Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/010

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Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare
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      Auch ich empfehle dem lieben Leser das Studium der Mission und lade ihn nun ein, mit mir nach Afrika zu kommen, wo ich selbst beinahe 10 Jahre im Dienst der Basler Mission unter den Aschanti- und Akemnegern der Goldküste in Westafrika zugebracht habe. Da gibt's manches zu erzählen, vom Urwald und der Savanne, von Tropenhitze und Regenzeit, von Abenteuern mit Schlangen, Leoparden, Wanderameisen, von Zauberern, Fetischpriestern und Götzenfesten, und ich glaube, nach all dem ist der freundliche Leser dann dankbar, daß er nicht in Afrika wohnen muß, sondern bei uns in unserm lieben deutschen oft mit Unrecht geschmähten Vaterlande leben und arbeiten darf.


II. Afrikanische Wanderungen.

a) Fieberkrank und dem Verdursten nahe!

Das
Fieber.
      Jeder nach Afrika ziehende Europäer muß dort im ersten und zweiten Jahr eine Akklimatisation durchmachen; wie ein in anderes Erdreich gepflanzter Baum braucht er Zeit, sich zuerst einzuwurzeln. Dabei hat er einen bösen Feind gerade im tropischen Afrika an der Malaria, jenem heimtückischen Fieber, das an seiner Kraft zehrt und etwa 25 Prozent aller Europäer in kurzer Zeit dahinrafft. Man nennt deshalb die Goldküste, Togo, Kamerun usw. „des weißen Mannes Grab“ – das hat einst Graf Zinzendorf, als die Nachricht vom Tod von sechs Missionaren einlief, in die Verse gefasst:

Es werden viele ausgesät
Als wären sie verloren –
Auf ihren Gräbern aber steht:
Das ist die Saat der Mohren!

      Und doch gilt es auch für den deutschen Kulturpionier:

Und setzet ihr nicht das Leben ein –
Nie wird euch das Leben gewonnen sein!

      Ich war etwa ein halbes Jahr erst draußen, da hatte ich schon die ersten schweren Fieber zu bestehen; – nicht