Amt Blankenberg (historisch)

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Disambiguation notice Blankenberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Blankenberg.

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Köln > Rhein-Sieg-Kreis > Stadt Hennef > Amt Blankenberg (historisch)

Historische Lage

Amt Blankenberg (historisch)

Als die Grafen von Berg im Jahr 1363 Burg und Stadt Blankenberg mit dem Umland erwerben, bilden diese als daraus den Verwaltungsbezirk Amt Blankenberg. Rund 150 Jahre später bildet es den größten Verwaltungsbezirk der Grafschaft Berg.

Schwedischen Truppen erobern und besetzen einige Jahre Burg und Stadt Blankenberg. Um anderen potentiellen Gegnern kein lohnendes Ziel mehr zu bieten wird die Burg später teilweise geschleift. Allerdings bietet die Burganlage mit den vier Türmen und der Stadtmauer auch heute noch ein imposantes Bild der früheren Wehrhaftigkeit.

Mit dem Vertrag von Schönbrunn verliert Stadt Blankenberg die Stadtrechte, als das nunmehrige Herzogtum Berg 1805 an Napoleon übergeht.

Geschichtsdaten aus der Stadt und dem Amt Blankenberg

1433-1434, Johann von Zweiffel, Landdinger des Amtes Blankenberg.

1443, 1445, Henrich Hergeselle/Zergeselle, Landdinger.

1446-1464, Johann von Eitorf, Klaes von Freusberg, Dietrich von Schall, Landdinger.

1499.29. Aug.. Much, Amt Blankenberg. Durch die Stiftung der Eheleute Graf Bertram von Nesselrode u. seiner Frau Margar. zu Ehrenstein werden deren „Hoff und Güter, geheißen Berthelsbach [jetzt Berzbach], Derscheid und zum Suffen [Sieferhof] im Lande Blankenberg unter dem Kirchspiel von Much und Winterscheid gelegen“, den armen Leuten vermacht (Prof. K. Oberdörfer: Das alte Kirchspiel Much, Köln 1923).

1500.27. Jan.. Blankenberg: Herzog Wilhelm IV. von Jülich-Berg (1475-1511) präsentiert den Herman Santman de Bilveldia zum Vikar des Katharinenaltars in der Georgskapelle (Helmut Fischer: Die Pfarrkirche St. Katharina Stadt Blankenberg).

1500.17. Aug. Eheberedung Johann v. Markelsbach-Allner, Sohn von Wilh. v. M.-A. und Elisab. Roiß v. Werschau, mit Elisabeth v. Landsberg (Kurt Niederau: Zur Geschichte des Bergischen Adels; die v. Markelsbach gt. Allner. ZdBG, Bd. 83, S. 45-46).

1501. Ritter Bertram von Nesselrode stiftet einen Altar in der Klosterkirche Bödingen, dotiert durch einen Hof in der Pfarre Stieldorf, genannt zur Heide, mit Zubehör (Reißner: Stieldorf, aus der Geschichte von Gemeinde und Dorf, S. 8).

1506. Dederich Mynten ist Schultheiß zu Blankenberg.

1510.15. Nov.. Der Kölner Weihbischof Theoderich weiht in d. Kapelle d. hl. Agnes in Merten einen neuen Altar (P. Gabriel Busch: Kapellenkranz um den Michaelsberg, S. 158, Siegburg 1985).

1511.14. Okt.. Herzog Johann III. ("der Friedfertige") v. Jülich-Berg bestätigt der Stadt Blankenberg im Gedenken an seinen Vater und seinen Vorfahren die städtischen Rechte.

1512. 2. Sept.. Merten. Bei dem Eintritt ins Kloster Merten dotierte Witwe Anna v. Selbach ihre Tochter Sweyngen mit 6 Gulden ad 20 Albus Jahresrente aus ihrem Gut zu Argendorf im Kirchspiel Linz (Busch: Merten, S. 208).

1515.11. Nov.. Das Ehepaar Walraff Henseler und Maria zu Merten geben ihre Tochter Styngen in das Kloster Merten. Sie verpflichten sich, dafür ein Kindteil von 140 Gulden in Form einer Kornrente von jährlich 5 Malter aus ihrem Hof zu Rauschendorf an den Konvent zu bezahlen. (Th. Sukopp: Urkunden u. Akten des Klosters Merten, aus dem Archiv Schramm, S. 26-27).

1515 + Engelbert von Scheidt gen. Weschpfennig, Herr zu Bröl, Amtmann zu Blankenberg (Delvos: Dekanat Siegburg, S. 289).

1517. Albert v. Markelsbach-Allner verkauft den geerbten Hof Bülgenauel im berg. Amt Blankenberg an Elisab. v. Nesselrode, Witwe von Goddart v. Hatzfeld.

1518.19. Febr.. Blankenberg. + Wilh. von Pütz/Pietz, Landschreiber des Amtes Blankenb. (Robert Link: Amtspersonen des Amtes Blankenberg).

1522.16. Apr.. Um zu barem Geld zu kommen, sieht sich die Äbtissin Katharina von Schaesberg, die Kellnersche (Schaffnerin) Anna von Luitzgeroide (Lützerath), Katharina v. Zweifel, Scheunenmeistersche, und der ganze Konvent des Zisterzienserinnenklosters Zissendorf genötigt, eine Erbrente von 5 Mark Silber, jede Mark zu 6 Raderalbus gerechnet, an die Kirchmeister der Kirchspielskirche zu Siegburg, Johann Schütz von Grevenbroich und Godart zum Riesen, zu verkau- fen. Die Rente soll alljährl. zu Ostern oder in den nächsten 14 Tagen darnach aus Einkünften des Zissendorfer Hofes gezahlt werden. ... Der Konvent erhält als Gegensumme 30 Kaufmanns-gulden, jeder zu 20 Raderalbus; es sind also, wie üblich, 5 Prozent berechnet (Dr. W. Felten: Kloster Zissendorf, in: Heimatblätter des Siegkreises, 4. Jg., Jan.1928, H. 1, S. 6).

1525. 3. Juli. Verordnung Herzog Johanns III. an die Welt- und Ordensgeistlichen. Danach soll jeder Pastor das Wort Gottes klar und ohne aufrührerische Worte, ohne Ärgernis oder Eigennutz verkündigen, dem Volke durch ein frommes Leben als Vorbild dienen und es im christlichen Glauben gründlich unterweisen. Gebühren für Sakramentsausteilungen, Beerdigungen u. andere pastorale Handlungen werden verboten. ... Minderjährige sind von den Klöstern fernzuhalten, ... (Hashagen, Berg. Geschichte, S. 99. Nach W. Blanckertz: Ein Gang durch die bergische Geschichte, Roemeryke Berge 2/1927, am 8. Juli 1525).

1526. Dederich Mynten ist Schultheiß von Blankenberg.

1530. Die Äbtissin Kathar. v. Schaesberg u. der Konvent des Klosters Zissendorf sieht sich abermals genötigt Barmittel zu erhalten (wie schon 1522). Sie verkaufen Ländereien in Kümpel und Lanzenbach (Felten: Kloster Zissendorf, in Heimatblätter des Siegkreises, und Hülster, Die hochadelige Zisterzienserinnen-abtei Zissendorf bei Siegburg).

1532. Dietr. Wißmann/Wesemann ist Schultheiß zu Blankenberg (HStA Ddf., Bödingen Nr. 151, lt. Kaeber Wirtschaftsgesch. S. 25).

1539. 6. Febr.. + Herzog Johann III., Herzog von Jülich, Berg, Cleve und Mark ["starb Hertzog Johans von Cleve/Wilhelms Vater", in: Adelarium Erichium [= Adolar Erich]: Gülichische Chronic, Leiptzig 1611].

1539. Regierungsantritt Herzog Wilhelms III. als Wilhelm V. („der Reiche“) v. Jülich, Berg, Cleve u. Mark. Zu dieser Zeit war er 22 1/2 Jahre alt (In seine Regierungszeit fallen die neue jülich-clevische Polizeiordnung, die Ackergesetze, die Gesetze zum Schutze der Eigenbehörigen und die neue Gerichtsordnung).

1539.17. Aug.. Huldigung der Bergischen Ritterschaft für Herzog Wilhelm IV.

1543, Gillis zor Bach, Landscheffe des Amtes Blankenberg (Schöffenprotok. Siegb., A II/13, S, 44v).

1546. Johann Keygell, Amtmann in Blankenberg (Schöffenprotokolle Siegburg, A II/13, S. 136c).

1546. Johann zor Warden, Landscheffe des Amtes Blankenberg (Schöffenprot. Siegb., A II/13, S. 130r).

1550, 23. Apr.. Blankenberg. St. Georgstag; (wie in jedem Jahr an diesem Tag) Prozession (Erkundigung).

1550, 25. Apr.. Blankenberg. Fest des Evangelisten Marcus; (wie in jedem Jahr an diesem Tag) Prozession mit dem heiligen Sakramente (Delvos: Dekanat Siegburg; nach der Erkundigung des Herzogs).

1550. 7. Aug.. Beginn der unkanonischen Kirchenvisitation durch den Herzog v. Jülich-Berg (Dagegen erhob der Erzbischof später Einspruch).

1550.15. Aug.. Blankenberg. Maria-Himmelfahrtsfest; (wie in jedem Jahr an diesem Tag) Prozession nach Stein (lt. Kirchenvisitation, s. bei Delvos: Dekanat Siegburg, nach der Erkundung des Herzogs, S. 298). ).

1550. 5. Sept.. Neunkirchen. Kirchenvisitation durch den Rentmeister zu Blankenberg, Joh. v. Brambach und den berg. Landschreiber, Joh. v. Breill (Wilh. Hirtsiefen, Walzerath b. Neunkirchen, in: Berg. Kalender 1927, S. 75).

1550. 6. Sept.. Eitorf. Kirchenvisitation; "Kirchmeister, scheffen und amptknecht zo Eyttorff sagen, das ire pastoir sich mit siner leher und leben unstraflich halte und sin wol mit ieme zo fridden".

1550.12. Sept.. Blankenberg. Kirchenvisitation in Blankenberg.

1551.12. Mrz.. * Johann v. Ley, Sohn des Schultheißen Heinrich v. Ley aus Honsbach, Kirchsp. Honrath, mit Katharina Rode vom Rodenhof in Wülfrath.

1554. Rorich von Bockenraidt, Landscheffe des Amtes Blankenberg (Schöffenprot. Siegb., AII/15, S. 1v).

1555.15. Mai. Die "Erkundigungs-Kommission" in Blankenberg. Sie ermittelt im Amt neun Dingstühle oder Gerichte:

  • Stadtgericht Blankenberg,
  • Landgerichte in Geistingen,
  • Birk oder Lohmar,
  • Eitorf,
  • Honrath,
  • Neunkirchen,
  • Uckerath u.
  • Winterscheid, sowie das
  • Lehngericht in Dondorf, genannt das Eigen, das einen besonderen Rechtsstand besitzt. (s.u.a. Delvos, Dekanat Siegburg, S. 289; auch bei: Harleß: Die Erkundigung über die Gerichtsverfassung im Herzogtum Berg vom Jahr 1555, in: ZdBG, Bd. 20, Jg. 1884, Bonn 1885, S. 129-134).

1555.20. Juli. Margar. v. Lutzenroidt, Frau zu Merten, Ursula v. Hatzfeld, Priorin, Regyna Quad, Kellnerin, und sämtliche Jungfrauen des Augustinerinnenklosters Merten bekunden für sich und ihre Nachkommen, daß sie Franz von Haitzfelt zu Merten, Herrn zu Wildenburg, und seiner Frau Elisab. v. Wylach für sich und ihre Kinder u. übrigen Verwandten eine Erbbegräbnisstätte vor d. Nikolausaltar im Kloster zugebilligt haben (voller Text s. b. Busch, Merten seine viel liebe heimat).

1555. 1. Nov.. [Vertragsdatum]. Das Kloster Merten mußte vor Allerheiligen die Klostermühle zu Merten (wegen Hochwasserschäden?) mit Genehmigung des Landschreibers Hch. Storm von der Sieg "in die bach" verlegen. Dadurch wurde ein Grundstückstausch notwendig ... (Sukopp: Urkunden u. Akten d. Klosters Merten, aus dem Archiv Schramm,1961, Urk. 85, S. 32/33).

1556.21. März. wegen der Türkengefahr öffentlich Gebete und Glockengeläute im Herzogtum Berg befohlen.

1557. Herzog Wilh. IV. erneuert sein Verbot aus dem Jahre 1554 Neubauten mit Strohdächern zu versehen. (Goecke: Regulativ für die Verwalt. d. Stadt Ddf.).

1562.22. Apr.. Der Leuscheider Pastor Jakob Heiberg gt. von Luenen od. Loven erhält vom Saynschen Grafen den Befehl, auf Mittwoch, nach Kantate nach Marienstatt zu kommen, um eindringliche Vorschläge über die verordnete Veränderung der Religion entgegen zu nehmen. Bei Nichterscheinen gehe ihm sein Pfarramt verloren (Otto-Ernst Löttgen in: Heimatbl. des Siegkreises, 36. Jg., Heft 1, Okt.. 1968, S. 7).

1562-1567, Junker Engelbert von Selbach zu Bülgenauel Landdinger (HStA Ddf., Geistinger Lagerbuch; Schöffenprotok. Siegburg, A II/16/44ar).

1563. Klosters Zissendorf b. Siegburg: "In diessem Closter sein die geistliche Junfern dadurch, daß zu ihren Freunden ihres Gefallens herumgereißet und inne der Zaum zu lang gelassen worden, so weit verfhüret, das sie anno 1563 das habit außgezogen, die Kirchen Ceremonien verlassen, die gesäng aber auf teutsch gethan und dem Abten zu Heisterbach als ihrem Visitator nit gehorsamen wollen". (Wilhelm Felten: Kloster Zissendorf, Heimatblätter des Siegkreises, 3. Jg., 1927, Heft 4).

1564. 4. Mai. Cleve. Die neue Jülich-Bergische Rechts-Lehns-Gerichtsschreiber-Brüchten-Polizei und Reformationsverordnung des Herzogtums Berg tritt in Kraft (Gronewald: Das Bergische Amt Steinbach, S. 31).

1565.29. Jan.. Herzogl. Befehl an den Amtmann von Blankenberg, Bertram v. Lützerode, die Edikte gegen Sektierer aller Art streng durchzuführen.

1565. Verhaftung und Gefangensetzung von Wiedertäufern in den Ämtern Blankenberg und Porz-Bensberg.

1565. "Der unschuldig verfolgte Prediger Peter vom Lohe ward nicht länger vom Herzog verbannt, sondern auf dessen Befehl wieder in sein voriges Amt eingesetzt und geschätzt" (Recklinghausen: S. 338).

1565.13. Juni. Blankenberg. Im Auftrag des Herzogs [Wilh. IV.] verhandelt der luther. Prediger Peter Lo[/Lohe]mit den gefangenen Wiedertäufern in der Burg (Delvos: Dekanat, S. 295).

1565.23. Juni. Nachdem die Zissendorfer Nonnen erklärt hatten, die würden den Habit nicht wieder anlegen, die lateinische Sprache verstünden sie nicht und sie wollten "ihrem Munde nach reden", gebot der Herzog die Klosterakten einzuziehen und dem Amtmann von Blankenberg auf das Schloß zu bringen. Der Schlüssel wurde der Äbtissin zugestellt. Die Nonnen des Klosters werden vom Herzog "interniert" und gezwungen, wieder zur alten katholischen Ordnung zurückzukehren (u.a.: Felten: Kloster Zissendorf, und: Placidius Hülster: Die hochadelige Zisterzienserinenabtei Zissendorf).

1565.24. Juni. Peter Lo verhandelt erneut mit den gefangenen Wiedertäufern in d. Burg Blankenberg (Delvos, Dekanat Sbg.).

1565. 2. Juli. Befehl Hz. Wilh. IV. v. Jülich-Berg-Kleve an die Amtleute v. Steinbach und Porz-Bensberg, die Pastoren u. Untertanen zur Beobachtung des Mandats gegen kirchl. Neuerungen anzuhalten u. deren Wirken im sektiererischen Sinne der Regierung zu melden.

1565. 9. Juli. Auf Anfrage der Räte entscheidet Herzog Wilhelm IV., daß es bei den "Blankenberger Bedenken" bleiben solle, die halsstarrigen Wiedertäufer in Blankenberg sollen der Tortur überantwortet werden.

1565.17. Juli. Amtmann Heinrich v. Binsfeld u. Landdinger Engelbert v. Selbach lassen die Grundbesitzer, die Freien und Landreuter, des Amtes Blankenberg auf die Burg beordern und verhörten sie eidlich, von welchen Gütern sie frei wären und dienten.

1567. 16. August. Jürgen von Hatzfeld zu Merten als Landdinger genannt.

1565. Reformation in Leuscheid. Der erste evangel.-luther. Pastor wird Heinrich Seil (Recklinghausen: Reformations-Geschichte).

1566. + der in Blankenberg im Streit zwischen Herzog Wilh. IV. und Wiedertäufern eingesetzte "Vermittlungstheologe" Georg Cassander.

1566.25. Nov.. Blankenberg: Verzeichnis der in- und auswendiger geistlichen gueter ufkumpsten, wie die im ambt Blanckenberg an pacht, wein, zehenden, geld und anderen verfellen und wie ein jeder besonder inkomen hat (O. R. Redlich: Jülich-Bergische Kirchenpolitik, 1915, S. 53).

1568. 2. Nov.. Herzog Wilh. IV. genehmigt die Eingabe des Blankenberger Amtmanns Heinrich von Binsfeld und verleiht dem Blankenberger Bürgerm., den Schöffen, dem Rat u. d. ganzen Gemeinde zur "reparirung und erhaltung der alten mawren" noch vier neue Jahrmärkte, den 1. auf Sonntag nach Halbfasten, zu latein genannt "Judica" [2. Sonntag vor Ostern], den 2. auf den ersten Sonntag nach Pfingsten, den 3. auf Bartholomäus [24. Aug.] und den 4. auf "tagh praesentationis Mariae (21. Nov.) (Delvos: Geschichte der Pfarreien des Dekanates Siegburg, S. 293).

1570. Blankenberg. Vehling (ein Storm/Sturm zu Vehlingen?) ist Schultheiß.

1570-1581, Volmar von Scheid gen. Weschpfennig (+ 1582, oo Agnes v. Derenbach) Landdinger.

1572.14. Jan.. Wegen der Türkengefahr ordnet der Landesherr Wilh. IV. von Jülich-Kleve-Berg öffentliches Glockengeläute und Gebete an (Gansen: Türkensteuerlisten von Siegburg 1578 und 1597).

1573.13. Sept.., [Kloster Merten] "starf die geistliche und wohledle Schwana van Selbach, fraw dieses hauses der selen got genande" (Busch, Merten).

1573. Uckerath. Johann Krupp wird katholischer Pfarrer.

1574.15. Mai. Amtmann u. Landdinger zu Blankenberg erstatten den Räten Bericht über die sittliche Verfehlungen des Pastors Martin Boll zu Honrath.

1576 + Heinrich von Binsfeld aus Euskirchen, Amtmann des Amtes Blankenberg, begraben in Euskirchen (Epitaph hinter dem Altar der Kirche St. Martin). Er wurde 1526 in Euskirchen geboren und war seit 1548 mit Elisabeth von der Horst verheiratet).

1577. Das Amt Blankenberg begehrt von der Jülichschen Synode einen reformierten Prediger. Daraufhin wird ihm Adamus N. (der Name ist nicht weiter ausgeschrieben) "angewiesen" (J. A. von Recklinghausen: Reformations-Geschichte, S. 627).

1581.25. Sept.. Abel von Kreuzau, Pfarrer von Herchen, meldet dem Marienstatter Abt Gottfried von Drolshagen, das Ableben der Aebtissin Margaretha von Driesch und ersucht ihn im Auftrage des Landdingers des Amtes Blankenberg, Johannes v. Katterbach, des Neffen der Verstorbenen und ihres Bruders Ludwig v. Driesch, nach Herchen zu kommen, wo seine Anwesenheit im Interesse des Klosters dringend erfordert sei. (HStA Ddf., Mertener Akten, Nr. 37, Bl. 1-12).

1581.26. Sept.. Herzog Wilh. IV. befindet sich auf dem Rittersitz Leidenhausen im heutigen Porzer Stadtteil Eil (Huck).

1581. Zisterzienserkloster Herchen (Herchingen) wird aufgelöst (Armut, Verwahrlosung, Mangel an Personal, Pest) (u.a.: Kaufmann: Homburgische Schulgeschichte).

1581. Nach der Auflösung des Zisterzienserinnenklosters Herchen wird der Höhnerhof im Kirchspiel Stieldorf vom Kloster Merten übernommen (nach Reißner: Stieldorf, aus d. Geschichte von Gemeinde u. Dorf, S. 16).

1581.21. Okt.. Im Auftrage des herzogl. Amtmanns von Blankenberg, Wilh. von Nesselrode, hat Notar Hartliv von der Borgh, im Beisein des Schöffen Nikolaus Landt vom Dingstuhl Eitorf und des Landboten Konrad von Berck als Zeugen, das Inventarium des Klosters Herchen erstellt (HStA Ddf., Mertener Akten, Nr. 37, Bl. 1-12).

1581.21. Dez.. (St. Thomastag) u. zwei Tage nachher läuteten in allen Städten u. Kirchspielen d. Lande [Jülich-Cleve-Berg] die Trauerglocken, während man b. Gottesdienste der verstorb. Herzogin im Gebete gedachte (ZdBG, Bd. 33, Jg. 1897, S. 116).

1581-1590, Johann (Hans) von Katterbach, Landdinger.

1582.24. Juni. Umgang zur Festlegung der Grenze zwischen Oberpleis und Uckerath. Darüber entsteht Streit. An der Festlegung der Grenzen wirkten mit: Mauritius scholteiss zue Uckratt und Vogt scholtess, Thiel van pleiss, ahs ein amptsknecht. Die Abschrift des Protokolls trägt die Aufschrift: "Lage und becirck der Vogdeien Möler zu overpleiß" (Flink, Die Geschichte von Oberpleis).

1582. 6. Juli. Der Blankenberger Amtmann berichtet an Mattenclott in Düsseldorf, er habe neulich mit zuthun des landdingers Johannen Katterbach alle Pastoren und Vikarien seines Amts vorgenommen, um alles zum fleissigsten zu erkundigen und ordentlich in schriften zu stellen. Die Erhebung über die Güter des Klerus verzögert den Bericht, denn 1. manche Pastoren sind erst kurz da, 2. manche Vikarien lange nicht mehr bedient, 3. Kirchmeister, Brudermeister, Halfleute und andere Hausleute müssen erst abgefragt werden und 4. müssen an den Orten, wo die Pest regiert hat, allerhand vnderthanen abgehört werden. ... (Otto R. Redlich: Jülich-Bergische Kirchenpolitik, S. 54).

1582.19. Dez.. Bericht des [Blankenberger] Amtmanns Wilhelm von Nesselroidt zu Ereshofen [an die Düsseldorfer Räte]: "Underscheidlige anzeig und verzeichnus, wes sich ein jeder pastor des landts und ampts Blanckenbergh auf ausgangenen guedigen furstlichen bevelch vor den edlen und ehrenvesten Wilhelmen von Nesselradt, furstlichem rath und amptman zu Blankenbergh und Hansen Katterbach landdingeren daselbst auf und uber nachfolgende puncten und articulen und einem jeden derselben mittelliebigen eids erclert haben" (Otto R. Redlich: Jülich-Bergische Kirchenpolitik, S. 53).

1582.23. Dez.. [Blankenberger Amtmann Wilh. v. Nesselrode an die Düsseldorfer Räte:] "Verzeichnus, was im ambt Blankenberg neben den gemeinen pfarkirchen vor begiftigte altaren oder vicareien vorhanden, was einkombst und guetter siedelbe haben und wer ire collatoren" (Otto R. Redlich, Jülich-Bergische Kirchenpolitik, S. 53-54).

1582. Kreuzkapelle in Alzenbach wird im Visitationsbericht Pastor Harwiesens als "daglos" (ohne Dach) bezeichnet.

1582. "Braun aus der Gutmühle" läßt an dem Stege über die Wahn neben dem Hause "Doden mann" (Totenmann) eine Mühle bauen, die spätere Steinermühle (Fritz Färber: Die ältesten Seelscheider Familien und ihre Namen, in: Heimatblätter des Siegkreises, 30. Jg., 1962, Heft 82).

1582. + Volmar v. Scheidt gen. Weschpfennig, Landdinger des Amtes Blankenberg (Delvos:Geschichte der Pfarreien des Dekanates Siegburg, S. 290).

1583.27./28. Juni. Blankenberg leistet Graf Adolf v. Neuenahr nur geringen Widerstand, der leicht zersprengt wird. Auch ein Haufen Bauern unter Führung des.Amtmanns, daß sich "bei dem Städtchen Blankenberg" zur Wehr stellte, wurde mit "leichter Mühe auseinander gesprengt. Beim Weitermarsch wurde noch das Kloster Bödingen ausgeplündert" (Lossen, Max, Der Kölnische Krieg, 2. Bd., S. 336, Mchn.-Lpz. 1897) u. daselbst etliche Untertanen "erbarmlich umbbracht" (G. v. Below: Verhandlungen des Herzogs von Jülich-Cleve mit Gebhard Truchseß und Ernst von Köln im Juli und August 1583, in: ZdBG, Bd. 36, S. 72).

1583.31. Okt. [?]. Durch herzoglichen Befehl wird der gregorianische Kalender im Vereinigten Herzogtum Jülich-Kleve-Berg-Mark eingeführt. Er übersprang 10 Tage (4.-15. Okt.). Reformierte und wohl alle Lutherischen nahmen die Reform ohne Widerstand an. Im bergischen Wiehl feierte der lutherische Pastor das Weihnachtsfest nach neuem Stil zehn Tage früher als sein homburgischer Amtskollege im benachbarten homburgischen Waldbröl.

1585-1597 „Kleine Eiszeit“. In diesen Jahren „keinen einzigen Sommer“.

1586.18. Jan.. Landtag v. Jülich-Berg genehmigt Sondersteuer für die Landesverteidigung (K.D. Buse/J. Franz: Wermelskirchen, Beiträge zu unserer Geschichte).

1588.11. Jan.. * Honrath?, Heinrich v. Ley, Schultheiß zu Honrath u. Wahlscheid, S. v. Johann v. Ley u. Kathar. Rode, mit Agnes von der Schmitten, T. v. Adolf v.d. Schmitten, Schultheiß des Hofgerichts zu Seelscheid.

1590. Konrad Henseler, Ehemann von Catharina v. Zweiffel genannt Lückerath ist Bürgermeister von Blankenberg.

1593. Blankenberg, Herzogtum Berg. Anton Henseler, Ehemann von Gertrud Stommel ist Bürgermeister.

1593-1608. Blankenberg. Konrad Henseler oo Katharina v. Lückerath geb. v. Zweiffel), Landdinger d. Amtes Blankenberg (Arch. Proff, Urk. 172).

1594. 9. Nov.. [Mittwoch]. Wegen Türkengefahr öffentl. Gebete und Glockengeläut, sowie allgem. Sammlungen für Verwundete und durch den Türkenkrieg Geschädigte im Herzogtum Jülich-Berg angeordnet.

1597.12. März. Wilh. v. Nesselrode, fürstlich jülichscher Rat u. Amtmann zu Blankenberg vertauscht mit seiner Ehefrau Elise die ihnen gehörige Eschmarer Mühle gegen eine dem Herzog Johann Wilhelm von Jülich gehörende Mühle zu Eitorf im Amt Blankenberg.

1597. Herzogtum Berg. Pest im Bergischen Land auf dem Höhepunkt (Emil Hundhausen: Not und Unheil im Bergischen Land, in: Romerike Berge, 26. Jg. H. 2/1976, S. 58).

1599. 8. Juni. + Elisab. v. Schwarzenberg, Ehefrau des Amtmanns Wilh. v. Nesselrode zu Blankenberg, begraben in d. Kirche zu Bödingen (Wilh. errichtete seiner Frau später ein Monument in der Kirche zu Bödingen) (Delvos: Dekanat Siegburg).

1599. Pest im Bergischen Land (Hundhausen: Not und Elend im Bergischen Land, in: Romerike Berge, 26. Jg., H. 2/1976, S. 58).

1608.28. Jan.. Hzt. Berg. Verbot des Tragens von Schießwaffen bei Hochzeiten, Kindtaufen, Prozessionen usw. zur ferneren Verhütung von Unglücksfällen (Die Heimat spricht zu Dir, Monatsbeil. des Remscheider General-Anzeigers, Nr.6, Juni 1971).

1608-1636, Adolf Bachman (oo Gertrud v. Katterbach zu Dürresbach), Landdinger.

1609. Im Herzogtum Berg standen zu Beginn des Jahres von 132 Pfarr- u. Filialkirchen 88 den Katholiken, 16 den Lutherischen, 11 den Reformierten zur Verfügung, während in 13 Kirchen gemischt katholisch-lutherischer und in 4 gemischt lutherisch-reformierter Gottesdienst stattfand.

1609.25. März. + Herzog Joh. Wilhelm I. von Kleve, Jülich, Berg, Ravensberg u. Ravenstein, der Letzte im Mannesstamm seines Hauses. "Gott der allmechtig woll den landen seine gnad, segen und frieden geben" (Budde-Irmer, Familiennachr.).

1609. 4. Apr.. In Kleve nahm ein Generalbevollmächtigter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg durch Anschlagen der Wappen Besitz von den Ländern.

1609. 5. Apr.. In Düsseldorf erscheinen die "Possedierenden", von Pfalz-Neuburg Erbgraf Johann Wilhelm, von Kurbrandenburg Markgraf Ernst. Kaiser Rudolf II. dagegen wollte das Vereinigte Herzogtum als kaiserliches Lehen, das es seit jeher war, nach dem Aussterben des Herrscherhauses erst einmal in kaiserliche Verwaltung übernehmen, zum Zweck späterer Neuvergabe.

1609. Die Polizei-Ordnung des Herzogs Wilhelm tritt in Kraft (Gronewald: Das Bergische Amt Steinbach, S. 31).

1611. "hat es den winter viel geschneiet und geregnet, in der mertz hat sich das wetter etwas gelindert, im April ist es seer gut wetter gewesen, das korn ist wolfeil worden, daß man ein scheffel für einen thaler kaufen konnen, da es sich wol in dem furhergehenden herbst weit anders hat lassen ansehen; da aber der majus herbeikommen, sihe da wird es kald und frieret stark. Da leiden korn, wein, baumfrüchte grossen schaden, der bram und junge wackhalder steudelin erfriren gantz, und folget darauf ein theuerung" (Essener Stadtchronik).

1614.12. Aug.. + Pfalzgraf Philipp Ludwig, Vater von Wolfgang Wilhelm.

1614.12. Nov.. Vertrag von Xanten zwischen den Possendierenden; Teilung des Landes zwischen Brandenburg und Neuburg; die Verwaltung des Herzogtum Jülich-Berg kommt in die Hände des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Neuburg; der Kurfürst (Kurbrandenburg) erhält die protestantische Hälfte, Cleve-Mark u. Ravensberg sowie die Herrschaft Ravenstein. (nach einer anderen Quelle am 14. Nov. 1614).

1615. Blankenberg. Wilh. Pütz wird als Bürgermeister in Blankenberg genannt.

1618. Blankenberg. Die Eheleute Joh. Heinr. v. Kelterhausen zum Viehof u. Anna Pampus verkaufen ihren Anteil von Bülgenauel an Gysela v. Aldenbrück gt. Velbrück (v. Mering: Geschichte der Burgen X, S. 19, lt. Gerhard: Rhein. Adelsfamilien).

1620. Blankenberg. Die mit Brandenburg verbündeten Holländer (Holländische Generalstaaten) fallen in das Herzogtum Berg ein und erstürmen Blankenberg.

1623. 3. Jan.. Blankenberg/Sieg. Die holländische Besatzung ergibt sich.

1623. Herzogtum Berg u. Grafschaft Mark. Pest.

1624. Neunkirchen. In der Kirche wird die Grabplatte für Henrich von Meerscheidt gen. Hillesheim und seines Enkels Hans Wilhelm von Ossa aufgestellt.

1624-1636. Stieldorf, Amt Blankenberg. Petrus Marx ist katholischer Pfarrer in Stieldorf.

1627. Pest im Bergischen (Emil Hundhausen: Not und Unheil im Bergischen Land, in: Romerike Berge, 26. Jg., H. 2/1976).

1628-1638. Im Amt Blankenberg, Herzogtum Berg, ist Bertram Scheiffart von Merode zu Alner Amtmann.

1630. 1. Mai. Der Bonner Kriegskommissar Conrad Henseler leiht dem Kloster Merten im Amt Blankenberg 300 Mark (HStA Ddf. Merten, Augustinessen, Urk. 81).

1631."2. Aprilis ist durch den zeitlichen Tod von [dem Jammerta]ll hingeruck[t die] Wolledl[e und Ehrtu]gendtreiche Sibilla von [Markelsbach-]Allner Wittwe von [Wilh. v.] Gülich [Dr. juris, bergischer Rat, Amtmann zu Blankenberg], [begrab. zu Dorp]" (Steimel: Zwei Wappensteine und ihre Einordnung. Niederau: Die sechszehn Ahnen der Sybilla von Markelsbach genannt von Allner).

1632. Eine Urkunde von 1644 meldet, daß Khoengen Henrich zu Halft im Kirchspiel Eitorf eine Ölmühle oberhalb Wißbonnen auf dem Ottersbach besessen habe. Vorbesitzer waren Lambertz Jans Erben in Wißbonnen und davor Junker Adolf Quadt zu Isengarten gewesen. Vor 8 Jahren seie sie jedoch "bei diesem Land- und Kriegsverhängnis und schädlichen Verderben" in Untergang geraten (Wilhelm Hirtsiefer: Alte Mühlen im ehemaligen Amte Blankenberg, in: Heimatblätter des Siegkreises, 18. Jg., 1950, Heft 60).

1632. Der Landesherr hatte auf dem Hanfbach zu Korscheid, Kirchspiel Geistingen, eine Wasser-Kornmühle, die Heckstell-Mühle. Sie wurde durch Kriegsvolk verbrannt und bis zum Jahre 1644 nicht wieder aufgebaut (Hirtsiefer: Alte Mühlen).

1633. Der Blankenberger Pfarrer legt das erste Tauf- und Traubuch für seine Kirchspielsgemeinde an.

1634. Pest im Herzogtum Berg auf dem Höhepunkt (Emil Hundhausen: Not u. Unheil im Bergischen Land – im Windecker Ländchen, in: Romerike Berge, 26. Jg., H. 2/1976).

1636. 9. Jan.. Im Amt Blankenberg und Windeck werden Hybernis (Spanier) einquartiert: des Marquisen du Martin Regiment Kürrassiere u. 10 Kompagnien, blieben liegen bis Ende Juni" (800 Jahre Burg Windeck).

1636. 3. Juli. Blankenberg. zum Catholischen glauben gutt frey willigh bekehrtt worden der Ehrenhafft bernardt Henckell undt sein hawsfraw Elssbehtt ... (Kirchenbuch Blankenberg, siehe in Heimatblätter des Rhein-Sieg-Kreises, Jg. 39, H. 101, S. 42-43).

1637. 7. Juni. Hans Christoph v. Hammerstein auf Honrath an seine Nichte Amalie v. H. zu Metz: Pest "ist jetz vor dreien Dagen noch in drei hoeffe gekommen darinnen uf einen Dag 13 personen ... inficirt; deren gestern und heute 5 begraffen, und ligt meine jungste Dochter Sibilla selbsten darahn, ..." (Otto Schell: Pest im 16. u. 17. Jahrhundert, in: Berg. Kalender 1927).

1637-1640, Stieldorf, Amt Blankenberg. Peter Henseler ist (kath.) Pfarrer in Stieldorf.

1637-1670 Amt Blankenberg, Hzt. Berg. Bertram Scheiffart von Merode zu Alner ist Amtmann; 1637-1645 auch Amtsverwalter für Dietrich von der Horst.

1638. 6. Jan.. + Gumbrecht von Gevertzhagen, Herr zu Attenbach, Amtmann zu Blankenberg (Bödinger Memoirenbuch).

1639.29. Mrz.. Pfalzgraf Wolfg. Wilh. beruft die Vögte von Jülich u. Berg, sowie die Vorsteher und Schultheißen eines jeden Dingstuhls und Kirchspiels auf den 12, April nach Düsseldorf, um sich die Geldmittel bewilligen zu lassen, welche ihm die allein verfassungsmäßig zu Recht bestehenden Stände aus Ritterschaft und Städten beständig verweigerten (Hegert; Leffers, S. 37; HStA Ddf., Jülich-Berg II 5302, gedrucktes Patent Wolfgang Wilhelms an die jülich-bergischen Unterbeamten).

1642? 1643? Bayerische Truppen brennen die Ölmühle im Jabachtal im Amt Blankenberg nieder, die dem Ehepaar Mewis von Algert u. Catharina Henseler gehört.

1643. Johannes Theodorus Bärenklau und sein Bruder erflehen in der Gnadenstätte zu Süchterscheid die "wundersame Heilung" ihrer schwer erkrankten Mutter (P. Gabriel Busch: Kapellenkranz um den Michaelsberg, S. 137, Siegburg 1985).

1644. 1. Juli. In Blankenberg Grenzbegehung, Flur- und Weidgang, "Hott- und Weidegang... von ganzer Bürgerschaft umgangen" (Bericht vom 5. August 1644 bei Dr. E. Kaeber: Quellen zur Rechts- u. Wirtschaftsgeschichte Bergischer Städte, Blankenbg., S. 71-72).

1644. Das Zisterzienserinnenkloster Zissendorf b. Siegburg im berg. Amt Blankenberg wrd durch Brand zerstört, ebenfalls die Kirche. (Hülster: Die hochadelige Zisterzienserinnenabtei Zissendorf bei Siegburg).

1645.25. Nov.. in Blankenberg "auf St. Katharinen Kirchweihungh ist allhie auf dem Weidtenhoff vnderredt vnd versprochen worden, daß keiner mehr begraben werden solle, er gebe denn zuvor 25 Thlr. cöllnisch in Vnser Kirch zur aufkumbst vndt höchst nothwendig auferbauung ..." (Delvos: Geschichte der Pfarreien des Dekanates Siegburg, S. 296).

1645.21. Dez. Bericht des Landrentmeisters Johannes Hillesheim über seine Bemühungen, die Wohnung des verstorbenen Rentmeisters Ewald Bachmann im kurfürstlichen Schloss zu Blankenberg zu vermieten (Text: Dr. E. Kaeber, Quellen zur Rechts u. Wirtschaftsgeschichte der Rheinischen Städte II, Blankenberg, S. 81-82, Bonn 1911).

1649. Pest im Bergischen Land (Emil Hundhausen: Not u. Unheil im Bergischen Land, in: Romerike Berge H. 2/1976, S. 57).

1654. Im Rahmen der Wiederherstellung der 1644 durch Brand zerstörten Kirche in Zissendorf wird ein Altar von dem Maler Tilman Krull in Bonn erstellt (Hülster).

1655. Johannes Theodorus Bärenklau wird Rektor der Kreuzkapelle zu Blankenberg (bis 1665) (P. Gabriel Busch: Kapellenkranz um den Michaelsberg, S. 137, Siegburg 1985).

1657. 2. Mrz. [Freit.], wird Godtfriedt Ditscheidt, "Scholtiß allhie zu Blanckenberg im Eighen" tot "funden ... auffm feldt".

1660. Blankenberg. Guß einer Glocke für die Kirche (Poettgen, Siegburger Glockenguß, S. 112).

1660.18. Febr.. + Joh. Gottfr. v. Neuhoff gt. Ley, Landdinger des Amtes Blankenberg, Herzogt. Berg.

1660.17. Mrz.. * Blankenberg, Joh. Gottfr. v. Proff mit Anna Kathar. Gertr. v. Ley, Tocht. des + Landdingers Joh. Gottfr. v. Neuhoff gt. Ley.

1665.18. Mai. + Christian Eller, Pfarrer zu Blankenberg, Profeß u. Canoniker zu Bödingen (1636-1665) (Delvos: Dekanat Siegburg, S. 303).

1665. Geistingen. Im Kirchspiel starben in diesem Jahr 41 Personen (normal: etwa 15 Personen pro Jahr).

1665-1687. Bau der Agathakapelle zu Adscheid b. Uckerath durch d. Gärtner Meister Brau a. Adscheid (Lehmfachwerk) (P. Gabriel Busch: Kapellenkranz um den Michaelsberg, S. 126, Siegburg 1985).

1666.9. Dez.[Donnerstag.]. Erbhuldigung des Amtes Blankenberg für Pfalzgraf Philipp Wilhelm.

1666 Im Kirchspiel Seelscheid [berg. Amt Blankenberg] führten 1666 36% der Bevölkerung einen festen Familiennamen (1644/1645 etwa 25%) (nach Färber: Die ältesten Seelscheider Familien und ihre Namen).

1666. In Geistingen, Amt Blankenberg, starben in diesem Jahr 111 Personen, insbesondere an der Pest (in Normalzeiten etwa 15 Pers. im Jahr).

1667. Pest im Bergischen Land u. im Erzstift Köln; in Bonn war die Sterblichkeit so groß, daß das dortige Minoritenkloster "bis auf den letzten Laienbruder ausstarb" (Emil Hundhausen, Not u. Unheil im Bergischen Land, in: Romerike Berge, H. 2/1976).

1669. Pest im Bergischen Land (Emil Hundhausen: Not u. Unheil im Bergischen Land, in: Romerike Berge, H.2/1976, S. 57).

1670 um-, Die Zissendorfer Klosterkirche wird durch einen Neubau ersetzt (Hülster).

1670. 5. Febr.. Philipp Wilhelm überrumpelt in der Nacht das feste Schloß Siegburg und besetzt es mit 200 Soldaten (Hans Fahrmbacher: Vorgeschichte und Anfänge der kurpfälzischen Armee in Jülich-Berg 1609-1685, in: ZdBG, Bd. 42, S. 54).

1670.29. Aug.. Verfügung des Herzogs: Jeder Untertan solle seinen Besitz an liegenden, steuerbaren Gründen bei Strafe der Konsfiskation genau angeben. Waldungen, „Gemeinheiten“, Heiden, Sümpfe, werden nicht zur Steuer angehalten.

1670. Guß einer großen und einer kleinen Glocke für die Pfarrkirche zu Winterscheid. Stifter waren: Franz. Frh. v. Nesselrode, Herr zum Stein, Baronin Maria Anna Constantia Scheiffarth v. Merode, Amtmann zu Blankenberg, Pastor Hch. Köhnen zu Winterscheid, Kathar. Henseler verw. Myrren, Bertram Myrren, Sohn Catharina Henselers u. des Rentmeisters Dietr. Myrren zum Stein, Joh. Gerhard Grieffrath, Schultheiß in Winterscheid.

1670. Albert Veltgen wird Pastor in Seelscheidt, Amt Blankenberg.

1671. In Zissendorf b. Siegburg wird der an die Klosterkirche stoßende Kreuzgang gebaut (Hülster).

1672.10. März. Vertrag der Blankenberger mit dem Geistlichen Joh. Lücken. Dieser erklärt sich bereit, die Frühmesse in Blankenberg zu halten und auch die Kinder und Jugend alten christlichen katholischen Brauchs nach in Gottesfurcht und Andacht fleißig zu unterweisen in Latein und teutscher Sprach, schreiben und lesen zu unterrichten, vort auch all dasjenige, was einem Schulmeister in Kirchen und Chor mit Singen aufliegt, unverdrossen zu verrichten (Delvos: Dekanat Siegburg, S. 309).

1672.28. Okt.. Nach dem Bericht des Pfarrers Sebastian Blesen von Hennef, haben die Franzosen die Pfarrkirche von Hennef total ausgeplündert und dabei auch das Taufbuch entwendet. Deshalb sei jegliche Kenntnis derer, welche bis zum Jahre 1672 getauft worden seien, verloren gegangen (Neumann/Roggendorf: Zur Geschichte der Pfarre Happerschoß).

1672.29. Okt.. Happerschoß, Amt Blankenberg. Die Franzosen plündern die Kirche (Pastor Antonius Hülsmann).

1672. Die Kapelle zu Vinxel im Kirchspiel Stieldorf wird zerstört (Reißner: Stieldorf, Aus der Geschichte v. Gemeinde und Dorf, S. 14).

1673. Der gesamte Zissendorfer Klosterkonvent tritt der in Bonn errichteten Erzbruderschaft Maria-Seelen-Hilf bei (Hülster).

1677. Der Blankenberger Primissar [Frühmesser] und Schulmeister Johann Lücken wird Pfarrer in Uckerath (Delvos, Dekanat).

1681.26. Jan.. Stieldorf. + Elisabeth Motzfeld, Ehefrau des Stieldorfer Bürgermeisters Gotthard Henseler.

1681. Bau der "Blankenberger Kapelle" b. Süchterscheid durch d. Blankenberger Pastor Joh. Theod. Bärenklaw (Busch: Kapellenkranz, S. 136).

1683. Blankenberg. Wilhelm Arnold Zarth (von 1666 bis 1695 Schultheiß u. Schöffe zu Blankenberg u. im Kirchspiel Eigen) stiftet das große Steinkreuz vor d. südl. Stadtmauer am sogenannten Brückenpfuhl (Fischer, Helmut., Die Kreuzverehrung im Land an der Sieg).

1687.18. Dez.. Im Dorf Weingartsgasse bei Hennef tritt die neue Weinbergsordnung in Kraft (Text u. Paragraphen s. Robert Link, Uraltes Weingebiet bei Hennef an der Sieg, in: Heimatblätter des Siegkreises, Heft 3, 1939, S. 156-157).

1688. In Hermerath wird eine kath. Kapelle aus Holz errichtet (Bernd Fischer, Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid b. Siegburg).

1689.18. Juni [Samst.]. Im Kirchspiel Geistingen, in der Nähe der Kornmühle auf der Wahn, besaß das Kloster Seligenthal eine Ölmühle. Sie brannte an diesem Tag nieder. Französische Truppen hatten benachbarte Bauernhäuser in Brand gesteckt, und der Wind hatte die Flammen bis zur Ölmühle getragen (Hirtsiefer: Alte Mühlen im ehemaligen Amte Blankenberg).

1689. Geistingen, Amt Blankenberg. Ausbruch der "Dissenterie oder Rode Ruhr". Sie wütete so stark in der Pfarrei, daß innerhalb von 6 Wochen 220 Pfarrangehörige, darunter 120 Kinder, starben. Die Höchstzahl der Beerdigungen belief sich an einem Tage auf 8 Tote. Aus dieser Zeit stammt die Prozession nach Seligenthal (Bergmann, die alten Grabsteine in Hennef- Geistingen).

1690. + Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Jülich-Berg.

1690. Johann Werner de Warth stiftet die Kapelle in der Warth "nächst bei Hennef" (HStA Ddf., JB II 689).

1691. Uckerath. Das "Kirchenrendtbuch" der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer, wird von Pfarrer Otto Wilhelm Wiedemeyer neu angelegt.

1692.14. Jan.. Der Winterscheider Schultheiß Johann Arnold Griefrath erstellt das Markbuch der Honscheider Mark (Wilh. Fuchs: Die Honscheider Mark und die ihr rechtlich und verwaltungsgemäß integrierten Marken im alten Kirchspiel Winterscheid).

1695. 24. Jan.. Dambroich. + Heinrich Kirberg, genannt Haen, Rentmeister in Blankenberg, Schultheiß zu Stieldorf (Link).

1695.12. Aug.. + Rembert Dietrich von Cloeth zu Ober-Breidenbach, "gewesener Her zv Breidenbach vnd Cortenbach vnd chvrf. Ambtsverwalter zv Steinbach ..." (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 28).

1695. v. Heiden verkauft den freiadeligen Rittersitz Schönrath (auf Lohmarer Gebiet) mit den zugehörigen Höfen an Ernst von Erlenkamp für 29.600 Thlr. Zugehörig waren: Oberschönrath-Georgshof, Knipscherhof, Gammersbach, Lüghausen, Dahlhaus, Schlehecken, Körferhof, Boxhohn, Rambrückermühle und Gammersbachermühle, Steingütchen und Buschjohannesgütchen (W. L., Ein Dorf an der Grenze, in: Rund um den Michaelsberg).

1697.20. Dez.. [Freitag]. Landes-Dankgebet im Herzogtum Jülich-Berg wegen des Kriegsendes.

1698. Berg-Seelscheid, St. Georg (kath.) wird selbständige Pfarre (B. Fischer: Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid, S. 13).

Adelssitze im Amt Blankenberg

Höfe im Amt Blankenberg

Hof zum Hove

  • 1445 Johann von Royspach verkauft dem Ritter Wilhelm von Nesselrode, Herrn zum Steyne, seinen Hof "zum Hove" im Lande von Blankenberg, auf der Broelen gelegen, für 1.200 Kaufmannsgulden.

Amtmänner, Rentmeister, Landdinger und Landscheffen

Amtmänner

  • 1499 Wechselbrief, worin Johan Graf zu Nassau, Herr zu Bilstein, als Amtmann zu Altenwied von wegen des Erzbischofs von Cöln, und Ritter Bertram von Nesselrode, Herr zu Ehrenstein, als Amtmann zu Blankenberg von wegen des Herzogs von Jülich und Berg, einige Leute beider Ämter mit einander vertauschen.


  • Amtmann zu Blanckenberch, Engelberto van Scheyd gnant Weschpenninck, 1515 (A II/9 Bl. 97v, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. Günter Henseler).
  • Amtman zom Sloss Blanckenberg, Johan Keygell, 1546 (A II/13, Bl. 136c, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. Günter Henseler).
  • Amtman zu Blankenberg, Johann van Brambach, 1551 (A II/14, Bl. 159b, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. Günter Henseler).


Rentmeister

  • Rentmeister zu Blankenberg, Goddart von Polheim, 1574 (A II/18, Bl. 76v, 77r, 81r, 82v, 83v, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. G. Henseler).
  • Rentmeister zo Blanckenberch, Heinrich van Oessenberch, (1503) 2/264v, (1506) 2/268r,
  • Rentmeister zu Blanckenberg, Heinrich van Unkel, 1489, (A II/2 Bl. 192v, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. Günter Henseler).
  • Rentmeister zu Blanckenberg, Johann Brambach/Braimbach, 1546, (A II/13, Bl. 129r, II/14, Bl. 33r, (1549) II/14, Bl. 62r, (1551) II/14 Bl. 159r, II/14 Bl. 159c, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. Günter Henseler).
  • Rentmeister zu Blankenberg, Johann Hylleßheim, 1660 (A/II 31, Bl. 38v, (1662) A II/31 Bl. 65r, Bl. 66r, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. G. Henseler).
  • Rentmeister, fürstlich pfalz-neuburgischer-, zu Blankenberg, Johann Hilleßheim, 1663 (A II/31 Bl. 74v, Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Bearb. W. Günter Henseler).



Landscheffen


  • Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, A II/7, 1499, Blatt 205v. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • [1499] Loe et Roid, anno domini et cetera [14]XCIX, feria quinta post Lucie.
  • Dese vurscrevene scheffen und Rurich Bever, lantscheffen lants van Blanckenberch, Peter Truytman an Crafft Kochs und syner huyfraw Zygens syte, und Francke van den Bucken, Meus Meuschs an Peter Emonts syte, hant dese vurscrevene parthyen gutlichen entscheyden umb sulche erve und ersterffnisse as Peter vermeynte eme syner huysfrawen halven, der Got gnade, zoerstorven sulde syn, van Johan und Beelgen Loetzges, den Got gnade, syner swegerhern und swegerfrauwen, in maessen, dat Crafft und Zygen vurscreven alle dat erve, erfftzaill und ersterffnisse, gereit und ungereit, na sich haven und behalden sullen, zon ewigen dagen.


  • Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, A II/13, 1543, Bl. 44. Edition: W. Günter Henseler, Kierspe.
  • Dadenberg, schulten, und Johann Staill und Dederich Loer, burgemeister, anno XVC und XLIII [1543] und donnerstach post Invocavit.
  • [1543] Item, hait Johann zom Wolff uff huite, dato, gelevert Gillis zor Bach, lantscheffe des ambtz Blanckenberg, veirtzich bescheiden enckell Goltgulden, luide eins verdrachs tuisschen in uffgericht.
  • Item, hait Gillis zor Bach vur sich, sin huisfrauwe, ire erven, vertzegen uff dat huiß zom Lichtenberch, gelegen in der Holtzgassen, mit sine zobehore und uff die ankompst in scheffenboch geschreven, also das er noch sin erven nun noch nimmem[e]he daran forderen sullen, allet inhalt eins verdrachs so tuisschen ime und Johan zom Wolff hiebevor uffgericht, und hait gelofft und hanttestonge gedaen, dem schulten alsulchen verdrach, das der statschriver geschreven, Johan zom Wolff inwendich binnen XIIII dage zo leveren ungeverlich, deme na zu geleben und Johann zom Wolff alles schaidens zo entheven.
  • Derglichen hait Johann zom Wolff auch gelofft, Gillis alles schaidens zo entheven und nimmer zo forderen an demjenigen, deis eme zogesprochen und erkant ist worden, alles vermoge und inhalt des uffgerichten verdrachs so tuisschen in uffgericht, as hie zo Siberch recht ist.
  • Item, hait Johann zom Wolff mit goedem vurraidt und riffem verstande deis hie mogich und mechtich geweist ist, dieselvige gueder wes eme zu gescheiden, upgedragen und bewilliget, das sin elige huisfrauwe Kathrina na sinem absterben die gebrouchen sall, ir levenlanck und langer nit, sonder einich insagen siner kinder aider erven. Und wan sy vam leven zum doide khomen ist, alßdan sullen die allinge gueder fallen, erven und sterben, an sinen son den jongen Ailff und an sin dochter Guetgen, sonder einich insagen off wederrede siner ander kinder.

Topographia Ducatus Montani [1715]

Abschrift und Erstveröffentlichung durch Harleß im 19. Band (1883) der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins.

  • Von dem Ambt Blanckenberg.

Das Ambt Blanckenberg hat ohne die Stadt oder Vogtey Siegberg, welche zu diesem Ambt muß gerechnet werden, 13 Kirchspiel: als 1. Menden, 2. Lühmer, 3. Honrath, 4. Neunkirchen, 5. Winterscheid, 6. Ruppichteradt, 7. Edorf, 8. Egen, 9. Gestingen, 10. Ober-Plehs, 11. Stelldorf, 12. Uckerath, 13. Herchen.

Unter all diesen Kirchspielen ist Honrath allein Lutherisch, die andern alle sind Catholisch. Darneben zu wissen, daß dieses Ambt vor diesem eine Grafschaft gewesen, ehe und bevor solches den Bergischen Landen incorporirt geworden. Damahlige Herrschaft hatte ihren Sizz auf dem Schloß, hart an der Stadt Blankenberg gelegen, und welches izo ganz ruiniret ist. Das Landt ist überall sehr gut, sintemahl es nicht sehr bergigt, auch fängt der Weinwachs darin schon an, andere Früchte sind ebenfalls darin nach Verlangen anzutreffen, und an Viehzucht ist kein Mangel. Ueber das laufen schöne Bäche durch das Ambt in die Sieg, welches letztere Wasser nicht gering, sondern, wie oben bey Beschreibung der Stadt Siegberg gedacht, schon von den Inwohnern mit kleinen Schiffen, zum Handel nöthig, befahren wird.


Politisch ökonomische Beschreibung 1740

Amt Blankenborg: Dieses ist das allergrösste und beste Amt im Bergsehen . . . Der Ackerbau ist westseits Syborg recht gut, von Syborg bis Blankenborg mittelmässig, von Blankenborg nach der Grafschaft Homborg meist Haberland, und fangen die Unterthanen allhier schon viel schlechter zu leben an als in vorbenannten Rheinämtern. In der Gegend von Blankenborg giebt es viele Weingartens, wovon einige recht gut sein. Die zu Boediugen sind am besten und ist durchgeheneis der rote Wein mediocre, der weisse Wein nutzet aber in denen besten Jahren nichts und wird ordinär vor 4 ad 5 Rthlr. verkaufet. Der Landesherr hat hier auch ein Gewächs, welches ungefähr 70-80 Ohm jährlich einbringet . . .

  • Quelle: Preussischer Kriegs- u. Domänenrat Müntz, Richter in Xanten (1732)
    • Veröffentlichung:Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins Bd. 15 (1900), S. 169/70

Zeitzeichen 1895

  • Blankenberg: Pfarrdorf, Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Köln, Siegkreis, Amtsgericht Hennef, Standesamt Hennef, Bürgermeisterei Hennef, an der Sieg.
    • ev. Kspl Eitorf, kath. Kspl Blankenberg
    • 427,6 ha, (1895) 7 Wohnplätze, 114 Gebäude
    • 505 Einwohner (11 Ev., 494 Kath.), kath. Pfr-Kirche
    • Postbezirk, Telegrafenstation, Eisenbahnstation Linie Deutz <> Giessen der Preussische Staatsbahn.
    • Anbau von Wein, Landwirtschaft
    • Blankenberg war früher Stadt


Persönlichkeiten

  • Wilhelm Henseler, Sohn von Conrad Henseler und Catharina von Zweiffel genannt Lückerath, 23.12.1616 Empfehlung als Syndikus des Osnabrücker Domkapitels, 9.4.1623 Vizekanzler des Bistums Osnabrück, 23.12.1624 Kanzler des Bistums Osnabrück, + Osnabrück 10.3.1631, oo Christina Bagen (+ 1636) (W. Günter Henseler: Stammtafel Henseler).



Zufallsfunde

  • Das Bödinger Memoirenbuch. Hrsg. P. Mauritius Mittler OSB, 1971. Veröffentlichung des Geschichts- und Altertumsverein für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis e.V., Seite 259.
  • 1497. Jahrgedächtnis des ehrwürdigen Herrn Walram Sibelen aus Blankenberg, Dekans der Christianität Siegburg und Pastors von Niederkassel, unseres besonderen Wohltäters und Förderers , seiner Eltern und seiner ganzen Verwandtschaft. Aus seinem Erbteil erhielten wir verschiedene Geschenke im Wert von etwa 30 oberländischen Gulden.


  • Schöffenprotokolle der Stadt Siegburg 1415-1662, Histor. Archiv der Stadt Siegburg; Bearb. W. Günter Henseler.
  • Droissart zo Blanckenberch, Engelbert, Joncher, (1513) 9/49v,
  • Droissart zo Blanckenberch, Engelbert Weschpenninck, Junker (Joncher), (1513) 9/34v,
  • Pastor zu Blanckenberg, Herr Bernt/Bernhart/Bernhardus, (1545) 4/51c, (1545) 13/102r, 13/107v, (1547) 14/4v, (1547) 14/4v, 14/4r, (1552) 14/163r, (1554) 15/18v,
  • Pastor zu Blankenberg, Herr Bernt, Oem v. + Peter Wilers Kinder, übernimmt deren Monberschaft, (1547) 14/4v, 14/4r,
  • Anton v. Gerreßheim, Marcketenter, jetzt zu Blankenb. wohnhaft, u. Mergen v. Bercheim, s. Ehefrau, (1642) 30LE/11v,
  • Bernhard/Bernt, von Blanckenberg, Pastoir, Oe[h]m v. Peter Wilers Kinder, s. hier unter Pastoir.
  • Heinrich Vehelingh von Blanckenberg, Licentiat, (1567) 17/111r, 17/112v,
  • Jacob Kontges von Blanckenbergh, (1566) 17/93r, 17/94v,
  • Joh. van Blanckenberch, Loher/Gerber (loer), (1513) 9/38r, (1513) 9/41r, (1514) 9/80r, (1515) 9/95av,
  • Joh. van Blanckenberch, Treuwehender d. minderj. Kinder Claesgen u. Johengen v. Teilgen Peler u. Styn, (1511) 8/191r, 8/192r,
  • Joh. Blanckenberg, u. [Herr] Herman Blanckenberg, Brüder, (1500) 7/230r, (1530) 12/9v, (1542) 13/27v,
  • Joh. Blanckenberg u. Hermann, Brüder, Schwäger von Herman v. Kurten, (1530) 12/4r,
  • Joh. Meusch van Blanckenberch, Gerber (Loer), (1519) 9/185r,
  • Joh. Veheling von Blanckenburgh, (1569) 17/150r,
  • Joh. Villinck, Schulte zu Blankenberg, u. sein Sohn Heinrich, (1556) 15/68r,
  • Joh. Vellincks Sohn Heinrich, zu Blankenberg, (1556) 15/68r,
  • Mathias/Theiß/This Wißman/Wesemar, zu Blanckenberg, (1563) 16/69r, (1564) 16/120r, (1566) 17/28v,
  • Mathias/This Wißman/Wesemar zu Blankenberg (Walraiffs Sohn) u. Cristina/Stingen, s. Huisfrau, (1560) 15/229r, 15/231v, (1562) 16/51v, (1564) 16/198r,
  • Tringen/Kathrina Blanckenberg, Witwe von Herman Kurten, (1544) 4/58v, (1549) 4/102v, (1549) 14/62r,
  • Walraff zo Blankenberg, (1531) 12/21r, 12/22v, (1544) 13/66r, 15/231v,



  • Heirat Lennep, katholisch, 30.11.1741, Börse Wilhelm, wohnhaft in Lennep, (oo I. 23.10.1740 Anna Margaretha Kemmerig). mit Catharina Gertrud Kürtzenbach ex Blankenberg. (Traubuch Lennep)



Ämter und Unterherrschaften im Herzogtum Berg (bis 1806)

Amt Angermund | Amt Beyenburg mit  Amt Barmen | Amt Blankenberg | Amt Broich | Hauptstadt und Amt Düsseldorf  | Amt Elberfeld | Herrschaft Hardenberg | Amt Hückeswagen  | Amt Bornefeld | Amt Löwenburg | Amt Lülsdorf | Amt Mettmann | Amt Miseloe | Amt Monheim | Amt Porz | Amt Solingen mit Herrschaft Schöller | Amt Steinbach | Amt Windeck

Quelle: Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898.