmerer und seit 1674 Amtmann zu Monjoye. Im J. 1676 ward er von Herzog Philipp Wilhelm, und 1681 von Herzog Johann Wilhelm mit der Herrschaft Dreyborn belehnt. Seit 1678 war er mit Anna Maria Catharina Tochter des Jobst Diethrich Frh. von der Horst zum Hauss und Milsen und der Catharina Freyin von der Horst zum Hellenbroick verheirathet. Er muss ein beliebter Herr und Amtmann gewesen sein; denn als im J. 1688 „das Hauss Drimborn an verschiedenen Orthen fast baufällig und daran eine höchst nöthige Reparation, auch einige neue Baue zu thun“ waren, erboten sich die Eingesessenen des Amtes Monjoye aus freiem Willen darzu Spann- und Handdienste zu leisten. Er starb den 1. Dec. 1696 zu Monjoye, und ward mit grosser Feierlichkeit im Familien-Begräbniss zu Oleff beerdigt. „Und seint diese Exequien in Begleitung vieler Geist- und Weltlichen vollzogen worden mit grossem Weinen und Weheklagen der Unterthanen: wobey der Prälat von Steinfeld Michael Kuell den ersten Tag solenniter celebrirt hat. Drey Tag nach einander ist eine Leich-Predig gehalten worden, und zwar die erstere von Herrn Pastoren Franz Schmitz zu St. Foilan auss Aachen[58].“ Er hinterliess folgende Kinder:

  1. Werner Friedrich Anton Frh. von Harff (E).
  2. Johann Wilhelm Frh. von Harff beider Domkirchen zu Hildesheim und Halberstadt Capitular und Archidiacon, und Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zu Cöln Hildesheimischer Geheimer Rath, auch Herr zu Hüls und Vettelhoven. Geb. den 18. Juny 1680, gest. den 10. Juny 1745 zu Töplitz.
  3. Bertram Wallraf Arnold Anton Frh. von Harff Teutsch Ordens Ritter und Commendeur zu Waldbreitbach, Rheinberg und Muffendorf, auch Herr zu Ringsheim und Vettelhoven. Geboren den 7. Juny 1681, gest. den 2. August 1738.
  4. Ludwig Ferdinand Anton Frh. von Harff Domherr (oder wohl erst Domicellar) zu Mainz. Geboren d. 25. Novemb. 1683, gest. gegen Ende Octob. 1700 zu Paris.
  5. Eleonore Magdalena Freyin von Harff, geb. den 11. Decemb. 1685, heirathete 1714 Christoph Adolph Franz Frh. von Rolshausen zu Stauffenberg, Herrn zu Türnich, Bettendorf, Büttgenbach und Trimporten.
  6. Carolina Adriana Johanna Maria Freyin von Harff heirathete Ferdinand Adolph Alexander Anton Frh. von Syberg zu Eycks. Geboren den 19. Januar 1688, gest. den 19. May 1755.
  7. Maria Catharina Ambrosina Freyin von Harff, geb. den 13. May 1694, heirathete 1717 Philipp Anton Damian Frh. von Bourscheidt Herrn zu Büllesheim Obrist-Lieutenant (später General), welcher nach Tod seiner Gattin eine Nichte derselben heirathete (sub E).
  8. Maria Anna Magdalena Freyin von Harff heirathete 1720 Adolph Wilhelm Frh. von Palant zu Gladbach, und nach Tod desselben Hugo Wolfgang Frh. von Metternich zu Müllenarck. Geboren den 1. März 1696, gest. den 21. Januar 1765.
E.

      Werner Friedrich Anton Frh. von Harff Herr zu Dreyborn, Wollseiffen, Vettelhoven, Heistert, Laurenzberg, Hüls, Langendorf, Geilenkirchen, Lindweiler, Ringsheim, Velbrüggen und Nörvenich, Churpfältzischer Rittmeister beim Leibregiment, Kämmerer, Erbmarschall des Herzogthums Jülich. Die Belehnung mit Dreyborn empfing er noch minderjährig auf Anstehen seiner Mutter im J. 1698, und dann wieder 1717. Im J. 1696 ward er von Herzog Johann Wilhelm dem Franz Egon Frh. von Gymnich zu Vlatten in seiner Funktion als Amtmann zu Monjoye adjungirt, und im J. 1716 von Herzog Carl Philipp als Adjunct bestätigt. Seit 1705 war er mit Eva Francisca Tochter des Johann Felix Frh. von Hoheneck Herrn zu Wörth und der Odilia Maria Freyin von Frentz verheirathet. Geboren 16. Juny 1679, gest. 30. Sept. 1726. Seine Gattin starb 9. Dec. 1767. Die Kinder dieser Eheleute sind folgende:

  1. Anna Maria Catharina Freyin von Harff heirathete 1730 den bereits oben sub D genannten Herrn von Bourscheidt. Geboren 2. Febr. 1706, gestorben 29. Dec. 1753.
  2. Maria Charlotta Clara Freyin von Harff Stiftsdame zu Rheindorf. Sie verlobte sich mit dem Grafen Hermann Franz von Leerodt zu Born. Allein „diese Mariage ist nicht zu ihrer Richtigkeit kommen.“ Der Graf nahm am 25. Juny 1738 Maria Anna Freyin Schenck von Schmidtburg zur Gattin, und Freyin von Harff heirathete am 25. Dec. 1738 Friedrich Frh. von der Wenge Herrn zu Becke Chur-Cölnischen Kammerherrn und Obristen (später General): aus welcher Ehe Clemens August Frh. von der Wenge stammt. Sie ward 3. April 1707 geboren, und starb 1740.
  3. Wilhelmina Maria Ambrosina Freyin von Harff, geb. 15. July 1798, ist unverehelicht gestorben.
  4. Franz Bertram Frh. von Harff Chur-Cölnischer Kämmerer, und Grenadier-Hauptmann des Leib-Dragoner-Regiments, Herr zu Dreyborn, Heistert, Hüls, Vettelhoven, Langendorf und Ringsheim. Er ward im J. 1743 von Herzog Carl Theodor mit Dreyborn belehnt, nachdem Wittwe Freifrau von Harff zu Behuf ihrer vier minderjährigen Söhne im J. 1727 von Herzog Carl Philipp dieselbe Belehnung empfangen hatte. Geboren 26. März 1711, starb er unverehelicht 12. März 1745.
  5. Alphons Damian Hyacinth Frh. von Harff Churpfältzischer wirklicher Geheimrath. Derselbe hatte sich Anfangs dem geistlichen Stande gewidmet, verliess aber seine Trierische Dom-Präbende, drang auf Gütertheilung, und erhielt im J. 1744 das Haus Geilenkirchen, den freyadligen Hof zu Nemmenich, die Schäfferey genannt, den Erbpacht zu Gereonsweiler in etwa 31 Malter Roggen bestehend, und das auf dem Amt Geilenkirchen haftende Kapital von 4000 Goldgulden. In selbigem Jahre, und kurz nachher schlossen der älteste und jüngste Bruder einen wechselseitigen Vertrag, des Inhalts: Im Falle Franz Bertram zu keiner Heirath schreiten, oder verheirathet ohne eheliche männliche Descendenten absterben würde, dass alsdann sein Bruder Philipp Franz nicht allein die Herrschaft Dreyborn mit der Herrlichkeit Heistert und allen darin liegenden Gütern, Renten und Gefällen, sondern auch alle übrige ihm bereits anerfallene und künftig anerfallende Güter für sich und seine künftigen männlichen Erben haben und behalten solle: Und so umgekehrt. Als nun Philipp Franz Frh. von Harff nach Absterben seines Bruder von dessen Hinterlassenschaft Besitz ergriff, erhob sich auch Damian Hyacinth Frh. von Harff, und nahm die im Jülicher Territorium gelegenen Lehengüter, namentlich Dreyborn und Nörvenich, als unter das Majorat gehörig, in Anspruch, da doch in der Freiherrlichen Familie von Harff kein Majorat bestand. Beide Brüder verglichen sich jedoch im J. 1746; der jüngste blieb im Besitz besagter Lehengüter, der ältere erhielt zu den oben genannten Gütern und Renten noch die Häuser Ringsheim, Lindweiler und Niedeggen, ferner die Mühle auf dem Zweiffall, die Weingärten zu Winden, und nebst 40 Malter Roggen und 50 Malter Hafer noch eine Baarschaft von 3000 Rthlr. Im Besitze eines solchen Vermögens hätte er wohl Standes gemäss leben können; aber seine Ausgaben überstiegen bei weitem seine Einnahmen; er belastete ein jedes seiner Güter mit Schulden, und nahm ein trauriges Ende. Geboren den 7. Octob. 1713, starb er Ausgangs 1757 zu Jülich auf dem Schloss. Von den fünf Kindern, die er mit seiner Gattin Antonetta Felicitas von Stael zu Holstein hatte, erreichten nur zwei Töchter ein höheres Alter: Elisabeth die unverehelicht blieb, und Maria Anna verheirathet mit Joseph Clemens Frh. von Manteuffel Chur-Cölnischem Kämmerer und Major. Aus welcher Ehe zwei Söhne stammen: Max Carl und Carl Otto.
  6. Heinrich Wilhelm Ludwig Felix Anton Franz Frh. von Harff, der Domstifter zu Mainz und Hildesheim Capitular, der Collegiatstifter S. Mauritii et B. M. V. zu Mainz und des Collegiatstiftes SS. Martini, Donati et Nazarii in Moxstatt resp. Propst und Capitular, auch Vice-Dom zu Bingen. Er war geboren 22. Sept. 1715, und starb 1781 als Dompropst zu Mainz. Im J. 1778 schenkte er sein ganzes Erbantheil seinem Neffen Franz Ludwig Frh. von Harff.
  7. Philipp Franz Anton Frh. von Harff (F). Auch er war Anfangs zum geistlichen Stande bestimmt. Als Trevirensis Canonicus Domicellaris hielt er von 1739 bis 1741 auf der Universität zu Rheims sein Biennium; und da er in einem von den dortigen Professoren ausgestellten Zeugniss Carl Philipp genannt wird, so hat dies, wie es scheint, zu der Annahme eines fünften Sohnes Carl Veranlassung gegeben. Es wäre auch möglich, dass darunter Friedrich Carl (einer von den beiden Söhnen des Damian Hyacinth) zu verstehen sei.
F.

      Philipp Franz Anton Frh. von Harff Herr zu Dreyborn, Heistert, Hüls, Vettelhoven, Laurenzberg, Nörvenich, Niedeggen, Langendorf, Geilenkirchen, Velbrüggen, Poll, Nemmenich, Lindweiler und Enzen, seit 1774 Chur-Mainzischer wirklicher Geheimrath, und seit 1758 Oberamtmann zu Heimbach und Hausen. Im J. 1746, wo er von Herzog Carl Theodor mit Dreyborn belehnt ward, heirathete er Maria Francisca Angela Tochter des Anselm Friedrich Anton Frh. von Reiffenberg zu Sayn Herrn zu Reiffenberg, Baldenstein und Waldmannshausen, und der Maria Anna Edelen Tochter von Eltz. Mütterlicher Seits war er mit seiner Gattin im dritten Grade verwandt, nämlich der Grossvater seiner Gattin, Philipp von Reiffenberg zu Sayn. war verheirathet mit Maria Margaretha von Hoheneck Schwester des Johann Felix von Hoheneck Grossvaters des Philipp Franz von Harff. Letzterer wurde geboren 27. Sept. 1722, und starb 24. Febr. 1778. Seine Gattin ging ihm am 19. April 1777 voran. Ihre Kinder sind folgende:

  1. Franz Ludwig Frh. von Harff (G).
  2. Friedrich Franz Frh. von Harff Dom-Capitular zu Mainz, Dom-Scholaster zu Trier, und Probst zu Moxstatt. Geboren 14. October 1748, gest. 3. December 1813 zu Frankfurt.
  3. Maria Catharina Francisca Freyin von Harff, geb. 29. August 1750, gest. 8. Sept. 1770. Sie war Canonissa domicellaris zu Neuss.
  4. Maria Antonia Freyin von Harff, geb. 29. August 1756. Sie hatte eine Präbende im Stift St. Marien zu Cöln, heirathete aber im J. 1785 Ferdinand Joseph Philipp Carl Anton Frh. von Wrede zu Melschede[59].
G.

      Franz Ludwig Frh. von Harff Herr zu Dreyborn, Heistert, Hüls, Vettelhoven, Laurenzberg, Nörvenich, Langendorf, Geilenkirchen, Velbrüggen, Poll, Nemmenich und Enzen, Churfürstlich Mainzischer Kammerherr seit 1767, des Jülichschen Landtags zu Düsseldorf Director, Ritter des Maltheser Ordens und des Churpfältzischen Löwen-Ordens, und seit 1778 Oberamtmann zu Heimbach und Hausen. Im J. 1779 wurde er von Herzog Carl Theodor mit Dreyborn belehnt. Er war seit 1774 mit Clara Elisabeth Tochter des Lothar Franz Frh. von Kerpen und der Maria Charlotta Freyin Mohr vom Waldt verheirathet. Geboren 17. July 1747, gest. 1. Novemb. 1814. Seine Gattin folgte ihm 4. Juny 1825. Ihre Kinder sind folgende:

  1. Clemens Wenceslaus Philipp Joseph Frh. von Harff, geb. 13. Dec. 1775. Er ist der Vater des gegenwärtigen Inhabers der Burg Dreyborn, Freiherrn Clemens von Harff Landrath zu Schleiden, seit 1848 mit Cundigunde Freyin Raitz von Frentz zu Kellenberg verheirathet.
  2. Maria Charlotta Antonetta Crescentia Walburga Freyin von Harff, geb. 8. Oct. 1777, verh. mit Freiherrn Schenck von Stauffenberg, sodann mit Adam Friedrich Frh. von Reding Königl. Bayerischem Kämmerer.
  3. Heinrich Franz Joseph Maria Frh. von Harff, starb wenige Tage nach seiner Geburt im J. 1779.
  4. Lothar Franz Friedrich Joseph Maria Frh. von Harff, Canonicus domicellaris zu Mainz. Geboren 12. July 1783, gest. 1. August 1805.
  5. Elisabeth Antonie Freyin von Harff, geb. 1787, heirathete 1825 den K. Preussischen Regierungsrath Werner Frh. von Haxthausen-Appenburg, und starb als Gräfin von Haxthausen im J. 1862.

Beilagen.




A. Urkunden betreffend die Herrschaft Dreyborn, die Herren von Vlatten, und verschiedene Höfe und Güter so in der Folge Appertinentien des Rittersitzes Nörvenich bilden.




1. Kaufbrief über einen Benden zwischen Hochkirchen und Nörvenich gelegen für Wilhelm von Vlatten v. J. 1376.

      Kunt si allen luden die disen brieff solen sein off hoeren leysen dat ich Gerart Hoekinc sun eyns was Heren Goedartz van Bure Ritters kennen dat ich vmb kenlichen merre schaden zoe vermieden mit rade minre vrunde rechelichen ind redelichen han vercoicht Willome van Vlatten die vur sich ind vur sine eruen wider mich vergolden heit mynen beynde so wie de gelegen mit den widen is en tuschen Hoenkirgen ind Noeruenich lanxt den wech gelegen de zo Poller wert geit ind keirt an Johans Schuddeherincs beynde, vmb eyne summa geltz die mir zo myne nutze genslichen ind wale bezailt is Ind dar vmb han ich vezegen vp den beynden ind han mich ind mine eruen da ane onterft Ind Willome vurs. da ane geerft Ind han den beynden vpgedragen deme amptmanne zoe Noeruenich oeuermitz die scheffene alda Ind de selue amptman heit Willome vurs. ind sine eruen den vort geleint, asso as man eygens guetz van rechte ind van gewoende vsz pleit zo gane ind vort zo belenen Ind han geloift vur mich ind vur mine eruen in gueden truwen mit verbuntnisse alle mins erfs ind guetz in deme ampte van Noruenich gelegen Willome vurs. ind sinen eruen dys vurs. beyntz eweliche werschaff zoe doene Mit assulcher vurworden weirt sache dat off Willome vurs. off sine eruen zo eynchen zyden an deme beynde vurs. gehindert off gekruyt wurde off wurden dat die seluen ass dan sich des hindernisse off krutz mogen ind solen erkoeueren an mir ind an minen eruen Ind an vnsme alingen erue ind guede vurs.

sunder alreleye argelist, zoe gezuge der warheit so han ich minen sigel an disen brieff gehangen Ind han vort gebieden Goedarde minen broeder Arnolde Luschanen sun Heren Reynartz van Godelsheim Ritters ind die scheffene van Noruenich dat si yre sigele bi dat myn an disen brieff hant gehangen zoe eyme merre gezuge der warheit alre sachgen vurs. Des wir Goedart Arnold ind wir scheffene vurs. vnder vnsen sigelen begeyn die wir vmb bieden wille Gerartz vurs. an diesen brieff han gehangen zoe eyme merre gezuge der warheit alre punte vurs. Gegeuen in den Jaren vns Heren dusent drue hundert seisse ind seuenzich vp sente Lucien dach.

2. Kauf- und Erbpachtbrief über Busch und vier und zwanzig Morgen Land im Felde von Irresheim und Eggersheim v. J. 1381 den 7. Januar.

      Wir Diederich Luyschane van Eresheim Ritter ind Lynsa myn elich wyf doin kunt allen luden die dysen brief solen seyn of hoeren leysen ind kennen dat wir semetligen vmb kenligen merren schaden zo wieren mit rade vnse vrunde Ind vmb vns nutz wille vur vns ind vnse eruen recheligen ind redeligen hain vercoicht ind verkoiffen oeuermitz dysen brief Wilhelme van Vlatten ind Aleide elichen luden ind yren Eruen of helder dys briefs mit yren willen vnsen alincgen buisch geleygen by Ecgersheim ind veyre ind zwenzich morgen vry eygens artlants geliegen in den velden zo Eresheim ind zo Ecgersheim as herna beschreuen is In dem eirsten Echt morgen tuschen Ecgersheim ind Luytzheim boeuen dem wiege beneuen Erkins lande des scheffenen Ind echt morgen an vnsin zein morgen tuschen Eresheim ind Ecgersheim da der wech an eyme ende dur geit ouch beneuen Erkins vonf veirdelen Ind echt morgen an vnsen zein morgen geliegen oeuen in dem velde tuschen Eresheim ind Luytzheim an Kirstions van Goidelsheim lande oich zein morgen vmb eyne beschieden summa geltz die vns zo vnsme nutze an gereyden gelde gensligen ind wale gezalt ind bezailt is Ind schelden die seluen quyd ind los as van dysen bezalincgen Ind dar vmb so hain wir vur vns ind vnse Eruen luterligen verzegen mit halme ind mit munde beyde vp buysch ind artlant vurs. ind verzyien oeuermitz dysen brief in eweligen nutz ind vrber Wilhelme ind Aleide elude vurs. ind yre Eruen of helder dys briefs vurs. Ind

hain ouch buisch ind artlant vurs. dem amptmanne van Noruenich oeuermitz die scheffene alda vp der strasen vpgedragen ind syn des vssgegangen vp allen den steden as man Erfs ind guetz mit rechte pleit vsszogane Ind de selue amptman heit dat Wilhelme ind Aleyde eluden vurs. in eweligen vrber ind nutz yre ind yre Eruen of helder dys briefs vurs. beleint asso as dat recht ind gewoenlich is vns ind vnse Eruen da ane onterft ind Wilhelme ind Aleide vurs. ind yre Eruen of helder dys briefs vurs. da ane geerft Doch vmb sunderlinge gunst ind vruntschaf so hant die seluen vur sich ind vur yre Eruen of helder dys briefs vurs. buisch ind artland vurs. des wir Sy in gueden truwen hain geloift ind geloeuen rechte werschaf zo doin ind alle rechte ansprage af zo doin weder geleint zo erfpachte ind lenent vns ind vnsin Eruen dat is zo wissen vmb echt malder rocgen durenre maissen erfligen pechte by zweilf penningen na des besten gewas as in der zyt der bezalingen zo Duren vp dem marte vercoicht of vergolden wirt Wilche vurs. Echt malder rocgen erfligen pechte wir hain geloift in gueden truwen vur vns ind vnse Eruen ind geloeuen Wilhelme ind Aleide eluden vurs. ind yren eruen of helder dys briefs vurs. zo eweligen dagen alle Jair vp sente Remeis dach of tuschen Kirst dage nar na neiste volginde vnbeuangen gensligen ind wale zo bezalen Ind vp vns ind vnse eruen Cost ind arbeit zo Duren in yre gewisse behalt zo antwerden ind zo leueren Mit alsulcher vurwerden of wir of vnse eruen in eynchme Jare vurs. an bezalincgen ind antwerdingen dyser erfpechte vurs. versumlich of bruchlich wurden an deyle of anzemale vp die vurs. zyt dat as dan dit vurs. erue ind guet beyde buisch ind artland so wie dat zo der zyt geliegen is mit alre besserien los ind ledich weder vmb Wilhelme ind Aleide vurs. ind yren eruen of helder dys briefs vurs. eruallen is sunder eynge vurder gedinge asso dat die seluen as dan da mide alle yren vryen wille ind nutz doin mogen as mit anderen yrme eygene erue ind guede sunder eynge wedersprage of werwort vnse of vnse eruen of eymanne anders van vnsin of vnsen eruen wegen Alle argelist firpel nuwe vunde ind behendigkeit die man denkin of spreygen mach of die man heran keren mach of moichte Ind helpe geistlichs of wereclichs gerichtz gensligen ind zo male vssgeschieden in allen dys brief punten ind vurwerden Ind des

vmb erflige steitgeit ind zo gezuge der wairheit alre sachen vurs. so hain ich Diederich Luyschane vurs. minen segel mit willen Lynsen myns eligen wyfs vurs. an dysen brief gehancgen Des ich Lynse vurs. begeyn ind ouch gebrugen hie inne Ind vmb merre kunde ind gezuge der wairheit alre punte ind vurwerden vurs. so hain wir Diederich ind Lynse elude vurs. gebieden die scheffene van Noruenich mit namen Johanne Schuddeherinc Goebelen Zoinzen Erkine van Ecgersheim Abel Haller Abel van Wissersheim Hermannen van Yswilre ind Arnolde Munch dat si yren segel mit an dysen brief hant gehangen Des wir scheffene vurs. begeyn in alle der wys ast vurs. is Ind want wir oeuer allen dysen sachen ind vurwerden syn geweist ind vnse vrkunde dar van ontfangen hain so hain wir vmb bieden wille Heren Diederichs ind vrauwe Lynsen eluden vurs. vnsen segel an dysen brief gehangen zo merre gezuge ind steitgeit der wairheit alre sachen vurs. Gegeuen In den Jairen vns Heren dusent druhundert eyn ind echtzich Jair des anderen daes na druzeinde dage

3. Rentbrief über zwei Malter Roggen für Wilhelm von Vlatten v. J. 1395.

      Allen luden dy desen bryeff sien horen off lesen Ich Lodewych van Stockheim doin kunt ind bekennen ouermytz desen offennen bryue, dat ich mit vurbedachtme rade ind guden muytwyllen merre schade zo erweren in gerechter kophenschaff verkoff haue vur mich ind myn eruen Wylhem van Vlatten ind synen eruen zwey durenre malder Roggen erfflich ind ewychlich dy ich gegulden hadde weder Dam Buysch dy syns vader waren gewest, vmbe eyn Summe geltz dy mir Wylhem van Vlatten wail betzailt hait zo mynen guden staden nutze ind orber des ich mich van ym bedancke, welch vurg. zwey malder Roggen bewyset synt an erue vunff morghen artlantz in Dorwylre velde gelegen an vier stucken, zweyn morgen by Abelen up Roitgenre wege, anderen haluen morgen by Reynard van Vlatten dar Zulpger straze dorch geyt, virdehalff virdeill by Goytgin Schroders dar ouch Zulpger straze dorch geit, eynen haluen morghen in der Loy[60] by Thyes van Polle

Vort so gelouen ich Lodewych vurg. Wylhem ind synen eruen in guden truwen den bryff weder zo geuen den ich haue van Dam Busch sprechende vp dy vurg. zwey malder Roggen Ind gelouen ym vort rechte werschaff dar an zo dunde Ind vmbe dat Wylhem ind syn ernen deser vurg. sachen sycher synt So hain ich Lodewych ym vur mich ind myn eruen den vurg. Dam Busch vur den vurg. principail bryeff ind werschaff zo dunde zo burghe gesatz ind setzen Des ich Dam Busch gein ind bekennen dat ich mich an burschaff verbunden hain vur Lodewych van Stockheim in Wylhems hant van Vlatten ind synre eruen, als ym den bryff weder zo geuen den Lodewych vurg. van mir sprechende hait vp dy zwey vurg. malder Roggen, ind vort deme vurg. Wylhem ind synen eruen rechte werschaff zo dunde als erues recht ys butzen alreleye argelist, Des zo orkunde ind warheide deser vurg. sachen so hain ich Lodewich vurg. mynen sygel vur mich ind myne eruen gehangen an desen bryff, Ind hain vort gebeden Daym Busch dat he synen sygel zo orkunde ind warheide deser vurg. sachen wylt mit mir hangen an dysen bryff Des ich Dam Busch vurg. gein ind bekennen orkunde myns sygels ind vmbe dat ich burghe byn worden deser vurg. sachen ind myr kundych ys als vurg. ys zo orkunde ind warheide vmbe beden wylle Lodewyches van Stockheim hain mit ym gehanghen an desen bryff Vort vmbe dat Wylhem van Vlatten ind syn eruen alle deser vurg. sachen sycher butzen eyngherkunne firpel ind hulpe off beschudnisse vnser off ymans van vnsen weghen synt So haue wyr beyde samen Lodewych ind Dam Busch gebeden ind bydden dy scheffennen van Noruenich dat sy yren gemeynen scheffens stuyl sygel zo orkonde warheid ind merre sycherheid deser vurg. sachen wyllent mit vns na hanghen an desen bryeff Des wyre scheffenen van Noruenich gein ind bekennen dat wyr vnsen gemeynen scheffens stuyl sygel vmbe beden wylle Lodewychs van Stockheim ind Dam Busch van Noruenich zo orkunde ind

warheide deser vurs. sachen want sy vns kundych ind vur vns geschyd ys in alre maze alz vurg. ys hain na gehangen an desen bryff Beheltnisse rechtz vns lyuen gnedyghen Juncheren van Guylge ind van Gelre Gegeuen in den iaren vns Heren du man screyff dusent druhundert XCV vp Sent Agneten dach der heyliger Juncfrauwen ind Mertelerynnen

4. Rentbrief über fünf Malter Roggen für Wilhelm von Vlatten und Frau Johanna Eheleute v. J. 1397.

      Ich Carsiles van Ereshem kennen vur mych Inde vur myne Eruen offenbeirlichen myt desme Breyffe dat ich verkoefft han Inde verkoeffen ouermytz dessen breyff her Wilhelm van Vlatten inde vrauwe Johannen synre Elicher huysurauwen inde eren Eruen off helder dys breyffs myt eren willen alsolchen vunff malder rocghen durenre maesse Erfflicher Gulden als Henken Muesters Eidum myr Jairs gilt Erfflich ind vmmerme als van alsolchme Erue inde goede als her na geschreuen steyt inde geleigen ys in stucken Item dry morgen vp dem weige tusschen Eresheim ind Ecgersheim Item zwene morgen an dem weige zo Olmetsum (Ollesheim) wert Item eynen haluen morgen an dem Kelsser weige Item eynen morgen an der straessen de zo Duren geyt Item dru virdell zo Luytsem wert inde han dey vurs. vunff malder rocgen verkoyfft vmb eynee Reideliche soeme Gels dan aff dat ich Carsiles vurs. inde myne Eruen den vurs. her Wilhem inde syne Eliche huysurauwe inde Ere Eruen off heldere dys breyffs myt eren willen los inde quyt schelden zo ewegen dagen erfflich inde vmmerme sunder alle Argelist Mit alsolcher vurwerden off sache wurde dat de vurs. Henken Muesters eydum somych off bruchlich wurde an der bezaluncgen der Erff gulden der vurs. vunff malder Rocghen durenre maesse in Eynchme Jaire vp dey zyt inde termyne dey her na beschreuen steynt dat ys zo wyssen alle Jaire vp sente Remeysse dach off in bynnen den Nesten veirzenachten dar na volgende vnbevancgen sa han ich Carciles vurs. dem vurs. her Wilhelm inde vrauwe Johannen synre Elicher huysurauwen Inde Eren Eruen off helder dys breyffs myt eren willen zo vnderpande gesat inde setzsen ouermytz dessen breyff alsolchen dirdenhaluen morgen beyns als ich hauen ligen tusschen Ecgershem Inde zo Hokirchen an dem putze dat de vurs. her Wilhelm

inde syne Eliche huysurauwe inde ere Eruen off helder dys breyffs myt eren willen sich halden inde herkoueren mogen an dem vurs. vnderpande zo allen ziden als des noyt geburt Vortme so yst gevurwert ouermytz dessen breyff dat ich Carsiles off myne Eruen vurs. soellen inde mogen dey vurs. Erffgulde affeloessen inde beschudden bynnen dessen Nesten dryn Jairn de an solen gain vp sente remeysse dach na datum dys breyffs myt hundert dru inde seyszich marck Inde myt dem gebur des pachtz van dem Jaire da dat beschuttenisse inde dey loessuncge Inne gescheyghe Offt Sache wurde dat Ich Carsilles vurs. off myne Eruen neyt in beschutten noch in loesten dey vurs. Erffgulde bynnen dessen nesten dryn Jaren als vurs. steyt als dan so ys dat vurs. Erue inde Goyt myt dem vnderpande Ervallen los inde leydich her Wilhelm van Vlatten Inde vrauwe Johannen synre elicher huysurauwen inde Eren Eruen off helder dys breyffs myt eren willen als vur dey vurs. vunff malder Rocgen Erfflicher gulden inde durenre maesse Sunder Eyncher leye wederspraich geystlich off werentlich Vort so yst gevurwert ouermytz dessen breyff off desser vurs. goede Eynche mansgoyt off hoeffgoyt were da geloeffen ich Carsilles vurs. in goden truwen vur mich inde myne Eruen des vys zo gayn vp allen den steiden da sich dat heyscht inde Reicht inde lansgewoenet ys Inde dys zo eyme Gezueche der wairheyt alle desser vurs. sachen so han ich Carsilles vurs. myn sigell vur mich inde myne Eruen an dessen breyff gehancgen Inde han vort gebeiden dey scheffen van Norvenich Semetlich dat sy oich eren sigel zo eyme meren gezuche vur mych by mynen sigell an dessen breyff willen hancgen Des wir scheffen van Norvenich vurs. semetlich kennen dat wir vmb beyden wille Carsilles van Eresheim so han wir vnssen gemeynen Scheffendoems sigell zo gezuche der wairheyt alle desser vurs. sachen by Carsilles[61] sigell an dessen breyff gehancgen Datum anno domini MCCCXCVII ipso dye Jacobe apostoli

5. Werner von Torre genannt von der Zyntzelsmair verkauft dem Werner von Vlatten seinen Hof zu Nörvenich im J. 1400.

      Allen luden dy desen bryff syn horen off lesen Ich Werner van Torre dy man sprych van der Zyntzelsmair knape van wapen Doin kunt ind bekennen vur mych ind myn eruen ouermytz desen offennen bryue dat ych ouermytz rade mynre vrunde ind vurbedachtme guden muytwyllen merre schaden zo erweren In gerechter koyffenschaff reydlych ind rechlych verkofft hain mynen Hoff ind al myn erue ind guyd korngulde pennynghgelt was Cappun honre So wy ich dat haue ind gelegen ys druge ind naz ind so wy man dat nennen mach ind vynden in deme dynckmale zo Noruenych myt deme zeynde alleyne vysgescheyden dy molne Werner van Vlatten synen eruen ind behelder des bryeffs myt yren wyllen erfflych ind ewychlich vur eyn summe geltz dy mir dy vurges. Werner wail bezailt haid zo myme nutze orber ind guden staden also dat ych mich van ym dar van bedanke Ind schelden den vurg. Werner ind syn eruen vur mich ind myn eruen dan aff loz ledych ind quyt Ouch gylt man vyzer desme vurg. gude ind erue mynen broder Gysen van Torre ind synen eruen iars zwelff coltz (Cölsche) malder roggen as van eynre deylingen Ind wand dyt vurg. erue ind guyt eyn deil ys hoyffsguyt vns lyuen gnedyghen Heren van Guylich ind van Gelre Here zo Munster Eyfflen Ind eyn deyl der Heren van sent Apostolen zo Collen So byn ich des vurg. erues ind guytz na gewonten lantrechtz vns lyuen gnedyghen vurg. Heren vyssgegangen vp alle dy steden dar et rorenre ys Vur den hoffsluden ind sunderlychen vur den scheffen van Noruenych dy da man syn van beyden vurg. houen ind gesworen Ind hain mych ind myn eruen dar an interuet Ind hain den vurg. Werner syn eruen ind behelder des bryeffs myt yren wyllen an dyt vurg. guyt ind erue geeruet ind rechte werschaff gedain Vundemen (fände man) ouch dat dyt vurg. erue ind guyt an eycheme anderme Heren rorende were So gelouen ich Werner van Torre vurg. in guden truwen vur mich ind myn eruen Werner vurg. synen eruen ind behelder des bryeffs myt yren wyllen des vurg. erues ind guytz eynen gychtygen leyn heren zo machen vp alle dy stede dar et rorende

ys Vysgescheyden in desen vurg. sachen alle argelist firpel ungevunde geystlychs ind werltlychs gerychts dy man dychten dencken off scryuen mach dy Werner van Vlatten synen eruen off behelder des bryffs mit yren wyllen eyncherkunne vnstade mochten doin an desen vurg. sachen off brenghen Orkunde myns segels dyn ych vurg. Werner van Torre zo warheyde deser vurg. sachen vur mych ind myn eruen hain an desen bryff gehangen Ind hain vort gebeden dy scheffen van Noruenych dy da hoffs lude syn van beyden vurg. houen dat sy yren gemeynen scheffens stuyl segel zo orkunde merre sycherheit ind warheid deser vurg. sachen wyllen vur mich ind myn eruen mit an desen bryff hangen Ind wyr scheffennen van Noruenich hoffs lude ind gesworen van beyden vurg. houen gein ind bekennen dat wyr vmb beden wyllen Werners van Torre vurg. dy man sprycht van der Zyntzelsmair vnsen gemeynen scheffens stuyl segel zo orkunde der warheid deser vurg. sachen want sy vns kundych ind vur vns geschyed syn ind ouch vp beyden vurg. houen als hoffslude ind gesworen orkunde dan aff intfangen als vurg. ys hain mit ym gehangen an desen bryff Beheltnysse vnsme lyuen gnedyghen Heren van Guylch ind van Gelre Here zo Munster Eyfflen syns rechts Gegeuen int Jar vns Heren du man screyff dusent vyrhundert vp Sent mertens dach des heilgen bysschops[62]

6. Werner von Irresheim verkauft dem Werner von Vlatten seinen Hof zu Frauwüllesheim im J. 1402

      Ich Wernher van Erisheim doen kunt allen luden vnd bekennen mit disme offenen brieue vur mich ind vur myne

eruen dat ich mit vurdachtme rade ind gueden moitwillen in rechter kouffmanschaff rechelich ind reydelich verkoufft han ind verkouffen oeuermytz diesen brieff Wernher van Vlatten synen eruen off helder dis brieffs mit synen willen alsulchen houff Erue ind guyt mit all syme zo behoir neyt da an vssgescheyden nass noch druyge cleyn noch groess so wie ich den vurs. hoff zo vnsser vrauwen Woluesheym gehat han Ind in den seluen vurs. houff gehoerich is hondert morgen artlands so wie die geleygen synt alda in deme velde Ind ich sy ouch gehat han vmb eyne reydeliche summe geltz die mir de vurs. Werner van Vlatten gentzlichen guytlichen ind waell betzaelt hait zo myme nuytze ind orber ind gueden staden Ind ich Wernher van Erisheym vurs. schelden den vurs. Werner van Vlatten ind seyne eruen der vurs. summe geltz los leidich ind quyt zo ewigen dagen Ind ich Wernher van Erisheym vurs. han mich enterfft ind myne Eruen Ind han den vurs. Wernher van Vlatten ind syne eruen off helder dis brieffs mit synen willen dar an geerfft als erffs recht ind geweynlich is Ind han dat gedaen up alle den Enden ind steden da man des vurs. houffs Erffs ind guytz van rechte vss sall gain Ind han dar up vertzygen ind vssgegangen mit halme ind mit munde oeuermitz die Edell vrauwe Irmgard van Schoenecke Abdisse zo sente Marien Malsbuchell in Collen ind yre man Want de vurs. houff Erue ind guyt yre mansguyt is Ind ich Wernher van Erisheym vurs. geloeuen in gueden truwen ind in eydzstat vur mich ind vur myne Eruen den vurs. Wernher van Vlatten ind syne eruen off helder dis brieffs mit synen willen an deme vurs. hoeue Erue ind guede neit zo hinderen noch zo krudden mit worden noch mit werken in geyncher wys Alle argelist ind behendicheit alreley vunde alzo maell vssgescheyden in allen vurs. sachen Ind dis zo eyme gantzen getzuge der wairheit alre vurs. sachen so hain ich Wernher van Erisheym vurs. myn segell vur mich ind myne Eruen an diesen brieff gehancgen Ind han vort gebeyden die Eydell vrauwe Irmgard van Schoenecke abdisse zo sente Marien vurs. in Collen Want dis vurs. houff Erue ind guyt yre mansguyt is dat sy yre segell by dat myn an diesen brieff wille hancgen zo getzuge der wairheit alre vurs. sachen Des wir Irmgard van Schoenecke abdisse vurs. bekennen dat wir vmb beden willen Wernhers van

Erisheym so hain wir vnssen gueden moitwillen dar zo gegeuen dat de vurs. Wernher van Erisheym sich ind syne eruen enterfft hait Ind den vurs. Wernher van Vlatten ind syne Eruen dar an geerfft hait als erffs recht ind geweynlich is Ind wir Irmgard van Schoenecke abdisse vurs. han den vurs. Wernher van Vlatten da mit beleent oeuermytz vnsse man Beheltnisse vnss ind vnsse goitzhuys yrs rechten Ind des zo getzuge der wairheit alre vurs. sachen so hain wir Irmgard van Schoenecke abdisse vurs. vnsse Segell an diesen brieff doen hancgen Gegeuen Indt Jair vns Heren dusent veirhondert ind zwey Jair vp sente Andreis dach

7. Johann von Vlatten verkauft seinem Vetter Reynart von Vlatten Pastor zu Buir seinen Hof zu Pissenheim im J. 1406.

      Ich Johan van Vlatten doen kont allen luden Ind kennen in disme offenen bryue vur mych ind vur myne Eruen dat ich mit gueden moytwillen ind vurdachtme Rade vmb myns kenlichen nutz willen meyrre schaden zo erweren Erfflichen verkouft hain ind verkoufen ouermytz diez ofenen brieff bescheydelich ind rechten Erfs koufs vur mich ind mynen Eruen Reynarde van Vlatten Pastoir zo Bure Minen liuen neuen alsulghen hoff erue ind guyt as ich hain zo Pissenheym gelegen so wie mir de van myme vader selichen erstoruen is Myt alle sime zo behoyr lant beende wingarde rynte gulde tzynse zeynden pechte hoenre ind Cappune nas ind druge so wet in den vurs. houff gehoerich is neit da an vys gescheiden kleyn noch groys vmb eyn summa van gelde der wir oeuermytz vnss beyder vrunt oeuerkomen sin der mir wael genoecht de mir de egenante Reynart zu myme nutze ind vrber gentzlichen guytlichen ind wail betzailt hatt des ich mich van erne bedancken ind schelden dar vmb den egen. Reynart sinen Eruen off behelder dys briefs mit sinen willen der summen geltz los ind ledich ind quyt zo Ewighen daghen Ind hain ich Johan vurs. vp den vurs. houff erue ind guyt mit alle sime zo behoir vertzigen Ind dar vp vertzyen vur mich ind minen eruen zo ewigen dagen Ind hain des visgegangen mit halme hande ind mit monde vp alle den steden da dat geburt ind ich dat billich doen soulde Ind hain mich ind mine Eruen an dem vurs.

Hoeue erue ind guede mit alle sime zo behoire interft Ind den egen. Reynart sinen eruen oft behelder dys briefs dar an geerft zu ewigen dagen as erfs recht ind gewoenheit is Ind gelouen ich Johan vurs. In gueden alden truwen den Egenante Reynart sinen Eruen oft behelder dys briefs rechte erffwerschaff zu doen Jair ind dach as erffs recht ind gewoenheyt is Were sache dat ich des neit in dede Ind hie dar vmb einchen krat Cost off schaden krighe off lide hey were gross off kleyne den sal ich eme richten zu sinen sleichten woiden Alle argelyst ind behendicheit Alreleye vunde geystzlichs ind werentlichs rechtz ind gerichtz die eyncher wyse weder eynich punte dys briefs doen mochten Altzu mael vysgescheiden in all desen vurs. sachen Dys zu vrkunde ind getzuge der waerheit vmb dat all dese vurs. sachen gantz vaste stede ind wair syn So hain ich Johan van Vlatten vurs. myn sigel vur mich ind vur myne Eruen ain desen brieff gehangen Ind hain vort zu meyrre stedicheit gebeden ind bidden Heren Dederich van Endelstorpp Here zu Wildenburch ind tzu Ruylant want dat vurs. Erue ind guyt eyn deil syn mansguyt is dat he den vurs. Reynart sinen eruen off behelder dys briefs myt deym vurs. erue ind guede dat sin mansguyt is belene ind erue as sulchen erfs recht ind gewoende is Ind wille ouch des zu vrkunde der waerheit sin ingesegel by dat myn an diesen brieff hangen Dat ich Dederich van Endelstorpp Here zu Wildenburch ind tzu Ruylant vurs. kennen dat diese vurs. sachen myt minen gueden willen sint Ind hain ich Reynart vurs. sinen eruen off behelder dys briefs myt deym vurs. erue ind guede beleent in der maissen as vurs. steyt Ind hain des tzu getzuge der waerheit vmb beden wille Johans van Vlatten vurs. myn Ingesegel by dat syn an diesen brieff gehangen Ind want dat vurs. erue ind guyt ouch eyn deil houffs guyt is in den houff zu Wolrisheym ind Emke myme vrauwe der Abdissen van sent Marien zu Colne so hain ich Johan van Vlatten vurs. zu noch meyrre sicherheit gebeden ind bidden die Erbere wyse lude die Scheffen van Wolrisheym ind Emke want alle diese vurs. sachen vur in geschyt sint ind bekant dat sy yre gemeyne scheffendoms ingesegel an diesen brieff willen hangen zu eynre kunden ind stedicheit der gantzer waerheit alre sachen vurs. Dat wir gemeyne scheffen van Wolresheym ind Emke vurs. kennen ind ergheyn dat diese vurs. sachen

vur vns geschyt vervrkont ind bekant sint in allen der maissen as vurgeschreuen steyt Ind hain wir des vnse volle vrkunde pennynge entfangen as reicht ind gewoenlich is Ind hain des zu getzuge der waerheit vmb beden wille Johans van Vlatten vurs. vnse gemeyne Scheffendoms Ingesegel an diesen brieff gehangen Beheltnisse deym Here deym Houe ind ydermans syns rechten Gegeuen In den Jaren vns Heren doe man schreyff nae der geburt Cristi dusent vierhondert ind seyss Jare vp den Heilgen drutzeyn dach den man schryft zu latine Epyfania domini[63]

8. Stiftung des Altars zu Pissenheim vom J. 1407.

      Ich Diederich Schynman van Moitzenburn Ritter ind Johanna myne Elige huysfrauwe doen kunt allen luden die desen brieff solen seyn off hoerent lesen dat wir mit goidem moitwillen ind vurdachtem raide vmb vns kenlichen Nuytz willen meirre schaden zu erweren Eyndrechtlich ind mit gesamender hant Erfflichen zu ewigen dagen verkoifft hauen ind verkoufen oeuermytz desen offenen brieff in eyme reichten vasten steden Erftkouffe vur vns ind vur vnse eruen Heren Wilhem van Vlatten Ritter ind Werner van Vlatten gebroidere tzeyne gueder swarer Ryntzscher gulden gout van goulde ind en vollen swair van gewichte Erfflicher renten ind Jairlicher gulden In behouff nutze ind vrber der Capellen zu Pissenheym Eynen preister da mit zu begauen Ind dey vurs. Capelle doen zu besyngen ind yre reicht zu doene vmb eyne Summa van gelde der vns waile genoicht is dey vns dey Egenanten Her Wilhem ind Werner van Vlatten gebroidere vurs. zu vnssen nuytze ind vrber guytlichen ind waile betzailt haint des wir vns van yn bedanken Ind schelden sy der vurs. Summen geltz los leidich quyt ind wail betzailt

zu ewigen daygen Wilche vurs. tzeyne ryntzsche gulden Jeirlicher renten wir Diederich ind Johanna elude vurs. ind vnse eruen solen den Egenanten Heren Wilhem ind Werner vurs. in behouff der vurs. Capellen as vurs. is Erfflichen vnd Ewelich zu ewigen daigen alle Jaire up Sente mertins dach in deme wynter gelegen off bynnen veirtzeyn dagen alre neist dar na volgende vnbeuangen guytlichen betzailen leueren ind hantreicken zu Pissenheym In des preisters de dey vurs. Capelle zoer zyt regeyrende is sicher eygen behalt up vnse Cost anxt arbeit ind verlust vnd vmb dat die vurs. Her Wilhem ind Wernher In behoiff der vurs. Capellen der vurs. Erffrenten alle Jaire up den vurs. termyn van vns ind van vnssen eruen de sicher syn So hain wir yn dar vur zu vnderpande gesat verbunden ind setzen veir morgen bende dey geleigen synt by der moillen by Goidersheym so wie die gelegen synt mit alle irme zobehoir Seys ind drissich morgen Buschs geleigen in der baden by Berghe dat da geheissen is In me Stutgin so wey de geleigen is Wilche Busche ind bende vurs. wilne plach zu syn Goesswins van Berghe seligen Ind dru veirdel wyncgards zu Pissenheym geleigen an deme lewerken berge Ind dese vurs. vnderpende synt geleigen In mynre vrauwen eygendom van sente Marien zu Wolresheym ind zo Emke Ind vunfftehalff malder halff speltze halff euen Erftlichs Jair pachtz zu Pissenheym dey geleigen synt in Thummer gerichte Mit alsulchen vurwerden Off sache were dat wir Deiderich ind Johanna Elude vurs. off vnse eruen versuymelich vunden wurden an betzalungen ind leueringen der vurs. Jeirlicher renten Eynichs Jairs up den vurs. termyn Id were an eyme deyle off an zo maile dar got vur syn moisse So hain wir Diederich ind Johanna Elude vurs. verwilkoirt Erkoeren ind ouergheuen Ind erkiesent In disme breue vur vns ind vur vnse eruen dat assdan die vurs. vnderpende mit alle irme zobehoir so wie die vur genoempt steynt solen den Egenanten Heren Wilhem ind Wernher van Vlatten vurs. ind yren eruen in behouff ind nuytze der vurs. Capellen gentzlichen ind zu maile los leidlich eruallen ind vererfft sin zu ewigen dagen Also dat sy da mit brechen ind beussen moigen zu versetzen off zu verlust zu verkouffen ind der gebruchen ind geneissen zu alle yrre gadongen mit rade des preisters zu Pissenheym in behoiff ind nuytze der vurs. Capellen as vurs. steit aen vnssen zorn

hindernis ind widderspraiche off vnser eruen oft eymans anders van vnssen wegen Ouch is zu wissen dat Her Wilhem ind Wernher van Vlatten gebroidere vurs. ind yre eruen solen dese vurs. Jeirliche rente alle Jaire zu ewigen dagen an vns ind an vnssen eruen deme preister yn helpen vorderen in behoift der vurs. Capellen mit den seluen vurwerden as vurs. steit want yre vader selige dat gelt da mit dese vurs. Jeirliche rente vergoilden is der Capellen zu Pissenheym gegeuen ind besat hait die Capelle da mit doen zu besyngen ind yre reicht zu doene Alle argelist ind geuerde alreley vunde geistlichs ind werentlichs reichtz ind gerychtz die man eyncherwys denken sprechen off viseyren moichte dey eyncher wys weder eynich punte dis briefs doen moichten altzo mail vssgescheiden in allen vurs. sachen Dis zu vrkunde ind getzuge der wairheit so hain ich Diederich Schynman van Moitzenburn Ritter vurs. myn segel vur mich ind vur Johannen myne Elige huysfrauwe ind vur vnse eruen an desen brieff gehangen Ind wir Deiderich ind Johanna vurs. hain vort zu meirre stedicheit gebeiden ind bidden die gemeyne scheffenen zu Wolresheym ind zu Emke mit namen Teile Boille Henken Steuen Herman Boille Theus der koch Johan Moillener Johan Stuys ind Ailffgin Thuns want dese vurs. vnderpende eyn deyls in dem gerichte zu Wolresheym ind zu Emke geleigen synt Ind alle dese vurs. sachen ouermytz sy gescheit ind bekant synt dat sy yre gemeyne scheffendoms segel by dat myn an desen brieff willen hangen Dat wir gemeyne scheffenen van Wolresheym ind van Emke vurs. kennen ind ergeyn dat alle dese vurs. sachen vur vns gescheit ind bekant synt Ind hain wir des vnse volle vrkunde pennynge entfangen as recht ind geweynlich is Ind vns ouch kenlich ind kundich is dat dese vurs. vnderpende yre vry eygen goit is Ind geynchen wederstant en haint noch geynchen mynschen versat verpant noch besweirt en synt In eyncher wyse dan alleyne vur dese vurs. erffrente as vurs. steit Ind hain des zu getzuge der wairheit vnsse gemeyne scheften segel by dat sin an desen brieff gehangen beheltnis vnsme lantheren syns reichtz Ind wir Diederich ind Johanna vurs. hain vort zu noch meirre stedichgeit want die vurs. vnderpende Eyn deils geleigen synt an Thummer gerichte gebeden ind bidden die gesworenen van Thumme mit namen Goebel Kopgin Teilgin Scheylart Ind vort

dey gemeyne gesworenen zu Thumme want alle dese vurs. sachen oeuermitz sy gescheit ind bekant synt dat sy yre segel ouch an desen brieff willen hangen Dat wir Goebel Copgin ind Teilgin Scheylart Ind vort wir gemeyne gesworenen zu Thumme bekennen dat alle dese vurs. sachen vur vns gescheit ind bekant synt Ind hain wir des vnse volle vrkunde pennynge entfangen as recht is Ind want wir geyn segel en hain So hain wir gebeiden ind bidden Junker Johan van Vlatten dat hey syn segel vur vns an desen brieff wille hangen Beheltnis vnsme lantheren syns reichtz Dat ich Johan van Vlatten vurs. kennen gedain hain vmb beden willen der gesworenen van Thumme gemeynlichen Gegeuen In den Jairen vns Heren dusent veirhondert ind seuen Jaire up sente Thomais Auent des heiligen Apostolen

9. Erbtausch zwischen Wilhelm von Vlatten Ritter und Werner von Vlatten vom J. 1416

      Kont sy allen Luden dat ich Wilhelm van Vlatten Ritter ind Johanna myne elige Huysfrauwe eins Kuytz ind Wyssels ouerdragen syn voir vns ind vnse eruen mit Werner van Vlatten mynen Broeder ind Swager ind synen eruen Alsoe dat wir ind vnse eruen eynen Busch behailden soilen ind heist der Hane alleyne die vns samen erstoruen was van dode vns vaders deme got genade Ind dair intghegen hain wir den voirscr. Werner gegeuen ind bewyst Tzeyne malder Rocgen durenre maissen erfflich Renten ind gulden ind geuen ind bewysen op soilchen steden dair wir die geldens hatten as herna bescreuen steyt Item in deme eirsten Seuen malder Rocgen die wir gegolden hatten wieder Karsilis van Eresheim ind bewyst syn an Bende ind an Landt as die Brieue dat ynne haildent die wir dair op sprechende hatten Item zwey malder Rocgen die Arnolt Mulart vnse swager ind Broeder verkoufft hatte Johan Brucken ind bewyst synt an Busch na vysswysonge eyns brieffs den hy dair op sprechende hatte den wir van den voirscr. Johan Brucken beschotte ind geloist hain die selue voirscr: Brieff van Karsilis ind ouch Johan Brucken die wir voir vns ind vnse Eruen Werner mynen Broyder ind synen eruen Eynen rechten voyrderer ind Helder gemaicht haint In der maissen as dat voirscr. steit Ind hain yme dair zoe bewyst noch eyne malder

Rocgen an Lodewych van Hoynkyrchen die vns dat gilt van Huys ind Hoestat ind van eynen morgen Lantz die gelegen is op deme pade die van Hoynkirchen geit zoe Eresheim op den holen wege Ind dat diese voirscr. saichen vaste ind stede synt ind gehailden werden Soe hain wir Wilhelm van Vlatten Ritter ind Johanna myne elige Huysfrauwe vnser beyder Siegel an diesen Brieff gehangen voir vns ind vnse eruen Gegeuen In den Jairen vnss Heren duysent vyerhondert ind Seysstzien op sente Gregorius daige des Heyligen Pays

10. Beatrix von Mulenarck Wittwe Arnolds Luschanen von Goltzheim verkauft dem Werner von Vlatten ihren Hof zu Wollersheim im J. 1418.

      Wir Paitze van Moilenarcke elige huysfrauwe was wilne Arnoltz Luyschaeynen van Goideltzhem Johan ind Wilhelm yre elige soene Doen saymetlichen kunt allen luden So as die eirwerdige vrauwe wilne vrauwe Yrmgart van Schoenecke Abdysse was der werentlicher kirghen sent Marien in Capitolio zo Collne gegulden hatte den hoff zo Wolrishem geleigen mit alle syme zobehoere de zo sin plach wilne Reynartz van Moelenarcke vnss lieuen broiders ind oemen Wilchen vurs. hoff mit syme zobehoere dye Eirsame ind vroyme her Engelbrecht Nyt van Birgel Rytter Erffmarschalck des landts van Guylghe ind wilne Reynart van Vlatten dem vurs. wilne Reynart van Moelenarcke vnsem broeder ind oemen mit recht ind manne vrdel an gewonnen hatten vur der vurs. wilne vrauwe Yrmgarden ind yren mannen want der selue hoff yr ind yrs Goitzhuyss vurs. Manguet was ind noch is Darna ind na doedde der vurs. wilne vrauwe Yrmgarden so sin wir Paitze moder zo eynre hant Johan ind Wilhelm yre elige soenne vurs. sementlichen komen vur die eirwerdige wilne vrauwe Elsen van Schoenecke die ouch Abdisse was der seluer werentlicher kirghen vurg. ind han sy gebeiden dat sy vns widder an dat vurg. Erue ind guit komen laissen ind vns da mit belenen woulde vmb sulchen pennynck as sy dar vmb vsgegeuen hatte dat die selue wilne vrauwe Else vmb vnse vrunde ind vnse beeden wille gedain ind vns widder dar in gesat ind mich Wilhelm vurs. da mit beleent hait Her vmb so bekennen wir Paitze moeder ind Johan ind Wilhelm yre elige soenne vurs. sementlichen ind

yeclich besunder vur vns ind vnse Eruen oeuermitz diesen breiff dat wir vnsen ind vnser Eruen nutz ind vrber vlyslich da ynne vurdacht besonnen ind vurproifft han Ind han mit gudem vurdachtem Rade ind vryen moitwillen in eyme steden Erffkuffe verkoifft oeuergegeuen ind erlaissen verkouffen oeuergeyuen ind verlaissen mit diesme brieue in alle den besten rechten formen wysen ind maneren as man Erue zo verkoiffen pliet dem bescheiden manne Wernher van Vlatten vnsem lieuen neyuen die weder vns in vrber sin ind synre Eruen in eyme steden Erffkoiffe vergoulden ind an sich zo Ewygen dagen genoymen ind intfangen hait den vurg. vnsen hoff mit artlande wyngarde Busch beenden peichten zynsen pennynckgelt Capuyne ind hoenre vort berch ind dal mit allen synen zobehoeren nyet da van vsgescheiden wie man die noemen off vynden mach ind geleigen synt in den gerichten van Wolryshem ind van Emcke As vur eyne sycher bescheiden somme geiltz der vns wail genoichde mit namen veyrdehalffhundert rynsch gulden die vns der Egenante Wernher vnse neyue gutlichen gelieuert gehantreickt ind wail bezailt hait da van dat wir moeder ind soenne vurs. vur vns ind vnse Eruen den seluen Wernher ind syne Eruen qwyt los ind ledich geschulden han ind qwyt schelden oeuermitz diesen brieff Ind wir Paitze Johan ind Wilhelm vurs. han vp dat vurg. Erue ind gut verzigen mit hande halme ind mit monde purlichen ind luyterlichen ind han vns ind vnse eruen da van vnterfft ind vntguyt ind den vurs. vnsen neyuen ind synne eruen dar an geerfft ind geguyt as des erffs recht ind gewonde is Also dat der selue Wernher ind syne eruen den vurs. vnsen verkoifften hoff mit alle synen reichten ind zobehoeren as vurs. steit van nu vort an erfflichen ind Ewelichen hauen sal ind behalden ind des gebruchen soillen keren ind wenden mogen gelich anderem syme vry eygen erue ind guyde vns vnsen eruen noch nyemant anders van vnsen wegen geyn recht vorderonge noch ansprache achtermails nummerme geynrehande wys da an zo hauen noch zo behalden Ind want dit vurs. Erue ind gut Manguyt is des Goitzhuys van sent Marien as vur ercleert ind geschreuen steit So sin wir Paitze Johan ind Wilhelm moder ind soenne vurs. komen vur die Eirwerdige vrauwe vrauwe Yburgh van Dadenbergh nu Abdisse der vurs. werentlicher kirghen sent Marien in Capitolio in

Coelne as vur eyne leenvrouwe des egenanten Erffs ind gutz ind vur yre manne Ind han dat selue erue ind gut in yre hant vp gegeuen vur vns ind vnser erffen Ind han sy gebeeden dat sy den vurs. Wernher ind syne eruen da mit beleenen wille dat sy gedain hait Vort so geloeuen wir moder ind soenne mit namen vurs. in guden truwen vur vns ind vnse eruen dem vurg. Wernher vnsem neyuen ind synen eruen des verkoifften erffs ind gutz vurs. rechte werschaff zo doen na recht ind gewonden des landes ind alle rechte ansprache die sy dar vmb hedden off kregen aft zo leigen so dat sy des ain schaidden sin ind blyffen Ind geloyuen ouch by der vurs. vnsser geloyffden alle ind yecliche punte dis breiffs vaste stede ind vnuerbruchlich zo halden sunder Argelist behulpnis geistlichs ind werentlichs rechtz ind gerichtz hie ynne vsgescheiden Alle disser vurs. sachen ind dynge zo gezuge der wairheit ind Erfflicher steiddicheit So han wir Paitze Johan ind Wilhelm moder ind soene vurs. sementlichen gebeiden die Eirwerdige vrauwe vrauwe Yburgh van Dadenbergh Abdisse zo sent Marien vurs. vur der diesse vurs. erffkouff gescheit ind gedain is in aldermaissen as vurs. steit dat sy dar vmb yr Ingesygel vur an diesen breiff hait doen hangen Ind wir Yburgh van Dadenbergh Abdisse zo sent Marien vurs. bekennen dat alle diese vurs. dynck wair ind gescheit sint as vurs. steit Ind han dar vmb vmb beidden wille Paitzen Johans ind Wilhelms moder ind soene vurs. vnsen wille ind gehencknisse herzo gegeuen ind vnse Ingesygel an dissen breiff doen hangen Beheltenis doch vns ind vnsme Goitzhuysse alweghe syns reichten Ind wir Paitze Johan ind Wilhelm moder ind soene vurs. han zo merem gezughe mallich van vns syn Ingesegel na an diesen seluen breiff vur vns ind vnse eruen gehangen Gegeuen indem Jair vnss Heren Duysent veyrhundert eyghtzein Jair des dunresdachs vp sent Huprechtz dach des heilgen Marschalcken

11. Lehenbrief des Herzogs Reynalt über Schloss Dreyborn für Werner von Vlatten v. J. 1420.

      Wir Reynalt van der gnaden goitz Hertzouge van Guylge ind van Gelre ind Greue van Zutphen Doin kunt in disme offenen brieue dat ind also as Wernher van Vlatten vnse Rait ind vndersaisse dat Sloss Drynburn mit all syme zobehoere wie wir dat Heren

Dederich van Endelsdorp Ritter dem got gnade vurtzytz versat ind vur eyn sicher Summe van gelde pantzgewise vndergedain hatten mit vnsen Wiss ind Willen ind van vnsme sunderlingen beuele weder van dem seluen Heren Dederich ind vyss der versetzingen weder geloist ind gequyt hait So bekennen wir vur vns vnse eruen ind nakomelingen dat wir vmb manichen dencklichen truwelichen dienstes willen den vns ind vnsen vurvaren de selue Werner vnse Rait syne vurvaren yn vurzyden ducke ind manichwerff gedain haint Ind hey noch bas doin sall ind mach Ind ouch vmb anderre redelichen sachen willen vns dar zo bewegende dem vurg. Wernhern vnsme Raide in syn ind synre eruen behoiff ind vrber dat selue Sloss Drynburne mit vurburge wyheren grauen mit den dorperen gerichte hoe ind lege mannen scheffen int lantluden mit Artlande busch beende kirchgiften vischerien schetzunge vervalle ind vpcomynge ind vort mit allen synen zo behoeren nyet da an vssgescheiden wie man dat nemen mach Ind so wie ind wa dat gelegen is erflichen ind zo eynen rechten erff man leen gedain ind gegeuen hauen Also dat hey ind syne eruen des vurs. Sloss mit alle syme zobehoere wie dat vur gekleert steit gebruychen ind genyessen sullen zo allen yren nutze ind vrber da mit zo walden ind zo doin as mit anderme yrme properen erue ind guede Dar vur sall vns vnsen eruen ind nacoemelingen Hertzouge zo Guylghe die vurs. Wernher ind syne eruen solen verbunden syn ind blyuen mit truwen dienste ind eyde As eyn man van leen synen Heren van leens wegen schuldich is zo doin dat sclue Huyss mit syme zo behoere zo vntfangen as ducke ind manichwerff as sich dat geboeren sall ind vns vnsen eruen ind nakoemelingen darzo offenen dar vss ind ynne zo behelpen weder alremallich zo wilcher zyt ind as ducke as wir vnse eruen ind nacoemelingen des an yem off an synen eruen mit vnsen offenen besigelden brieuen gesynnen off gesynnen doin vp vnse Cost ind buyssen yren schaden Ind darup hait vns Wernher vurs. Huldunge ind Eyde gedain as eyn man van leen syme Heren van recht schuldich is zo doin dess gelichs hey ind syne eruen vns vnsen eruen ind nakoemelingen Hertzouge zo Guylghe zo allen zyden doin sullen as sich dat geboeren sal Ind wir vnse eruen ind nacoemelingen vurs. soelen dem vurg. Wernher ind synen eruen an den vurg. Sloss ind allen

synen zobehoeren behalden beschudden ind beschirmen vur gewalt as eyn Here synen mannen schuldich is zo doin Alle Argelist hie ynne ind yn yiklichen punten dis brieffs vyssgescheiden Des wir zo vrkunde vns Siegel vur vns vnse eruen ind nacoemelingen an diesen brieff hain doin ind heischen hangen — — Gegeuen in den Jairen vns Heren dusent vierhundert ind Tzwentzich des maendages na sent Laurencien dage martiris

12. Pachtbrief des Werner von Vlatten über seinen Hof zu Wollersheim, lautend auf 99 Jahre, v. J. 1420.

      Ich Werner van Vlatten Doen kunt ind bekennen vur mych ind myne eruen dat ich myt goeden moitwillen vsgeleint han ind leenen mynen hoff zo Woelresheim myt alsine zobehoir myt namen artlande myt beinden ind myt veir morghen busch geheissen ind geleghen in dem bunrestaill zwey stucker wyngartz geleghen hynder dem hoiffe. Willich erue ind goit geheissen is Flaymmersserhoff. Henken Volmer van Woelresheim scheffen zerzyt. Ind geirdrut syme Elichme Wyue ind eren rechten eruen Nuyn Indnuyntzich iair nae datum dys breiffs. neist nae ein anderen volghen. Eycklich iairs vur tzwentzich rynscher gulden goit van gulde ind vollen zwair van geweight. off dat wert dar vur. myt namen vunf schillynch dry marck alsuylch pagamentz. as der zyt der betzalynghe genge ind geue is. Die soillen die vurs. Elude henken ind geirdrut off ere eruen. myr ind mynen eruen. goitlichen ind wail betzalen. al iairs. vp sent andreis dach des heilligen apostols zo Woelresheim in den vurs. hoff off zo pyssenheim in vnssen hoff. vp ere kost angest sorghe ind verlust. Ind den vurs. eluden henken ind geirdrut noch eren eruen. en sal neit zo staden staen an betzalynghen des vurs. zynss pechters recht myswas haillslach noch heren noit dae got vur syn moisse. Ouch so sal ich Wernher vurs. ind myne eruen behalden die steynkuille. zynsse ind pechte so wie die vallen ind in den vurs. hoff hoerrende synt. vssgescheiden eynen cleynen wyntzeynde de gelegen is hynder dem vurs. hoiffe. myt mamen iohan mulleners wyngarde. Ind iohan burgers. Ind berta reynners. Ind XVI. schillinck zynss an husse ind hoeffe belen der mulenerssen zo goedersheim. Den vurs. zeynde soillen die vurs. elude henken ind geirdrut ind ere eruen al iairs heuen. Ouch so is id gevurwert

dat die Egenante elude henken ind geirdrut off ere eruen soillen doen buwen ind machen in den vurs. hoff. vunff verbunt huyss. seiss verbunt stelle. ind veir verbunt schuren. enbynnen diessen neisten eyght iaren nae data dys breiffs. Ouch so is id gevurwert. dat ich Wernher vurs. ind myne eruen. dit vurs. erffe ind goit vermannen soillen. as dat mantz goit recht is ind des hoeffs gewoende is. vp dat die vurs. elude henken ind geirdrut off ere eruen neit geschat enwerden van dem vurs. erue ind goede. want id vrimantz goit is. Vort so is id gevurwert So wanne die Nuyne Indnuyntzich iare vmb synt. So sal ich Wernher vurs. ind myne eruen den vurs. eluden henken ind geirdrut off eren eruen dit vurs. erue ind goit wydder vmb beleinen Nuyne Indnuyntzich iare vur den vurs. zynss as vurs. steit as verre as sy neit bruchlichen vunden enwurden an eymmycher betzalynghen off an buwe. den die vurs. elude off ere eruen an dem vurs. hoeffe doen soilden Ind were ouch sache dat ich Wernher vurs. off myne eruen den vurs. eluden henken ind geirdrut off eren eruen dat vurs. erue ind goit. neit wydder vmb beleenen enwolden. So sal ich Wernher vurs. off myne eruen den vurs. eluden henken ind geirdrut off eren eruen wydder vmb geuen zweyhundert guylger gulden. vur ere kost ind buwe. den sy an den vurs. hoeff gelacht hedden Ouch so is id gevurwert. dat die Egenante elude henken ind geirdrut off ere eruen den vurss. hoeff myt al syme zobehoir neit zo splyssen noch verdeillen en soillen. Dan he sal an eymme sime kynde off an eymme syme eruen blyuen. myt al der vurwerden as vurs. steit Ouch so soillen die vurs. elude henken ind geirdrut off ere eruen den vurs. horff erue ind goit in gewoenlichen buwe vort an halden so willich zyt as des noit geburt Ind were ouch sache dat die vurs. elude henken ind geirdrut off ere eruen versumelich vunden wurden an eyngher vurwerden dys breiffs. dat were an der betzalynghen off an buwe des vurs. hoiffs erffe ind goitz. ind so wie dat vurs. steit. So sal ich Wernher vurs. off myne eruen hant an slaen an al ir goit bewelich ind vnbewelich. vp dem vurs. hoiffe erue ind goede vss off ynne geit. so wie dat gelegen is. zo verwenden ind zo verkeren zo myme nutze. Ind bis zo der zyt dat myr off mynen eruen gentzlichen genoich gescheit is nae vsswyssunghe dys breiffs Ouch is gevurwert off sache were dat dys vurs.

breiff nas off lochertich wurde. off dat eynnych sillaba zo lanck off zo kurt geschriuen wurde. off dat der syghel an diessme breiffe gequat wurde. Dar vmb so en sal dys breiff neit de myn macht hauen noch en sal neit vicieirt werden. Mer he sal in alle synre kracht ind macht blyuen recht off he der bruchen egeyne en hedde Alreley argelist neuwe vunde die man sprechen off denken mach sy syn geistlich off werentlich die wydder eynnych punte dys breiffs doen moichten alzomail vssgescheiden. Dys zo gezughe der wairheit So han ich Wernher van Vlatten vurs. myn syghel an diessen breiff gehanghen. Gegeuen in deme iare vns heren dusent veirhundert ind tzwentzich vp sent andreis auent des heillighen apostols

13. Pachtbrief des Werner von Vlatten über einen halben Morgen Weingarten zu Embken, lautend auf 99 Jahre vom J. 1420.

      Ich gobel buylchyn van Embke. Ind Nesa myn Elich wyff. Doen kunt allen luden. die diessen breiff soellen seyn off horent lesen. dat wyr myt guyden moitwillen. Geleint han. ind lenen. wydder Juncker Wernher van vlatten. eynen haluen morghen Wyngartz zo Embke geleghen. beneuen Johanne van vlatten. goedartz soens was van vlatten zo eynre syden. Ind tusschen mycheils kynden vp der kuyllen zer anderre syden. Ind wir goebel ind nesa vurs. han vort geleint inde lenen. wydder den vurs. Wernher veir morghen busch off vmb den trynt. geleghen in der baden by ruyssenberch. Nuynindnuyntzich iare. nae datum dys breiffs. neist an ein anderen volghen. Ind dae van soellen wir gobel ind nesa vurs. Ind vnsse eruen. alle iars geuen. dem vurs. Wernher. Ind synen eruen. off helder dys breiffs myt eren willen alle iairs zwae aemen wynwirtz Erfflicher ind ieirlicher rentten. des seluen gewas. des vns weist in dem vurgeschriuen wyngarde. ind die wirtz myt dem besten. soellen wir ym ind synen eruen. all iairs guytlichen leueren ind vullen in ere vas Ind wir gobel ind nesa vurs. ind vnsse eruen. Soellen den vurs. Wernher ind syne eruen all iair laissen wissen zo pyssenheim zwein daghe off dry zo voirrentz. so wanne dat man zo Embke leisen sal. vp dat sy dar by schicken inde warden dat yn der seluer wynwirtz werde. der vns gewassen

ist in dem vurs. wyngarden. Ind wir gobel inde nesa vurs. noch vnsse eruen en soellen die druven neit menghen myt anderen druven. de vurs. Wernher ind syne eruen en hauen zo dem eirsten ere zwae aemen wirtz in eirme vass. Ind vns Egenanten eluden gobel ind nesen noch vnssen eruen en sal neit zo staden an betzalynghen des vurs. Erffpacht. pechters recht. myswas. haleslach noch heren noit. dae got vur syn moisse. Id en were dan sache. dat ein iair neit as vyll wyntz en woisse. dat wir den pacht betzalen kunden. So wat dat vns dae an gebreche. des sal vns de vurs. Wernher ind syne eruen beiden. bis an dat neiste iair dar nae volgende. Ind in deme neisten iare dar nae. Solen wir ind vnsse eruen ym ind synen eruen dan volle betzalinghe doen var versessen pacht. ind van dem de erschynen is. Ind dis zo merre sicherheit. vp dat der vurs. Wernher ind syne eruen dys vurs. Erffpacht de sicherre syn. So han wir gobel ind nesa vurs. dem vurs. Wernher inde synen eruen dar vur zo vnderpande gesat. verbunden ind versetzen. ein hallff veirdel wyngartz gelegen zo empke an dem busche. beneuen berten lande in der smytten. Ind diesse vurs. vnderpende synt gelegen in mynre vrauwen eygendum van sent marien zo Wolresheim ind zo empke. Mit alsulcher vurwerden. off sache were. dat wir gobel ind nesa vurs. off vnsse eruen versumelich vunden wurden an betzalynghen des vurs. erffpachtz ind rentten. id were an eyme deille off an zo maille. So han wir gobel ind nesa vurs. verwilkont erkoren ouergegeuen ind erkeissen in diesme breiffe. vur vns ind vur vnsse eruen. dat an dan de vurs. halffe morghen wyngartz. myt dem vurs. vnderpande. genstlichen ind zo maille losleidich ervallen sal sin deme vurs. Wernher. Inde synen eruen off helder dys breiffs inyt eren willen. Also dat sy dae myt breichen ind boissen mughen. zo versetzen off zo verkoiffen. Ind geneissen zo alle ere gadynghen. aen vnssen zorn hyndernis ind wydder sprache. van vns off van vnssen eruen off eymans anders van vnssen weghen. Ouch is it gevurwert. So wanne diesse nuynindnuyntzich iair nae datum dys breiffs vurgangen synt ind vss synt. So sal de vurs. Wernher ind syne eruen vns gobelen ind nesen vurs. off vnssen eruen. Dit vurs. erue ind wyngarde. wydder vmb belenen. Nuyne Ind nuyntzich iare. So wie dat vurs. beleint is geweist. Id en were dan sache. dat

wir gobel ind nesa vurs. off vnsse eruen bruchlich vunden wurden an betzalinghen. Ind ouch die vurs. wyngarde vngebuwet off abuwich leissen lyghen. des neit syn en sal. Ind wir Egenante elude gobel ind nesa. noch vnsse eruen. en solen ouch dit vurs. erue. noch vnderpant. neit voerder deylen. noch leissen deylen. noch zo splyssen laissen. dan in zwae hend van vnssen eruen. inde neyt me. Ouch is gevurwert off sache were. dat dys vurs. breiff nas och lochertich wurde. off dat eynnych sillaba zo lanck off zo kurt geschriuen were. of dat der sygel an diesme breiffe geqwat wurde. dar vmb so en sal dys breiff neit de myn macht hauen. noch en sal neit vicieirt werden. mer hie sal in alle synre kracht ind macht blyuen recht off hie der bruchen egeyne en hedde. Alreleye argelist neuwe vunde' qwaede bohendicheit die man sprechen off dencken mach sy syn geistlich off werentlich. die widder eynnich puntte dys breiffs doen moichten alzo maill vssgescheiden. Dys zo gezughe der wairheit. So han wir goebel ind nesa vurs. gebeden ind bidden. die gemeyne scheffen zo Wolresheim ind zo empke. As myt namen. herman boelle. theis van auwe. Johan moellener. Jacob volmer. Peter lewe. Johan volmer. Jacob boells. Dat sy ere gemeynne scheffendomps sygel an diessen breiff willen hangen. Dat wir gemeyne scheffen van Wolresheim ind van empke kennen ind ergein. dat alle diesse vurs. sachen. vur vus gescheit ind bekant synt. Inde wir des vnsse volle vrkunde entfanghen han as recht ind vns hoeffs gewoende is. Zo gezughe der wairheit. So han wir vns scheffendomps sigel an deissen breiff gehangen. Beheltenis vnsme genedighen heren. Ind eydermanne syns rechten. Gegeuen in deme iare vns heren dusent veirhundert Ind tzwenstzich. vp sentte barbaren auent der Reynre Juncfferen

14. Weissthum über die Curmüthigen Güter zu Mauwel vom J. 1425.

      Wyr Scheffen gemeynlich des Hoegengerichtz tzo Drynboren Doen alle saementliche kunt incl tzugen myt vnsen Eyden ouer-mitz desen offenen breiff dat onse alderen ind vurvaederen dye scheffen des seluen gerichts selige myt yeren eyden an ons bracht ind vur recht gewist haent me dan vur vyertzich off vur vunftzich Jaeren Ind wir scheffen wysen noch hudestages

vur recht so we dat allet herna gheschr. volget Also dat dat Hoegericht ind Hyrlicheit Clockenclanck ind voilge myt wasser ind myt weiden van sent Claiss stock tzo Gemunde bis boeuen Mauwel yn den wynckel gehoerich is tzo der Herlicheit van Drynboeren we waele dat doch goede dae en bynnen gelegen synt dye en deil mantzgoede synt der Hersschaff van der Sleiden So gehoirt doch dat Hoegericht ind Herlicheit van den vurg. mantzgoeden tzo deme Hoegericht tzo Drynboeren vurg. Want alle dye ghene der vurg. mantzgoede haent den geburt van recht alle Jaer tzo dryn ongeboeden Gedyngen tzo Drynboren an dat Hoegericht tzo koemen ind dae deme Hoegericht syn recht helpen halden ind tzo hoeden als dat van alders bisher recht ind gewoenlich is gewest Inde geschege eynich gewalt off bruch up den vurg. mantzgoeden dat an leiff off an goit treffe dat sal man tzo Drynboren an dem Hoegericht vysdragen ind rechtverdigen Ouch so is ons kundich ind an ons vur recht bracht van onsen alderen inde vurvaeren ind wir hant gewyst vur recht ind wysent ouch noch vur recht dat dese goede herna geschr. steent kurmoide goede synt der Herlicheit van Drynboren Ind bis hertzo tzo lieue ind tzo leide gegoulden inde geleiden hant van den vurs. goeden myt anderen ondersaissen der Hyrlicheit van Drynboren ind der aldae van recht ind gewenden vur den Hoegericht vurs. vyss ind yn pleent tzo gaen Ind ons is kundich dat onse Here Heren Wilhem van Moisbach vure ind onse Juncker van Neuwenaer nae den got beiden genade In der tzyt dae sy dye Hyrsschaff van Drynboren onder henden hatten Ind onse Juncker Juncker Werner van Vlatten nu by syme tzyt alle sament kurmoede gehauen hant van desen vurs. seluen goeden dye yn ouch mit recht tzo gewyst synt In deme yrste so hat onse Here Heren Wilhem vurs. yn onsme gedencken eyne kurmoede gehauen van Welter Metze Kultzers manne van eynre hoiffstat gelegen tzo Mauwel dae hye up wande beneuen Goedart van Mauwel Item so hoefte onse Juncker van Neuwenaer vurs. tzwae kurmoeden van der vurs. Metzen Kultzers eyne van der vurs. Hoeffstat Ind eyne van eynre anderen Hoiffstat dye dae entgheen oeuer licht ind was gewest der vurs. Metzen broeder Item so hat der vurs. onse Juncker Werner kurmoede gehauen van Schoeman as van deme selue erue tzo Mauwel dat der vurs. Metzen Kulzers was want der vurs.

Schoeman der vurs. Metzen doichter tzo wyue hait Item so hait der vurs. onse Juncker Werner ouch by synre tzyt tzwae kurmoeden gehauen van Heynrich deme smede ind syme soene Michel tzo Gemunde van der hoiffstat dae hye up sytzt dye dae genant is der Hitzerich Item so is deme vurs. onsme Juncker Werner eyne kurmoede gevallen van Henckyn van Mauwel van eynre hoiffstat dye dae genant is dye Roiste dar tzo dat ghehoerich is eyn stuck erffs genant dye steynkule Ouch so gedenckt ons waile ind is ons kundich dat tzwene doitslege geschagen tzo Mauwel der eyn up den vurs. mantzgoeden ind der ander yn der straissen tzo Mauwel Ind dat dye gerycht ind gebessert worden an deme Hoegericht tzo Drynboren Ind want alle dese vurs. sachgen wair ind ons kundich synt ind wir scheffen vurs. vur recht gewyst haent yn aldermaissen so we vurs. steit — — — des wir tzo getzuge der warheit — onse scheffen Segel an desen breiff gehanghen haen — — Gegeuen yn den Jaeren ons Heren MCCCC ind XXV. Jair up sent Julianen dach der Hylger Juncfrauwen

15. Reversale des Erzbischofs Diederich für Werner von Vlatten in Betreff des verpfändeten Schlosses Altenahr v. J. 1426.

      Wir Dederich Ertzbusschoff zo Coelne Hertzouge in Westfalen ind zo Enger Doin kunt ind bekennen vur vns vnse nacoemlinge ind gestychte Also as wir Wernher van Vlatten vnse ind vnss gestychtz Sloss zo Aldenaer mit syme zobehoere zo eyme vnderpande ingegeuen ind versat haen na lude eyns besegelden briefs den wir yem dar oeuer gegeuen haen da wir vns ynne behalden haen in eyme punte dat alsus luyt Beheltnisse vns doch vnser offenongen zo vnsen noeden in dem vurs Slosse Ind sonder schaden des vurs. Wernhers ind synre Eruen vssgescheiden weder die hyrschaff van Gulge Also syn wir mit dem vurs. Werner oeuerkomen dat wir noch vnse nacoemlinge noch nyemantz van vnsen wegen eyncher offenongen off vntheltnysse gesynnen of vorderen solen an dem vurs. Werner of an synen Eruen Ind haen asdarumb yem ind synen Eruen van der vurs. offenongen of vntheltnysse vns Sloss vurs. loss leidich ind qwyt geschoulden Sonder dat wir egeyne offenonge noch vntheltnysse weder nyeman forderen noch soecken en soelen an dem vurs.

Wernher off synen Eruen Ind haen wir Dederich Ertzbusschof vurs. vur vns ind vnse nacoemlinge ind gestycht dem vurs. Werner ind synen Eruen alle dese vurs. sachen in guden truwen geloift vast stede ind vnuerbruchlichen zo halden Sonder alle argelist Ind haen wir Dederich Ertzbusschof vurs. zo getzuge der wairheit alle deser vurs. sachen vnse Segel vur vns ind vnse nacoemlinge ind gestychte an desen brief doen hangen Ind hain vort gebeiden den Eydeln vnsen Lieuen neuen ind getruwen Salentyn Here zo Isenbergh ind Johan van Eynenberg Here zo Lantzkroen dat Sy yre Segele mit zo getzuge alle deser vurs. sachen by dat vnse an desen brief willen hangen Des wir Salentyn ind Johan vurs. bekennen ind gerne gedaen haen vmb beeden willen vnss lieuen gnedigen Heren vurs. Gegeuen in den Jaren vns Heren dusent vierhondert Seesindtzwentzich Jaere vp den guden palmdagh[64]

16. Pachtbrief des Werner von Vlatten über seinen Hof zu Merscheim, lautend auf 91 Jahre v. J. 1429.

      Ich Johan Wyseman Bekennen yn diesem brieue vur mich ind alle myne eruen dat ich geleent hain ind leynnen myt Craft dys brieffs weder mynen Lieuen Juncheren Joncher Wernher van Vlatten synen hof ind goit tzo Merssheim dat da genant is Bollander goit[65] myt acker wesen ind allen anderen tzo ind yngehoere nyet vyssgescheiden dan alleyne die wyer Eyn ind nuyntzich yaere lanck rychtz ind alrenest na eynander volgende na datum dys briefs Ind vmb eynen bescheidenen

yairlichen pacht as myt namen eycklichs yairs besonder vur tzwa ind veirtzich malder korns duyrenre maissen die ich ind myne eruen deme egen. Werner ader synen eruen alle Jaire up sente Mertinss dach off vur sente Andreyss dage darna neste volgende vnbefangen tzo tzulpge of tzo noruenich up eyn huyss war sy willent ind vnss doin wysen van dem besten gewass by Sees pennyncgen na hantreychen geuen leueren ind betzallen solen sonder asdan eyncherleye vertzoch indracht ader wederrede Ouch is gered ind gevurwert off sache were dat der vurs. hoff des got nyet enwille van des vurs. Juncher Werners ader synre eruen schulden afgebrant wurde So en solen wir yn dat neste Jaere na deme vurs. brande gheynen pacht gheuen noch betzallen Ind were sache dat ich Johan Wyseman vurs. of myne eruen an betzallongen ind leuerongen des vurs. yairlichen pachtz eynchs yairs up die vurs. tzyt ind termyne versumelich ind bruchlich vonden wurden id were an eyme deyle of an tzomaille ind nyet en betzalden gelych vurs. steit So mach ind sall der egen. Juncher Werner of syne eruen yere hende an die vurs. guede slain ader doin slain ind die na yn nemen id sy bewegelich off vnbeweglich so wie dat da up iss off vyss deme vurs. gode geit ind dartzo myt alle synre besserongen Bys tzortzyt ind asslange dat wir yn ader yeren eruen van der betzallungen ind vort van allen kuntlichen mogelichen schaden da van gentzlichen ind volkomentlichen genoich gedain hain Ind asdan so solen sy vnss weder tzo deme vurs. gode laissen komen sonder eyncherleye wederrede Also dat wir ouch asdan vort die vurs. erue ind guede buwelichen halden ind die vurs. pechte betzallen solen in der maissen as vurs. steit Ouch so solen vnss der vurs. Joncher Werner ader syne eruen verdedingen tzo rechte an deme vurs. gode na alle yerre macht ind moegden sonder argeliste Ind sy solen ouch mir Johanne vurs. ader mynen eruen alle Jaere eyne kugel geuen of tzwa marke dar vur Ind daromb so solen wir der wyer warden ind tzo gueder tzyt wesseren ass sych dat geburt vyssgescheiden alle argeliste Ind deser dincge tzo getzuge der wairheit hain ich Johan Wyseman vurs. gebeden die vromen ind eirbair myne Lieue Juncheren Joncher Yoirdain Muille Here tzo Syntzich ind Joncher Cointz van Wyss da sy yere Segele vur mich ind myne eruen an desen brieff haint gehangen Des wir Yoirdain Muylle Here

tzo Syntzich vurs. ind Cointz van Wyss vurg. vnss erkennen wair syn Datum Anno domini MCCCCXXIX ipso die purificacionis beate marie virgins

      Die Besitzergreifung der Grafen von Moers, wovon der Text Meldung thut, machte in obiger Pachtung eine Störung. Johann Wyseman wurde ohne Zweifel vom Hofe verdrängt. Nachdem das Haus Dreyborn wieder in Besitz desselben gekommen, erhielt Johanns Sohn Everhard Wiseman ihn im J. 1471 von Johann von Eynenberg auf Lebensdauer in Pachtung. Den neuen Pachtvertrag theile ich hier im Auszuge mit:

      Ich Euerhart Wiseman Doin kunt alre mallich dat ich zo pacht angenomen hain weder den Strengen heren her Johan van Eynenberch here zo Lantzkrone Ritter ind frouwen Irmgardt Quaden vrouwe dair selffs eluden yren hoff zo Merssheym genant Bollender hoff myn leuen lanck ind neit langer Dair dit lant herna geschreuen Ingehoirt myt namen in die yrste saet tzwey Indrissich morgen lantz, in die ander saet Seess ind drissichstenhaluen morgen ind in die derde saet Seess ind drissich morgen lantz myn eyn virdell Item noch vyer morgen ind noch Seess morgen myn eyn vyrdell, so weesen ind lant, So wie der selue hoff in allem syme getzymmer gehuchte ind buwe bynnen synen tzuynen voren ind pelen mit allen syme In ind zo gehoire gelegen ist, Dair van ich yn ind yren eruen off behelder dis brieffs alle Jairs myn leuen lanck viertzich malder rocgen colscher maissen martgeuer vruchten by dryn peningen nae der besten waille betzalen ind bynnen Collen onbesweirt in yre vrye sicher behalt up myne cost ind angste leueren sall up dat Hoigtzyt alreheilgen dage, doch viertzien dage nae yclichem termyne alre neist folgende vnbefangen, Ouch also dan myn vaider Johan Wiseman seliger den seluen hoff myt syme zobehoire vurs. van dem vesten mynen lieuen Juncheren Juncher Wernher van Vlatten seliger gedacht ouch pachtzwise eyne tzyt an noemen hatte Jairs vur tzwey ind virtzich malder rocgen zo Tzulphe ader zo Noruenich zo leueren zo des vurs. myns Juncheren ind synre eruen kuyre na lude der verschriuonge dair ouer So bekennen ich Euerhart vurs. dat die verschriuonge beroiren die pechtonge myn selige vaider gedain doit ind machtloiss

syn sall, Ind en sall ich geyn anspraiche noch vorderonge deshalben an den vurs. mynen heren her Johan ind frouwe Irmgarden off ouch an dem hoeue neit me hauen Ind sall ich Euerhart vurs. die viertzich malder rocgen colscher maissen, so lange die eirsame frouwe Elsse vrouwe zom Broille weedwe van Vlatten leuet in vurs. maissen bynnen Collen leueren, Ind wannere got ouer sy gebuydt ind doitzhalben affe gynghe dat got gefristen wille So sall der kuere vurbass stain an den vurs. her Johan ind frouwe Irmgarden eluden ind yren eruen, off sy die tzwey ind viertzich malder rocgen Duyrenre maissen als myn vaider seliger zo geuen ind zo Tzulphe ader Noruenich zo der Heirschaff kuyre zo leueren plach, ader die viertzich malder rocgen colscher maissen bynnen Collen zo leueren, wair yn sulchs dan geliefft gelieuert willen hauen Ouch wert saiche dat ich Euerhart eyne elige huysfrouwe neme ind van ons beyden lyffs geboirt queme, Die sullen dis hoiffs vurbenant in gelycher maissen gebruichen als up mych geschreuen steyt Ind geschuyt sulchs neit So balde ich Euerhart doitzhalben affgynghe sall dese pechtonge vyss ind vmb syn Ouch so sall ich Euerhart vurs. ind off ich elige lyffs geboirt kreghe den hoff vort an in guden gewoenlichen buwe halden ind neit arger werden laissen dan hie ytzunt ist Ouch haint die vurs. myn here ind frouwe vur sich ind yre eruen hie Inne vyssbehalden die wyer zo dem hoeue gehoirende, der sy gebruichen sullen zo yren willen ind ich neit, dan ich sall sy waill verwaren zo wyntter ind zo somer ind zo guder gebroirlicher tzyt wesseren, des sullen sy myr alle Jairs eyn kogell geuen off tzwae marck dair vur In den Jaeren onses heren Duysent vierhundert Eyn ind Seuentzich up sent Gereonis daghe

17. Carselis von Meroetgen verkauft dem Werner von Vlatten eine jährliche Rente von sieben Malter Korn aus seinem Zehenden zu Buir im J. 1429.

      Ich Carselis vamme roetgin Ind metze van Meille[66] myne elige huisfrauwe vur vns ind vnse eruen Doin sementlichen kunt Ind bekennen mit diesem offennen brieue alle den ghenen die

den sehent off horent lesen dat wir mit rade vnser vrunde ind mit vnsen gueden moitwillen wall besonnen bescheidelichs erfskoufs vnsen meirren schaden zouerhueden erflichen verkouft hain yn der tzyt do wir dat wall mit recht doin mochten Werner van vlatten ind synen rechten eruen of behelder dys briefs mit synen willen Alle Jore Seuen malder korns duyrrenre maissen ind hain yn die bewyst up vnsen hof ind tzeinden zo Buyre myt alle syme zo ind ingehoere so wie dat da ind da vmb gelegen iss myt artlande busche weyden pechten tzynssen pennyncggelt in nassen in druygen da van nyet vissgescheiden Van deme seluen vurs. kouf vns der egenante Werner guede bescheidene genoigde ind betzallunge gedain hait der wir vns van yeme bedancken ind sagen in ind syne eruen da van quyt loss ind ledich ouermitz diesen brieff Ind wir Carselis ind Metze elude vurs. gelouen in gueden truwen vur vns ind vnse eruen deme vurs. Werner ind synen eruen die vurg. Seuen malder roggen by Sees pennyncgen na van den besten gewast as tzo duyren up deme Mart veyle iss alle Jaere up sente Remeyss dach des heilgen confessoirs of up alre hilgen dach darna nest komende vnbefangen wal zo betzallen ind tzo duyren of zo Noruenich up eynen Solre war sy vns doint wysen yn yere vry sycher behalt vysser den vurs. gueden tzo leueren up vnse cost verluste arbeit ind anxst sunder asdan eynich langen vertzoch ader wederrede Ind were sache dat wir Carselis ind Metze vurg. ader vnse eruen versnmelich wurden an der vurs. betzallongen up die egenante termyne id were an eyme deyle of an tzomaile So sal ind mach sych des der vurs. Werner ader syne eruen halden ind erkoueren an alle deme vurs. erue ind gode myt alre gereider hauen vns ader vnsen eruen zohoirt up den vurs. gueden Ind dat keren ind wenden zo alle yerem willen nutz ind vrber Bys tzertzyt ind asslange dat yn gentzliche genoegde ind guede betzallunge gescheit is van dem vurs. erfpacht so wat des dan achterstedich ind vnbetzalt were Ind dartzo van allem schaden den sy vmb der vertrackter betzallongen wille des vurs. pachtz in einger wys geleden hetten Ind des schades yeren slechten worden zo geleuuen Ind mogent dat allet vurs. doin sunder vnse of vnser eruen wederrede ader hyndernisse Beheltnisse doch ind vyssgescheiden in diesem vurs. erfkouf sulge tzein malder kornz ass her Wilhem van

vlatten rittere selige ind Werner syn broder vurs. vurtzyden up deme seluen gode vurg. weder Emont vamme roytgin seligen vnsen broder ind swager gegulden haint yn behoyff der Capellen van pyssenheim na lude ind ynhalt des besegelden briefs dar ouer gemacht yn synre folre macht zo blyuen Ind wir Carsselis ind Metze elude vurg. bekennen vur vns vnse eruen ind nacomelinge dat wir deme vurs. Werner ind synen eruen in gueden truwen ind in eydzstat gelofft hain ind gelouen mit diesem brieue an diesem vurs. erfpacht ind gueden recht erff werschaf zo doin ind alle rechte anspraiche aue zo doin na rechte ind gewonden des landz van gulge Ind alle vurs. sachen vaste ind vnuerbruchlich zo halden sunder alle argeliste ind geuerde Were ouch sache dat dys vurs. brieff nass lochertich off an synen Segelen gequat wurde Ind off ouch eynich wort off boystaff versat were dat ensall allet diesen brieff vurs. nyet vicieren noch ergeren Mer hie sall syn ind blyuen as eyn goit brieff der ghein zo sagen enhait Ind alle deser vurs. sachen zo getzuge der wairheit So hain ich Carselis vamme roytgin vurs. myn Segell vur mich ind Metzen myne elige huysfrauwe vurs. ind vort vur alle vnse eruen an diesen brieff gehangen Des ich metze vurs. myt mynem wist ind gueden willen in diesen sachen myt gebruychen Ind want dyt vurs. erue ind goit gelegen ind gehoirich is bynnen deme dynckmaill van hoenkirchen Ind ouch dys vurs. kouff ind alle sachen vurg. gescheit synt ouermitz die Scheffenen ind gerychte zo hoenkirchen as der vurs. guedz recht ind gewonheit iss So hain wir elude vurs. gebeden die eirbare lude die Scheffenen herna geschreuen As myt namen peter koilgin Reynart Heudum[67] Henkin Cabeler Thys Calle Henkin van Luytzheym peter gelene ind Jacob smyt alle Scheffenen zo hoenkirchen vurs. dat sy yere gemeyne Scheffendombs Inges. by dat vnse zo meyrre getzuge der wairheit alre vurs. sachen an diesen brief haint gehangen Des wir Scheffenen vurg. bekennen dat id wair is wie vurs. steit Ind vnse vrkunde da van vntfangen hain as recht is Myt beheltnisse doch vnsen gnedigen lantheren van gulge yers rechten Gegeuen yn deme Jaere do man tzalt na Cristus geburt veirtzeinhundert ind nuyn ind tzwentzich Jare des anderrn dags na vnser lieuer frauwen dage concepcio

18. Evarthyn von Slenderhaen verkauft dem Werner von Vlatten circa vierzig Morgen Artland, fünf Morgen Busch und drei und ein halb Viertel Benden bei Nörvenich gelegen im J. 1437.

      Ich Euarthyn van Slenderhaen wanhafftych zu Erpen Doyn kunt ind Bekennen vur mych ind myne eruen dat ych myt walbedaichten vurrade mynen meren schaden zu verhoyden Erfflichen verkoufft han Werner van Vlatten ind synen Eruen vmbtrynt veyrtzych morgen ind eyn veyrdell Artlantze vunff morgen busche vnd veyrdehalff veyrdell beendes up der strayssen by noruennych gelegen Ind vort dat vurs. lant ind busche in noruennycher velde ind busche gelegen myt alsyme zubehoyr So wye ind wa dat gelegen ys nyt da van vysgescheyden Wylche vurs. erue ind goyt Thylman van der Roesen'[68] selygen by syme leeuen ind Heynrych Houfft syn Eydom na des vurs. tylmans leeuen ind kyrstgyn van Boylleem des vurs. Houfftze eydom vur eynen erfflychen paicht gehatte hant vnd der vurs. kyrstgyn noch vur den Erffpaicht hayt as myt namen vur tzeyn malder Rogen Ind ych Euartyn vurs. han mych ind myne eruen van aldem vurs. erue Interfft vnd Werner van Vlatten ind syne eruen da myt geerfft as des erffs Recht ind gewanheit ys vnd ych euartyn vurs. han dem vurs. Werner ind synen eruen ouch in gueden truwen vur mych ind myne eruen geloyfft Recht werschafft zu doin as des erffs Recht ys Ind want dat vurs. goyt mans guyt ind leen ys des Hoegeboren fursten ind heeren hern geyrhartze Hertzougen zu gulche zu dem berge ind graue zu Rauensbergh myns lieuen genedygen Herren So han ych syne genade mit oytmode gebeden dat hye synen wyllen ind verhencknisse zu dyssem vurs. erffkauff doyn wylle ouermytze tzwene synre manne Johan Lusche van godelshem ind Coyntze van wys vnd dat der vurs. myn genedyge herre

ind syne tzwene man vurs. des zu getzuyge der wayrheyt ind gantzer stedycheit yr segell an diessen breiff wyllen hangen Des wyr geyrhart van der genade gotze Hertzouge zu guylche zu dem berge ind graue zu Raeuensberg gerne gedain han vnd vnse segell an diessen breiff doin hangen Beheltnisse vnss man leens Rechten an dem vurs. guyde ind han vort geheyschen ind beuolen Johan Luysche ind Conyntze van wys vurs. as vns man dat sy yr segell by dat vnse an diesen breiff wyllen hangen zu getzuyge der vurs. sachen Dat wyr Johan Lusche ind Coyntze vurs. Bekennen ind van geheysch vns genedygen hern vurs. gerne gedaen han Ind ych euartyn vurs. han alle diesse vurs. sachen in guyden truwen ind yn Rechter eytzstat geloyfft vast stede ind vnuerbruychelichen zu halden vur mych ind myne eruen Ind han des zu getzuyge der wairheit ind alre vurs. sachen myn segell vnden an diessen breyff gehangen yn dem Jaere XIIIIC. XXX septimo feria sexsta post natiuitas sente Johannes baptist

19. Erbtheilung des vom Ritter Andreas Smeych von Liessingen hinterlassenen Vermögens v. J. 1440.

      Kunt sy allen luden dye desen brieff sullen syen off hoeren lesen dat dese dry partyen mit naemen Werner van Vlatten Metze van Liessingen wilne elige huysfrauw was Roilmans van me Geisbusch selige ind Johan van Wunnenbergh ouermitz yre frunde genzlichen ind eyndrechtlichen gescheiden ind gedeilt synt van sulchen Erffgueden ind pantgueden, as yn van yrme Swaiger broider ind Oemen, hern Andries van Liessingen heren zu Zeuell seligen angeuallen ind erstoruen synt Ind hant sy des eyne gutlige scheidonge ind deilunge gedain In deser maissen herna geschreuen, zu wissen dat Werner van Vlatten ind Metze van Liessingen vurs. ind yrre beider Eruen sullen zu yrre deylongen haeuen ind besitzen geraste ind geroit, dat huyss Zeuel mit alle syme begriff, mit den dorfferen Lessenich ind Rychesdorp so wye ind wa dat allit mit synre hirlicheit gerichten hoe ind neder vndersaissen Moellen Acker wyesen busch buschrechte veldt wasser weyde wyere, alle wette ind bruchte Schetzonge dyenst gebot ind verbot vpfall ind nederfall Ind vort mit alle synen renten gulden pechten zynssen mit In ind vysgelden ind mit alle syme zubehoir In nassen ind drugen

gelegen is Id sy hie yn benant off onbenant, doch vysgescheiden so wat vys den gueden van Zeuel In die guede zu Eychtz gedeilt ind betirmpt is as herna geschreuen steit, Ind vort sullen Werner ind Metze vurs. ind yre eruen haeuen den hoff zom Roitgin ind dat dorp zu Besch myt alle synen rechten ind zubehoere Item zu Eschwilre seis malder kernen erffgulden Item zu Loeuenich in der loeuen eichtenhaluen morgen wyesen Item dat guyt Noemenich ind zu Loisheim Item dat guyt zu Seuenich Item eyn guytgin by Waldorp ind Seuenich gelegen Item zom Broich eyn malder Roggen ind eyn malder Euen Item zu Eirnich vier morgen wyngartz ind vier morgen wyesen Ind alle des vurs. guede myt alle yren Renten gulden ind zufalle sullen Werner ind Metze vurs. ind yrre beider eruen hauen ind besitzen in alre voigen hern Andries selige vurs. die gehat besessen ind na syme doide gelaissen hait Ind herintghien is dem vurs. Johanne van Wunnenbergh angeuallen ind gedeilt dat he ind syne eruen haeuen ind besitzen sullen gerast ind geroet dat huyss ind waeninge zu Eichtz so wie ind wa dat myt synre hirlicheiden gerichten vndersaissen Acker wyesen buschen buschrechten velde wasser weide mit In ind vysgelden Schaffe diensten gebot ind verbot Ind vort mit alle synen Renten rechten gulden pechten ind zynssen ind mit alle syme zubehoir gelegen is, id sy hie yn benant off onbenant neit da yn vysgescheiden In sulcher vogen as der vurs. hern Andries selige die selue gude ouch gehat ind gelaissen hait Ind die selue guede zu Eichtz gehoirich synt vp dese zyt data dis brieffs dar yn geldende mit namen dat huyss ind hoff, gnant der Wierhoff deit Jairs funfftzien malder roggen ind funfftzien malder Euen Item her Reuuers hoff gilt veirzien malder Speltzen ind veirzien malder Euen Item gilt die moellen zu Eichtz funff malder roggen, eynen paischweck van nuyn wyspennigen Ind eyn halff malder kernen Ind den kernen gilt man widder vys Item dat dorp zu Eichtz dat man alda zu pacht hifft zwentzich malder euen, an penningsgulden veirzien mark Item hundert hoenre, zien genze ind dry punt was Item gilt der Vroynhoff in dat vurs. guyt zu Eichtz Seis malder roggen Item die lude in dem dorp zu Eichtz in dair vmb darzu gehorich zwen malder roggen Item vmbtrynt eynen morgen wingartz Vort synt in dese vurs. guede zu Eichtz dem egenanten

Johanne van Wunnenbergh ind synen eruen vys den gueden van Zeuel gedeilt ind gegeuen dat halue dorp ind der hoff zu Hartzheim myt alle synre hirlicheiden gerichten hoe ind nidder vndersaissen Acker wyesen buschen buschrechten wasser weiden wetten bruchten Schaff dienst gebot ind verbot Ind vort mit alle synen In ind vysgelden renten ind gulden pechten ind zynssen ind mit alle syme zubehoir neit da yn vysgescheiden In sulcher maissen as hern Andries selige vurs. dat allit besessen ind na syme dode gelaissen hait Der selue hoff zu Hartzheim vp des zyt data dis brieffs geacht iy vp Seistzich malder halff Speltz ind halff euen Ind gilt Hartzheim zu Schatz funftzich mark drissich hoynre ind dry capuyne Item Roeuenich, gilt Jairs zweilff malder weys Item zu Stokheim funff malder roggen Item zu Wynden dry Amen pachtwyndz ind eynen haluen morgen wingartz Item der busch gnant Boichhoultz Item die moellen zu Drynmoellen ind gilt virdehalff malder roggen ind dry hoynre Item zu Zynzheim vier malder euen. Ind were sache dat eynche ander gude weren off namails vonden wurden, id weren erffgude off pantgude die den vurs. partyen van dem vurg. hern Andries seligen erstoruen weren Ind die In deser deylungen neit benant noch gedeilt en weren, die selue gude sullen dese dry partyen ind yre eruen sementlichen deillen mallich eyn dritdeill gelych desen anderen vurs. gueden Ind wat ykliger partyen In vurs. maissen gedeilt is off namails zur deylongen geuallen moicht da mit sullen sy doin ind laissen as mit anderen yren eygenen erue ind gueden Ouch is gevurwert off sache were dat sich eman anders eyncher erffschaff an allen dese vurs. erffgude ind pantgude vermese voirder dan In maissen hern Andries vurs. die besessen ind na syme dode gelaissen hait Ind vnser eynche van vns partyen des richtliche Anspraiche liden wurde dat sall vnser eyn dem anderen helpen verantwerden sonder Argelist Alle dese vurs. sachen scheidunge deilunge ind Inhalt dis briefs semetlich ind eder besonder vur ind na begriffen, gelouen wir dry partyen mit naemen Werner van Vlatten Metze van Liessingen ind Johan van Wunnenbergh vurs. vur vns ind vnse eruen yklige partye der anderre by vnser Eren in guden truwen vaste stede ind onuerbruchlichen zu halden Sunder alle gedroch ind Argeliste Ind dar widder nummer zu doin noch schaffen gedayn werden Ind han wir des

zu gezuge der wairheit vns Segele mallich vur vns ind vnse eruen an desen brieff gehangen Ind zu meirre stedicheit der ganzer wairheit alre vurs. sachen So han ich Werner van Vlatten vurs. geheischen ind gebeden Wilhelm van Vlatten mynen lieuen Son ind hern Gerart van Eynenbergh heren zu Landzkrone mynen lieuen eydom dat sy yre Segele mit an desen brieff gehangen hant, Dat wir Wilhelm van Vlatten ind Gerart van Eynenbergh here zu Landzkrone vurs. kennen gerne gedain han van geheisch ind zu beden Werners vnss lieuen vaeders ind swigerheren vurs. Ind alle vurs. sachen so wat vns dat anlangen mach mit vnsen guden willen synt dar widder neit zu doin Ind ich Metze van Liessingen vurs. han ouch geheischen ind gebeden hern Johanne hern Roilman ind Heinrich vamme Geisbusch gebroidere myne lieue Soene ind Johan van der Leyen den Jungen mynen lieuen eydom dat sy yre Segele ouch mit an desen brieff gehangen hant Dat wir Johan Roilman Heinrich vamme Geisbusch gebroidere ind Johan van der Leyen der Junge vurs. kennen gerne gedain han van geheysch ind beden vnser lieuer moider Swigerfrauwen vurs. Ind wir gelouen ouch alle vurs. sachen vaste stede ind ayn gebrech zu halden sonder geuerde so wat vns dat antreffen mach Ind ich Johan van Wunnenbergh vurs. han ouch zu meirre konden gebeden hern Dederich van Kesselstat Ritter mynen lieuen Swigerheren ind Arnolt van Deynsbur mynen guden frunt dat sy desen brieff mit besegelen willen Dat wir Dederich van Kesselstat Ritter ind Arnolt van Deinsbur vurs. kennen gerne gedain han zu beeden Johantz van Wunnenbergh vnss lieuen Eydoms ind guden frundz. Gegeuen in den Jairen na goitz geburt Dusent vierhundert ind vierzich Jaere des neisten goidesdaghs na sent Valentyns dagh In februario na geweinheit des stiftz van Colne.

20. Erbtheilung der vom Ritter Andreas Smeych von Liessingen hinterlassenen Schulden v. J. 1440

      Ich Metze van Liessingen wilne elige huysfrauw was Roilmans vamme Geisbusch selige Doin kunt also as wir dry partyen mit naemen Werner van Vlatten Johan van Wunnenbergh ind Ich eyndrechtlichen gescheiden ind gedeilt syn van allen Erffguden ind pantguden die vns van hern Andries van

Liessingen heren zu Zeuel vnsme lieuen broider Swaiger ind Oemen seligen erstoruen ind geuallen synt na lude sulcher scheidbreue die wir zu ykliger syten dar up sprechende han Da kennen Ich Metze vurs. vur mich ind myne eruen dat wir dry partyen vurs. sulcher schoult as der vurs. hern Andries schuldich is bleuen ouch genzlich gedeilt ind gescheiden syn zu bezaelen In maissen herna geschreuen zu wissen dat Werner van Vlatten vurs. ind syne eruen sullen bezaelen dem pastoir van Lessenich anderhalff hondert koufmans gulden Item Johanne van Gymmenich hundert ind veirzich gulden Item Rychart van Erpen hundert ouerlensche gulden ind eylff malder roggen dat macht zusaemen hondert ind veirzich koufmans gulden Item Emmerich Brenten funfindzwenzich koufmans gulden Dan sal man disme deille zu Zeuel an dem gereiden widdergeuen nuyn gulden Ind is ym der vurs. hern Andries bleuen schuldich dryhundert ouerlensche gulden die steynt vp yn Ind Johan van Wunnenbergh ind syne eruen sullen bezaelen Druytgin van Dalheim Seisshondert ind zweyn ind eichtzichsten haluen koufmans gulden Item Wilhelm van Hilleschem hundert dry ind veirzich koufmanns gulden Item Sybgin van dem Bongart seis malder roggen dat malder nuyn mark Ind ich Metze van Liessingen vurs. ind myne eruen sullen bezaellen Tiell Luchelgin anderhalffhundert ind zweyn ind zwentzich koufmans gulden Item dem assenmecher vier gulden Item der veden zwentzich koufmans gulden Item hern Gerart van Oetzenrait seuen ind zwentzich koufmans gulden ind eyn mark Item Brunnen hundert ind zien ouerlensche gulden Item Wilhelm van Dalbenden hundert ind zien ouerlensche gulden Item Johan van Meternich seuen ind zwentzich koufmanns gulden Item Heinrich van Rese seuen ind zwentzich koufmans gulden Item Johan Luchelgin drissich koufmans gulden Item der doich frauwen zu Colne seistzich koufmans gulden Item hern Ailbghert zwentzich koufmans gulden Item Heinrich van Mirbach hundert ind zwentzich koufmans gulden Item dem Hibben nuyn ind drissich koufmans gulden ind eicht schilde des hait he pende die sal man loesen die selue pende dan die dry partyen vurs. deillen sullen Ind wat kunne schoult Goidart van Harue ind Friderich van Matteler van des vurs. hern Andries wegen verschreuen is da van sall yklige partye syn dritdeill bezaelen Ind off sich ander schoult

last ader burchschaff kuntlich erfunde die in deser scheidongen neit benoympt en stoynde ind die vns van wegen des vurs. hern Andries mit redelicheit geburde zu bezaelen ind verrichten die sullen wir dry partyen yklich eyn dritdeill da van bezaelen ind vernoigen Ind eder partye sall syn andeill also vysrichten dat die andere partyen des ayn allen laste ind schaeden steyn Ind her vmb so gelouen Ich Metze van Liessingen vurs. vur mich ind myne eruen sulch vurs. scholt as an mich gedeilt is zu bezaelen wie dat allit vurs. steit wall zu bezaelen ind vernoigen da yn so zu voldoin dat die andere partyen des zu geynchen laste ind schaeden komen Ind wae Ich off myne eruen an sulch vurs. bezaelingen ind vernoigingen sumelich vonden wurden an deille off zu maille, also dat die andere partyen vurs. ind yre eruen dar vmb gedrungen gelesticht ind geschedicht wurden So sullen Ich Metze vurs. ind myne eruen asdan zur stunt binnen dem neisten maynde na gesinnen der vurs. partyen yn sulchen laste ind schaeden aff stellen Ind wa Ich ind myne eruen yn des dan also neit aff en stelten So gelouen Ich Metze vurs. vur mich ind myne eruen asdan Ich dar vmb gemaent werden van Werner van Vlatten ind Johan van Wunnenbergh vurs. yren eruen off van helder dis brieffs mit yren willen mit monde off breuen so wie die maeninge geschege zur stunt na yrre maeningen dry reisige knechte mit dryn reisigen perden binnen Munster eyfflen in leystunge zu schicken in eyne herberge dar Ich yn gemaent off dant gewyst werden alda volleistunge zu doin ast guder lude ind leystes recht ind geweinheit is vys der leystungen nummer zu scheiden noch leistes up zu hoeren Werner ind Johanne van Wunnenbergh off den yren vurs. en sy eirsten genoich van mir ind mynen eruen geschiet as vurs. steit Ind die verleiste perde zur stunt na eynanderen zu ersetzen as dick des noit geburdt Ind were sache dat Ich Metze vurs. off myne eruen also boese wurden ind in vurs. maissen in leistunge neit en hielten ind verbreichen So han ich erkoiren ind erkiesent vestlich in diesme breue dat asdan Werner ind Johan van Wunnenbergh vurs. yre eruen off helder dis brieffs vurs. sullen van mir moigen schriuen ind clayn zu alle yren willen Ind vort an alle myne pende haeue ind guede gryffen off doin gryffen mit gerichte off ayn gerichte so wie ind wa sy die krigen konnen, dar vu Ich geyne velicheit haeuen en

sall ayn mynen off emans anders widderstant Ind mogen syder pende gebruychen veruysseren off selue behalden zu alle yren willen Ind dat allit zu doin ayn eynchen affslach des heuftgutz vurs. also lange ind bis up die zyt dat yn van mir ind mynen eruen genzlich genoich geschiet is van allen geloiffden dis brieffs vp mich ind myne eruen geschreuen Ind darzu van allen costen ind schaeden sy eyncherwys dar vmb gedain ind gehat hetten yren slechten worden des schaeden wie sich de machen wurde alwege zu geleuuen ayn yet me dar vmb van yn zu doin Ind gelouen Ich Metze van Liessingen vurs. vur mich ind myne eruen by mynre Eren in guden truwen alle punten ind Inhalt dis brieffs up mich geschreuen den egenanten Werner van Vlatten ind Johan van Wunnenbergh ind yren eruen off helder dis brieffs mit yren willen vaste stede ind onuerbruchlichen zu halden sonder alle gedroch ind Argelist Ind dar widder nummer zu doin noch schaffen gedain werden geyne wys Ind han des zu gezuge der wairheit myn Segel vur mich ind myne eruen an desen brieff gehangen Ind han vort zu meirre stedicheit geheischen ind gebeden hern Johanne hern Roilman ind Heinrich vamme Geysbusch gebroidere myne lieue Sonne dat sy yre Segele mit an desen brieff gehangen hanf mich alre vurs. sachen da yn zu ouerzugen Dat wir Johan Roilman ind Heinrich gebroidere vamme Geysbusch vurs. kennen gerne gedayn han zu beden Metzen vnser lieuer moider vurs. Ind alle vurs. sachen vns konlich ind kundich synt Gegeuen in den Jairen na goitz geburt Dusent vierhundert ind veirzich Jaere des neisten goidesdaghs na sent Vatentyns dagh In februario na geweinheit des stifftz van Colne

21. Die Gebrüder vom Geisbusch verpfänden ihrer Schwägerin Adelheid von Schoenrode für den ihr zurückgebührenden Heirathspfenning von 2000 Goldgulden ihren halben Theil der Burg Zievel im J. 1451.

      Wir Johan ind Roilman vamme Geisbusch Rittere gebroidere doin kont So dan wilne her Heynrich vamme Geisbusche Ritter vnse lieue broider dem got genaide van ertrich gescheiden ind veruaren in Ind he in syme testament ind lesten willen geordineirt hait dat frauw Ailheit van Schoenrode wilne syne elige huysfrauwe vnse lieue Swegeren vur sulchen hylichsgelt as sy an hern Heynrich vurg. gebracht hait gehadt Zwey dusent ouerlensche

gulden kuerfurster Moentzen by Ryne an vnsme haluen deille der Burch ind Sloss Zeuell myt yren zobehoere vur sich ind yre Eruen bis zo betzalongen der zwey dusent ouerlenscher gulden vurs. besytzen sall So bekennen wir offenbeirlich dat wir dair vmb ind vmb wille der Insetzongen vnd begeirten vns lienen seligen broiders vurg. da inne gevolchlich ind gehoirsam zo syn ind der zo voldoen vnse lieue Swegeren frauw Ailheit vurg. vur sich ind yre Eruen an ind in dat selue halue deill der Burch ind Sloss Zeuel wie die ind dat myt yerre heerlicheit gelegen ind vnsme lieuen broider vurg. zo deille geuallen is gesat ind geweldiget haint Also dat sy vur sich ind yre Eruen der Burgh ind Sloss Zeuel vur onse gebuer da an Restlich ind vredelich gebruychen sall ind mach So lange ind bis zor tzyt dat wir off vnse Eruen Ir off yren Eruen die zwey dusent ouerlensche gulden vurs. waill betzailt sullen hain, dae mit wir ouch dan wanne wir dat so gedaen haint dat vurs. halue deill der Burgh ind Sloss Zeuell weder vmb an vns geloist ind geworuen soillen hauen Dis allis zo getzuge der wairheit ind gantzer vaster stedicheit So haint wir Johan ind Roilman vamme Geisbusch Rittere gebroidere vurg. vnse segellen vur vns ind vnse Eruen an desen brieff gehangen Ind wir haint voirt gebeden heren Goidert van Harue vnd heren Wilhmen van Vlatten Ritter dat sy vmb mere stedicheit wille yre Segellen zor kunden mit an desen brieff gehangen haint — — — In dem Jaere ons heren na Cristus geburt do man schreift dusent vierhondert Eyn ind vonfzich vp vnser lieuer frauwen Auent genant Annunciacio

22. Reversale des Herrn zur Schleiden für Werner von Vlatten v. J. 1444

      Wyr Heinrich Greue zo Nassauwe zo Vyanden ind zo Deitz Here zur Sleiden Bekennen ouermitz diesen breiff also als Wernher van Vlatten oeuermitz Wissen ind gueden Willen Hern Wilhelms van Vlatten Ritters syns soins syn Huis Hoff Lant ind lude zo Drymborn So wie dat zo dem seluen Huese zo Drymborn gehoerende is halff zo vnssen Henden gestalt ind yngegeuen hait So bekennen wir Heinrich Greue vurs. vur vns ind vnsse eruen dat sulche ingeuen ind stellinge als der vurs. Wernher vns dat vurs. syn Huis Hoff zo Drimborn lant ind lude So wie dat zo dem seluen Huese gehoerende ys vmb

deinst manschaff gunst ind gueden Willen So wir dan zo dem vurs. Wernher ind Hern Wilhelm hauen ind sy vns deshaluen bewint synt gescheit ys Ind dat wir darumb dat vurs. Huis Hoff zo Drymborn lant lude darzo gehoerende schirmen ind verantwerden willen gelich vns selffs landen ind luden nae vnsme vermoegen sunder argelist Ind wilche zyt off wanne der vurs. Wernher Here Wilhelm syn sun off ir eruen an vns off vnssen eruen gesynnen off begeren synt So soelen ind willen wir off vns eruen van stunt sunder Wederrede vff sulche ingeuen stallunge des vurs. Huyss ind Hoeffs zo Drymborn Lande ind lude darzo gehoerende vertzyen ind soelen alle Hulde eyde ind gehoirsaymgeit so vns van des vurs. yngeuens stallungen der vurs. lande ind luden wegen yn einycher wis gescheit weren gans machtlois ind doit syn Sunder alle argelist ind geuerde Ind han des zo getzuge der wairheit vnsse Sigel vp diesen breiff doin drucken ind hain vort geheischen Goedart van Deynsbur synt hey hie an ind oeuer dieser sachen geweist is dat hey syn Sigel by dat vnsse vp diesen breiff gedrut hait Des ich Goedart bekennen ind gern gedain hain vmb beeden Wille myns gnedigen lieuen Junckeren Gegeuen in den Jaeren vns Hern duesent veirhundert ind veirindveirtzich des dunrestachs neist nae sent Johans dage decolario.

23. Lehenbrief des Johann von Loen über den halben Hof zu Merscheim für Werner von Vlatten v. J. 1444.

      Wir Johan van Loen Here zo Heynsbergh zo Lewenberg zo Diest ind zo Zichen, Doin kunt ind bekennen oeuermitz diesen brieff vur vns ind vnse eruen, dat wir Wernher van Vlatten ind syne eruen zo eyme manleen beleent hain ind belenen vunffhundert Rynscher gulden, off vunfftzich der seluer gulden des Jairs geldens, die der vurs. Wernher bewyst ind belacht hait up syn eigen Erue nemelich up die helffte syns hoiffs zo Mersheym by Gladbach gelegen, Die wilche helffte des hoiffs vurs. der vurs. Werner ind syne eruen van vnss ind vnsen eruen alle wege zo leen vntfangen sullen bis zortzyt ind aslange dat hey off syne eruen vnss off vnsen eruen vunffhundert gulden verrycht ind in vnse vry sicher behalt ind gewalt vnbesweert van alremallich geleuert ind waell betzaelt hait, Ind as die betzalonge vurs. also geschiet is, so sall diese belenonge

der helfften des hoiffs vurs. aff syn Also dat der vurs. Wernher ind syne eruen den vurs. hoff asdan allentlichen buyssen vnse bekroenen keren ind wenden moigen war ind In wat hant dat Sy willen, da myt zo doyn inde zo laissen yren vryen willen, gelich anderem yrme eigenen Erue ind gude Sunder wederrede Ind ayn alle argelist, Ind dis zo. vrkunde So hain wir Johan van Loyn Here zo Heynsbergh vurs. vnse Segell vur vns ind vnse eruen an diesen offenen brieff gehangen Gegeuen In deme Jaire vns Heren Duyssent vierhundert vier Indviertzich Jaire des nyesten Gudestages na sente Lucien daghe der hilliger Juncfferen

24. Kaufbrief des Hofs zu Ginnick für Wilhelm von Vlatten Ritter v. J. 1446

      Wir Johan ind Wilhem Woulff van Ryndorp gebroidere, Werner van Thurre genant van der Zynsselsmar, Werner ind Wilhem van Thurre genant van der Zynsselsmar gebroidere Doin sementligen kunt allen luden ind bekennen oeuermitz desen brieff vur vns ind vnse eruen, dat wir vlysligen angesien ind vurdacht hain vnsen ind vnser eruen nutz ind vrber ind vmb anderen vnsen merren schaiden zo verhueden Ind hain eyndrechtligen mit gesamender hant in eyme rechten steden Erffkouffe verkoufft ind erlaissen, verkouffen ind erlaissen in Crafft dis brieffs vur vns ind vnse eruen deme Eirsamen Heren Wilhem van Vlatten Ritter Heren zo Drymborn, der ouch vur sich syne eruen off beheldere dis brieffs mit synen willen weder vns zo eynre Erffliger ind eweliger besitzongen gegoulden hait vnse Erue ind guet as Huyss ind Hoff Acker Wyngart Weese ind Weyde zynsse peichte hoynre ind pennynckgelt wae ind wie dat allet in velde in Busschen in Brouche in wasser ind in waghen zo Gynnyck ind daromb lanx in dem Ampte van Zulpge zo Nydeggen gehoerende mit alle syme zobehoere in nassen ind in drughen gelegen ind darin gehoerich Ind vns van doide wilne Heren Reynartz van der Zynsselsmar moenich was zo Bruwylre vnss Oemen dem got gnade bleuen ind anerstoruen is nyet da van vssgescheiden Ind is deser vntgainwordiger Erffkouff zogegangen ind geschiet vmb eyne bescheiden Summe geltz der vns zo beyden syden wale genoecht ind der vurg. Here Wilhem vns darvur an eynre alinger Summen zo

vnsme guden willen nutze ind vrber gutligen oeuergetzailt gelieuert ind wale betzailt hait dae van wir vur vns ind vnse eruen den vurg. Heren Wilhem syne eruen vort beheldere dis brieffs vurs. ind alle die ghene den des quytancie noit is loss ledich ind quyt sagen Ind wir syn daromb vur vns ind vnse eruen der vurg. Erue ind guede mit alle yrme zobehoere ind alle des rechten wir sementligen ind besunder in eyncherwys darane gehadt hain oder moechten hauen gensligen ind tzo maile vssgegangen mit munde hande ind mit halme Ind hain darup lutterlichen vertzegen up alle den enden ind steden ind in alle der maissen so wie wir dat zo rechte doin soulden ind moechten vssgain ind vertzyen vestligen in crafft dis brieffs vur vns ind alle vnse eruen zo henden ind in behoiff des vurg. Heren Wilhems synre eruen off heldere dis brieffs vurs. Ind hain Sy daran geerfft ind geguet ind vns ind vnse eruen dae van vnterfft ind vntguet zo den ewigen dagen zo Also dat der selue Her Wilhem van Vlatten syne eruen off heldere dis brieffs vurs. die vurs. Erue ind Erfflige guede mit alle yrme rechten ind zobehoere van nu vortan Erfflichen ind ewelichen mit rechte hauen ind behalden Ind dae mit doin ind vurkieren moegen alle yren vryen willen zo kieren ind zo wenden, war ind in wat hant Sy willent vns vnsen eruen noch nyemans anders van vnsen wegen achtermails geynreleye recht vorderonge noch Ansprache geistlich noch werentlich me darane zo hauen noch zo behalden zo legen noch zo kieren noch laissen geschien in geynrehandewys Wir geloyuen ouch vur vns ind vnse eruen in guden truwen ind dartzo in rechter eydestat dem vurg. Heren Wilhem synen eruen off heldere dis brieffs vurs. der vurs. Erue ind Erffliger guede rechte Erffschaff ind werschaff zo doin up alle den enden ind steden dae ind so wie sich dat zo rechte heyscht ind geburt ind yn des noit is Ind ouch alle rechte Ansprache die daran in eyncherwys gelacht oder gekiert were off wurde alzyt zo yrme gesynnen vp vnse Cost ind anxst ind aen allen off eynchen yren schaiden aff zo doin ind aff zo weruen ind sy vry schaidelois darvan zo halden Alle argelist nuwe ind alde vunde Excepcien ind beschutnisse geistlichs ind werentlichs gerichtz ind reichtz ind alle andere sachen, dae mit man desen Erffkouff off eynich punte in desem brieue geschreuen in eynicherwys brechen oder vernyeten

moechte hie ynne vssgescheiden Ind alle deser sachen zo eynre wairen vrkunde ind gantzer vaster Erffliger stedicheit So hain wir parthyen vurs. vlysligen gebeden den durluchtigen Hogeboeren fursten vnsen gnedigen lieuen Heren Hern Gerart Hertzoughen zo Guylge zo dem Berge ind Greuen zo Rauensberg vmb want dese vurgeroirte Erue ind Erfflige guede synre gnaden leenroirige ind mansguede synt dat syne gnaden daromb desen vurs. Erffkouff bewilligt ind beliefft ind den vurg. Hern Wilhem in vrber syn synre eruen off heldere dis brieffs vurs. in vntgainwordicheit Hern Mathys van den Heysteren Ritters ind Baldewyns van Berghe genant van Blense synre gnaden manne mit den vurgeroirten Eruen ind gueden beleent ind zo synre gnaden manne darvan mit hulden ind eyden as sich geburt vntfangen Ind des alles zo vrkunde synre gnaden Segell vur an desen brieff doin hangen hait, Des wir Gerart van goitz genaden Hertzoughe zo Guylge zo dem Berge ind Greue zo Rauensberg erghien ind bekennen dat wir zo beden der seluer vurg. parthyen desen vurs. Erffkouff alsus bewillicht ind beliefft ind den vurg. Hern Wilhem ouch in maissen vurs. mit den vurgenanten Eruen ind gueden beleent ind zo vnsem manne davan vntfangen hain Darup hey vns ouch huldonghe ind Eyde gedain hait As sich geburt Belenen ind vntfangen in crafft dis brieffs vnder vnssem Segele vur an desen brieff gehangen Beheltnisse vns ind dem Edelen vnsem lieuen Neuen Hern Gerart van Loen Eyn Here zo Guylge Greuen zo Blanckenhem vnsen Eruen ind nakoemlingen vnss Rechten na luyde ind ynnehalde vnser Scheydtbrieue ind vort yedermann syns Rechten vnuerloiren Darby wir Johan ind Wilhem Woulft van Ryndorp Werner van Thurre Werner ind Wilhem van Thurre gebroidere vurs. ouch vort vnse Segelle vur vns ind vnse eruen an desen brieff gehangen hauen Ind wir Hertzouch zo Guylge ind zo dem Berge vurs. hain vort geheyschen ind beuoilen den vurg. vnsen mannen, die wir parthyen mit namen vurs. ouch gebeden hain vmb want Sy mit by desen vurs. sachen vntgainwordich geweist synt Ind die gesien ind gehoirt haint in alremaissen as vurs. steit, Dat Sy daromb yre Segele zo vrkunde mit an desen brieff gehangen haint Des wir Mathys van den Heysteren Ritter vnd Baldewyn van Berghe as manne vnss gnedigen Heren vurs. ergien ind bekennen, dat alle vurs. sachen wair synt ind wir vnse gewonlige

vrkunde davan vntfangen hauen Ind hain daromb ind des zo vrkunde ind getzuge vnse Segelle van beuele desseluen vnss gnedigen Heren ind ouch vmb beden wille der parthyen vurs. mit an desen brieff gehangen Gegeuen Im Jaire vnss Heren Duysent vierhundert Seess vnd viertzich up sent Nicolaus Auent des Heiligen Busschoffs

25. Anerbung an den Hof zu Pissenheim für Diederich von Vlatten v. J. 1459

      Wyr Else van Broile nagelaissen weduwe wilne Heren Wilhelms van Vlatten Ritters seligen an eyne Vort Gerhart van Eynenberch Ritter here zo Lantzkroen Ailheit van Vlatten syne elige huysfrauwe Ind Johan van Eynenberch Irre beider elige Son ouch Ritter nyeste eruen ind navolgere des vurg. wilne heren Wilhelms vnss lieuen Swagers Broeders ind Oemen deme got gnade an dye andere syde, Doen kunt ind bekennen ouermitz diesen brieff vur vnss vnse eruen ind nakomelinge Also as der selue wilne heren Wilhelm van Vlatten leyder buyssen landz sunder nalaissende lyffs eruen doidzhaluen affgegangen is Ind wyr dar vmb syne nagelaissen Erffschaff ind guede an vnss genomen ind dye vnder vnss geschickt ind gedeilt haeuen as vnss dan tzydich ind billich beducht hait So bekennen wir vur vnss vnse eruen ind nakomelinge dat wyr in der seluer vnser erffdeillongen ind moetscheidongen sementlichen ind eyndrechtlichen myt erffligem rechte ind vnwidderroiffliger gyfft ouergegeuen ind erlaissen hain, oeuergeuen ind erlaissen ouch tgainwordentlichen in diesem brieue vur vns vnse eruen ind nakomelinge in der bester vestlichster formen wysen manyeren ind macht des rechten wir soulden konten ind moichten Dyederich van Vlatten des vurg. wilne deren Wilhelms seligen eynigen naturlichem Soene ind synen eligen lyffseruen durch syns getruwen deynst wille her by syme seligen vader ind heren bis in synen sterffligen doit gedaen ind beherdet hait Ind vnss ind vnssen eruen noch vur bass vngeuerlich doen sall, vp dat hey ouch syns vaeder ind heren nagelaissen goitz as sich ye na alre gelegenheit wall tzempt ind voiget mede genyesse Den Hoff ind alinge goit zo Pissenheym mit Artlande Wyngarden Wyesen Buschen vp der Baden, vort wynpechten zynsen pechten capuynen hoenren pennynckgelden ind allen

anderen synen nutzen geuellen rechten In ind zobeheren as heren Wilhelm selige die ind dat in syme leuen gehadt ind na syme doede gelaissen hait neit davan affgescheiden noch vyssbehalden, doch myt diesen furwerden offt geuyele dat ader wanne Diederich off syne elige lyffseruen sonder nalaissende lyffseruen afflynich wurden, dat asdan dese vurs. Erffschaff vngbesweirt ind vnguerpant widder vmb steruen ind eruen sall an vns Gerhart ind Ailheiden ind Johanne vurs. off an vnsse eruen Ind want dan der selue hoff ind guet zo Pissenheym hoeffsguet is der Eirwirdiger frauwen Abdissen zo sent Marien in Capitolio bynnen Colne gehoerende vp yren hoff zo Wolresheym So han wir vur den Eirberen Scheffenen daselbs zo Wolresheym vur vnss ind vnse eruen des vurs. hoffs ind guetz zo Pissenheym myt alle syme rechten In ind zobehoere vurgeroirt vyssgegangen ind hain dar vp lutterlichen myt hande halme ind mit monde vertziegen, vysgaen ind vertziegen dar vp ouch in diesem brieue zo henden ind zo behoiff Dederichs vurs. ind synre eliger lyffseruen dye wyr ouch daran geerfft ind vnss ind vnse eruen davan zu maile vnterfft hain Eruen sy daran ind vnteruen vnss davan ouch in disem brieue in maissen vurs. Ind hain dar vmb Schoultiss ind Scheffene zo Wolresheym ind Emcke gebeden dat sy Diederich vurs. zo behoiff syn ind synre eliger lyffseruen daran beleent ind geerfft haint as desseluen hoeffs zo Wolresheym recht ind gewoende is, davan dye selue Scheffene ouch yre gewoenlige vrkunde vntfangen haint Also dat Dyederich vurs. vur sich ind syne elige lyffs Eruen as vurs. van nu vort an den vurs. Hoff Erue ind goet zo Pissenheym myt alle syme rechten In ind zobehoere vurgeroirt myt rechte behalden ind zo syme besten gebruychen ind genyessen sullen ind moigen, vnss vnsen eruen ader nakomelingen samen noch besonder geynreleye recht vorderonge noch anspraiche me dar ane zo hauen noch zo behalden zo legen noch ouch zo kieren in geynrehandewys, dan alleyne des widderfals in maissen vurs. Ind were ader wurde Diederich vurs. off synen Eruen nu off hernamails noit herup eynichs vorderen vissganges vertzichnisse ader Erffschaft dat geloeuen wyr vurs. parthyen dem seluen Diederich ind synen eruen alltzyt zo yrme gesynnen ouch zo doin na alre noitturfft Ind wurden ouch hernamails eynche me oder vorder brieue vonden

ader vur ougen koimen, da wir der nu Diederich vurs. hiemit ouergegeuen hauen an dit vurs. goit sprechende ind dienende, die sullen ouch alletzyt zo Diederichs vurs. ind synre eliger lyffs Eruen behoiff syn, dyenen ind volgen Sunder alrekunne argelist Ind alle deser sachen zo eyme waeren vrkunde ind gantzer Erffliger stedicheit So han wyr Else Gerhart Ailheit ind Johan vurs. vnse Siegell vur vns ind vnse eruen vur an desen brieff gehangen Ind hain vort gebeden die vurg. Scheffenen zo Wolresheym ind Emcke vurs. vmb want sich alle vurs. sachen vur yn vp deme vurs. hoeue ergangen haint ind geschiet synt as by yn recht ind gewonde is, dat sy dar vmb ind des zo meirre getzuge ind Erffliger stedicheit yren gemeynen Scheffendomps Siegell myt an desen brieff gehangen haint Des wir Scheffenen gemeinligen zo Wolreshem ind Emcke vurs. also tzugen ind bekennen wair zo syn ind gerne gedaen hauen vmb beden willen vnser lieuer herschaff vurs. Beheltenisse vnser frauwen der Abdissen zo sent Marien ind yrme hoeue vurs. yrs rechten ind mallich des syns Gegeuen im Jare vnss Heren duysent vyerhundert nuyng ind funfftzich vp Sondach Reminiscere des tzweiden in der vasten

26. Fundation der Kapelle zu Dreyborn v. J. 1461.

      In Gotz Naemen Amen Wyr Elsa vrauwe zo Broelle widwe Heren Wilhems van Vlatten Heren zo Drynborn seligen Ailheit van Vlatten widwe van Eynenbergh Johan van Eynenbergh Here zo Lantzkrone Ritter Coen soen zo Schoeneck Doin sementlichgen kunt allen luden zo ewiger gedechttenisse Asdan der vurg. Heren Wilhem van Vlatten vnsse leue huysshere Broder Oeme ind swager selige in syme leuen zo der eren gotz ind synre selen heill zo vollest ind besserungen eynre Renten vur eynen preister ind Regenten zo der Capellen zo Drinborn ordineirt oeuermitz de Heirschaff alda de deme seluen preister na yrme guetduncken ouch an ind aeffsetzen ind entsetzen mogen, betirmpt ind gegeuen hait Seuen malder Erffkorngulden ind Renten an erffschaff ind guede zo Noemenich geldens de dan vurmailtz van Zeuel herkomen ind geuallen synt, Dartzo da der Eirbare Her Seuerin van Louenbroich pastoir zo Lessenich ouch zo besserungen der seluer Capellen Rentten gordineirt ind gegeuen hait Nuyn malder Erffkorngulden ind Rentten vyss

deme hoeue zo Snoirenbergh gelden ind vallende na vysswyssungen der breue dar vp gegeuen Ind want dan da myt de selue Capelle noch neit na notrafft vur eynen preister sich dar vp zo vnthalden berent noch beguet was So bekennen wir Elssa Ailheit Johan ind Coen vurs. dat wir nu van goetlichem Ingeuen sementlichen ind eyndreichtlichen boyuen ind oeuer die vurbeguldonge vurs. zo besserungen der seluer Capellen Renten zo Drynborn noch myt Erfflichen reichte ordineirt gegeuen bewysst ind erlaissen han Ordineren geuen bewyssen ind erlaissen ouch festlichen ind volkoemelichen in dysme breue Echt malder Roggen Erffkorngulden de man Jairs gilt zo Vlpich(Uelpenich) van ind vyss Heren Daems hoeue ind guede van Hetzungen Ritter daselffs geliegen, de ouch vurmailtz zo Zeuel vurs. plagen zo gehoeren Also dat de vurs. korngulden ind Rentte in alle deme Rechtten ind vayre man de alle Jairs van ind vyss der vurs. Erffschaff ind gueden vurs. gilt zo der vurs. Capellen vur Renten ouch mit dienen ind voulgen sal zo behoif des preisters zertzyt dartzo ordineirt ind vnthalden Die wilche preister ind syne nakoemlinck ouch alle ind eyne Eyckliche weche zo Erfflichen ind Ewigen tzyden vp deme altare in der vurs. Capellen gedain ind gehalden werden Dry missen As eyne in ere der hilliger Dryveldicheit De ander in ere des vnschuldichen lydens vns leuen Heren Jhesu Cristi dar durch wir alle erloist syn Ind de Dyrde in ere der vnbflecktter moder goitz vnsser leuer vrauwen Ind vur alle gelouuiche vnberaden selen Ind besunder vur des vurs. Heren Wilhems van Vlatten seligen vnser ind synre alderen vrunde ind vns ind vnser Eruen selen, den hey ouch zo allen quatertemperen eyns alda besunder memorie doin ind halden sal myt vigilien commendacien ind anderen gebiederen as dan dartzo gehoeren Ind vort allet dat doin ind halden sal dat eyn Eirbar getreuwe preister van eren ind Reichte in ere des almeichtigen goitz ind der hilliger patrone der vurs. Capellen ind gedechtenisse der vurs. selen schuldich is zo doin Behalden mir Elssen vurs. myn leuenlanck vuran ind na myme doede vort der Erfheirschafft zertzyt zo Drinborne alle tzyt der mogen ind macht den preister vur de vurs. Capelle ind Renten aue ind an zo setzen ind zo vntsetzen ass duck ind menchwerff vns ader vnsse nakomenlinck des dan noit ducht Doch also dat de heirschaff vurs. dartzo altzyt eynen preister zo Drinborne

wannende hauen ind halden soullen Ind wanne der eynche ersat würde alle tzyt bynnen den neist volgenden veir wechen darnae eynen anderen preister weder ansetzen ind enthalden Ind all tzyt de vurs. Renten dartzo dienen ind voulgen laissen Ind dartzo alle tzyt na alre notrafft bystendich ind behulplich svn soullen Allso dat de nummer zo ewigen tzyden hynder ader achterstendich blyue noch vergencklich en werde Ind off daroeuer sach were dat der vurs. preister den vurs. goitzdeinst neit voellenklich volbreicht noch sich en heilt als eyme Eirbaren preister bilche geburt So soullen ind willen wir Erffheirschafft asdan zertzyt zo Drinborn van stont bynnen den neisten veir weichen den entsetzen ind eynen anderen ansetzen Ind off wir des alsdan neit also en deden so soullen de scheffen ind naberen zo Drinborn macht hauen de vurs. Rente eyme anderen Eirbaren preister zo gheuen den vurs. gotzdeinst zo doen Ouch han wir Elssa Ailheit Johan ind Coen vurgenante vur vns ind vnsse nakomenlinck hye ynne gevurwert off der pastoir zo Oloff nu yst off hernamailtz werden mach off yemantz anders den preister zo Drinborne zo setzen off zo entsetzen off de Rente selffs verdienen woulde so dat deme preister eynchen widderstand geschege so we dat zo qweme off komen moechtte, so willen ind beleuen wir parthyen vurgenante vur vns ind vnsse Eruen, den Eirbaren scheffen zo Drinborn nu synt off hernamailtz werden mogen by yren hulden ind Eyden vns gedain ind schuldich synt zo doin, dat sy asdan de vurs. Rente an sich nemen soullen eyme anderen preister zo deme vurs. goitzdeinst zo geuen, off armen luden na noitdurfft in de ere goitz deillen ind gheuen soullen ind mogen Ind wir in dartzo altzyt behulplich ind bystendich syn soullen sunder argelist Ind dysser sachen zo eyme wairen oirkunde ind gantzer ewiger stedicheit So han wir malch van vns syn segel vur vns ind vnsse Eruen ind nakomenlincken myt an dyssen breiff gehangen Ind want ich Seuerin pastoir zo Lessenich vurs. ouch de nuyn Erffmalder Roggen zo der vurs. Capellen ind Erffmissen in maissen vurs. in oirkunde der Eirbarre scheffen zo Noemenich mit naemen Johan van Snorrenbach Hentz Post Hentz van Loyuenberg Heinrich Smyt ind vort der gemeynre scheffen zo Noemenich gegeuen ind ouch vyssgegangen hayn as sich dat heischt ind gebuyrt So han ich ouch myn segel vur mich ind myne Eruen myt an dyssen breiff gehangen Noch

han wir parthyen ind ouch ich Seuerin pastoir gebieden ind bidden ouch in dyssme breue de Eirssame scheffen gemeynlichen des gereichtz zo Noemenich vmb want de vurs. korngulden meystendeils vnder in geliegen ind dinckpleichtich gehoerende is Dar vmb wir ind eyneder van vns ouch der vurs. korngulden ind Renten vur yn in behoiff der vurs. Capellen ind Regente vyssgegancken syn ind vyssgayn in dysme breue As ouch der vurs. wilne Heren Wilhem van Vlatten in syme leuen der Seuen malder korngulden zo behoiff der seluer Capellen gedain hait ind vyssgegancken As by in zo Noemenich Reicht ind gewonlich ind gebuirlich yst Den Scheffen alda ouch kundich is, de da van allet ouch yre gewonliche vrkunde vntfangen haint, dat sy dar vmb ind des zo oirkunde desen breiff myt besegelen willen Ind want wir Scheffen vurgenante ind gemeynlich des dan allet also gestain ind gestant doin dat alle vurs. sachen vur vns gescheit ind veroirkunt synt as by vns Reicht ind gewonde is Ind want wir dan gheyn gemeyne segel en haen So han wir na gueder gewonden gebeden den festen Juncker Daniel van Berge genant van Durffendaelle dat hey syn segel vur vns zo getzuge alre vurs. sachen myt an dyssen breiff gehangen hait, Des ich Daniel vurs. also tzuchen ind bekennen gherne gedain haue vmb beden wille der Eirbarre scheffen gemeynlichen zo Noemenich vurs. Gegeuen in me Jaere vns Heren Duyssent veirhundert eynindseestzich vp des hilligen Cruytz auent Jnuencionis

27. Kaufbrief über das Dorf Rohr für Johann von Deynsbur v. J. 1464.

      Ich Elsabeth weduwe van Vlatten frauwe zo Broill Doin kont offenbierlichen bekennende dat ich vur mich ind myne Eruen dem vesten Johanne van Deynsbur ind synen eruen erfflichen verkoufft ind angestalt hayn verkouffen ind anstellen oeuermytz desen brieff myn Dorff Roir myt alle synre Hierlicheyt ind vryheit nass ind druge hoe ind neder pechten zynssen kurmoeden so wie dat an mynen lieuen seligen Huysshern vnd mich bracht is Ind ouch bis her besessen hayn nyet vyssgescheiden vur eyne Summe geltz vnss uff beiden syten waill genoecht hait Ind ich vntfangen hayn Geloyuen asdarumb vur mich ind myne Eruen Johannen van Deynsbur ind synen

Eruen vurg. by mynre freuwelicher Eren ind truwen vast stede ind vnuerbruchlich by desem Kouffe vurs. zo behalden dar weder nyet zo doin noch schaffen laissen zo doin van vnserent wegen sunder eyncherley behendicheit ind argelist Beuelen ind heischen asdarumb uch mynen schoultissen Scheffenen gantz gemeynen vnd vndersaissen zo Rore vnd allen den ghenen dat billich doin sullen van stont huldonge ind eyde gewerticheit ind vnderdanicheit Johannen vurs. na Inhalt dis brieffs zo doin als getruwe vndersaissen yren hern schuldich synt zo doin gelych yr ind vre vurvader myr ind mynen vurvaderen bis her gedayn hait ind schuldich syt zo doin Ind als sulchs geschien ist so verzyen ich uff sulche Eyde ind huldonge yr myme seligen Huysshern ind myr gedayn hait Ind hayn des zo vrkonde der wairheyt myn Segell vnden an desen brieff gehangen lnd vort zo meyrre sicherheit gebeden mynen besunderen lieuen maigh Dederich van Bruynsberg syn segell bi dat myn her an zo hangen Des ich Dederich vurs. vmb beden willen myner lieuer waesen frauwe Elsabethen vurs. kennen gerne gedayn hayn Gegeuen In den Jaeren vnss lieuen Hern als man schreiff Duysent vierhondert vierindseestzich uff frydach nyest na dem Sondage Quasimodogeniti

28.Spruch des Vincentius Grafen zu Moers und seines Sohnes Friedrich in streitiger Angelegenheit der Höfe zu Gladbach und Merscheim v. J. 1466.

      Wir Vincencius Greue zu Moirse ind zu Sarwerden Ind Frederich Joncgreue der seluer lande ind here zu Bolghe doin kunt ind bekennen, Alsulche vede Diederich ind Walrauen van Moirse Bastarde van vnsen wegen an die eirbere vrouwe aylheit van vlatten wedowe van eynenberg ind vrouwe zu Drynborn gelacht ind gedaen hant, omb handels vrouwe elsen van Broele wedewe van vlatten, Sy ind die yere an vns ind den vnsen begangen ind gedaen hant, So hain wir vns der vurs. Dierichs ind Walrauen gemechticht, ind mechtigen in craffte diss briefs ind hain deir Eirbeir vrouwe Ailheiden vurs. ind allen den yren mit dem Sloss lant ind luden zu Drynborn, vort alle dat Sy in dem lande van Gulich off anders wa hait, dat Ir zu verantwerden off zu verdadincgen steit, Also dat wir Vincencius Greue zu Moirse ind Frederich Joncgreue, ind oich die Bastarde Dierich

ind Walrauen vurs. vur sich yre hulpere ind hulpers hulpere ind alle die ghene die sich omb vnsen off yren willen in die vede gemacht ind gemengt hant gentzlich ind all zu mail gescheiden ind zu den ewigen dagen gesaet ind gesont syn des vurs. handels ind gebreche, number argh noch onwillen an die vurg. vrouwe Aylheit ind die yre vurs. zu doin zu legen off zu geschyen laissen, Oich bekennen wir Vincencius Greue ind wir Frederich Joncgreue obgnante dat mit hieynne gevurwert jnd bedadingt is, offt sache were dat vrouwe Else van Broele vurs. doitz haluen affgincge ee sy mit vns vereynicht gescheiden ind gesoent wurde, so soillen dan van stont an na affgancge der vurs. vrouwe Else alsulche Zweyn hoeue wir yetzont in vnsen henden hain zu Glaidbach ind zu Merssem gelegen synt, zu der vurs. vrouwe Ailheide van vlatten wedewe van eynenberg off yrer eruen henden sonder allen Indracht off argelist vallen ind laissen komen, Ind omb dat alle dese vurs. punten mit vnser wist ind gueden willen alsus geschiet ind bedadingt syn ind van vns ind vnsen eruen vast ind stede sonder alle gedroch ind argelist gehalden werden, So hain wir Vincencius Greue zu Moirse ind zu Sarwerden ind wir Frederich Joncgreue der seluer lande ind here zu Bolghen vnse segel vur vns ind vnse eruen, vort vur Dierich ind Walrauen bastarde vurs. ind alle die yre, an desen brieff doin hangen Ind noch zu meerre konden ind warem getzuge, gebeden ind geheischen die vesten vnse lieue getruwen Johan van velbrucgen ind Dierich van mentzingen, yrre beyder segele by die vnse an desen brieff zu hangen, vns zu oeuersagen alle vurs. punten, Ind wir Dierich ind Walrauen bastarde vurs. as heufft lude der vurs. veden hain oich die vurs. Johan van velbrucgen ind Dierich van mentzingen gebeden dat Sy yre segele oich vur vns an desen brieff willen hangen Der segele wir Johan ind Dierich vurs. vns wair bekennen, ind omb beden vnser genediger obgnanter Jonchern Greuen ind Joncgreuen vurs. ind der vurs. Dierichs ind Walrauen bastarde gerne gedaen hain, Gegeuen in den Jaren vnss Heren dusent vyrhondert ind sessindsestzich vp sent Johans auent zu mitsomer

29. Weissthum der Herrlichkeit Dreyborn.

      Dit ist alsulche Heirlicheit vnd gerechticheit alss dat Gericht zo Drynborn van aldtz hynder sich hait

Im Irstenn belangen den vmbganck des Landes

Drynbornn

      Anfencklich so steit bouen Drynbornn an der Landtwerrongen eyn Born genant des Greuen born, da mugen vier Lantzherenn sitzen am eynem Dissche vnd eyn yeder vff syner Heirlicheit Van deme Born schuist die Heirlicheit Drynborn aiff da die dry bumger plagen zo stain, van den boumen vff dat brucheltgen genant dat Jhetzen brucheltgen, da vort bis an den kesselbroich ln die straiss. Van dem kesselbroich folgt idt allet mytz durch die straiss boeuen an durch Drynbornn bis vffer die Dieffenbach, da geyt idt ewenich buyssent die straiss zu der sythen nach Wollsyffen wert, da vortan schickt idt sich widder in die straiss vnd volgt der straissen durch Morssbach bis in die alde mölde, Vort die Lantzbach aiff bis in die Oloff, die Oloff vff bis In Gemunde In die Vrfft, die Vrfft vff bis ain die Varenbach, Dysse tzwein wasserfluss vnd ffysschery wyst man deme Herenn van Drynborn zu, Vortan die Varenbach viss bis vff die Laeg an Bergers felde, van den laegen vffer Bergers felt bis vff den Laech vff deme Heymes syffen, Den Heymessyffen aiff bis In die Sielbach, Die Sielbach aiff bis zu Oloff boeuen die bruck In die Olofft, Die Olofft vff bis zur Sleyden byna an die Olichsmullen. Da schickt idt sich durch die Garden zu der Sleyden beneuen die Niederste portz, da steit eyn Thorn vnd heyscht ffrancken thorn, der selff thorn steyt dryttenhalffen voess In Drynborner Heyrlicheit, da schickt idt sich viss bis In den wasserfluss, Den wasserfluss viss bis an die olichsmullen vnder der wyermullen, Da schickt idt sych durch die Benden bis In die Wyermullen, dat kampradt hengt dry foess vff Drynborner Heirlicheit, Van dem Wyer sall eyn Her van der Sleyden alle Jairss deme Herenn van Drynbornn geuen Achtzehen pennynck zyns, Sy muggen so gutlich gewerden als sy kunnen. Van dem Wyer ghen wasserfluss viss langs die Eychart bis an den katzensyffen, Den katzensyffen vff bis an dat putzgen boeuen In deme katzensyffen, boeuen deme putzgen viss boeuen der Landtwerrong

an der Straissen, vp den broechen steit noch eyn putzgen, dar yp vort viss bis widderumb vff den seluigen vurgemelten Greuenborn

Her na volgt de Hoicheit des Heren, vnd des Landtmanss Gerechticheit

      Im Irsten kenth man denn Herenn zu Drynborn vur eynen geweldigen Landtherenn In dyssem vurgemelten Vmbganck vnd bezirckt des Landes Drynbornn, So dat eyn Her zo Drynbornn mach Rychten laissen vffer Hals vnd buich na Wyssdomb des Rechten wie van aldem Herkommen dis Landts. So aiff idt ytzt sach were, da Got vur syn will, dat eynich vngemach ader doitslach In dyssem Landt geschech, idt were vff Manguedern ader vff andern guedern, dat sall vur dem Heren zo Drynbornn verdedingt vnd geboist werden vnd dat Hoichgericht wirt deme Herenn zugewyst myt klockenslach vnd volgung wasserganck myt aller Fysscheryen bynnen dyssem vurgemeltem vmbganck vnd bezirckt da die wasserfluss benant synt. Ouch so en sall geyn man In der Hoichheit Drynbornn geyn Frygut hauen vissgescheyden die Hangueder, die moegen wissen wat fryheit sy hauen, dat steit an dem Landtherenn zu Drynbornn wa van sy die vryheit hauen. Ouch so hauen die Herenn van Steinfelt eyn guedt dat Innen Jairss Renth Ingilt weiss der Scheuen niet, aiff idt an dem Herenn vry sull syn, ader niet. Witherss so sall der Landtman In deme Landt Drynbornn deme Herenn dienen vnd zu niest, vnd niet vff dat witste in deme Lande van Guylich hoelen vnd foerhen vff dat huyss zu Drynbornn wyn vnd korn zu noitturffticheit des huyss vurs. dar vp vnd niet dar van, der Her sall idt loss machen, vnd den wech öffenenn. Dar zu sall der Landtmann hollen holtz vnd furong vff deme walde van Monsauwe allet zur noitturfft des vurs. huyss Drynbornn, sall der Her den bussche öffenen, welcher man der da brengt eynen wagen holtz, deme sall man tzwa Mycken geuen vnd wer eyne kar holtz brengt, deme sall man eyn Myck geuen. Dar zu steit eyn vry wynhuyss zu Drynbornn, dar sall der Landtman Infoerhen alle hoichtzyt tzweyn wagen holtz. Noch steyt eyn Thorn vur deme huyss, so wer dar vp waindt deme sall man foerhen alle hoichtzyt eynen wagen holtz. Ouch sall der Landtman deme Herenn syn

Heuwe mehen vnd machen, dar by Infoerhen, vnd sullen dat seluige Heuwe also machen vnd Infoerhen dat idt dem Herenn nutzlich vnd deme Landtman erlich sy. So weyss eyn yeder Dorp wa idt keren vnd wenden sall, vnd die Jhene die In deme Heuwe wyrcken, mehen vnd machen, sullen der kost vnd drancks an deme huyss gesynnen, so sall man sy lnnen geuen na alder gewoenheit. So sy Innen auer bracht wyrt, dat sullen sy waill sehen. Vortan so is dyt vurs. Landt Churich, also, were sach, dat eynich man buwde vff dat wydt feldt, da myt vnd so geraidt der rauch vp geyt wyst der Scheffen dat guedt koerich. Were idt sach, dat der buw widderumb aiffgieng, vnd der Naber vhee widder dar vp gieng als idt zufoern gedaen hait so ist idt der koerhen widder entledicht. Were idt auer sach, dat man idt hielt thusschent synem Edderich vnd Zungen vnd niet myt deme ploge entbuwde, so blyfft idt koerich guedt. Were auch sach dat eynich man eyn guedt deylt, so manchen rauch, so mannich koer. Vnd wanne idt widder by eynnander wyrt geslagen in eynen Rauch, so is idt ouch widder eynkoerich guedt. Yerner so wyst der Scheffen dat Landt van Drynbornn eyn Vry offen Landt, dat eyn yeder man mach hude dar In zehen morgen widderumb dar vyss, weme des beliefft ader noedich were, idt were dan sach dat er widder den Herenn verbrucht het, durch mircklich vrsachen, sall er erst aiff dragen. Ouch wyst der Scheffen dat eyn yeder mach feylen kauff hauen In deme Landt van Drynbornn, idt sy Nass ader Drug, buyssent eynich beschwerniss vmb dat eyn yeder dat doen mach, so sall er syne maissen vp den vaedtdyncklichen dach vur dat Gericht brengen, er mess Nass ader druge. Wanne sulchs niet en geschege vnd der Scheffen darumb gemandt wurde, so sall der seluiger vernemen wat er ghene den Herenn verbrucht hane. Ouch so synt tzwa Mullen In deme Landt, da weyss eyn yeglich huyssman wa er gehoert zu maellen. Were sach dat yemanss buyssent dat Landt foerh zu maellen, vnd der Muller den seluigen dar vffer ergienge, so moecht er Im nemen Sack, vnd Perdt, vnd dat Perdt deme Herenn lieueren, vnd der Muller moecht halden Sack vnd Meel, vnd so yemanss Im Lande moell vnd van deme Muller ergangen wurde, sall er deme Muller synen Molther schuldich syn zu geuen, vnd niet

wytherss verbrucht hauen, vmb dat deme Muller sulche vryheit zugelaissen ist, Darumb ist er schuldich dem Landtman zu maellen dat Innen nutzlich ist vnd dar vffer sich niet zubeclagen hauen. Vnd zubefoeren allen vysslendigen sall deme Landtman gemaellen werden. Sall ouch syn vierdell vnd Schottell vp den vaedtdyncklichen dach vurbrengen, vnd die Schottel sall so groiss syn der Seess eyn vierdell doin fullen. Wanne der Muller molthert, sall er setzhen die Sethe vff dat kar, vnd niet vnder dat kar. Wanne der Muller sulchs niet en dede, vnd In dyssem eynem, ader allen suymich fonden des sich der Landtman (sich) zubeclagen hette, vnd der Scheffen dar vffer gemaint wurde, wat er dar vffer verbrucht hette, dat sulde er waill vernemen. Wittherss so ist schuldich eyn yeder Landtman zu erschynen vff deme Vaidtdyncklichen dach alda anzubrengen, was deme Landtman schedelich, vnd deme Herenn straifflich ist. Wanne der Landtman da Innen zuwidder were, vnd niet en qweme, der ist deme Richter eruallen vmb achtenhalffen Schillinck. So sall der Scheffen ouch erschynen vff deme Vaidtdincklichen dach, were sach dat er niet en qweme, so were er deme Herenn eruallen vff vunff Marck. Darumb dat syne bracht so groiss ist sall der Her deme Scheffen geuen essen vnd dryncken vff den seluigen dach. Ouch so wyst der Scheffen dat der Rychter sall hauen dat nieste schware wedde van vunff Marcken dat niest deme vaidtdynckligen daghe felt. Wanne der Scheffen eyn kuer kuyst, da van sall der Scheffen hauen vunff rader schillinck. Wanne deme Herenn gefelt eyn wedt van vunff Marcken, da van sall der Scheffen hauen vunff rader schillinck. Ouch so synt Heerde vnd bussche Im Lande, dar vffer ist der Her eyn Her vnd eyn Landtman alss der Her, auer da ist eyn vnderscheit Inne. So welcher Landtman buwes van nöden hait, der sall deme Herenn orlauff heisschen, ader synem beuelsshauer der dar zu gesatzt ist, vnd geuen deme dan syn Recht. So sall der Landtman orlauff krygen zur noitturffticheit synes buwes. Were sach dat der Her deme Landtman den orlauff weygert, vnd niet geuen wulde, so sall der seluiger by die Scheffen gaen vnd synen noitbuwe besichtigen laissen, dan so sullen die Scheffen dem seluigen orlauff geuen behelteniss deme Herenn ader Stathelder des synen.

Zu ploegen vnd Edden, mach der Landtman hauwen sonder orlauff, vnd dat messlich. Wyttherss zu hauwen wyrt nemanss zugelaissen wie vurs. Ouch so sall man wroegen vnd vurbrengen vff alle Vaidtdyncklige daghe Schelt vnd kyff wort Zauffery[69] Dieffery, Doitslach, Metzertrecken, Vustschlach, Valsche maiss, Boessgewycht, Vnrecht wege. boese stegg' Yfferzungen, Vfferbuwen, forchlich fuyrrung dair vyss schade kommen moecht anzubrengen vnnd aiffzustellen, gehoert yederman In syner acht niet zuuerswygenn



B. Urkunden betreffend die Reichsherrschaft Landscron und die Herren von Eynenberg.



1. Lehenbrief des Kaisers Rudolph über Königsfeld und Heckenbach für Ritter Gerart Herrn zur Landscron v. J.1276.

      Rodolphus dei Gracia Romanorum Rex semper Augustus Vniuersis Sacri Imperii fidelibus ad quos presentes littere peruenerint graciam suam et omne bonum et rei geste imperpetuum cognoscere veritatem Ne ea que aguntur in tempore cum eodem simul ab hominum memoria elabantur Consueuerunt ea Scripturarum serie perhennari Eapropter Vniuersitatem vestram scire volumus quod Nos fidelia seruicia Strennui militis Gerardi de Lantzcronen fidelis nostri dilecti tam deuote quam vtiliter nobis et predecessoribus nostris Romanorum

Imperatoribus et Regibus pro Reipublice vtilitate impensa per eundem ad memoriam reuocantes·· Concessiones donaciones et infeodaciones villarum Coninxuelt et Heckinbach cum hominibus iuribus et iurisdiccionibus Cum siluis et Nemoribus infra limites earundem iurisdiccionum sitas (sic) Cum redditibus obuencionibus et quibuscumque aliis ad ipsas villas seu iurisdicciones spectantibus prout a nobis et sacro Romano Imperio dependent Et prout ipse et sui progenitores ea hactenus prout de hoc plene et legitime sumus informati pacifice et quiete possiderunt et tenuerunt eis a diue recordacionis Imperatoribus et Regibus Romanorum predecessoribus factas ex liberalitate a maiestate nostra Regia ratificamus approbamus innouanmus et ex certa nostra sciencia confirmamus Ipsumque Gerardum et eius heredes vtriusque eciam Sexus infeodamus de eisdem villis hominibus iuribus iurisdiccionibus siluis nemoribus redditibus obuencionibus et vniuersis attinenciis earundem Mandantes vniuersis et singulis sacri Romani Imperii fidelibus ut dictum Gerardum ac suos heredes utriusque sexus in villis iuribus iurisdiccionibus et vniuersis attineneiis earundem predictis nullatenus impedire uel quouis modo molestare presumant Sed eos pocius in eisdem fideliter conseruent tueantur et defendant·· In horum omnium testimonium et perpetuam firmitatem premissorum presentes litteras sub Sigillo nostre maiestatis Regalis dicto Gerardo et suis heredibus dedimus communitas·· Datum in Castris apud Wienam Kalend. Nouembris Indiccione Quinta Anno domini M··CC··LCCY·· Regni Nostri Anno Quarto··

2. Kaiser Ludwig verleiht dem Ritter Gerart Herrn zur Landscron das Patronatsrecht der Kirche zu Königsfeld im J. 1335.

      Ludouicns Dei gracia Romanorum Imperator semper Augustus. Vniuersis sacri Romani Imperii fidelibus, ad quos presentes peruenerint, graciam suam, et omne bonum. Ex innata nobis mansuetudine nostre Celsitudinis clemencia feruenter inclinatur quod cunctos sacri Romani Imperii subditos, qui fide sincera zelo deuoto nobis et Imperio complacere firmata constancia studuerunt, honoribus et commodis debeamus prosequi graciosis. Proinde attendentes grata seruicia per Nobilem virum

Gerardum dominum de Landscron fidelem nostrum dilectum nobis impensa, ipsum et heredes suos de iure patronatus ecclesie in Kunigsfeld, quod a nobis et imperio descendit in feudum et de quo prout probabilibus documentis competenter sumus instructi, per inclite recordacionis Diuum Heinricum Romanorum Imperatorem predecessorem nostrum extitit infeudatus, tanquam nostrum fidelem vasallum more solito inuestiuimus et presentibus inuestimus, Volentes ipsos dicto iure patronatus cum omnibus iuribus honoribus et obuencionibus que debentur et competunt veris patronis pacifice frui et gaudere in omnibus pleno iure. Nullis ergo omnino hominibus cuiuscunque status aut condicionis extiterint liceat huiusmodi infeudacionis nostre tenorem infringere uel ei ausu temerario contraire, sicut nostre Celsitudinis indignacionem cupiunt euitare. In cuius quidem inuestiture testimonium presentes sibi concessimus sigillo nostre Maiestatis legitime communitas. Datum Monaci die dominica ante Valentini Anno Domini Millesimo Trecentesimo Tricesimo quinto, Regni nostri anno vicesimo primo Imperii vero octauo

3. Documentum sine dato, enthaltend was dem Gerart von Eynenberg auf der obern Burg zu Landscron zugetheilt worden.

      Dit is dat deil dat dem geme zo rechten deile ind losse geuallen is up der ouerburch zo Landscrone des Segil bussen up desen breif gedruckit bi vnse Gerartz here zo Landscrone Ingesegil Der Turn bouen dem putze wey de bouen dem putze geleigen is bis ouen us, Mid den Cameren da vnse dochtere zo slafen pleint bis ouen us, dar up hey einen Wech van dem sime machen sal, Mid der houerechte die tuschen der Pisternen ind der Vinsteren die engein dem Vleisckelre steit geleigen is, darup hey kelre ind Cuchen buen mach zo sinre noitdurft, also dat dem gelasse dat entgen dem Vleisckelre steit sin leit neit benomen en werde, Ind den Erker de hinder dem Vleischus steit, darup hey einen ganc hauen sal hinder dem grossen Turne up der Muren zo der alder duren in Ind zo deseme vurs. bue solen eme die ander zwene den die ander zwey deil an vallent manlich hunder sware gulden binnen Jare ind dage darna dat wir afliuich werden, zo volleist geyuen

4. Lehenbrief des Erzbischofs Adolph zu Mainz für Ritter Hilger von Langenau v. J. 1385.

      Wir Adolff von gots gnaden des heiigen stuls zu Mentze Ertzbischoff, des heilgen Romeschen Riches in dutschen landen Ertzcanceler, Bekennen offinlich an diesem brieffe, daz wir anegesehen haben soliche fiiszige dinste, die vns vnd vnssme Stiffte, vnser lieber getruwer Hilliger von Langenauwe Ritter dicke getan hat vnd noch furbaz tun sal vnd mag in kunfftigen ziten, darumb vnd von besundern gnaden, so haben wir deme vorgen. Hilliger vnd sinen lehens erben geluwen, vnd lihen geinworclich in crafft dieses brieffes soliche manlehen als vns ledig worden sin von tode Wynandes seilgen Schencke ritters deme got gnade, also daz der vorgen. Hilliger vnd sine lehens erben, dieselben manlehen von vns vnsen nachkomen vnd stiffte zu Mentze emphaen, halden, haben, tragen vnd verdienen sollen mit eyden, truwen vnd dinsten als dicke des noit geschiet, vnd solicher manlehen recht vnd gewonheit ist ane geuerde Des zu vrkunde ist vnser Ingesigel an diesen brieff gehangen, Datum Eltuil in Crastino sancti Albani martiris Anno domini Millesimo trecentesimo octogesimo quinto

5. Ludwig Burggraf zu Hammerstein verpfändet dem Johann von Eynenberg seine Leute von Königsfeld und Kaldenborn im J. 1412.

      Ich Lodewich Burchgreue zo Hamerstein ind Herre zo Lyntzen Doin kunt alremellich ind Bekennen dat ich vur mich ind myne eruen verpant ind versat hain verpenden ind versetzen ouermitz diesen brieff deme Eirsamen Johanne van Eynenberch Herren zo Lantzkrone myne Lude van Koenyncgsfelt ind van Kaldenburne Beheltenisse myr zynsse pechte ind lediche gulde an den vurs. luden Ind ouch assulchen dyenste as sy mir plagen zo doin die wyle sy deme Herren van Toenburch verpant waeren den dienste sy myr ouch nu doin solen As vur hundert goide swaere Rynsche gulden Also dat de vurs. Johan van Eynenberch of syne Eruen dye vurs. lude van nu vort hauen solen Ind by goider alder gewoenhden halden ain argeliste Also lange ind bis zo der zyt dat ich of myne eruen den

vurs. Johanne van Eynenberch of synen eruen wedergegeuen hundert goide sware Rynssche gulden da myt solen wir dye vurs. lude wedervmb an vns geloist hain ain yemans wederrede Sunder alle argeliste Ind alle dieser dinge zo vrkunde ind stedicheit So hain ich Lodewich Burchgreue zo Hamersteyn ind Herre zo Lyntzen vurs. myn Ingesegel vur mich ind myne eruen an diesen brief gehangen Ind zo noch merre getzuge So hain ich gebeden hern Syuart Walpoiden van Bassenheym Ritter dat hee syn Ingesegel by dat myn an diesen brief hait gehangen Des ich Syuart Walpoide van Bassenheym Ritter vurs. Bekennen dat id wair is Datum In crastino Concepcionis beate Marie virginis Anno domini Millesimo Quadringentesimo duodecimo

6. Vertrag zwischen Ritter Johann Romlian von Cobern und Johan von Eynenberg, betreffend Schloss Holenfels v. J. 1412.

      Ich Johan Romlian von Coberen Rytter dun kunt vnd bekennen das ich oberkomen bin mit Johan von Eynenberg herren zu Lantzkrone myme lieben swager als von des slosze wegen Holenfelsze, Also abe sach were daz ich sone hette von Nesen mynr huszfrowen hern Hilgers seligen von Langenauwe, myns sweger herren dochter Vnd Johan myn swager vorges. nit sone enhette von Lisen des vorges. hern Hilgers seligen dochter mynr swegeren, Vnd sy dochter hetten, so sollen myne sone geyn fordeil nit haben an dem vorg. slosse Holenfelsze vor yren dochteren vnd das gelich haben vnd halden, als abe sach were, das wir yebersyt sone hetten, Vnd han des zu vrkunde gebeden mynen lieben gnedigen herren graiffen Philipps graiff zu Nassauwe vnd zu Sarbrucken das her syn Ingesigel by das myne an dieszen breiff wille hencken zu gezuge der wairheid, der gegeben ist nach Cristus geburte vierzehen hondert vnd zwolff Jare, des nesten sondags vor sent Mertyns tag des heilgin bischoffs

7. Ehevertrag zwischen Wynrich von Langenau und Conegunt von Eynenberg v. J. 1420.

      In nomine domini Amen Wir Johan van Eynenberg here zo Landtzkrone Lysa van Langenauwe syne Elige huysfrauwe ind

Gerhart van Eynenberg ind van Landtzkrone yr Elige son Doyn kunt allen luden ind bekennen oeuermitz desen brieff dat wir oeuermitz Rait ind gutduncken des Eirbaren ind fromen Ritters hern Hilgers van Langenauwe vnses lieuen Swegerheren vaders ind Ancheren seligen Ind vort anderre vnser maige ind vrunde eyns gutlichen Hylichs oeuerkomen ind eyndrechtich worden syn mit Wynrich van Langenauwe Also dat wir Conegunt vnse Elige natuyrliche doichter ind suster hain gegeuen Wynrich vurgnant zo eyme Eligen wyue ind bedtgenoissen Ind wir hain derseluer Conegunt vnser doichter ind Suster gegeuen zo Hylichsgude ind in reichter Hylichs vurwarden Alsulche Erue ind gut gulde ind Rente als her na mit reichten vnderscheide cleirlichen geschreuen steit As mit namen In deme irsten zo Montabuyr hain wir vallende so gut as ziene gulden van zynsen ind gulden Ind hain wir vallen zo Montabur van Burchlene vonff gulden Item hain wir vallen zo Nuynburne vonff malder weyss ind Seyss zynss hoenre Ind Mendelhoenre ind eyn halff Oysterbroit so goit as Eycht haller Item zo Curenberg vallent virdehalff schillinck Montenbuyrre werongen ind Seyss haller vur eynen schillinck ind eyne ganss ind eyn halff hoyn Item zo Herbach vellit Eychtehalff wyspennynck ind zwene karben Item van deme Roitgin vellit alle Jaire Seystehalff schillinck Nas-sauwer weronge ind der ziende der da van vallen mach der ist halff vnser Item zo Nassauwe eyn gulden Item alsulche ziende as zo Melem[70]vellit der gaen Langenauwe hoirt so wie die vellit der ist halff vnser Item zo Duyffenbach ind zo Melem vallent eyn malder weyss ind eyn halff Echtel weyss ind viere Echtel korns ind eyn malder haueren ind eyn Echtel haueren ind dry vyrdel van eynre ganss Item vier vassenacht hoynre ind zwene Ern hanen Item zo Roprichtzhouen ind zo Holtzhusen da vmb eynen gulden ind eyn ort Item zo Walmenach zwey malder kornss ind zwey malder haueren Weseller maisse Item zo Catzen Elenboigen eyne halue ganss van eynre wesen die gifft boese Heyntze Item eyn halff hoen van Hermans nuwen huse zo katzen Elenboigen Item zo Seelbach

vonff Eychtel weyss ind eyn Syster Item ein malder korns anderhalff Echtel korns Item eyn malder haueren Item Nuyndehalff Echtel vaidt haueren Item Eychtziene wyspennynge hoeffgeltz myn eyn moirgin Item Seyss hoynre zo vassenacht hoenre ind zo zynss hoenre Item zo Pale drittehalue marck Nassauwer weronge zo Burchlene Item zo Nasteiden drittehalue marck zo Burchlene Item zo Brubach vonff gulden zo Burchlene Item zo Seuenburne eyn malder haueren ind zwey hoenre Item zo Melem in deme daele van eynre moelen eyn halff malder korns ind eyne ame wyns myn off me van eyme wingarde na deme dat hey dreit Item van Wydenbachs huse zo Couelentz zweilftenhaluen wysspennynck Item zo Seyne zwa Amen wyns off vmb die maysse wie dat weyst, ind vonff punt Oylichs Item zo Herestorp drittehalff malder korns ind eyne halue Ame wynss ind vonff Engelschen zynss ind vonftehalff hoyn Item van den Duytzschen Heren zo Couelentz vallent ziene haller Item eyn wyngart, die ist geleigen zo Schuyren an deme Meynweige, die ist verleent vmb den dritten druuen, der heist der danyel, ind ist halff vnser Item zwentzich gulden geltz die wir hayn zo Laynsteyn zo Burchlene van vnseme genedigen heren van Maentze. Alle dese vurg. Erue ind guede Gulden ind Renten hain wir Johan van Eynenberg here zo Landtzkrone Lysa van Langenauwe syne Elige huysfrauwe ind Gerhart van Eynenberg ind van Landtzkrone yr Elige son vurg. gegeuen der vurs. Conegunt vnser doichter ind Suster zo Hylichs gude ind in reichten Hylichs vurwarden als ouch vurs. steit Wilch gelt der Burchlene zo Montabuyr, zo Pale, zo Nasteiden, zo Brubach ind zo Laynsteyn wie vurs. steit, die vurs, Wynrich ind Conegunt an den heren as sich dat geburt Jairlichs as die vellich synt getruwelich ind ernstlich heischen ind vorderen solen Ayn eyncherleye argeliste Ind were id sache dat in an den seluen Burchlenen eynichs Jairs an betzalingen yet gebreche Id were eyn deill oder zo maille Sulche gebreche der betzalingen sall ich Gerhart vurs. oder myne eruen den vurg. Wynrich ind Conegunden oder yren eruen gentzlichen ervullen ind richten so wanne ich oder myne eruen van yn darumb ersoicht ind gemaent werden Vort so is gevurwart So wanne as wir Johan ind Lysa Elude vurs. na goitz geboide van desemc Ertriche gescheiden ind verfaren syn So sall ind

mach Conegunt vnse doichter vurs. off yre reichte Lyfs Eruen dese vurg. yre Hylichsguede ynbrengen zer deyllongen Ind mach mit anderen vnsen kynden ind Lyffs Eruen deillen alle Erue ind guede die van yrre moider weigen heir komen synt dar zo sy geboiren were Vort haint Wynrich ind Conegunt Elude vurg. vertzegen luterlichen gentzlichen ind alle zo maille vp die hirschafft van Landtzkrone Slosse lande ind lude die vp dese zyt dar zo hoerent off her namails dar zo komen off gehoerich moichten werden in eyncher wyss Ind vort vp alle Erue ind guede gulden ind Renten so wie man die nennen mach So wa ind in wilcher heren landen ind gerichten die geleigen synt die van mir Johanne van Eynenberg here zo Landtzkrone ind van mynen alderen heirkomen synt nyet da ane vyssgescheiden Ind sy en haint yn noch yren eruen da ane geyn Reicht vorderinge noch Anspraiche behalden vill noch wenich kleyne noch groiss egeyne wyss zo Ewigen dagen Id en were dan sache dat Gerhart vnse Son vurs. sturue ind affliuich wurde sonder Elige geburt Ind wir ouch affgiengen ind sturuen ind geynen Son noch Mansgeburt van vns beyden geschaffen hinder vns en liessen So sal Conegunt vnse doichter of yre reichte Lyffs Eruen dese vurg. yre Hylichs guede ynbrengen zor deillongen Ind solen mit anderen vnsen kynden ind Lyffs Eruen deillen alle yre vaderliche ind moederlige Erue ind guede dar zo sy geboiren weren So wa ind wie die geleigen weren Ind so wie man die nennen moichte nyet vyssgescheiden Ouch is gereet ind gevurwart dat wir Johan van Eynenberg here zo Landtzkrone Lysa van Langenauwe Elude ind Gerhart van Eynenberg ind van Landtzkrone yr Elige son off vnse Eruen die vurg. Hylichs guede aff loesen mogen mit Eychthondert Rynschen gulden die man asdan vort beleigen sall an ander Erue gulde ind Rente as Hylichsgeltz reicht is Ind were ouch sache da vmmer got vur syn moisse dat die egnante Conegunt vnse doichter ind Suster van doitzhaluen afgienck ayn Lyfsgeburt van deme vurg. Wynrich ind yr geschaffen So solen alle die vurg. Hylichs guede off die Eychthundert Rynsche gulden asuerre die vurs. Hylichs guede da mit aff geloist weren wie vurs. is wederumb komen ind vallen an vnss ind vnse Eruen da die heirkomen weren Beheltenisse doch deme vurg. Wynrich vnseme Eydom ind swager dan da ane synre Lyfftzucht Alle argeliste hie ynne

vysgescheiden Ind deser dinge zo vrkunde ind getzuge der wairheit So hain wir Johan van Eynenberg here zo Landtzkrone ind Lysa van Langenauwe syne Elige huysfrauwe ind Gerhart van Eynenberg ind van Landtzkrone yr Elige Son vurg. vnse Ingesegelle sementlichen an desen brieff gehangen. Datum Anno domini Millesimo Quadringentesimo vicesimo In vigilia beati Jacobi Apostoli

8. Ehevertrag zwischeu Johann von Helffenstein und Hille von Eynenberg v. J. 1423.

      In Goitz namen Amen Kunt sy allen luden de desen brieff soillen sien off hoeren leisen, Dat eyn wisselich stede Hilich gemacht ind gedadingt is Tusschen Johanne van Helffensteyne deme alden vp eyne syde vnd Hillen eliger dochter myn Johans van Eynenberch herrn zu Lantzkrone vp de ander syde, oeuermitz Rait ind goitduncken der vruynde ind maige van beyden syden Also dat ich Johan van Eynenberch vurs. myt Willen ind Consente Lysen van Langenauwe mynre eliger huysfrauwen de vurg. Hillen vnser beyder dochter, deme seluen Johanne van Helffensteyne zo eyme eligen wyue gegeyuen hain Ind hain yeme mit yre zoy reichter Medegayuen ind hilichsguede zogesacht ind geloyft zo geyuen vnd wale zo betzaillen Tzweyduysent Ryntsche gulden guet van goulde ind swaire van gewichte, Wilcher Tzweyduysent gulden wir yeme duysent gulden geyuen soillen bynnen eyme haluen Jaire, na deme dat de Bruloft voluoirt is, Ind de andere duysent gulden bynnen eyme Jaire nae vssgange des vurg. haluen Jairs. Vnd dae myt sal der egenante Johan van Helffensteyne ind de vurg. Hilla syne huysfrauwe werden sall, semenclich vertzyen vp de Hierschaft van Lantzkrone ind vp alle gueder, in alle der maissen als Wynrich van Langenauwe vnd Coenen syne elige huysfrauwe des egenanten Johans van Eynenberch eydom ind dochter vertzegen haent, ayn alliz geuerde. Vort sall der vurg. Johan van Helffensteyne, de vurg. Hillen syne huysfrauwe werden sall begueden ind bewedemen vp Spurckenberg halff ind vp syne hoeue vnd gueder zo Nederenlaensteyn als verre dat de egenante gueter Anderhalffhondert Ryntscher gulden geldes alle Jairs doyn ind Renten moegen, Ind off de gueter Jairs nyet so vele Renten noch geuen en mochten So sall hee dat

volbrengen ind vervullen an anderen synen gueten, dae mit dat je vurg. Hille Jairlichs sycher sy Anderhalfhondert Ryntscher gulden Renten. Ind off sache were dat Johan van Helffensteyne vurs. de vurg. Anderhalffhondert gulden geldes bewyste ind versicherde vp andere syne gueder dan vp Spurckenberg vurs. dat mach hee wale doyn lnd sall asdan Spurckenbergh dae van ynbehaft ind vry syn sonder argelist. Ind sall de egenante Hille den vurg. wedom off sych dat also geueylle dat sy Johan vurs. oeuerleyfde besitzen ind des gebruychen als wedoms reicht is Ind weren die vurg. gueder lehen So sall Johan van Helffensteyne myt den leenherren reiden ind weruen dat sy yren willen zo deme vurg. wedom geyuen in vrber Hillen vurs. Ouch ist bereidt ind gedadingt Were is sache dat de vurg. Hille sturue ind affliuich wurde E der vurg. Johan van Helffensteyne ayn lyues eruen van yn beyden geschaffen leuendich zo laissen, So sall Johan van Helffensteyne dat vurg. Hilichsguet syne leyfdage lanck besitzen ind des gebruychen sonder eynichen indrach odir wederreide der egenanter Hillen Eruen vnd sall dan nae syme dode ledeclichen weder hynder sych vallen ind ersteruen an mych Johan van Eynenbergh vurs. Lysen myne elige huysfrauwe ind vnse Eruen Vnd darvmb ist bereidt dat der vurg. Johan van Helffensteyne de egenante czweyduysent Ryntsche gulden beleigen ind bewysen sall myt raide ind willen myn Johans van Eynenbergh vurs. also dat ich ind myne Eruen na dode Johans van Helffensteyne vurs. da an sicher syn Ind vmb dat der selue Johan van Helffensteyne an betzalongen der vurg. Tzweyduysent Ryntscher gulden Hilichsgeltz gentzlich sicher sy So hain ich Johan van Eynenberch vurs. yeme dar vur zo Burgen gesat de Eirsame frome lude heren Wilhem van Vlatten Ritter Werner van Vlatten synen broider ind Roylman vamme Geysbussche de sych vur mych ind myt mir verloift ind verbunden haent in goiden truwen Also offt sache were dat ich Johan van Eynenberch vurs. de betzalonge der vurg. Tzweyduysent ryntscher gulden nyet en dede noch en heilte zo den tzyden ind in der maissen as vurs. steit ind da an bruchlich wurde in deille off in zo maile Dat yerste ich ind de vurg. myne burgen semenclich ind besonder asdan gemaent werden van deme egenanten Johanne van Helffensteyne id sy zo huyse odir zo hoyue mit monde boyden odir

mit brieuen So sall ich ind de vurg. myne Burgen ind eyn yecklich van vnss myt syns selfs lyue ind mit eyme kneichte ind mit zwen perden bynnen de Stat van Coyuelentze in eyne Eirsame herberge de vnss myt der manongen bewyst wurde in leystonge inkomen Ind aldae zo lygen ind zo leysten vp vnse eygen cost ind pende Also as goider lude recht ind gewoende is. Ind van der leystongen nyet zo scheiden noch vpzohoeren in geynrewyse deme vurg. Johanne van Helffensteyne en sy zierst gentzlich genoich geschiet van der achterstediger vnbetzailder schoult darvmb dat wir in leystonge gemaent weren Ind dartzo van alle den costen ind schaden de hee darvmb hette odir dede in eyncher Wyse, Ind so wanne dat de vnse perde vss der leist weren So soillen wir zerstont ander perde weder in de leystonge stellen, ind de ersetzonge zo doyn als ducke as des noyt geboerde, Were ouch sache dat der vurg. mynre Burgen eynich afflyuich off vsslendich wurde E dat de vurg. zweyduysent gulden Hilichsgeltz wale betzailt weren So sall ich Johan van Eynenbergh vurs. bynnen deme nyesten Maende, nae deme ich darvmb van deme egenanten Johanne van Helffensteyne gemaent werden, Eynen anderen gelychen goiden burgen in des affgegangenen stat setzen, de sych myt syme Transfixbrieue durch desen principailbrieff zo stechen as gewoenlich is verbynden sall in alle der maissen as der ander verbonden was, ind ouch de ersetzonge zo doyn also ducke as des noit geboerde, Wilche myne burgen vurs. ich van allen dis briefs puncten ind verbontenisse vurs. in goiden truwen gelouen wale zo qwyten ind schadeloss zo halden Alle argeliste hie ynne gentzlichen vssgescheiden Ind deser vurs. Sachen zo vrkonde der wairheit ind gantzer stedicheit, So hain ich Johan van Eynenberch vurs. myn Ingesegel vur mych Lysen myne elige huysfrauwe ind vnse Eruen vur an desen brieff gehancgen, des ich Lysa vurs. bekennen ind in desen sachen ghebruychen Ind wir Wilhem van Vlatten Ritter Werner van Vlatten gebroedere ind Roilman vamme Geysbussche Burgen vurs. bekennen dat wir vnss verbonden hain ind Burgen worden syn in hant Johans van Helffensteyne yurs. in alle der maissen so we vur van vnss geschreuen steit, Ind geloyuen dat in goiden truwen vaste stede ind vnverbruchlich zo halden ind goide gehoirsame Burgen zo syn ind geyne

werwort dar weder zo hauen geystlich noch werenclich sonder alle argeliste Ind hain darvmb zo vrkonde mallich van vnss vn Ingesiegelle mit an desen brieff gehangen. Gegeuen in deme Jair nae der geburt vnss Herren doy man schreiff duysent vierhondert ind dryindtzwentzich des nyesten dynstages na sent Bartholomeus dach des heiligen Apostolen

9. Vertrag zwischen Adolph Quad Ritter und seinem Schwiegersohne Johann von Eynenberg Ritter v. J. 1460.

      Ich Ailff Quade here zo Emmer Ritter doin kunt ind bekennen vor mich ind myne eruen ouermitz desen offen brieff dat also as mir here Johan van Eynenbergh here zo Landtzkrone Ritter myn lieue son ind Eydom vur sich ind sine eruen eyne verschryuonge gedain hait vp sulch Hylichsgut Ich eme mit mynre eliger doichter sinre huysfrauwen zo medegauen ind Hylichsgueden gegeuen ind eme die verschreuen hatte na lude der Hylichsbrieue, Ind eme nu vmb sinre betwencklicher noede ind fruntlicher beden willen an sinen schulderen as he dan mit swairen schulden belaeden was, Dry dusent ind tzwey hundert gulden van sinen weigen verfangen ind wail vernoicht hain sins Hylichsgels vur wilch Hylichsgelt ind wederfal min Eydom vurs. mir ind mynen eruen dan den hoff zo Arwylre ind dat dorffe Nerendorff verschreuen hait In deser wyss off id sache were, dat he ind myne elige doichter sine elige huysfrauwe sonder elige lyffseruen van in beiden geschaffen affgienge, dat ich ind myne eruen asdan den hoft ind dat vurs. dorff also lange in vnsen henden hauen ind behalden sullen bis zorzyt des vurs. heren Johans myns Eydoms reichte navolgende eruen komen mit der vurg. sommen geltz ind loesen den hoff ind dorff vurs. van mir ind mynen eruen na lüde sulchs briefs Ich van deme vurs. heren Johanne myme eydom darup sprechende hain dat clerlichen vysswyst, So dat eyn yecklich gut kome ind valle da id heir komen is, Ind want ouch die pantbrieue van Keysersweirde vp den vurg. heren Johan mynen eydom ind sine eruen stoint ind vp mich noch vp myne eruen nyet Ind ich sulchen gelt van Keysersweirde vp groissen verdeirfflichen schaden vp bracht Ind myne erue ind gude frunde dar vur versat hain, Ind off myn eydom vurs. doitz haluen affgienge

sonder elige geburt ind lyffseruen van eme ind mynre doichter zo samen geschaffen na eme liesse Ind sine eruen dan quemen ind sprechen wulden die pantbrieue van Keysersweirde stoinden vp den vurs. heren Johan van Eynenbergh ind sine eruen sy weren die nyeste eruen zo den brieuen, Ind ouch off her Johan vurs. mir bynnen syme leuen off yemans anders van sinen weigen in die pantbrieue dragen wulde, vmb dat ind anderen krut ind schaden sich da van Intstayn moechten zo verhoiden So hait mich here Johan myn eydom vurs. zo eme in den Burchfreden zo Lantzkrone komen laissen In deser wyss heirna geschreuen volgt, Mit sulcher vurwarden off id sache were dat her Johan myn Eydom vurs. sonder elige lyffs eruen van mynre doichter ind eme zo samen geschaffen affgienge Ind dat dan syne eruen mir ader mynen eruen oder yemantz anders van yren weigen in den wederfall vurs. ader in die verschryuonge van Keysersweirde gedragen wurde in eyncher wyss Rychtlich off sust anders, Dat asdan zo stunt sin gemeynne kellenner Thurnkneicht wechter ind portzener zo Landtzkrone yetzunt da sint off namails dar komen weirden dat sloss Landtzkrone yn geuen ind intfangen sullen Ind dat asdan so lange Innehauen ind behalden sullen na lude der verschryuonge der obgenante her Johan myn eydom darup gegeuen hait, Bis so lange mir ind mynen eruen van eme ind sinen eruen sulche beswernisse krut ind schaden da van ader darumb Intstain moechte affgedragen ind gekiert weirde allit na lude des vurs. briefs, Also bekennen Ich Ailff Quade vurs. vur mich ind myne eruen ouermitz desen seluen brieff, Dat ich nu mit deme vurs. heren Johanne van Eynenbergh myme eydom eynen vasten steden Burchfreden zo Lantzkrone mir ind mynen eruen zo vnser vurg. verschryuonge geloifft gesichert ind zo den Heiligen geswoiren hain geloyuen sicheren ind zo den Heiligen sweren ouermitz desen brieff wair vaste stede ind vnuerbruchlichen zo halden na Innehalt des burchfreden briefs zo Landtzkrone Sonder alle argeliste ind geueirde want dat gentzlichen ind alle zo male in allen dis briefs punten vyssgescheiden is, Deser dinge zo vrkunde ind getzuge der wairheit ind gantzer vaster stedicheit hain Ich Ailff Quade Ritter vurs. myn Inges. vur mich ind alle myne eruen vnden an desen brieff gehangen, Ind want dan her Euerhart Quade Ritter myn lieue broder

Ind Dederich van Landsbergh myn gude frunt by deser verschryuonge her Johan myn Eydom vurs. mir gedain hait Ind ouch geloiffnisse des burchfreden vurs. geweist sint, So hain ich sy ouch zo noch meirre getzuge der wairheit die vurg. zwene heren Euerhart Quaden Ritter mynen broder Ind Dederich van Lantzberghe mynen guden frunt gebeden dat sy yre beide Inges. by dat myne an desen brieff willen hangen, Des wir Euerhart ind Dederich vurs. bekennen vmb vurg. beden willen gerne gedain hain, Gegeuen vp nyest frydach na Sente Matheus dage des heiligen Apostolen ind ewangelisten Im Jair as man schreiff dusent vierhundert ind Seistzich

10. Ehevertrag zwischen Coen von Eynenberg und Margaretha von Nesselrode v. J. 1470.

      In gotz namen Amen kunt sy allen ind yecklichen den ghenen die desen brieff werden sien, lesen off hoeren gelesen werden, dat ouermitz hernageschreuen beider parthyen mage ind heymeliche bewante frunde, eyn wislich Hylich verraympt bedadingt ind gemacht geslossen ind zo gegangen ist, tusschen dem Strengen Heren Johan van Eynenberg Ritter Heren zo Lantzkroen ind zo Drynborn Ind frauwen yrmgart Quaden syne elige huysfrauwe frauwe der heirschafft vurs. yrre beider eligem Sone Conen an die eyne, Ind des vesten ind vromen Johans van Nesselrode Here zom Steyne Lantdroiste des lantz van dem Berge elige dochter Margriet an die andere syden Ind dat in deser nageschreuenre maissen Zo wissen dat der vurs. Cone van Eynenberg die vurg. Margriet zo eynre eliger huysfrauwen ind beedgnoissen zo der hiliger Ee nemen hauen ind behalden sall Ind Sy yn wederumb zo eyme eligen manne Ind Johan vurs. sall synre doichter geuen zo rechten medegauen ind hylichsgude, dat Sy an den seluen Conen syn lyff ind gut brengen sall, Dryduysent oyuerlenssche gereide gulden Ind die zo betzalen bynnen eyme haluen Jaere nyest na data dis brieffs die Her Johan ind frauwe yrmgart vntfangen sullen yre schulde damit affzolegen, die yn vp swaire pene leistonge wardeinschafft ind groissem verderffnis staint In deser vurwerden ist billich want die vurg. Son ind doichter noch Jonck van Jaeren synt ind bedadingt, want Johan der lantdroiste ouch syn gereide gelt vissgeuen ind vpbrengen mois dat hey darvur

ind darumb dat Sloss ind Heirlicheit Drynborn gelegen in dem furstdom des lantz van Guylge wie dat Her Wilhelm van Flatten Ritter seliger gedacht die Heirlicheit mit allen yren zo ind Inbehoeren in syme besitze gebruche ind wer gehat hait bv syme leuen nyet davan vissgescheiden In deser wysen dat der selue Johan dat Sloss mit der heirlicheit In syne gewalt ind gebruch nemen, dat man ouerlegen sall mit sulchem versoechniss dat dat selue Sloss bewart werde mit hoeden inthalden Cost ind anders als dartzo zemelich noitturfftich ist Ind mit sulchem gelde die dryduysent gulden davan ouch Jairs die pensie zo hauen vp die beqwemelichste wege man dat rachen vpbrengen mach Erfonde sich die Heirschafft ind Heirlicheit me Jairs vpbreicht dan sulchen Inhalt ind pensie wanne die affgeproifft were, Sall Her Johann ind frauwe Irmgart elude vurg. volgen ind zom besten gekeirt werden Ind darouer sal man brieue machen in der bester formen dar man zo beiden syden mit verwart sy Da sall cleirlichen Inne begriffen stain wilche tzyt dat dat byslaiffen geschiet syn sall So dat noch herna volget eyn Jair darvur Sall Conen van Eynenberg vurg. dat Sloss Heirlicheit zo Drinborn ouergeleuert werden mit den breuen zo behoiff syner ind Margreten Eluden ind yren Lyffs Eruen, damit asdan vort walden, ind gewerden zo yrem besten na verdrage der verschriuonge darouer verraempt Ind darumb ind da mit den seluen drynduysent oyuerlensche gulden Hylichsguetz Sall die selue Margriet van allen hauen ind gueden pantschafft ind erffschafft bewegelich ind vnbewegelich wie ind wa die gelegen synt nyet davan vissgescheiden gentzlichen davan vertzyen ind vertzegen bliuen sall wie Johan van Nessel-roide ind syne Huysfrauwe dat in yrem besitze ind gebruiche hauent ind wardende synt van doide Heren Wilhelms van Nesselroede Ritters syns vaders geyn reicht vorderonge noch Anspraiche me darane zo hauen noch zo behalden in geynewys vissgescheiden wes van eynchem sytfall off byfall wie ind wa die her vallende qweme, damit ind darane sullen die selue Cone ind Margrete angeerfft syn ind bliuen Sy off yre Eruen mit zor glycher deilonge angain ind stain mit yren Swageren Susteren ind Broederen off yren Lyffs Eruen als sich heischt ind geburt Ouch in sulcher voegen is mit gevurwert ind bedadingt off sache wurde wanne Johan van Nesselroede Lantdroiste

vurs. van doitzhaluen auegegangen were, ind geyne elige mans geburt van syme ind synre eliger Huysfrauwen Lyue zo samen geschaffen leuendich en bleue noch en were, Ind ouch off die elige mans persone na Johans van Nesselroide doide leuendich bleue Ind darna ouch affliuich wurde sonder elige geburt van Johans Sone vurg. geschaffen, In wilcher voegen dat zo qweme, So sall ind mach der vurs. Cone ind Margrete off yre Lyffs Eruen van yn beiden zo samen geschaffen mit yren anderen Swageren ind Susteren off yren nagelaissen eligen rechten Lyffs Eruen zor glycher deilongen gain ind anstain mit aller erffschafft pantschafft Haue ind guederen gereit ind vngereit Ind vort mit allem byfall ind sytfall wie ind wa die herkomen ind vallende qwemen in eyncher wys nyet davan vissgescheiden, in der voegen as got ind der hilge Kirchoff dat geuende wurden die selue deilonge mit an sich zonemen ind zo vntfangen na recht ind gewoenheit der lande ind ende, da die erffschafft pantschafft ind anders as vurgecliert steit gelegen synt Dan Johans des Lantdroisten eiste doichter ind yre elige man sullen zo voerentz aue hauen ind in des Sons stat stain dat Burchuyss die beste wonynge bynnen yren grauen ind plegen So Johan der Lantdroste die hait na gewoenden des lantz van dem Berge Ind her vntgain hait der vurs. Her Johan ind frauwe yrmgart Elude, yrem Sone Conen gegeuen zo hylichsguede ind medegauen Irst dat Sloss Burch gesess ind wonynge zo Lantzkroen mit synen plegen ind zo behoeren ind Konynxfelt die Stat halff mit yren plegen ind zobehoeren, dat dorp zo Loirdorp, der hoff zo Syntzich, der hoff zo Heppynckhouen wie die ind dat allet belegen is mit allen yren zo ind Ingehoeren Wyngarde Artlande Buschen Beenden tzienden gulden Renten zynssen Asszysen gerychte Heirlicheiden Clockenslach vpfall nederfall Moelen ind anders wie dat van dem Ryche zo leene rorende is herkomende van Her Johans vader ind moder an yn geuallen ind verstoruen nyet davan vissgescheiden in geyme deile In deser wysen is gevurwart dat Her Johan der Heirlicheit syn leuenlanck gebruichen sall ind Cone syn Son wanne dat zemelichen is, vur dem byslaiffen in den Burchfreden zo Lantzkroen brengen, were da eynich burchfrede me ind beroerende die vurg. erffschafft ind Heirlicheit Sall Her Johan synen Son Conen in glycher maissen

ouch vp zyde vurg. Inbrengen so Cone da mit geerfft verwart ind versichert sy vp wyse der vnrg. gude Dan wanne Her Johan van doitzhaluen auegegangen ist dat got der Here noch langetzyt fristen wille, So sall Cone syn Son vurs. die Sloss Stat dorpere Heirlicheit Houe vurg. In syne hende nemen ind da mit walden ind werden, zo syn ind Margreten Eluden ind yrre Lyffs eruen besten, der fredelich zo gebruichen Ouch ist mit gevurwart dat der selue Her Johan ind frauwe yrmgart yren Son Coenen ind Margreit Eluden vur dem byslaiffen eyn Jair eyne tzemeliche wonynge vp deme Sloss Lantzkroenen geuen ind in yre gewalt leueren sullen na yrre stait beqwemelich sy Ind vurynge ind brant ind yren resigen perden heuwe Ind redelich enthalt na yren gelegenheit mit yn deilen yre gut Ind dar tzo geuen as vrome Alderen yren kynderen mit gunsten doin sullen, dan wanne die byslaiffonge geschiet is So sall Her Johan ind frauwe yrmgart yrem Sone van stunt an volgen laissen ind leueren dat Sloss zor Lantzkronen die zemeliche wonynge vurs. Ind dartzo die helffte der heirschafft ind erffschafft der medegauen so dat Her Johan ind frauwe yrmgart nu mit gegeuen hauen dat zo yrem besten Coenen ind Margreten Elude vurg. komen sall vnder verbuntniss der hylichs vurwerden Ind vort dartzo dat Sloss ind Burch zo Elner mit synen plegen ind zo behoeren mit dem Houe vp den Wilkensfort vort mit synen hoeuen artlant wyeren vischerien wiltbanen zo wasser ind zo lande gerychten heirlicheit weiden wesen Beenden Moelen tzynssen gulden Renten vpfall ind nederfall mit den guden gelegen in dem Ampte ind lande Angermont wie die den namen hauent ind eigent hie In benant ind vnbenant Item dat gut in dem Ham dat pantz steit vor zwelff hondert oyuerlensche gulden myn off me wilch gut des Jairs Rent ind davan vpkompt vunff ind Seestzich ouerlenssche gulden, Were sache dat sulchen gut geloist wurde, sulchen gelt sal man weder belegen zo des vurs. Conen ind Margreten besten ind yrre lyffseruen na gestalt sich eigt ind geburt des gebruichen mogen Ind da mit versichert ind verwart synt Ind dat Erue ind gut zo Kardorp (Cadorf) gelegen an dem vurbrucht des Stychtz van Coelne mit syme wyngarde In ind zobehoere Ind dartzo alle andere Erffschafff ind guedere bewegelich ind vnbewegelich wie die gelegen synt nyt davan vissgescheiden wie Her Aylff Quade Ritter ind syne

elige Huysfrauwe vrauwe Metzgyn die samen In yren henden besitze ind gebruiche gehat hauen, In wat Heren landen enden off steden die gelegen synt, mit aller der gerechticheit Her Aylff daran hait off hauen mach in hoen in syden in lengden an breiden In nassen In drugen mit aller vpkompst darup Her Johan ind frauwe yrmgart lutterlichen vertzyen ind vertzegen hauen in crafft dis brieffs In behoiff yrs Sons Coenen ind Margriet Eluden ind yrre beider eliger Lyffseruen, so dat Sy daran geerfft sullen syn ind bliuen mit aller gerechticheit der gude herkomen van Her Aylff Quaden Ritter seliger gedacht vurbegriffen staint in der bester formen Sy in Hylichs vurwerden billich zo rechte doin sullen ind mogen Sonder argelist, Dan vissbehalden vrauwen Metzgyn nagelaissen wedewen Heren Aylff Quaden Ritters myn yrmgarden moder yrre Lyfftzucht restlich zo gebruichen na Inhalt yrs Wedomsbrieffs nu mit bedadingt ind versegelt is worden, Ind na der seluer frauwen Metzgyn doide, Sall die erffschafft gereit gut bewegelich ind vnbewegelich mit deme wedom yr nu mit gemacht is vallen ind komen an den vurg. Conen ind Margriet Eluden ind yren lyffseruen ind anders nyemantz, Want dan Her Aylff seliger gedacht vast schulde nagelaissen hait die vp swaren schaden staint Ist bedadingt want dan Her Aylff Quade an dem Ampte van Medemen ligende hait noch vmbtrynt Seuenduysent gulden, die man alda an affslach heuen sall, der Hoff zu des Greuenhuyse ouch pantz steit na lude der pantbrieue ind des brieffs berorende den Hoff vurg. van vnsen gnedigen Heren ind frauwen Hertzouch ind Hertzouchynnen zo Guylge zo deme Berge, darouer gegeuen sprechende hauen Ind vort wat Her Aylffs schulde ind gut me ist, dan frauwen Metzgyn zor Lyfftzuicht ind yrem wedem stait gemacht, sall man die ind die vpkompst davan nemen zo dem gelde in dem Ampt van Medemen vurs., die schulde Her Aylffs damit betzalen ind die gude da mit vryen ind Coenen ind Margrieten zo dem besten keren wat darvan komen mach Bis zo dem byslaiffen hernavoulget Ind sy dar Innen mit truwen ind gunsten meynen sall, als vrome lude yren kynderen schuldich ind plichtig syn, Ind lude dartzo setzen ind stellen, die dat so hanthauen regeren ind verwaeren ind Rechenschafft danaff doin, In behoiff ind walfart Conen ind Margriet yren Lyffs Eruen, Ind anders en sall sich nyemant daran keren

noch tzheyn dan dat glych verdadingen ind daby ind dartzo gehalden werden, ayn alle geuerde Ind sall alsus geschien Ind in allem guden stainde blyuen, bis zo der tzyt ind Jaeren dat Coen van Eynenberg Her Johans ind frauwen yrmgart eligen Son viertzien Jair alt is, als dan van stont sonder vertrackt sullen die selue Coen ind Margreta elude zo der hilger Eeschafft vortfaeren ind geendt werden, als sich dat heischt ind geburt, off gevoegt sich ye zo geschien van Conen wasdom ind gestalt sall ouch vollenbracht werden, vnder wilkur ind penen na begriff eyns besunderen Burgen besegelden brieffs darouer gemacht ind verraympt is, In dem als got der Heren dat verhenget Coen ind Margriet dat zo beiden syden erleuent, dar sy got der Heren gnedicligen ynne fristen wille, dan off got der Here sinen willen mit Conen dede, ind zo sich van deser erden neme, ind wederumb verhengde dat me mansgeburt van Her Johan ind frauwen yrmgart geschaffen erwelt wurden die eldste davan sall in Coenen stat dis Hylichs stain ind gehalden werden vnder allen penen wilkur Coen verbunden is geweist, In dem die mansgeburt bequeme were, na gestalt syner ind ouch off sich mit der mans personen vertzoege ind zo spade byqueme, dat die frunde zo beiden syden beduchten neit bequemelich en were, der Junfferen Margreten darna zo warden, sall asdan aue syn ind yeder parthye deshaluen vry ind ledich davan stain, ind blyuen als sich geburt, Ind off Heren Johan ind vrauwe yrmgart van yn zo samen elige geburt queme, Ind Coen yre Son ind Margreten leuendich bleuen, des yn got der Here zo yrrer beider walfart gönnen mois, ind mansgeburt were, So sall Coen mit den vurg. Heirlicheiden Slossen ind erffschafft wie dat vurercliert steit, damit affbestait syn, ind bliuen, Ind wes Her Johan ind vrauwe yrmgart me hedden, off erweruen mochten, Sullen die na mansgeburt hauen ind behalden zo yrem besten stain ind komen als sich dat van rechtz wegen eygt vnhynderlich deser Hylichsvurwerden in yrrer macht zo bliuen, ind gehalden zo werden Ind gnoich zo syn, in allem begriff vur ind na in desem brieue, dan weren dat Doichter ind geyn mansgeburt, So sall Coen by allen Heirlicheiden Drynborn ind aller erffschafft die Her Johan ind frauwe yrmgart ytzont hauen in yrem gebruch off wardende synt, wie Sy dat hauen off an komen mochten, pantschafft

gereit gut bewegelich ind vnbewegelich neit davan affgetzogen noch vissbehalden sall allet stain ind komen zo Coenen ind Margrieten yrrer beider Lyffs eruen walfart vrber ind beste, In deser wysen were der doichter eyne der sall Coen off syns Lyffs eruen geuen dryduysent ouerlenssche gulden, geuen eyns, Ind damit sall man Sy zo der Hilger Ee bestaiden damit sall die selue doichter auegeguedt syn, ind vertzegen als dat Coen ind Margrete yrs Lyffs eruen damit verwart synt, dan were sache dat der Doichter me qweme, So vill der dan weren, sall Coen ind Margreta der yecklicher yn eyns zweyhondert ouerlenssche gulden, Ind da mit yn eyn beslossen Cloister doin, deme almeichtigen gode zo dienen, Ind damit sullen die selue affgeguedt syn ind bliuen, Were auer sache dat Her Johan yre vader erleeffde, dat die doichtere quemen zo yren Jaeren, So sall Her Johan ind vrauwe yrmgart die aue begueden wanne die elste manberch were yr die Dryduysent ouerlenssche gulden zo geuen ind zo vermogen die vertzichnis zo doin, Ind die andere Doichtere in yren Jongen Jaeren wanne Sy bequeme weren, van Eicht off tzien Jaeren up dat elste ouch in die Cloister zu doin ind zo brengen mit yrrer eyner eycklicher die zweyhondert gulden eyns zo betzalen zo medegauen ind vermogen die asdan vertzichnis zo doin, dat Coen ind Margriet yrs Lyffs Eruen damit verwart ind geerfft syn, vnder allen penen ind verbontnisse deser Hylichsvurwerden buyssen zo doin Conen off Margrieten yrrer Lyffseruen Hinder off schaden Ind off Cone broidere krege van Her Johan ind frauwen yrmgart syner vader ind moder off asdan eynich byfall off sytfall qweme wa ader van weme dat geschege davan sall Coen ind Margrete yre Lyffs Eruen vnuertzegen syn, Ind da mit synen broderen off broider off yren Lyffseruen zo der glicher deilongen des byfals angain ind stain, dar an eruen ind davan vngescheiden syn ind bliuen, Sonder Argelist, Doch beheltlich hie Inne deser verschriuonge punten ind artickulen samen ind eyn yecklich besonder vur ind nageschreuen in yrrer volkomener moge ind macht syn, ind zo bliuen, Bis zo den ewigen zyden zo, in maissen vurs. Also dat die beide elude Cone ind Margriet mit alsulchen yecklichen van yn anbrengen an den anderen as vurs. is, zo beiden syden zo samen an eyn ander gehilget synt, ind syn sullen, in behoiff yrrer beider ind yrrer beider Lyffseruen,

van yn beiden zo samen geschaffen Ind also mit sulchem vnderscheide were sache, dat die vurg. Coen ind Margriet elude Lyffseruen van yn beiden zo samen geschaffen gewynnen ind krigen wurden, Alsulchen yre Lyffseruen sullen an die vurs. Sloss heirlicheit pantschafft erffschafft ind guede ind an alle alsulchen anbrengen as sy zo samen bracht hetten, geerfft syn, na recht ind gewoenden der ende ind stede da die gude belegen synt, Ind ouch also off sache were, dat eynche der vurs. elude Cone ind Margriet affliuich wurde, sonder lyffseruen van yn beiden zo samen geschaffen ind gelaissen off dat Sy Lyffseruen as vurs. is, zo samen hedden die der affliuige liesse ind die selue lyffseruen darna affliuich wurden ind affgiengen bynnen leuen des lesten leuendigen van yn beiden, So sall asdan Coen off die der leste leuendige bleue, syn leuenlanck bliuen sitzen an alle ind yecklige der vurs. eruen ind guden Slossen ind hirlicheit ind Hylichsgutz dat Sy zo samen gebracht hedden, as vurs. is, Ind dat Sy dartzo gewonnen ind geworuen hedden, des zo samen gebruichen restlich aller upkompst syn leuenlanck Sonder vnderlais, Ind na syme doide sall der Hylichspennynck Dryduysent oyuerlenssche gulden, Ind dartzo wes me ind vorder van der syden van Nesselroide van byfall off anders herkomen an Coenen ind Margrieten off yren Lyffseruen, off dat Sy zo samen erworuen hedden, Sall vallen ind komen weder hinder sich an Margreten nyesten eruen, na recht ind gewoenden des lantz van dem Berge, Ind off got der Here verhengde dat Margriet die leste leuendige bleue, ind Lyffseruen hedde ind beheilte na Conen doide van yrrer beider lyue herkomen so sall die selue Margriet bewedompt syn, ind bewedomen sy an dat huyss ind geseess zo Syntzich dat zo behoert der heirschafft van Lantzkroen wie dat da gelegen is mit syme zobehoere dartzo sall Sy hauen Jairs yre leuenlanck vierhundert ouerlenssche gulden der man sy sichere machen sall, Jairs zo voulgen ind betzailt zo werden, ind Sy bewysen in crafft deser Hylichsvurwerden an die sichere Renten zo Lantzkroen behoirt zweyhundert ouerlenssche gulden an pennyncksgelde, die andere zweihondert ouerlenssche gulden an wyn korn fruchten yr dat dan annemste is na yrrer gestalt dat Sy des eyn sicher ind damit verwart syn, Ind wat dan da me were ind ouerrich bleue, dan die vierhundert gulden vurs. van

alle den gueden da Coen ynne besturue, Sall man den kynderen zo dem besten keren, ind vort stellen, off sy van alders ader noch neit in der vernompt hedden selffs gedoin konden, Ind behelt Margreit geyne Lyffs eruen, na Conen yrs mans doide, off dat Sy by yrem leuen affliuich wurden, So sall Margreten hauen vur yren wedom die selue wonynge zo Syntzich vurs. dartzo die heirschafft halff van Lantzkronen ind die gude in deser Hylichsvurwerden begriffen staint, aller upkompst halff davan gulden Renten wyngart ind artlant wesen buschen, wie die guede gelegen synt, Ind dartzo ouch in glycher maissen die helffte van allen Her Aylff Quaden Ritters guede so dat he vurercliert steit, allet die helffte davan hauen ind behalden die tzyt yrs leuens so sy des wedoms restlich na yrem behagen gebruichen Ind die eruen yre die ouch verfryen sullen van alre besweirniss na wedompt wesen sich dat heischt ind geburt, Ind sall bliuen sitzen in allen gueden Slossen ind heirlicheiden da Coen yr man ynne besturue, zo sich hauen ind behalden bis sy mit desem wedom vurg. up maisse vurs. van den eruen damit waill versorgt ind verwart sy, off vur der versoerchniss noit geburt, ind asdan den eruen van beiden syden die Sloss Lantzkroenen ind Elner mit der ander helffte der guede sy neit an gewedompt en is, dartzo gehoerent mit walden zo yren henden gewerden laissen, Ind die selue guede dar Margriet sy an bewedompt, wann Sy geyn Lyffs geburt en behelte noch leuendich en weren sullen yren eruen verbonden syn, zo sich zo nomen ind zo behalden aller upkompst davan zo gebruchen sonder affslach off mynronge des Hylichgutz vurs. Bis Her Johans ind vrauwen yrmgart eruen in weder geuen ind betzailen die dryduysent ouerlenssche gulden Hylichsgutz so dat Margreten neisten Eruen damit waill betzailt synt, asdan sullen yre Eruen geyn recht me hauen an den Eruen ind gueden dis Hylichs vurs. Doch is zo gelaissen ind vnderscheiden off Her Johans van Eynenbergs rechte eruen quemen, ind betzalen des Hylichs gutz vunfftzien hondert ouerlenssche gulden, dat man die nemen sall, Ind die Heirschafft van Lantzkronen na Innehalde deser Hylichsvurwerden damit fryen laissen, ind in glycher maissen mogen frauwen yrmgart neiste eruen komen, mit vunfftzien hundert gulden vryen ouch damit zo sich die helffte der heirschafft van Elner van Her Aylff Quaden herkomen Ind zo

desem wedom wann Margreta geyn Lyffs eruen en hette, Sall sy gebruichen die upkompst yrs Hylichsgutz ind wat dartzo van yrrer syden herkomen were an sy ind Sy gesamenderhant gewonnen ind geworuen hetten, ind mit hauen dat huyssrait des gereiden gutz dan beheltlich dat zo den Slossen gehoirt da up zo bliuen, So dat syne gewoenheit ind herkomen hait, Ind na Margreten doide sall dat fallen ind komen in maissen vur up Conen doit geschreuen steit off hey der leste were, Sonder alle argelist ind geuerde die mit allen ind yeckligen excepcien ind clausulen van behulp ind beschutniss alre rechte ind gerichte die in eyncher wys weder eynche deser vurs. punten ind artickulen syn mochten die vur off na in desem brieff geschreuen ind begriffen staint, hie Inne gentzlichen vissgescheiden syn sullen Ind sall darup van beider parthyen wegen gentzlichen ind luterlichen vertzegen syn, dar tgain herweder nummerme zo gebruichen noch soechen in eyncher wys Ind ich Johan van Nesselroide lantdroiste des lantz van dem Berge van mynrer doichter Margreten wegen vp die eyne, Ind wir Johan van Eynenberg Ritter Here zo Lantzkrone ind zo Drynborn ind frauwe yrmgart elude van vns sons Conen wegen up die andere syde Doin kunt ind bekennen in desem offenen brieff vur vns vnse Eruen ind nakomelingen dat deser tgainwordiger Hylich ind alle punten vurg. ouermitz vnse mage ind frunde zo beiden syden hernageschr. mit vnser guder wist belieffnisse willen ind ouergeuonge gedadingt ind geschiet synt, Ind hauen darumb geloifft ind gelouen ind eyn yecklich van vns besonder by vnsen eren in guden sicheren truwen ind rechter eidtstat vur vns vnse eruen ind nakomen desen vurg. Hylich alle sachen ind punten innenhalde dis brieffs so lanck dat vnser yecklich van vns antreffen is ind antreffen mach werden, gentzligen zo vollentzien vast stede zo halden, ind dem na zo gain, ind dar weder noch vntgain neit zo suechen noch zo doin, mit eyncherkonne Sachen behulp wercken noch wederstant dat sy geistlich off werenclich wie man die off dat erdencken doin off vurnemen mach ader mochten in eyncherwys sonder alle geuerde ind argelist Ind ich Johan van Nesselroid Lantdroist vurg. Ind wir Johan van Eynenberg Ritter ind frauwe yrmgart elude, hauen des alles zo vrkunde ind getzuge der wairheit vnser yecklich syn Segell vur vnser beider kynder

vurs. ind vnse eruen ind nakomen an desen brieff gehangen Ind want deser vurg. Hylich mit myn Metzgyn nagelaissen wedewen Heren Aylff Quaden Ritters frauwen yrmgarten Moder geschiet zogegangen ind gedadingt is, So hain ich den mit bewilliget zogelaissen ind ouergegeuen gewilligen zolaissen ind ouergeuen in crafft dis brieffs so verre dat an mich treffent is, off mach werden Ind des zo vrkunde der wairheit myn Segell vur mich ind myne eruen mit an desen brieff gehangen, Ind want dan deser vurg. Hylich ind alle sachen ouermitz vnser oemen Swager maige broidere ind frunde verraympt gedadingt ind gemacht synt, Ind So hain ich Johan van Nesselroid vurg. hain gebeden van myn ind mynre doichter wegen, mit namen die edelen ind Strengen Heren Euerhart van Seyne Junckgreue zo wytgensteyn ind Here zo Hoemberg, Heren Wilhelm van Neesselroid Here zom Steyne, Heren Bertram van Nesselroid Ritter, ind Johan van Nesselroid Here zo Palsterkamp up die eyne syde, Ind wir Johan van Eynenberg ind frauwe yrmgart van vns ind vnss Soens wegen, gebeden die edelen ind Strengen Jonkern Johan eldste Son zo Ryfferschiet Junckgreue zo Salmen, Heren Lutter Quaide Here zo Thoenberg ind zo Lantzkrone ind Heren Ailloff van Halle Ritter up die andere syde, dat Sy desen brieff ind Hylichs sachen vurs. mit vns zo eyme vorderen getzuge besegelen willen, Des wir Euerhart, Wilhelm, Bertram, Johan, Johan, Lutter ind Ailloff, Bekennen dat wir desen Hylich ind alle sachen hie vurgeroirt hauen helpen dadingen darouer ind an geweist synt als Hylichs ind dadings lude Ind hauen darumb vnser yeckliger syn Segell vmb beden willen der vurg. Heren Johans frauwe yrmgart ind Johans van Nesselroid Lantdroist vurgeschreuen zo erkentniss ind getzuge alre vurs. dadingen ind sachen mit an desen brieff gehangen Gegeuen ind geslossen in dem Jaere vnss Heren duysent vierhundert ind Seuentzich vp fridach nyest na sent Agathen dach

11. Vereinbarung zwischen Johann von Eynenberg Ritter und den Gebrüdern Claes und Goedart Herren zu Drachenfels und Olbrück v. J. 1470.

      Zu wyssen sy dat vff huede datum dis brieffs eynne guitliche vereynnunge vnd eynne erffmoytscheydunge gescheen vnd

gededynget ist, zusehen dem Strengen heren Johann van Eynnenbergh heren zu Landtzcrone vnd zu Drynburn Rytter synen eruen vnd nachkomen an eyne, vnd den strengen vnd vesten heren Claes vnd Goedart beyde heren zu Trachenfells vnd zu Oelbrucken gebruederen yren eruen vnd nachkomen an die ander syte antreffende die hyrlicheyt van Koninxfellt vmb sulchen myssell vnd gebreche sy gehait hant Also dat verdedynget ist, so wanne die kyrche van Koninxfellt ledich vnd vellich wyrdt neste nach datum dis brieffs so sall sy Claes vnd Goedart off yre eruen die erste gyfft, des vurs. heren Johans off synre eruen gerechticheyt vnd gebuir [71]eyns geuen vnd nyt mee Vnd dar achter so sullen beyde parthyen obgenant die vurs. kyrche vnd gyfft zu ewygen dagen geuen malliche parthye nach syme andeyll vnd gerechticheyt vnde verschriuungen blyuen zu geuen Ouch ist beredt dat die beyde parthyen obgenant dat gericht zu Koninxfellt halden gebeden vnd gebruichen sullen mallich nach syme andeyll verschryuungen vnd gerechticheyt Ouch so sall Ickliche parthye, die ander laessen by syner erffschafft affgedeylten lueden vnd besess vre dat Ickliche parthye die besessen hant vmbtrynt funfftziche ader sesztziche Jaere lanck Vort ist beredt dat mallichs lude sich vnden eynanderen bestaeden sullen, myt sulcher vurwerden dat die staedellhoue besat blyuen beheltnyss mallych zu syme rechten myt vys vnd Jnnzoghe Vnde her vff so sullen beyde parthyen obgenant vur sy vnd yre eruen alre gebreche so we sich die Inne eyncher wyse bis vff dach datum dis bryeffs ergangen hant gentzlichen gescheiden vnd gesunnet sin vnd des zu gezuyge der waerheyt so hain ich Johann van Eynnenbergh here zu Landtzcrone vnd zu Drynburn Rytter myn Inngesygell vur mych vnd myne eruen her ane gehangen vnd Ich Claus here zu Trachenfells vnd zu Oelbrucken Rytter han myne Sygell vur Goedart mynen broedermych vnd vnse eruen ouch her ane gehangen Wante dann die Erbaren Emmerich van Zyssen Sybricht van der Are Thylgin van Emme vnd Peter Wulkwyne van Zyssen dysse vurs. guitliche scheydunge zusehen vns parthyen gededynget hant so hain myr sy sament gebeden as dedynges lude dat mallich van Inn syne

Sygelle by die vnse an dyssen brieffe hangen wylle vns vnd vnse eruen zu ouerzuygen we vurs. steyt Der wyr Emmerich Sybricht vnd Tylle waer bekennen vnd zu beden der vurs. vnser heren vnd Junckeren gerne gedain hain Vnd wante ich Peter vurs. ytzont geyne Sygelle en hain So hain ich gebeden den vesten Juncker Johann Coluen van Vettelhouen dat er sin sygell vur mych an dyssen brieffe hangen wylle Des ich Johann vurs. zu beden Peters vurs. gerne kennen gedain zu hain Gegeben Inn den Jaeren vnsers heren Dusent vierhundert vnd Sebentziche vff Donerstache neste nach sente Allexis dage

12. Pachtbrief des Ritters Johann von Eynenberg über seinen Hof zu Wallenthal bei Heistert v. J. 1472.

      Wir her Johan van Eynenburch Ritter here zo Lantzkronen ind here zo Drynburnen Doin kunt ind bekennen in desen offen brieue vur vns ind vnse eruen Dat wir mit goiden vurraide der eirber Schultis ind Scheffen alsamen van Heystat gelegen in deme lande van Drynburnen deme eirberen Reynart van Wallendall Reyntz teylges Son van Voissel ind thryngen synre eliger huysvrauwen Gepacht ind geleent han pachten ind lenen Erfflich ind ewentlich vnse huyss hoff Schuyre garden hoystat zo Wallendall gelegen ist Ind an die dynckbanck zo Heystat gehoert Benden lant velt Ind vort alle dat erue in den vurs. hoff gehoert nass ind druge dae van neit visgescheyden So wie ind wae it gelegen ist Als vmb eynen bescheyden Jeyrlichen erffpacht nemelich Tzwelff malder Euen wilch vurg. tzwelff malder euen erffrenten der vurs. Reynart ind thryngen elude ire eruen off helder dis brieffs mit iren willen vns her Johanne van Eynenburch vurs. vnsen eruen off wer eyn here zo Drynburnen ist van nu an data dis brieffs erfflichen alle Jair vp sent Mertis dach in deme wynter gelegen off bynnen den nesten vyertzyen dagen dar nae volgende vnbefangen goitlichen ind waill sullen betzalen ind leueren zo Drynburnen enbynnent dat slos mit der maissen alda gemessen vp ir ind irer eruen Cost anxst ind Verlust vnbekrut van allmanne Ind neit betzalt ensullen hauen vns noch vnsen eruen vns en si eirst volkomelige betzalonge leueronge ind genoich geschyet als van deme Jerlichen erffpacht Ind wir vns dae van. bedancken moigen Ind deme vurs. Reynart ind thryngen eluden iren eruen

off helder dis brieffs mit ihren willen Quitancie dae van moichten geuen off yn des noit were ind si der gesonnen Die sullen wir yn ouch dan geuen ind neit weygeren Alle vurs. Sachen ind geloeffden nae inhalt dis brieffs Gelouen wir her Johan van Eynenburch Ritter vurs. vur vns ind vnse eruen in goiden truwen ind in Rechter eydstat den vurs. eluden Reynart ind thryngen iren eruen off helder dis brieffs mit iren willen vast stede ind vnuerbruchlich zo halden Sunder argelist Vp dat die vurs. elude Reinart ind thryngen ind ire eruen alre geloiffden nae inhalt dis brieffs wail sicher sin So han wir her Johan van Eynenburch Ritter here zo Lantzkronen ind here zo Drynburnen vurg. vur vns ind vnse eruen vnse Syegell an desen brieff gehangen zo getzuge alre vurg. sachen Ind want dan alle vurs sachen der lenongen van deme vurs. houe ind erue nae inhalt dis brieffs bekant beleyt ind ver vrkent sint vur deme Eirberen Johan van Heystat Schultis zer tzyt Johan van Duttell Johan wyrt zo Heystat Heyne fluck van Scheuen Peter van Berbure Johan van Voissem cleyn Johan van Duttell Alle samen Scheffen zertzyt zo Heystat So han wir her Johan van Eynenburch vurs. si Sementlichen gebeden dar vmb desen brieff vur vns ind vnse eruen zo besyegelen vmb zo ouertzugen vns ind alle die gyene die widder eynche punten dis brieffs weyren Dat wir Schultis ind Scheuen vurs. alsamen kennen dat alle geloeffden nae inhalt dis brieffs vur vns bekant beleyt ind ver vrkent sint Ind wir vnse volle vrken entfangen han als recht ist Ind want wir dan geyn Scheffen Sygell enhan[72] So han wir Scheffen Sementlichen Gebeden vnsen Pastoir zo Duttell dat he synre kirchen Sygell vur vns an desen brieff wille hangen by vns lyeuen heren her Johans Syegell vurs, zo getzuge aller vurs. sachen Dat ich her Reynart Buntmecher van Munster eyffell kennen gerne gedain han vmb bede willen der eirber Schultis ind Scheffen vurs. Beheltnisse an deme vurs. houe ind erue den lantheren ind lehen heren ind mallich syns rechten vnuerlustich Vort ist gevurwert off sache weyre dat dis brieff nass


locher off alsus bruchlich funden wurde off eynch dunckelheit an schrifft off eynch Sillaben zo me off zo myn geschreuen weyren off vort eynch quetzonge off brucht an Sygell ader eynch sache die yn letzen moicht ensal yn neit hynderen dan he noch tant gantz volsygelt Sunder eynch gebrech duden ind erschynen sall In deme Jair nae gotz geburt dusent vyerhundert Tnd tzwey Ind Seuentzich vp Sent Anthonis auent




C. Documente zur Genealogie der Herren von Harff.



1. Theilung der Geschwister Gerhart von Hoemen und Johanna von Hoemen Frau von Harff zu Alsdorf v. J. 1492.

(Zu Seite 34.)

      Wyr Geirhart van Hoemen ind van Odenkirchen an eyne Ind Johanna van Hoemen ffrauwe zo Alstorpt anderdeils broder ind suster Doint sementlichen kunt So wie dat Here Johan van Hoemen ind van Odenkirchen Rittere vnse werde lieue vader deme got gnade ffrauwe Elysabeth syne elige dochter vnse werde lieue suster an Heren Wernher van Gruntzfelt Rittere selich yn die hilge Ee bestait hait ind da mit yn hylichs vurwerden zo hilichsguede gegeuen ind verschreuen hait Dry dusent ouerlensche rinsche gulden As vufftzienhondert gulden bynnen Jair ind dage neist na yerem byslaiff off hondert ind zwensich malder roggen aldenhouenre maisse Jairlicher Renten dar vur zo bewysen, Ind die ander vufftzienhondert gulden bynnen Jair ind dage neist na vnsers vaders vurs. doide Ader ouch hondert ind zwentzich malder roggen maissen vurs. dar vur zo bewysen mit sulchen vurwerden offt saiche were Dat here Wernher Rittere ind Elysabeth beide vurg. doitzhaluen affgeyngen sonder elige lyfts eruen van yere beider samen Lyue geschaffen na zo laissen, dat asdan die vurs. Dry dusent gulden, ader die zwey hondert ind veirtzich malder roggen dair vur

bewyst weren an Heren Johan yeren vader vurgenant ind syne neiste eruen komen ind vallen soillen Ind So dan Here Wernher van Gruntzfelt Rittere doitzhaluen affgegangen is der selen got gnedich syn moisse ind egheyne elige gebuirt mit ffrauwen Elysabeth synre eliger huisfrauwen vnser werder lieuer Suster nagelaissen en hait, dat hant wir Geirhart ind Johanna broder ind Suster vurg. as neiste erffgenamen Elysabeth vnser lieuer suster vurs. hylichsguetz vurs. bewegen ind betracht, offt saiche wurde dat vnser eyn Ee frauwe Elysabeth vnse suster doitzhaluen affgeynge Ind der ander van vns yeren doide erleiffde, so veill dan dat vurs. hylichsguet alleyn vp den der dat van vns erleiffde Ind des affgegangen kyndere weren des dan vntfreympt Dat wir Geirhart ind Johanna Broder ind Suster vurg. nae bewentenisse Ind ouch dat vnser egheyn des sicher ader gewys is weme sulchs hylichsguet vurs. alleyne zo vallen mochte Ind wir hant darvmb mit vnsem gueden vryen moitwillen ind vurraide dat alsoe besorget ind gemacht, ind yn crafft dis briefs vur vns ind vnse eruen maichen So wanne ind assbalde ffrauwe Elysabeth vnse werde lieue Suster doitzhaluen affgeit, dat got noch lange zo yere selen heill gevristen moisse Dat asdan die hondert ind zwensich malder roggen yere so Rodyngen vur vufftzeynhondert gulden bewyst syn, an Geirhart van Hoemen mynen lieuen broder ind so hey neit en were, an syne rechte neiste eruen ersteruen ind vallen soillen, sonder myn Johanna vurg. off mynre eruen so icht erleiffde wederstant ader Indracht dair an zo doen ader zo gescheyn laissen In eynicherwys, Dar vntgaen soillen ouch asdan die hondert ind zwensich malder roggen yere zo Butzdorp by aldenhouen gelegen vnd zo des Hertzogen Roede vur die ander vufftzien hondert gulden bewyst syn an Johanna van Hoemen myne lieue suster vurg. ind so Sy neit en were an yere rechte neiste eruen steruen ind vallen soillen sonder myn Geirhartz ind mynre eruen offt ich erleiffde wederstant ader Indracht dair an zo doyn ader zo gescheyn laissen yn eincherwys, Want wir Geirhart ind Johanna broder ind suster vurg. die Rente des hilichsguetz vurs. yn alle der maissen vurgecleirt steit also gedeilt ind erfflichen vur vns ind vnse eruen gescheiden hauen Ind so dan dit guet zo Buxdorp Mansguet des Doemproistz: yn Coelne ist ind ich Geirhart vurg. dat hebeuoeren Infangen

haen[73] Ind so idt no na dieser fruntlicher scheidungen ind deylongen an ffrauwe Johanna myne lieue sustere ind eyre kynder erfflichen komen sall, So bekennen ich Geirhart vurg. vur mich ind myn eruen Dat ich vp at vurs. vntfenckenisse ind guet zo behoiff ffrauwe Johanna mynre Suster vurg. ind yere kynder erfflichen vertzegen haen Sy dat nu vort an zo vermannen ind zo verdienen Vort were ouch saiche dat ffrauwe Elysabeth vnse werde Lieue Suster yenche forder erffschafft ader gereit guet na yerem doide laissen wurde Dat soillen wir ouch ind vnse eruen glich ind yn alremaissen wie vurs. steit deillen Ind vnser gheyn vur dem anderen ader vur des anderen eruen vurtzoch da an hauen, Were ouch saiche dat ffrauwe Elysabeth vnse Suster vurs. vns Geirhart ind Johanna vurs. ind vnsen eruen an den vurgenanten guederen ind deylongen vurs. seymptlichen ader vnser eyme ader vnser eyns eruen besonder Hynder ader Indracht gedaen hedde ader doyn weulde off doen wurde vnser eyme ind synen eruen zo Hynder dem anderem zo vurdell yn wat maneren dat ouch geschege adergescheyn wurde yn deille off zo maille id were mit geuen, verpenden, versetzen, off anders, neit visgescheiden Dat soillen ind willen wir Geirhart ind Johanna vurg. Ind vnse eruen mallich dem anderen mit truwen flyss helpen wederstaen verdaengen ind verantworden na vnsen besten synnen ind vermogen Ind wes wir mit reden neit verdadyngen en konten Den Last soillen wir ind vnse eruen yeicklich an syme deille ind erffscheidunge vurs. glich dragen ind lyden, want wir noch vnser egeyns eruen an vnser sustere guede wie vurs. egheynen vurtzuch furdell noch nutze vur dem anderem hauen en sall, Dan diese erffscheidonge wie vurgeschreuen vaste stede ind vnuerbruchlichen halden sonder Argelist ind sonder alle gedroch Alle ind yeickliche puynten furwarden ind gemechsell Inhalt dis brieffs haen ich Geirhart van Hoemen ind van Odenkirchen Ind ich Johanna van Hoemen vrauwe zo Aillstorppe broder ind suster vurs. vnser yeicklich eyn dat dem anderem yn broderlicher ind susterlicher truwen ind yn rechter eidtstat gesichert ind geloifft vast stede ind vnuerbruchlichen zo halden ind zo vollendoyn Ind dair vntgaen neit zo suechen noch zo

doen mit gerichte geistlich ader werentlich off sonder gerichte ouermitz vns selffs noch nyemans anders van vnsen ader vnser eruen wegen vmb egheynreley saichen wille die gescheit synt ader vmmerme gescheyn mogen sonder allrekonne Indracht off wederrede Des zo oirkonde ind getzuge der gantzer vaster erfflicher stedicheit hant wir Geirhart ind Johanna broder ind Suster vurgenant vnse siegelle ind mallich dat syn besonder vur sich ind syn eruen an diesen brieff gehangen Ind want ich Johanna van Hoemen vurg. dit wie vurs. buyssen mynen huysheren neit macht en haen zo doen ind ich haen yn darvmb gebeden dat hey dit gotlich billich redelich verdrag ind gemechsell tuschen myme broder vurs. ind myr as vurs. gemacht mit belieue ind geloue zo halden Dat ich Goitzschalck van Harue here zo Aillstorppe Rittere Lantdruisset des Lantz van Guilge bekennen wair dat ich alle puynten vurwerden ind gemechsels ynhalt dis briefs die mit Geirhart myme swager ind Johanna mynre huisvrauwen beide vurgnant ind gelichs yn gesichert ind geloifft haen als vill mich die antreffende syn off hernamails antreffen mogen werden die vur mich ind myn eruen vast stede ind vnuerbruchlichen zo halden ind zo doen yn alle der maissen Sy dat geloifft hant Ind haen des ouch zo Oirkonde ind getzuge der gantzer Wairheit myn siegell boeuen mynre huisfrauwen siegell vur mich ind myn eruen an diesen brieff gehangen Ind wir Geirhart Goitzschalck ind Johanna alle vurg. hant dis alles wie vurs. zo noch forder getzuge ind oirkonde der gantzer Wairheit gebeden die Eirsame Scheffen zo Guilge dat Sy yere gemeyne scheffendomssiegell by die vnse an diesen brieff willen hangen vmb vns ind vnse eruen dis vurs. die forder zo ouertzugen, Dat wir scheffen vurs. also bekennen wair dat yn maissen as vurs. vmb beden wille vns scheffendomssiegell an diesen brieff der zwene synt gehangen´hant Gegeuen vp den Echtden dach des maentz Meyes In deme Jair vns Heren Dusent vierhundert zwey vnd nuyntzich

2. Lehenbrief über das Haus Geilenklrchen für Johann von Harff v. J. 1500.

(Zu Seite 36.)

      Wir Wilhelm van Gotz genaden Hertzouch zo Guylge zo dem Berge ind Greue zo Rauensberg &c. doin kont So as

wie hiebeuor vnsem lieuen Raide ind getruwen Johan van Harue vns lieuen Raitz ind getruwen hern Gotschalcks van Harue here zo Alstorp Ritters vns Landtrosten vns landts van Guylge elsten Soene, vnse Sloss Vryheit ind Ampt van Geylenkirchen vur eyn Somme van gelde vp ein affloese ind wedergeldonge Ingedain ind doin verschryuen hain luyde sulger ynser verschreyuongen da van meldende bekennen wir offentlich, mit desem brieue vur vns vnse eruen ind nakomlingen vur allen ind Iglichen den sien oeder hoeren lesen dat wir angesien ind betracht hain truwen denklichen dienst den der genanter vnse lantdroiste vnsen Alderen loueliger gedechtnuss vur he ind syn son Johan van Harue vurs. vns na bis anher bewyst ind gedain, degelichs doin ind vurbass doin mogen Daromme wir dem seluen Johanne van Harue vur sich ind syne eruen erfflich ind ewelich gegeuen hauen ind geuen vestlich in crafft dis briefs vnse Sloss ind huyss Geylenkirchen so we dat mit synen grauen demmen wyeren vyscheryen vurhoeue ind begriffe gelegen is, darzo alsulchen zwelff morgen benden ind de weyden zom Sloss gehoerende, vort seesstzich malder haueren ind noitturftigen brant zo gehalde des Sloss ind huyss vyss vnsem busche genant de Ale, Also dat der vurg. Johan van Harue ind syne eruen vns Sloss ind huyss Geylenkirchen mit den grauen demmen wyeren vyscheryen vurhoeue ind begriffe der zwelff morgen benden ind der weyden darzo gehoerende, ouch der seesstzig malder haueren ind noitturftigen brant we vursteit van nu vortan erfflich ind ewelich zo yren nutze vrber ind besten geniessen ind gebruychen sullen ind mogen Ouch sullen vnse vnderdanen vns amptz van Geylenkirchen dem obgenanten Johan van Harue ind synen eruen dat heuwe in den vurs. benden wassende wynnen ind upt Sloss fueren Vort sullen Johan van Harue ind syne eruen vyss gemeltem vnsem ampt zemlichen dienst ind foeren zo den seesstzich malder haueren ind noitturfftigen brande vurs. vpt Sloss zu lieueren ind zo fueren hauen ind gebruychen, ind ensullen vnse vnderdanen vurs. zo den diensten ind foeren zo heuwe hauer ind brande vurs. nyt vntzemblich noch vnredelich vurgenomen noch beschweirt werden Ind wannehe wir off vnse eruen ind nakomlingen vnse ampt van Geylenkirchen van dem obgenanten Johan van Harue oeder synen eruen luide der verschryuonge

weder an vns loesen ind ledigen as dan so sullen Johan van Harue ind syne eruen des Sloss ind huyss mit syme begryffe der benden weyden, de seesstzich malder hauer ind noitturfftigen brant vyss vnsem busch die Ale vort der dienste ind foeren zo heuwe hauer ind brant allet we vurgecleirt steit vur yre erue behalden ind damit doin ind handelen mogen als mit anderen yren eygen proper erue ind guede Ind sy ensullen na der wyderloese vns amptz vurs. mit demseluen vnsem ampt ouer all nyt zo doin noch zo schaffen hauen dan darachter alleyne des Sloss ind huyss mit dem zobehoere ind des ghienen hy vurbenant vur yre Erffschafft, ind vorder nyt hauen ind gebruychen Wir hauen ouch dem vurg. Johan van Harue zo behoiff syn ind synre eruen zo befestigonge der vurg. vnser erfflicher gifft rechte erffschafft ind werschafft gedain ind doin vestlich in crafft disseluen brieffs Ind wir willen ind sullen in zokomenden zyden so dicke ind manchwerff In des vannoeden syn wurdet In vorder werschafft doin so we sich sulchs alles in eynre rechter steder erfflicher gifft zo rechte heyscht ind geburt Ind wir vnse eruen ind nakomlingen willen ind sullen Johan van Harue ind syne eruen by der vurg. vnser erfflicher gifft zo erfflichen ewigen zyden genedyncklich laissen hanthauen ind behalden Ouch hain wir Hertzouch vurg. vns in deser vnser genaden ind gifft vur vns vnse eruen ind nakomlingen vyssbehalden ind want Geylenkirchen eyn lehen vns Sloss ind lantz van Heinsberg is, dat sulch vurg. Sloss ind huyss Geylenkirchen mit synen grauen demmen weyeren vyscheryen vurhoeue ind begriffe ouch mit den zwelff morgen benden den weyden den seesstzich malder haueren ind noitturfftigen brande we vurbenoempt, vnse vnser eruen ind nakomlingen Hertzougen zo Guylge ind Heren zo Heinsberg darselffs zo Heinsberg lehen zo erfflichen ewigen zyden syn ind blyuen sall[74], damit wir de gemelte Johan van Harue vur

sich ind syne eruen nu belehnt hauen ind he sulchs van vns zo Manlehn entfangen, da van he vns ouch hulde ind eyde gedain hait as he ind syne eruen vortan altzyt so dicke des noit geburt doin dat selue lehen van vns vnsen eruen ind nakomlingen entfangen verdienen ind vermannen, vnse best zo weruen argst zo warnen ind zo keren ind vort allet daraff doin sullen as getruwe Manne Iren heren van sulcher lehenscbafft wegen schuldig ind plichtich zo doin syn Ouch sall dat Sloss ind huyss Geylenkirchen vurg. zo erfflichen ewigen

zyden vnse vnser eruen ind nakomlingen Hertzougen zo Guylge ind heren zo Heinsberg offen Sloss ind huyss syn ind blyuen ind wir deselue vnse eruen ind nakomlingen mogen vns zo allen zyden zo vnser noitturff der offenonge alda gebruychen, de ouch zo vnse oder der vnsere van vnserwegen gesynnen altzyt sonder weigeren also geschien ind wederfaren sall, doch sulchs alles sonder mircklichen hynder ind schaden Johans van Harue ind synre eruen Der gemelte Johan van Harue ind syne eruen sullen ouch dat vurg. Sloss ind huyss Geylenkirchen in gude bouwe stellen ind halden so dat wir vnse eruen ind nakomlingen der offenongen zo vnser noitturff daran gebruychen mogen we vursteit - - Ind des zo Vrkonde der wairheit ind gantz vester erfflichen ind ewiger steitheit hain wir vnse Siegell vur vns vnse eruen ind nakomlingen mit vnser rechter wissenheit ind guden willen an diesen brieff doin hangen ind zo noch mere konden hain wir geheyschen ind beuolen heyschen ind beuelen in desem sehen brieue vnsen lieuen Reeden ind getruwen Diederich van Burtscheidt vnsem Erffhoffmeister vns lants van Guylge ind Emondt van Palandt vnsem Amptman zo Nydegken ind want Geylenkirchen vnse lehen zo Heinsberg wie obgemelt is hain wir geheyschen ind beuolen heyschen ind beuelen in desem seluen brieue Daemen van Berge genant van Tryps Johan van Leeraide ind Clais van Zysse vnsen Mannen van lehen zo Heinsberg dat de beide vnse Reede ind de dry vnse Mannen van lehen alle vurg. yglicher van yn yre Siegele by dat vnse an desen brieff gehangen - - Gegeuen zo Duysseldorp in den Jairen doe man schreyff nae der geburt vns heren Duysent ind vunffhondert vff den neisten Saterstag na vnser lieuer frauwen dage assumpcionis

3. Attest der Karmeliter zu Cöln über das Begräbniss des Damian von Harff v. J. 1799.

(Zu Seite 41.)

      Defunctus est Generosus et praenobilis dominus Damianus ab Harff, sepultusque in Ecclesia nostra ante aram B. V. M. filius dominae Catharinae ab Harff natae Baronissae de Gymnich, quae a principio huic Conventui in pluribus benefecit, uti maiorem fenestram in frontispicio Ecclesiae donavit, donavit et

pulpitum in eadem, insuper altare quondam inferioris chori, nunc vero sacristiae. Haec de verbo ad verbum me ex Conventus nostri Coloniensis historia descripsisse attestor F. Barnabas a S. Laurentio Carm. Disc.

      Weiters bezeuge, dass sich noch auf heutige Stunde das bey dem Grabe des Verstorbenen aufgehenkte Wappen in hiesigem Kloster aufbewahrt finde mit folgender in vergoldeten Buchstaben ausgezierten Umschrift: Anno 1639 den 8. Octobris starb der Hochedelgeborner Damian von Harff zu Geilenkirchen Herr zu Landskron Königsfelt Hülss fürstlicher pfaltz-Neuburgischer Cammerer seines Alters 23 Jahr.-

4. Etwas über das Hans Mauwel bei Gemünd.

(Zu Seite 51.)

      Wie so viele adlige Schlösser, Burgen und Häuser, grosse und kleine, bedeutungsvolle und unbedeutende, so vom Erdboden verschwunden sind, dass oft ihre Stelle nicht wieder zu finden ist, so mag auch vom Haus Mauwel jetzt wohl keine Spur mehr vorhanden sein. Das Andenken der alten Herren von Mauwel lebt indess, wenn auch etwa nicht in Traktaten über die Eifel, doch wenigstens in einer Fundation fort, welche die Eheleute Gerart von Mauwel und Margaretha von Enscheringen zugleich mit ihrem Sohne Johann im J. 1446 zu Schleiden errichtet haben. Dieselbe lautet wie folgt:

      „Wir Gerart van Mauwell Ind Margreet van Enscheryngen myn elige Huysfrauwe ind Johan van Mauwell vnse eligh Son Doyn sementlich kont ind bekennen ouermitz diesen offenen brieff vur vnss vnse eruen ind nakoemlinge dat wir angeseen haen Heyll ind Troist vnser ind vnser vurfaren ind nakomen selen vmb dat wir neit sicherre en syn dan des doitz ind vnsicherre dan des lieuens Ind haen dar vmb zo eyme ewyge Testament ind Jairgezyde vur vnse ind vnser alderen ind vurfaren selen der kyrchen zo der Sleyden erfflicher Jeirlicher Renten besat ind gegeuen dry malder guder Roggen Sleydenre maissen Ind haen die bewyst ind bewysen ouermitz diesen brieff yedes Jairs zo sent mertyns missen ader bynne den neisten veirtzeyn dagen darna volgende vnbefangen zo hieuen an vnsme hoyue zo Mauwell myt syme zogehoere Dar

vur die kyrchenmeister zur Sleyden die nu synt off hernamails werden sullen vnss vur vnse ind vnser vurfaren ind nakomen Selen allwege zo ewigen dagen yedes Jairs des anderen dais dar na as man Junffer Nesen Jairgezyde gedaen hait vngeuerlich Eyn Jairgezyde mit dryn preisteren Ind mit dem seluen gelucht vp der Baren da man yre Jairgezyde mit deit doyn sullen Want dan der vurg. vnse Hoff zo Mauwell zo leen roirt van dem Hoigeboren Greue Greue Heynrich Greue zo Nassauw zo Dietze ind zo Vyanden Here zo der Sleyden zo der Herrschafft van der Sleyden So haen wir syne Homechtige genaden gebieden vmb goitz wille ind Heyll ind Troist vnser selen ind bidden dat syne genaden diese vurs. besetzongh ind Testament bewilligen ind belieuen willen Des wir Heynrich Greue zo Nassauw zo Dietze ind zo Vyanden Here zur Sleyden kenneu wair syn ind gerne gedaen haen vmb bieden will Gerartz Margreten ind Johans vurs. Beheltnyss vnss ind vnsen eruen Heren zo der Sleyden da an vnss Reichte Ind haen des vnse Ingesigell zo gezuge an desen brieff doyn hangen Ind ich Gerart vurs. haen myn Sigell vur mich ind Margreten myn elige Huysfrauw zo gezuge ind vaster stedicheit by sigell vnss genedigen Lieuen Junchern vurg. an desen brieff gehangen lnd want ich Johan vurg. yezo geyn sigell en haen So haen ich gebieden ind bidden den festen Goidart van Deynspur dat hey syn sigell vur mich an diesen brieff will hangen Des ich Goidart vurs. kennen wair syn ind gerne gedaen haen vmb bieden will Johans vurg. Datum Anno domini millesimo Quadringentesimo Quadragesimo sexto die XXIX mensis Januarii"       Späterhin finden wir wieder einen Gerhart von Mauwel (wahrscheinlich Sohn des obigen Johann), verheirathet mit Gertrud von Metternich. Dieser verkaufte Haus Mauwel an seinen Lehensherrn Diederich Graf zu Manderscheid Herrn zur Schleiden, von welchem es dann Friedrich von Sombreff Erbvogt zu Lontzen ankaufte, und es zugleich für sich und seine männlichen und weiblichen Erben zu Lehen empfing. Herr von Sombreff hinterliess nur einen weiblichen Erben, nämlich eine Tochter Catharina, welche Wilhelm von Goltstein (Herrn zu Muggenhausen, Grempten, Fanzon und Meyll, Erbvogt zu Lontzen und Amtmann zu Schleiden) heirathete. Das Haus Mauwel das unter Friedrich von Sombreff in der Jülicher Fehde in

Flammen aufgegangen war, und längere Zeit wüst gelegen hatte, liess Herr von Goltstein wieder neu aufbauen. Auch er hinterliess nur weibliche Erben, Catharina und Elisabeth, von welchen diese einen Herrn von Torck, jene aber den Johann Schellart von Obbendorf Herrn zu Durwerden heirathete. Diesem übertrug sein Schwiegervater das Haus Mauwel im J. 1594; und verblieb dasselbe bei der Familie Schellart bis zum J. 1658, wo Adam Wilhelm Frh. von Schellart Herr zu Gürtzenich und Lontzen dasselbe dem Johann Frh. von Harff zu Dreyborn verkaufte. In einem Vergleich, den Ludwig Peter Graf zu der Marck und Schleiden mit den Freiherren von Harff im J. 1711 einging, verzichtete jener auf die Lehens-Qualität des Hauses Mauwel, dergestalt dass diese dasselbe fortan als ihr eigen und allodial Gut geniessen und damit nach ihrem Belieben und Wohlgefallen schalten und walten sollten.

6. Diplom der Cour d'Amour für Clara Elisabeth Freifrau von Harff geb. Freyin von Kerpen.

(Zu Seite 57.)

      La Cour d'Amour establie à Ruel par le Cardinal de Richelieu, Madame la Princesse Marie de Gonzaga et la Demoiselle de Scudery, à la très renommèe et très respectable Dame, Claire Baronne de Harff Salut et Respect, Ayant estè instruits par le bruit de la renommèe de l'èminence de Vos mèrites et de Vostre grand zesle à faire revivre dans les contrèes que Vous habitez, la franche gaitè et l'esprit de Courtoisie de nos ancestres, de plus à faire cultiver parmi la jeunesse les bons et loyaux usages de la Chevalerie, et voulant relever l'èclat et ètendre l'influence de nostre Cour d'amour, signalèe par les noms très célèbres de ses fondateurs et par les hauts faits de ses membres, Nous Vous conferons par les présentes le titre et la qualité de Présidente de cette Cour, y ajoutant le nom de Florigonde, la mère des plaisirs; promettons au plus obéissance et foi à Vos ordonnances, et avons député deux de nos Chevaliers de la tyge germanique, Vous porter avec le présent instrument maint hommage de nostre respect et admiration.

      Fait et donné à Ruel en l'année de cent cinquante cinquième de la Fondation.

Les Membres de la Cour d'Amour.

Berichtigungen zum ersten Hefte.


      S. 5. Ritter Werner von Breidenbent ist ein Sohn des in der Vorrede erwähnten Ritters Arnold. Dieser wird im J. 1312 noch so genannt: Arnoldus dictus cleynarnolt villicus Aquensis miles; späterhin aber führt er diesen Titel: Arnoldus dictus parvus dominus de Breydenbent miles et scabinus regalis sedis Aquensis. Derselbe ist gegen Anfang des vierten Decenniums Herr zu Breidenbent geworden. In einer Urkunde v. J. 1334 bezeichnet er sich als den Vater von folgenden sechs Kindern: Werner und Carselis die bereits Ritter sind, sodann Johann, Loretta, Sophia und Lysa. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die drei Brüder identisch sind mit den bereits von mir genannten. Eine Urkunde v. J. 1352 belehrt uns, dass Werner blos Herr zu Breidenbent, sein Bruder Carselis aber Herr zu Palant war: welche beide Häuser unter des letztern Sohn wieder vereinigt wurden. Was nun ferner den Vorgänger des Arnold betrifft, so lernen wir diesen aus einer Urkunde v. J. 1326 kennen: er heisst Kersillis von Palant Herr zu Breidenbent. Aber es lässt sich nicht so ohne weiteres sagen, dass dieser zugleich auch der Vater des Arnold gewesen. Kersillis und ein gleichzeitiger Ritter, Reynart von Palant, mögen wohl ältere, kinderlose Brüder des Arnold sein. — Die Urkunden worauf ich mich hier bezogen, finden sich in der Schrift des Chr. Quix: Die Frankenburg.

      S. 7. Carselis von Palant war noch im J. 1397 im Leben; man sehe Lacomblet Bd. III. p. 896.

      S. 8. Der Vogt zu Boslar hiess vielmehr Diederich von Betchenhusen (Bettgenhausen).- - Ritter Gerart von Endelstorp war gemäss Urkunde v. J. 1348 (bei Lacombl. III. p. 370) zweimal verheirathet. Aus erster Ehe stammt seine Tochter Agnes, welche die Gattin des Ritters Johann Herrn von Reyde [75] wurde;

Kinder der zweiten Ehe sind Emunt und Agnes von Endelstorp.

      S. 9. Bernart von Palant war mit Margaretha von Raes-feld verheirathet. Sein Bruder Daem von Palant heirathete im J. 1467 nicht Johanna, sondern Catharina Gryn Tochter des Wilhelm Gryn von Aldenhoven. - - Ritter Thonys von Palant Herr zu Rulant hinterliess eine Tochter, Agnes von Palant, die ihrem Gatten Ambrosius von Virmont neben andern Gütern das Haus Neersen zubrachte.

      S. 11. Werner von Palant (sub E) war Amtmann zu Boslar und Wassenberg.

      S. 13. Ritter Arnolt von Harff ist vielmehr im Januar 1505 gestorben.

      S. 15. Diederich von Palant Herr zu Neurath lebte noch im J. 1612, und führt den Titel: Churfürstlich Brandenburgischer Geheimer Rath dero Rechen Cammer Direktor und Amtmann zu Wassenberg. Auch er hatte eine Verschreibung auf das Haus Breidenbent.

      S. 21. Borschemich betreffend, so war schon in alter Zeit zugleich auch die Schreibung Birsenbeck üblich, so dass also Borsenbeck nicht als eine Neuerung der Herren von Palant zu betrachten ist.

      S. 25. Eine ältere Nachricht über Laurenzberg, nämlich v. J. 1347, findet man bei Lacomblet III. p. 358. - - Der in der Anmerkung erwähnte Wolter von Isendoren war Ritter und Herr zu Isendoren. Eine Urkunde v. J. 1371 bezeichnet Otte, Herberen und Alaart von Ysendoren als seine Brüder. Um 1440 war Jacop von Ysendoren, und gegen die Mitte des folgenden Jahrhunderts war Alardt von Yssendoren Herr daselbst.

      S. 28. Die in der zweiten Anmerkung erwähnte Gertrud von Palant war die Gattin des Conrad von Boenen. Die beiden andern Schwestern scheinen vielmehr Cecilia und Clara geheissen zu haben und unverehelicht geblieben zu sein. Werner von Palant war Maltheser Ritter.

      S. 38. Huprecht von Gertzen ist ein Sohn des Wyrich von Gertzen und der Margaretha von Burtscheid, die im J. 1461 noch im Leben war.

      S. 42. Die Einleitung zur Genealogie Binsfeld ist verfehlt. Die Binsfeldischen Verhältnisse während des vierzehnten Jahrhunderts

bedürfen noch einer genauem Untersuchung. So viel steht fest, dass Heynrich Mule ein geborner Herr von Binsfeld war; dies zeigt schon der im J. 1320 bei Lacomblet vorkommende Ritter Jordan Mule von Binsfeld. Und wenn nun Heynrichs Wittwe sich Agnes von Binsfeld schreibt, so bedeutet das wohl: Agnes Frau zu Binsfeld.

      S. 46. Maria Gogreeff war die Gattin des Franz Grafen zu Waldeck. - - Nicht Maria von Binsfeld, sondern ihr Gatte Adam von Gymnich ist im J. 1633 am 30. July im Gymnicher Hof auf St. Cecilien Strasse zu Cöln gestorben, und am 17. August in der Kirche zu Gymnich beerdigt worden.

      S. 50. Die Jahreszahl 1378 ist ein grober Fehler; man lese 1387.

      S. 56. Als letzten Landdrost habe ich Werner Herrn zu Gymnich bezeichnet. Zu dieser Annahme bestimmte mich nur der Umstand, dass ich in Landständischen und sonstigen Briefschaften keinen fernern Landdrosten mehr finden konnte. Nun aber sehe ich, giebt Fahne dem Herrn Werner noch einen Nachfolger in der Person des Hieronimus Wolff genannt Metternich, der 1598 gestorben sein soll, während sein gleichnamiger Grossvater nur sechs Jahre vorher mit Tod abgegangen. Da steckt aber irgendwo ein Fehler.

      S. 59. Graf von Lannoy von Clervaux Ritter Richter des adlichen Rittergerichts des Herzogthums Luxemburg und Grafschaft Chiny — kommt im J. 1722 vor.

      S. 60. Die Eltern des Ritters Johann von Orley sind vielmehr Wilhelm von Orley und Elisabeth von der Veltz. Demnach ist die Reihenfolge der Herren zu Beffort diese: Wilhelm von Orley der Junge, Heinrich, Wilhelm und Johann von Orley.

      S. 62. In der Erklärung alter Namen könnte dies und jenes anders sein. So ist Liffart stets männlich und weiblich zugleich. Ferner ist Mene ohne Zweifel identisch mit Meyna, das ist Imagina. — Scheiffart oder Schevart ist kein Vorname; das Wort hat ursprünglich einen andern Sinn. Betreffend Schevart und Conrad von Merode, so sind dies Gebrüder. Ersterer schreibt sich vollständig: Johann Schevart von Merode Ritter Herr zu Hemmersbach, während sein Bruder sich stets einfach Conrad von Merode nennt.

Berichtigungen zum zweiten Hefte.


      S. 16. Ritter Hermann von Eynenberg hatte ausser den beiden erwähnten Söhnen, Gerart und Johann, noch einen dritten Sohn Johann von Eynenberg Herrn zu Louvenberg, der im J. 1406 noch lebte, und vielleicht identisch ist mit dem im J. 1391 bei Lacomblet vorkommenden Johann von Eynenberg. Ein gleichzeitiger Johann von Eynenberg Bastard ist vielleicht ein Vorkind des altern Johann. — Clais und Johann von Eynenberg, die in einer Urkunde v. J. 1445 als Söhne des Wilhelm bezeichnet werden, gehören einer Nebenlinie an.

      S. 17. Ein Bergisches Geschlecht Elvar konnte ich nicht finden. Aber eine Änderung würde ich mir doch gewiss nicht erlaubt haben, wenn ich nicht die Bemerkung gemacht hätte, dass Gudenus auf Correctheit seines Textes gar zu wenig Sorgfalt verwendet hat. Wenn nun Jutta vom Hayn wirklich mit Diederich von Elner verheirathet gewesen, so ist jedoch nicht der Ritter Diederich von Elner der Jüngere zu verstehen, sondern ein gleichnamiger Sohn desselben. Bei Lacomblet kommt er zuletzt im J. 1355 vor.

      S. 28. Rabolt von Plettenberg Amtmann zu Zülpich hatte allerdings eine Schwester Elisabeth; aber die Gattin des Wilhelm Quad wird in einem Schema als Erbtochter des Bertram von Plettenberg und der n. von der Horst zu Horst dargestellt. - - Betreffend Elisabeth von Ketteler, so kann ich jetzt nicht mehr ermitteln, ob die irrige Angabe ihres Gatten mir zur Last falle, oder dem Document woraus ich schöpfte; ich bemerke nur, dass authentische Briefschaften die mir jetzt vorliegen, sie als Gattin des Werner von Plettenberg Marschall und Amtmann zu Bergheim bezeichnen.

      S. 33. Die Gattin des jüngern Johann von Harff (zu Güsten) heisst vielmehr Helwich von dem Grien. Dieselbe gehört dem Geschlechte des bei Fahne (sub Raitz) vorkommenden Hugo vom Grynde an.

      S. 34. Arnolt von Hoemen Herr zu Alsdorf war in seinen spätern Jahren Lehenstatthalter zu Valkenburg und Herzogenrath, und kommt noch im J. 1462 vor. Auffallend ist mir aber dass derselbe sich zuletzt Ritter schreibt: was er im J. 1457 noch nicht gewesen zu sein scheint. Vielleicht haben wir uns unter dem Ritter den Burggrafen Arnolt von Hoemen zu denken: der nachdem er Alsdorf von seinem Oheim erhalten, das Haus Odenkirchen an seinen Sohn Johann von Hoemen abgetreten, und dann Herr zu Aisdorf geworden. Nach Tod des Arnolt wurde im J. 1468 am 28. May der eben genannte junge Burggraf Johann von Hoemen mit Alsdorf belehnt. Dieser hat nun den Rittersitz schon bald nachher dem Gerart von Hoemen überlassen: von welchem derselbe dann endlich an den Schwiegervater des Gotschalck von Harff gekommen. Christian Quix hat in seiner Schrift: Schloss Bernsberg p. 41 verschiedenes über Alsdorf bemerkt, was sich mit meiner Angabe nicht vereinigen lässt. Vielleicht gab es in frühern Zeiten zu Alsdorf zwei adliche Häuser.

      S. 35. Dass das Haus Linzenich schon frühzeitig den Herren von Harff gehörte, scheint aus einer Urkunde v. J. 1466 (bei Quix 1. 1. p. 126) hervorzugehen. Alart von Linzenich, und nach ihm sein Sohn Loyff, schuldete dem Gotschalck von Harff eine Jahresrente von vier Malter Roggen, die abgeliefert wurde „zo Lynssenych", das heisst, auf Gotschalcks Haus zu Linzenich. - - Alart von Linzenich war, gemäss Fahne, Herr zu Gürtzenich. Das ist ohne Zweifel jenes Gürtzenich, worüber ich Heft I. p. 37 gesprochen. Alart heirathete im J. 1418 Johanna Tochter des Reynart von Patteren. Sein Sohn Loyff, der sich im J. 1478 mit Margaretha Tochter des Carl von Honseler verehelichte, brachte in die Ehe das ihm in der Theilung mit seinem Bruder Reynart zugefallene Haus Boruheim (Bourheim).

      S. 40. Die Anmerkung ist zu durchstreichen. Otto von dem Bongart bekleidete die Amtmannsstelle zu Lechenich von , 1605 bis 1638. Sein nächster Vorgänger ist Hans Philips von Hoheneck zu Friesheim, und dessen Vorgänger Hermann Wolff genannt Metternich zur Gracht. Mithin kann Adolph Herr zu Gymnich nicht, wie Fahne angiebt, Amtmann zu Lechenich gewesen sein.

      S. 51. Der in der Anmerkung erwähnte Graf von Efferen heisst mit Vornamen Johann Wilhelm.

      S. 56. Wenn nach Absterben des Damian Hyacinth Frh. von Harff das Haus Lindweiler an den Herrn zu Dreyborn zurückgefallen, so ist dasselbe doch späterhin wieder an dessen Wittwe gekommen. Dieselbe war noch im J. 1779 Inhaberin dieses Rittersitzes.

      S. 141. In der zweiten Zeile lese man Des statt Der.




Anmerkungen

  1. Da der Extract im Styl des sechzehnten Jahrhunderts copirt ist, so glaubte ich berechtigt zu sein, in neuerer Schreibweise copiren zu dürfen.
  2. Hellenthal gehörte späterhin zur Herrschaft Schleiden. Von den Orten Wiltz und Muer habe ich keine Spur entdecken können.
  3. Dieser Ort hiess früher Maisthous, Mastoss, Mastoiss.
  4. Im J. 1663 verkaufte Franz Anton Graf zu der Marck und Schleiden dem Johann Frh. von Harff die seiner Grafschaft zur Schleiden angehörigen Häuser und Unterthanen im Dorf Dreyborn mit allen Gefällen, Renten, Zinsen, Schatzeinkünften, Büschen, Benden, Zehenden, Pachten, Jagden, Fischereien, Regalien und Gerechtigkeiten.
  5. Lysebeth ist wahrscheinlich eine Schwester des noch zu nennenden Ritters Gilys von den Wyer.
  6. Wie nahe die Herren von Vlatten, welche das Erbscbenk-Amt bekleidet haben, der Familie unseres Werner von Vlatten stehen, diese Frage muss ich unerörtet lassen.
  7. Beide Brüder hatten wenigstens einen Theil ihrer Güter in der Gegend von Nörvenich.
  8. So wird er noch im J. 1377 genannt zum Unterschiede von seinem gleichnamigen Vater Johann Smeych von Liessingen, der nebst seinem Bruder Gyselbrecht von Uetzheim bereits in einer Urkunde v. J. 1328 vorkommt.
  9. In Copien heisst sie bald Guitgyn von Niuerheimb, bald Guitgyn von Iuenheim. An Nievenheim oder Iversheim ist wohl nicht zu denken. Sie war vielleicht eine Guitgyn von Euenheim.
  10. Der Sohn dieser Eheleute, Johann von Wunnenberg, war mit einer Tochter des Ritters Dederich von Kesselstat verheirathet, und hinterliess zwei Söhne: Dederich und Gerlach von Wunnenberg. Letzterer heirathete im J. 1474 Margaretha von Deynsburg, und hatte mit derselben gleichfalls zwei Söhne: Roprecht und Johann von Wynnenberg.
  11. In den Beilagen habe ich die Anerbung an diesen Hof v. J. 1459 mitgetheilt.
  12. Das Müddersheimer Archiv enthält noch manches von alten Cölner Familien, namentlich von den Mommersloch und Cleingedank; und so liegt denn die Vermuthung ziemlich nahe, dass obige Beelchen einem von diesen Geschlechtern angehörte.
  13. Heistert war in dieser Zeit schon eine allodiale Herrschaft der Herr zu Dreyborn.
  14. Der Graf war bekanntlich Herr zu Gladbach: welches Haus er im J. 1460 dem Diederich von Landsberg für 2200 Rheinische Gulden verpfändete.
  15. Dieselbe stellte im J. 1467 ein Attest aus, woraus man ersieht, dass die Gräfliche Parthei selbst nach dem Dorf Rohr hinauf eine Expedition ausführte, in der Meinung, dass dies noch der Elisabeth gehöre. Dasselbe lautet also: „Ich Elisabeth Wieduwe van Flatten frauwe zu Broyll doin kont In diesem brieue als dan dat Dorff Roer van mynen Joncheren van Morsse weghen beschedigt ist worden zu sulcher tzyt dat geschiet ist hait dat dorff vurs. In Johans van Deynsbartz Hant gestanden nae luyde der verschryuonge.“ Wie es scheint, wollte sie mit diesem Zeugniss den Johann von Deynsburg ermächtigen, für die Beschädigungen die in dem Dorf Rohr, wahrscheinlich vor obigem Spruch, angerichtet worden waren, Ersatz verlangen zu können.
  16. bei Gülpen; über jenen Steffen sehe man noch Chr. Quix im Schloss Rimburg S. 30.
  17. Herr Clockener war seit etwa 1470 zugleich Pastor zu Königsfeld.
  18. Gerart hatte einen Sohn Friedrich, der früh starb, und eine Tochter Cunegunt, welche die Gattin des Heinrich von Eych Herrn zu Olbrück wurde.
  19. In einer Urkunde v. J. 1374 heisst er überdiess Herr zu Eynenberg: welches Haus dann aber an seinen Bruder Johann von Eynenberg übergegangen ist. Es ist dies jener Johann, dessen Wittwe Heylke Durtzant den nachmaligen Erbkämmerer Statz von dem Bongart heirathete, und dessen Tochter Cunegunt von Eynenberg die Gattin des Daem von dem Bongart wurde.
  20. Ich weiss nicht, ob der Leser aus der Urkunde bei Guden. p. 1206 dasselbe Resultat ziehen werde, das ich daraus gezogen, nämlich dass Peterse nur eine Stiefschwester der Gebrüder von Eynenberg ist. Wenn letztere die Gattin des Diederich von Schonenberg ihre Moen nennen, so vermag das noch nicht die Construktion meiner Genealogie umzustossen; denn dies Wort ist von sehr vager Bedeutung.
  21. Eine andere Tochter desselben, Catharina vom Hayn, war mit dem Ritter Ludwig Vogt zu Lulstorp verheirathet.
  22. Elner ist meine Conjektur; bei Guden. p. 1211 sq. steht Elvar. Jutta mag wohl die zweite Gattin des Ritters Diederich von Elner des Jüngern gewesen sein. Denselben finde ich zuerst 1306, und zuletzt 1356.
  23. Diese Pfandschaft ward nicht wieder eingelöst, und erhielten die Herren von Eynenberg in der Folge die Belehnung derselben.
  24. man sehe Heft I. S. 66.
  25. Ueber dies Gut sehe man die Urkunde v. J. 1361 bei Guden. p. 1149.
  26. Nemmenich und Lüssem. Ersteres betreffend, so scheint der freyadlige allodiale Hof, die Schäfferey, gemeint zu sein. Dieser Hof ist auch wohl zu verstehen in einer Urkunde v. J. 1364, worin Georg und Arnolt von Oyrscheit resp. Propst und Canonicus zu St.Gereon binnen Cöln aus sonderlicher Gunst auf alle Ansprache und Forderung an das Gut zu Noemenich zu Behuf des Johann von dem Vorst (Schwiegervater des Ritters Hilger von Langenau) verzichten.
  27. Wenn ich richtig gelesen habe, so heisst dies Gut Cuweiringen, wahrscheinlich ein Erbe der Jutta vom Hayn.
  28. Aus dieser Ehe stammt Jorge Herr zu Schoeneck und Olbrück, verh. mit Wilhelme von Lutzenrodt.
  29. heutzutag Eller, Aylff Quad war verheirathet mit Metza Tochter des Johann Zobbe von Elverfelt. Er und seine Brüder werden in dieser Ordnung genannt: Johann, Lutter, Aylff und Everhard Quad, alle vier Ritter, und Söhne des Ritters Wilhelm Quad.
  30. Es lässt sich nicht bestimmen, ob Wilhelm von Vlatten oder Johann von Eynenberg jenes Dorf verschrieben habe, da sich ausser jener Quittungs-Notiz weiter keine Nachricht über dasselbe im Dreyborner Archiv vorfindet.
  31. man sehe Heft I. S. 59.
  32. Ihr Sohn Bertram Quad zu Eller und Velbrüggen, auch Inhaber eines Drittels von Landscron, starb 1599 unverehelicht.
  33. Mit diesem Hause ward er im J. 1547 belehnt. Ueber sein Drittel von Landscron fehlen mir die fernern Nachrichten; vielleicht hat Daem Quad dasselbe in der Folge durch Verträge an sich gebracht.
  34. Aus dieser Ehe stammen die Gebrüder Friedrich und Adam, welche auf die Herrschaft Pirmont Ansprüche erhoben. Nach einem langen Prozess kam es im J. 1624 zu einem Vergleich, laut dessen die Erben des Philipp von Eltz ein für allemal tausend Goldgulden, nämlich die von der Leyen 475, sodann Daem von Harff, Franz von Eltz und Margaretha von Overlacker Wittwe Quad, jeder 175 Goldgulden zahlten, wohingegen die von Hunolstein auf alle an das Haus Pirmont gemachte Anforderungen verzichteten.
  35. Nach Fahne war er mit Metza Walpot von Bassenheim verheirathet. Aber seine Kinder stammen wenigstens aus der Ehe mit Catharina.
  36. Elisabeth von Gimmenich
  37. Kirchellen ist wohl das spätere Hellen, und das heutige Höllen bei Rödingen.
  38. Er brachte denselben ohne Zweifel von seinem Sohne Gerart an sich. Von etwa 1417 bis etwa 1457 kommt Arnolt von Hoemen (Bruder des Burggrafen Gerart) als Herr zu Alsdorf vor. Eine Urkunde v. J. 1470 nennt sodann den Gerart von Hoemen als Herrn daselbst. Ob dieser nun unmittelbar von Arnolt den Rittersitz erhalten oder ob er zunächst an seinen Vater Johann von Hoemen gekommen, vermag ich nicht zu sagen; es fehlen mir darüber die Nachrichten. — Gemäss obiger Cession war Johann von Hoemen mit Jutta von Hüls, sodann mit Jutta von Wedenau verheirathet; aus erster Ehe stammen seine drei Kinder.
  39. Diese Eheleute verkauften ihren vierten Theil ihrem Schwager und Bruder Johann von Harff.
  40. Ich habe vergebens nachgeforscht, wie Gotschalck von Harff in den Besitz von Linzenich gekommen; vielleicht hat er dies Haus von Reynart von Linzenich angekauft. Zur Bekräftigung des Obigen bemerke ich noch, dass in dem Ehevertrag des Ritters Arnolt von Harff v. J. 1504 unter andern, Johann von Harff Drost zu Geilenkirchen und Daem von Harff Drost zu Brüggen als Zeugen vorkommen, und „Heren Goitzschalcks sone“ genannt werden; um andere Zeugnisse zu übergehen.
  41. Die 4000 Goldgulden blieben übrigens auf dem Amte Geilenkirchen haften, und wurden die jährlichen Pensionen aus des Amtes Einkünften entrichtet.
  42. Linzenich ward späterhin seinem Bruder Daem von Harff zugetheilt.
  43. Velbrüggen hat er von seinen Miterben dieses Rittersitzes im J. 1602 durch Kauf an sich gebracht.
  44. Der Fischenicher Hof zu Niederaussem und zwei Höfe zu Fischenich und Stotzheim, herstammend von der oben S. 27 erwähnten Irmgart von Vischenich, sind unter Rabolt von Plettenberg an das Haus Dreyborn gekommen; von denen dann die beiden ersteren an die Herren von Harff zu Geilenkirchen übergingen.
  45. Den dortigen Amtmann ernannte die Abtei. Erst späterhin scheint Herr von Gymnich Amtmann zu Lechenich geworden zu sein: welche Stelle nach ihm der Ritter Otto von dem Bongart erhielt.
  46. in qua nobiles ex Ducatibus Juliae et Montium oriundi studiorum exercitia, ut iurisprudentiae, mathematicae, politicae et historiarum, sicut etiam nobilitati peculiaria, ut equorum, armorum &c. inveniant.
  47. Aus diesem Kaufschilling schenkte Werner von Harff seinem Neffen Johann Ulrich von Hoensbroich aus besonderer Affektion per donationem inter vivos die Summe von 66000 Rthlr.
  48. Nach Tod ihres Gatten, im J. 1659 verkaufte Maria Quad und ihr Sohn Otto Werner Frh. Waldpod von Bassenheim diese zwei Drittel des Eynenbergischen Theils an Herzog Philipp Wilhelm gegen die Dingstühle und Dorfschaften Adendorf, Eckendorf und Villip.
  49. Die Eheleute Johann von Harff und Alverade von Birgel kauften im J. 1450 von Johann von Levendahl genannt Patteren neunzig Morgen Land im Felde von Patteren gelegen
  50. Daem von Harff, wahrscheinlich der Jüngere, brachte einen Theil der Herrschaft Hüls käuflich an sich. Die Nachkommen desselben haben vor und nach den grössten Theil dieser Herrschaft erworben.
  51. In dieser Uebergabe war der freyadlige allodiale Hof zu Nemmenich, die Schäfferey genannt, nicht mit inbegriffen.
  52. Eine lange Reihe von Jahren, bis stark in die letzte Hälfte des vorigen Jahrhunderts war Hofrath Pingen Schulteis zu Dreyborn; ein grosser Jurisperitus, der sich durch eine Unmasse von Prozess-Scripturen verewigt hat, nicht blos zu Dreyborn, sondern auch anderswo. Der Herr lebte und wehte in Prozessen, und ich glaube, er erhob sich Morgens mit einem recht heitern Gesicht aus dem Bett, wenn er Abends zuvor für seine Herrschaften einen neuen Prozess ausgeklügelt hatte.
  53. Franz Ludwig Frh. von Harff verkaufte den Dreyborner Hof im J. 1784 an Augusta Gräfin von Sternberg geborne Gräfin zu Manderscheid, und kaufte dagegen den Ahremberger Hof, vormals der Herzoglich Clevische Hof genannt, auf St. Johannis Strassen, gegen Servatius Kirchen über gelegen. Diesen Hof erhielt Graf Diederich von Cleve im J. 1301 vom Ritter Franco vom Horne in Erbpacht: man s. Lacomblet Bd. III. p. 8.
  54. Gemäss Prozessakten kamen der Tochter davon zwei Drittel und der Mutter nur ein Drittel zu.
  55. Die Eheleute Heinrich von Plettenberg und Anna von Metternich zu Reinartstein hatten beide Güter im J. 1584 der Maria von der Leyen Wittwe Hurth von Schoeneck für 2000 Goldgulden verpfändet, und die Pfandschaft nicht wieder eingelöst. Die Erben des Herrn von Gertzen aggravirten diese Güter gleichfalls, und da auch sie die Creditoren nicht befriedigten, so kam es zur Distraction derselben.
  56. Die Extradirung der Documente erfolgte, auf Kaiserlichen Befehl, im J. 1671 auf Haus Sommersberg. — Die Brohler Güter, die Herr von Gertzen in Besitz nahm, waren folgende: Haus Rath bei Arnoldsweiler, Haus Düssel im Bergischen, die Herrschaft Ober-Ehe, das Dorf Rohr, ein Gut zu Bodendorf, Höfe zu Morschenich und Hemmerden, ein Weingartsgut zu Plittersdorf, ein auf Heimerzheim stehender Heirathspfenning. — In Prozess-Akten wird ferner noch behauptet, dass Herr von Gertzen den verpaarten Minderjährigen, ohne Vorlegung des mindesten Beweises, auch die Reichsherrschaft Caldenborn (ein Gut des Emund von Metternich) abgeschwätzt habe.
  57. Der Sohn desselben, Johann Werner Franz Mathias Frh. von Baexen, war verheirathet mit Maria Francisca Freyin von Bongart, deren dritter Gatte, Friedrich Graf von Efferen Jülich- und Bergischer Geheimer Rath, bei Fahne übergangen ist.
  58. Herr Schmitz, welchem der Domherr Werner Friedrich Frh. von Harff im J. 1676 die Kapelle zu Dreyborn conferirt hatte, war seit 1686 Pastor zu Aachen. — Wittwe Freifrau von Harff schritt im J. 1699 mit dem Erbjägermeister Carl Caspar Frh. von Hompesch zu Bolheim zur zweiten Ehe.
  59. Derselbe ward im J. 1773 von Ferdinand Frh. von Geyr mit dem zur Herrschaft Schweppenburg gehörigen Burglehen zu Andernach belehnt.
  60. Ob diese Loy auch heute noch so genannt werde, ist mir nicht bekannt. Von einer Loe bei Thorr heisst es in einer Urkunde vom J. 1367: „die viere vnd zwentzich morgen lantz hauen ich vp gedragen vur deme gerychte zu Thurre in der Loo vur den gesworen lantluden die in der Loo horich sint.“ Eine andere v. J. 1449 beginnt mit diesen Worten: „Wir Zeilken Eysser van Berendorp Johan Schrait van Ae Rutger van Wedendorp Coengen Speiche van Emme Goebel van Woullenroede Heynrich Smyt van Heppendorp Geswoeren lantlude In der Loe.
  61. Derselbe Carsilis von Irresheim und Johanna seine Gattin verkaufen im J. 1400 dem Wilhelm von Vlatten Ritter und Johanna seiner Gattin noch eine fernere Rente von 2 Malter Roggen jährlichs „zo sent remeis missen zo leueren off vyrzeynacht dar na neist volgende.“ Dies ist ein Termin von St. Remigius bis zu Drei Königen.
  62. Dieses Nörvenicher Gut ist die Grundlage des nachmaligen sehr bedeutenden Rittersitzes Nörvenich. Ein eigentliches Mannlehen ward es erst im J. 1422 „des maendaigs nae sent Johans daig baptiste decollacionis“. Die Jahrgülden, die bisheran von diesem Hofe entrichtet worden waren, nämlich zehn Malter Weitzen und Roggen, acht oder neun Schillinge Cölsch, vier oder fünf Hühner: empfing Werner von Vlatten von Herzog Reynolt zu einem rechten Mannlehen, mit Verzichtleistung auf eine Forderung von 160 Rheinischen Gulden, die ihm der Herzog noch aus der Zeit schuldete, wo beide vor Cleve gefangen lagen. Was die Herren von St. Aposteln betrifft, so waren an diese ungefähr vierzig Morgen Curmüthig
  63. Der Hof zu Pissenheim ging in der Folge mit dem Rittersitz Nörvenich an die Herren von Harff zu Geilenkirchen über, und verblieb denselben bis zum J. 1654, wo Werner Frh. von Harff diesen Hof dem Tilmann Nickel Licentiat und Burggraf zu Heimbach verkaufte. Der Sohn des letzteren, Joseph Goswin von Nickel, welcher der Ansicht war dass seinem Gute die Collatio Altaris S. Barbarae zu Pissenheim anklebe, trat gegen das Haus Dreyborn das vermöge der folgenden Stiftung zu dieser Collation berechtigt war, in einen langen aber erfolglosen Prozess.
  64. Eine andere hierhin gehörige Urkunde v. J. 1436, hetreffend die Reparatur eines Pützes zu Altenahr, findet sich bei Guden. Cod. II. p. 1278. Erzbischof Roprecht änderte die Verschreibung im J. 1466 dahin ab, dass er dem Ritter Johann von Eynenberg statt des Schlosses den Chur-Wein zu Ahrweiler überwies, bis Erzbischof Hermann im J. 1529 dem Rabolt von Plettenberg das Kapital, im Betrage von 7000 Goldgulden zurückerstattete. — Dass die Herren von Loen dem Werner von Vlatten das Schloss Lewenburg verpfändet hatten, ersieht man aus Guden. p. 1285.
  65. Der Hof gehörte also vormals an das Haus Gladbech; denn auch dies war früher ein Bollander Gut, gemäss Urkunde vom J. 1373 (bei Lacomblet Bd. III. p. 642): worin Maria von Loen Frau zu Bollant ihr Haus zu Gladbach dem Herzog von Jülich als ein offenes Haus aufträgt.
  66. Meille ist nicht richtig. Metza war nämlich eine Tochter des Johann von Melich Herrn zu Tüschenbroich.
  67. Dieser Scheffen heisst in andern Urkunden: Heufftumb.
  68. Teilman van der royssen“ kommt im J. 1414 als Scheffen zu Nörvenich vor. — Evartyn ist vielleicht ein jüngerer Bruder des Gysen von Slenderhaen. Denselben finde ich in dem Heirathsvertrage, den Eva Tochter des Evertyn selig und der Cathryngyn von Slenderhaen im J. 1426 mit Wilhelm von Kintzweiler zu Müddersheim geschlossen hat, als Zeugen auf Seiten der Braut, die ohne Zweifel seine Schwester ist.
  69. ,Zauberei ist in den Weissthümern gewöhnlich verpönt. Indess haben die Leute in der Eifel in dieser Kunst wohl keine so gar grosse Progresse gemacht. Wenigstens habe ich keine Spur von jenen schrecklichen Executionen, wie man sie namentlich im zweiten und dritten Decennium des siebzehnten Jahrhunderts in manchen andern Herrschaften, wie Hemmersbach, Müddersheim, und sonstwo, gegen solche Künstler und Künstlerinnen vorgenommen hat, entdeckt. — Das Document hat übrigens auf der Rückseite die Aufschrift: „Weistomb vnd gerechtigkeit der Herrligkeyt Drimbom anno 1300 auffgericht." In dieser neuern Gestalt gehört es wahrscheinlich der Zeit des Rabolt von Plettenberg an.
  70. Das heutige Ehrenbreitstein hiess vormals Melem oder gewöhnlicher Moelhem, vielfach mit dem Zusatz: in dem Thale unter Helffenstein.
  71. Man ergänze etwa unbeschadet, vorbehalten.
  72. Im Jahre 1517, wo Rabolt von Plettenberg obigen Hof um eine jährliche Rente von „veir malder roggen, tzwelff malder hauer ind tzwei pund was" wieder verpachtete, besassen die Scheffen zu Heystat oder wie der Ort in dem neuen Pachtbrief heisst, Heistart, ihr eigenes Siegel.
  73. Gerhard von Hoemen ward mit dem Hofe zu Pützdorf "mit artlande, buschen, wesen, weyden" und all seinem Zubehör im J. 1467 vom Dompropst Salentin von Isenburg belehnt.
  74. Gemäss einem Extract empfing 1524 des andern Tags nach St. Aegidius, Clais von Harff Drost zu Geilenkirchen von Johann von Olmissen genannt Mulstroe (Herrn zur Hallen und zu Hückelhoven) damaligem Statthalter zu Heinsberg, Haus und Herrlichkeit Geilenkirchen mit allem Zubehör, gleich wie sein Vater selig dasselbe besessen, vorbehaltlich seiner Mutter ihre Leibzucht. — Nach obigem Lehenbrief war Geilenkirchen ein rechtes Mannlehen. Aber in dem Lehenbrief v. J. 1668 heisst es, dass „so lang Mannstamm vorhanden seyn wird, jederzeit dem ältesten Mannstamm weltlichen Stands dies Lehen allein gebühren, und in keine Tbeilung kommen solle, die Töchter aber daran kein Recht noch Zugang haben, auf des Mannstamms Abgang aber, alsdann die nächste Tochter darzu gelassen, und für sich und ihre eheliche Leibserben berechtiget, und so lange dieselben vorhanden, dergestalt belehnt werden sollen, dass diejenigen Töchter, welche an einen Rittermässigen von Harff sich verheiratben würden, den anderen in diesem Lehen jedesmal vorgezogen, dessen allein fähig sein, und dasselbe an die von Harff wieder einbringen sollen." Wann dies neue Lehensverhältniss erlangt worden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, weil der nächst vorhergehende Lehenbrief sich nicht erhalten hat. — Schloss Geilenkirchen, welches Johann von Harff in einem ganz zerfallenen Zustand erhielt, liess derselbe von neuem aufbauen, und als es im J. 1543 in der Jülicher Fehde, mit Ausnahme zweier Thürme, vollständig abbrannte, so setzte sein Sohn Clais von Harff dasselbe wieder in Stand. Einer von diesen beiden Thürmen ist wohl derjenige, auf welchem die Examinations-Kammer, die Tortur und das Gefängniss war. Durch Herschiessung „einer zimblicher Summen gelts" bewirkten die Gebrüder Werner und Damian von Harff, dass Herzog Wolfgang Wilhelm durch Decret vom 5. July 1639 den Thurm von seinen Schrecknissen befreite. Ob dieser Thurm identisch ist mit dem wovon in einem Schreiben v. J. 1769 Meldung geschieht, vermag ich nicht zu sagen. In demselben heisst es nämlich: „Der Thurm fangt auch an sehr bawfällig zu werden, und sollte praeter propter vor Reparations-Kosten erfordern 70 ad 80 Rthlr. Ob dieser auch solle herunter genohmen werden oder ob derselb als ein Zeichen des Rittersitzes stehen bleiben soll, darüber erwarte gleichfals den gnädigen Befehl. Die Bürgerschaft hier zu Geylenkirchen bittet für denselben, weil die Ziehrath des Stättleins hierdurch benohmen würde." — Der Rittersitz Geilenkirchen verblieb den Herren von Harff bis zum J. 1802, wo Franz Ludwig Frh. von Harff denselben am 18. May dem Kaufhändler Joseph Kux zu Hünshoven verkaufte.
  75. Royde bei Lacomblet ist nur ein Versehen.

Anmerkungen der GenWiki-Redaktion

  1. Druckfehler in Textvorlage: Vermögeus
  2. Druckfehler in Textvorlage: Hoemeu
  3. Gemeint ist wohl der Codex Diplomaticvs: Exhibens Anecdota Ab Anno DCCCLXXXI, Ad MCCC. Mogvntiaca, Ivs Germanicvm, Et S.R.I. Historiam Illvstrantia / Ex Latebris In Lvcem Protraxit Notasqve Addidit Valent. Ferd. De Gvdenvs, Immed. Ord. Eqvestris Imp. Camerae Imperialis Assessor. Goettingae; Francofurti; Lipsiae 1743–1768 von Valentin Ferdinand Gudenus; siehe Artikel Valentin Ferdinand Gudenus. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (01.04.2011)
  4. Festlegen, vereinbaren, verbindlich (vertraglich) übereinkommen; siehe Artikel Stipulation. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (06.03.2011)
  5. Vereinbarung, verbindliche (vertragliche) Übereinkunft; siehe Artikel Stipulation. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (06.03.2011)
  6. Vgl. dazu Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4, S. 1
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Siehe Glossar
  8. Vgl. dazu Genealogie der Herren und Grafen von Velbrüggen, S. 6