Arloth (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Arloth ist eine Variante des Rufnamens Arnold bwz. des Familiennamens Arnold, die erst relativ spät im 16. Jahrhundert in Schlesien oder der Lausitz entsteht. Es handelt sich eine durch Umspringen des l entwickelte Kurzform von Arnold.

Erstfunde, bezeichnenderweise erst nach (!) 1550:

  • 1561 Matz Arlott im Reichenberger Stadtbuch (Isergebirge).
  • 1571 Nicklaus Arlot im Alt-Liegnitzer Stadt- und Bürgerbuch (Schlesien)
  • ab ca. 1580 Adam Georg Arloth in Kirchenbüchern in Niederlangenau(Böhm. Riesengebirge).
  • 1586 bzw. 1596 Martin Arlott und George Arlott, Bauern von Striegau (Schlesien)
  • 1588 Christoff Arloth in einem Gerichtsprotokoll in Olmütz (Mähren).
  • 1590 Heirat von Thomas Arloth mit Ursula Wieland im Kirchenbuch von Raase (Schlesien).
  • 1591 - 1624 Geburten von Namensträgern (Arlet, Arlett, Arloth, Arlott, Arnest, Arnst) lt. Kirchenbüchern in Weidenau (Schlesien).
  • 1598 Henrik Arloth, Steinmetz am Glockenturm der Kirche von Spišská Sobota (ungar. Szepesszombat, dt. Georgenberg) in Oberungarn (heute Slowakei).
  • 1608 Hans Arlot im Alt-Liegnitzer Stadt- und Bürgerbuch (Schlesien)
  • 1615 Barthol Arloth in den Bürgermatrikeln der Stadt Greiffenberg (Schlesien).
  • ca. 1650 Christoph Arloth mit seiner Familie (Bauern) als religiöse Exulanten von Warnsdorf (Böhm. Niederlande) nach Sachsen.
  • 1657 Paul Arloth, Hornensis, Austriacus, im Matrikelbuch des Piaristengymnasium Horn (Niederösterreich).
  • 1704 lt. Kirchenbuch St. Stephan in Wien Hochzeit von Georg Heinrich Arloth, ein(em) Sailer zu Camm in der Pfalz (= Cham in der Oberpfalz) gebürtig, mit Anna Barbara Lachner.

Heutige Namensträger in Deutschland, Österreich, Tschechien und USA. Weibl. Nachkommenschaft auch in Skandinavien. Alle Namensträger in Mitteleuropa (Stand 2019) stammen von Adam Georg Arloth (ca. 1580) in Niederlangenau (Riesengebirge) ab. Ab ca. 1850 Ausbreitung in cisleithanische Teile der Habsburgermonarchie, schwerpunktmäßig aber in die Gebiete um Hohenelbe, Trautenau und Gablonz an der Neiße. Namensträger vereinzelt auch in Transleithanien (vor 1900). Auch Abwanderung ins Deutsche Reich nach Weimar in Thüringen und nach Niederösterreich (Wien). 1945/1946 Vertreibung vieler Namensträger aus der Tschechoslowakei lt. Dekreten von E. Beneš und Beschluss der Potsdamer Konferenz in die Sowjetische Besatzungszone (Halle/Saale) und Amerikanische Besatzungszone in Deutschland (Neuburg/Donau, Augsburg, Marktoberdorf).

Varianten des Namens

  • Arlot/Arlott
  • Arlitt
  • Arleth/Arlet/Arlett
  • Arlt

Die Verbreitung des Familiennamens Arloth ist quantitativ extrem seltener als andere Varianten des Rufnamens Arloth (z.B. Arleth oder Arlt). Hinweis auf gemeinsamen Ursprung aller noch lebenden Arloths (???).

Geographische Verteilung

Arloth Arlot Arlott
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Bekannte Namensträger

  • Horst Arloth (1925 - 2018), Lithograph. Langjähriger Dozent an der Hochschule für Bildende Kunst in Leipzig. Enge Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern der DDR (Altenbourg, Tübke, Heisig u. a.).
  • Prof. Dr. Frank Arloth (*1958), Ministerialdirektor im Bayerischen Justizministerium (Amtschef), ehem. Juraprofessor (Strafrecht) an der Universität Augsburg. Stadtrat (CSU) in Gersthofen bei Augsburg.

Sonstige Personen

  • Tobias Arloth (ca. 1700 - 1764), Mitglied der Hofkapelle des Grafen von Morzin in Arnau (Herrschaft Hohenelbe), welche zu ihrer Zeit als eine der besten Europas galt (wertgeschätzt u. a. von Vivaldi und Haydn). Für seine Dienste ca. 1740 mit der Schulmeister- und Kantorenstelle in Niederlangenau (Dolní Lánov) versehen. Amt des Schullehrers über mehrere Generationen im Besitz seines Familienzweigs.
  • Johann Christoph Arloth (ca. 1703 - 1770), Webermeister, gemeinbeter und Sakristan in Niederlangenau (wahrscheinlich auch Hilfslehrer und -kantor). 14 Kinder von 4 Ehefrauen. Stammvater der meisten heute noch lebenden Arloth-Nachfahren. Amt des Sakristans mehrere Generationen vor und nach ihm im Besitz seines Familienzweigs. Möglicherweise Bruder von Tobias Arloth.
  • Julius Arloth (1868 - 1886), beging einen spektakulären Selbstmord: Sturz vom Kirchturm der Augustinerkirche in der Wiener Innenstadt. Über das Ereignis wurde in der Presse der Habsburgermonarchie breit berichtet.
  • Robert Arloth, Porzellanmalermeister, Gemeindevorsteher in Niederlangenau um 1911.
  • Manfred Arloth (*1940), Konrektor i. R., langjähriger freier Zeitungsreporter (Donauwörther Zeitung, Neuburger Rundschau), Mitbegründer des Peichinger Bauerntheaters 1965 e. V. und des Faschingsclubs Rain FCR (1972), Mitbegründer der Volkshochschule Rain (1975) und etwa 10 Jahre ehrenamtlicher Geschäftsführer der VHS Rain (Außenstelle der VHS Donauwörth), Ernennung zum Ritter des Faschingsclubs Rain (1983), Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienst von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern (2016), Ehrenbrief in Silber der Stadt Rain am Lech (2017).
  • Dr. Horst Marwan (1940 - 2015), Sohn von Gusti Marwan, geb. Arloth (1920 - 2011), Träger des Nationalpreises der DDR, III. Klasse für Wissenschaft und Technik (1971).

Geographische Bezeichnungen

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Arloth</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Arloth.

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Arloth


Weblinks

Familienforscher

  • Florian Arloth (*1974), Lehrer und Hobbygenealoge, wohnhaft in Donauwörth. Erstellt eine Sammlung zu allen Arloth-Namensträgern.